Afrika [Ausgelagert] Lohnt eine Reise nach Nigeria?

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        #22  

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Nigeria als Tourist? Lass um Himmelswillen die Finger davon. Ich war beruflich ein Jahr in Lagos, als Geschäftsleiter einer Firma (Europa/China Besitzer). Auf ausdrückliche Anordnung der Firma hatte ich die ganze Zeit über einen Bodyguard. da war meine Zeit in Südafrika & Namibia das reinste Paradies.
 
        #23  

Member

@grokon

Achtsam sein musst du bei den Themen Visum und Immigration. Falls du mit einem Business Visum einreist darfst du nicht arbeiten. Du darfst an Meetings teilnehmen, Vertragsverhandlungen, Einstellungsgespräche führen etc. Google kennt alle Tätigkeiten, die mit Business Visum ausgeführt werden dürfen.

In letzter Zeit werden Business on Arrival Visa zunehmend zur Arbeitsaufnahme missbraucht. Neben dem Visa Missbrauch werden auf diese Weise zusätzlich Einkommensteuern hinterzogen. Ich habe das Gefühl, dass der Staat sich das nicht mehr viel länger untätig ansieht. Für deinen einwöchigen Besuch spielt das keine Rolle. Bereite dich darauf vor, dass die Immigration fragen könnte was du in Nigeria machen möchtest. Später solltest du ein TWP oder STR haben.

Die Immigration stempelt gerne mal einen kürzeren Zeitraum als per Visum erteilt in den Pass. Dies unbedingt prüfen. Die letzten paar Wochen hatten wir zwei Vorfälle mit der Immigration. Einer wollte erst am letzten Tag des gestempelten Zeitraums ausreisen. Sein Flug wurde gegcanelled. Er bekam keinen anderen Flug und wurde in der gleichen Nacht noch über die Landesgrenze nach Benin abgeschoben. Ein anderer sollte mehrere tausend USD für einen einwöchigen Overstay zahlen. Daher am besten keine Angriffsfläche bieten.

Auf der Karte, die bei der Einreise ausgefüllt werden muss, würde ich die Adresse und Telefonnummer der Firma oder eine falsche bzw. Verfälschte eintragen. Es kommt vor, dass Mitarbeiter der Immigration anrufen oder vorbei kommen und die Hand aufhalten. Ist mir dieses Jahr passiert.
 
        #24  

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@S. Korch und @niceman

vielen Dank für die wirklich sehr hilfreichen Hinweise.
Habe über mein Berufsleben hinweg etliche große oder auch kleine Projekte als freiberuflicher Konstrukteur geplant und auch abgewickelt.

Es hatte sich im letzten Quartal aus der Situation heraus ergeben, das mich 2 junge Geschäftsleute so um die 30 Jahre alt, angesprochen haben, Ihre Geschäftseröffnung in Nigeria, Port Harcourt begleiten.
Wäre ja auch einmal recht interessant, zumal ich im Ruhestand bin und mir eine solche Abwechslung nicht ungelegen kommt.

Das Kern Geschäft hier in Deutschland ist das Handeln die mit höherpreisigen Gebrauchtwagen.
Nach gleicher Geschäftsidee soll ebenfalls ein Geschäft in aus Port Harcourt, Nigeria am 19.10.2019 eröffnet werden.

Einer der beiden ist mein angehender Schwiegersohn, - sein Geschäftspartner ist ein Schwarz Afrikaner, gebürtig aus Port Harcourt.

Der Initiator war, wie kann es denn auch anders sein, der Schwarzafrikaner.
Geschäftsräume etc. wurden angemietet und fleißig renoviert – aus seiner Sicht notwendig, da der öffentliche Dienst und auch die lokale Regierung in Port Harcourt, rasch zu den Stammkunden des neu eröffneten Autohauses mutieren.

Soweit so gut, der Schwarzafrikaner hatte vermeintlich alles Griff und das Gewerbe, so gibt er es auch jedenfalls vor, ordentlich bei den zuständigen Behörden, (Finanzamt etc.) angemeldet.

Ich hatte meine Unterstützung beim Projekt Nigeria zwischenzeitlich zugesagt.
Als ehemaliger Projekteur / Projektleiter wollte ich im Vorfeld möglichen Überraschungen vorbeugen und frei von Hindernissen der Geschäftseröffnung gelassen entgegen sehen.

So war jedenfalls der Plan.

Es wurde festgestellt, weder die Anmeldung beim Finanzamt ist erfolgt, noch die Genehmigung zur Einfuhr von Waren ist beantragt.
Die Begründung war einfach damit abgetan, das machen alle so in Nigeria. Die Abgaben sind frei verhandelbar mit dem Finanzamt.
MwSt. braucht niemand abzuführen, wenn man einen kleinen Obulus bezahlt.

Auf diversen Besprechungen mit den Beiden habe ich eine ToDo Liste mit verantwortlichen Personen und verbindlichen Terminen verfasst.

Die ToDo Liste beinhaltet nicht nur ob obige Punkte, auch Routinen wie das Anlegen von E-Mail Adressen, Telefon Nummern, Einladungen zur Geschäftseröffnung und vieles mehr waren Bestandteil der ToDo Liste.

Keiner glaubt es, jeder hat von uns 3en hat seinen Teil abgearbeitet, bis auf den Schwarzafrikaner.

Darauf angesprochen, warum er seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist, wurde von Ihm in der ausführlichsten Art und Weise erklärt, das alles so schwierig und vor allen so viel Arbeit ist.

In einer so kurzen Zeit von 3 Wochen ist es zeitlich unmöglich, E-Mail Adressen etc. ins Internet zu stellen.
Der gute Junge macht alles, um dem landläufigen Image gerecht zu werden, obwohl er schon viele Jahre in Deutschland lebt.

Nun ist er auch noch zu tiefst beleidigt, da ich es gewagt habe, Kritik zu üben für einige Arbeiten, die innerhalb kürzester Zeit erledigt sind.

Lange Rede kurzer Sinn, gegenwärtig hadere ich sehr stark mit mir, ob es überhaupt auch nur in Entferntesten Sinn macht, für die beiden auch nur den kleinen Finger zu krümmen und nach Nigeria zu reisen.
Bin zutiefst verwundert, habe das 1. Mal in meinem Leben jemanden aus einem anderen Land kennengelernt, der noch beratungsresidenter ist, wie die Reisbauern aus dem Isaan.

Auf der anderen Seite, sind die Flugtickets gekauft und auch das Visa halte ich bereits in meiner Hand.
Wenn ich dennoch am 16.10. dort für eine Woche auflaufe, dann nur um mir persönlich ein Bild von den Künstlerinnen zu machen.

Mein Eindruck, @S. Korch und @niceman haben Ihre gelebten Erfahrungen in Nigeria noch sehr schmeichelhaft geschildert.


Recht herzlichen Dank noch einmal für die Informationen und Hinweise

LG

grokon
 
        #25  

Member

@grokon: Berichte doch bitte dann von Deinen Erfahrungen.

Nigeria hat im allgemeinen einen ziemlich schlechten Ruf. Ich hatte vor Jahren mal das "Vergnügen", dass die sog. Nigeria Connection per Email Kontakt zu mir aufnahm. Die übliche Story: Riesenerbschaft, Erbe unbekannt, man suchte ein Treuhandkonto blablabla. Angeblicher Verfasser der Nachricht war ein real existierender Banker einer Großbank in Singapur. Den habe ich dann informiert. Er rief mich an und meinte, dass würden die "Jungs" öfters versuchen.
 
        #26  

Member

Ich wurde als Hoteldirektor für ein Jahr nach Abuja versetzt.
Generell bin ich ja sehr offen für Herausforderungen, aber ich war froh, dass ich nach einem Jahr wieder den Abflug machen konnte.

Mit "leichten Mädels" lässt man sich dort auch besser nicht ein.
Zum einen ist die HIV Rate extrem hoch, zum anderen hat man entweder die Mafia im Nacken oder die Polizei.

Lagos ist da nicht besser.
 
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