Ich denke, dass die Schritte, die Du planen solltest, davon abhaengen, wie lange oder wie definitiv Du auswandern willst. Man kann ja auch nur ein Jahr auswandern... Ich bin "open end" ausgewandert. Heisst, wer weiss, vielleicht gehe ich ja irgend einmal wieder zurueck.
Hier ein paar Dinge, die mir nach all den Jahren noch in den Sinn kommen:
Wohnung in CH:
Ich habe mich Schritt fuer Schritt von beinahe all meinen Dingen getrennt. Das ist ein aeusserst unangenehmer Teil des Auswanderns. Manches Buch, manches Bild etc habe ich mehrfach in den Haenden gedreht und dann vielleicht eben doch wieder in das Regal gestellt oder an die Wand gehaengt und nicht weggetan. Beim naechsten Mal Entkruempeln klappte es dann vielleicht, vielleicht aber auch erst beim uebernaechsten Mal. Uebrig geblieben sind zwei Kisten mit den mir wertvollsten Dingen, die ich bei einem Verwandten untergebracht habe, und drei Musikinstrumente, die nun einen Freund begluecken. Nimm Dir viel Zeit fuer diesen Schritt.
Ich habe eine Zeitplan erstellt, der, je naeher das Abreisedatum kam, je detailierter wurde. Das hat mir sehr geholfen den Ueberblick zu behalten. Dazu habe ich fuer alle Punkte im Zeitplan eine Checkliste erstellt. Dies braucht Zeit, ist aber sehr hilfreich. Im Zeitplan waren Dinge wie, Kuendigungen von Versicherungen (Haftplicht, Hausrat), Aendern der Krankenkasse in einen IHP, Bankkonti vereinen, Moebel ans Broki verscherbeln, Wohnungsabgabe, wann ist die letzte Meullabfuhr oder Altpapiersammlung, etc. Und, klaer noch ab, wo Du in den Naechten nach Wohnungsabgabe schlafen kannst...
Zu den Banken: Es gehen Geschichten um, dass gewisse schweizer Banken keine Auslandschweizer akzeptieren. Klaer dies mit Deiner Bank ab. Dazu kommt, dass die Banken bei gewissen Konti CHF 30.-- pro Monat fuer die Kontofuehrung verlangen. Dies ist aber von der Art des Kontos und der Menge Geld darauf abhaengig. Es lohnt sich dies abzuklaeren. Und, falls Du im Ausland ein Konto eroeffnen willst, klaer auch ab, ob Du das Geld allenfalls auch wieder aus diesem Land rausbekommst. Ich bin in China, und hier ist es nicht ganz so einfach, das Geld einfach so in die CH zu ueberweisen...
Wie oben erwaehnt, die Krankenkasse habe ich beibehalten. Es gibt sogenannte "international health plans" (IHP), die Dich weltweit versichern. Die Praemien sind landesabhaengig und altersabhaengig. Ich habe den IHP gewaehlt, da ich davon ausgehe, bei einer allfaelligen Rueckkehr in die CH, die Zusatzversicherungen behalten zu koennen.
Ich war noch in einem Verein dazumals und bin nicht sofort ausgetreten. Erst nach etwa fuenf Jahren im Ausland bin ich dann ausgetreten, da ich festgestellt habe, dass ich mich veraendert habe und dies in einer anderen Art und Weise als meine ehemaligen Kollegen. Aber da ich damals nicht wusste, was "open end" genau heisst, bin ich noch drin geblieben. Es kann Dir sowieso passieren, dass die ehemaligen Freunde Dich ploetzlich nicht mehr verstehen und Du Dich auf die Suche nach neuen Freunden machen musst. Pass auf, dass Dich die Erfahrung nicht einsam macht...
So, jetzt kommt mir nichts mehr in den Sinn...
Ich wuensche Dir alles Gute! Und, bitte schreib hier was von Zeit zu Zeit.