Kambodscha Cambodia Part 3 - Phnom Penh

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        #16  

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So, und bevor ich jetzt mit den Bildern von unseren Streifzügen durch die City beginne.....

....zuerst noch ein Blick auf die wechselvolle Geschichte von Phnom Penh....

....Sorry, aber da müsst Ihr jetzt einfach durch !!!

Und vielleicht interessiert dies ja doch den einen oder anderen !?!


Gegründet wurde Phnom Penh, der "Hügel der Penh" bereits 1432 in der Nach-Angkor-Zeit.

Die Khmer waren damals ja in ständigen Kriegen mit den benachbarten Cham und Thai verwickelt. Und als diese dann 1432 Angkor Thom verwüsteten und plünderten, flüchtete der einzige Überlebende der Königsfamilie, Prinz Ponhea Yat, der spätere König Suryavarman mit einigen übrig gebliebenen Würdenträgern des Hofes von Angkor in den Süden des Landes, um dort eine neue Heimat zu finden. Unter seiner Herrschaft wurde dann Phnom Penh gegründet.

Wegen seiner idealen Lage am Mekong wurde Phnom Penh dann schnell zu einem wichtigen Handelszentrum. Hier trafen sich dann insbesondere in der Mitte des 16. Jahrhunderts viele Händler aus China und Indonesien mit Kaufleuten und Missionaren aus Portugal. Der Ort war ein wichtiger Handelsplatz für Seide, Gold und Elfenbein.

1772 wurde dann auch Phnom Penh von einer Thai-Armee erobert und völlig zerstört.

1812 wurde Phnom Penh nach ihrem Wiederaufbau dann nominell zur Hauptstadt erklärt.

Da aber damals Thailand und Vietnam um die Vormachtstellung in Kambodscha kämpften und die Khmer-Könige eine schwache Position hatten, konnte die Funktion als Hauptstadt von Kambodscha erst ab 1866 erfüllen, da damals dann die Franzosen die Kontrolle in Kambodscha übernahmen. Damals lebten dort nur rund 25.000 Menschen unter einfachen Verhältnissen.

Durch die französische Kolonialherrschaft änderten sich die Verhältnisse dann grundlegend. Und noch heute wird das Gesicht der Stadt von dieser Zeit geprägt.

Nach dem Ende der Kolonialzeit war die Bevölkerung dann 1954 auf eine halbe Million Einwohner angewachsen.

Dies war damals das "goldene Zeitalter" von Phnom Penh....

Be continued.....
 
        #17  

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History Part 2:

Durch die Auswirkungen des 2. Indochina-Krieges, des beginnenden Bürgerkrieges und massenhaften Flüchtlingen stieg die Einwohnerzahl von Phnom Penh bis 1975 auf geschätzte 3 Millionen Menschen.

Nach der Machtübernahme der Roten Khmer am 17.04.1975 wurde Phnom Penh dann allerdings für fast 4 Jahre zu einer Geisterstadt. Denn direkt nach ihrer Machtübernahme deportierten die Roten Khmer die gesamte Stadtbevölkerung zur Zwangsarbeit auf das Land. In nur 48 Stunden mussten alle Menschen die Stadt verlassen und Hunderttausende starben.

Während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer wurden alle Anhänger des alten Regimes hingerichtet. Die Bevölkerung musste bis zur Erschöpfung arbeiten und die Ernährungssituation war katastrophal. Viele starben an Auszehrung und Unterernährung. Und zahlreiche Menschen wurden willkürlich direkt auf dem Feld exekutiert und an Ort und Stelle verscharrt. So entstanden die berüchtigten Killing Fields.

Während zu Beginn vorwiegend Intellektuelle und Mönche hingerichtet wurden, reichte am Ende bereits das Tragen einer Brille als Tötungsgrund. "Intellektuelle Berufe" wie Lehrer und Ärzte und auch Bildhauer, Maler und Musiker galten als besonders "nutzlos". Jedes kleinste Vergehen wurde vom Pol Pot-Regime mit dem Tode bestraft.

Bestraft wurde nach dem Prinzip "Lieber ein Dutzend Unschuldige bestrafen und töten als einen Schuldigen davon kommen lassen". Bis zum Ende der Roten-Khmer-Zeit wurden 2 Millionen Menschen und damit 20 % der Bevölkerung getötet. Auch viele Rote-Khmer-Anhänger wurden der Kollaboration mit dem Feind beschuldigt und in Foltergefängnissen wie dem Tuol Sleng in Phnom Penh so lange gefoltert, bis sie irgendein "Geständnis" ablegten. Etwa 20.000 Menschen wurden so in den Foltergefängnissen hingerichtet.

Erst mit dem Einmarsch und der Machtübernahme durch die Vietnamesen im Dezember 1978 wurde die Schreckensherrschaft der Roten Khmer gebietsweise beendet. Bereits nach 17 Tagen, am 8. Januar 1979 erreichten die vietnamesischen Truppen Phnom Penh.

In Phnom Penh änderte sich an der "Geisterstadt-Situation" allerdings nicht viel. Überlebende des Terror-Regimes kehrten zwar nach Phnom Penh zurück und bezogen die leerstehenden Häuser. Eine Infrastruktur gab es allerdings nicht und in den Straßen streunte das Vieh umher. Sowohl dort als auch in ganz Kambodscha lebten die Mehrheit der Menschen mehr schlecht als recht.

Erst als 1989 die Truppen der UNTAC (Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen in Kambodscha) nach Phnom Penh kamen und 1991 ein Waffenstillstand und ein Friedensabkommen abgeschlossen wurden, begann ein neues Zeitalter.

Es wurde saniert und investiert. Und ab dieser Zeit entstanden dann wieder neue Unterkünfte, Restaurants und Bars.

Und ab 1992 kamen dann auch die ersten Rucksacktouristen nach Kambodscha und auch nach Phnom Penh.

1995 wurde dann allerdings wieder ein Tiefstand erreicht, als Kambodscha von einer Hungersnot heimgesucht wurde und Gefahr lief in einer tiefen Krise zu versinken. Internationale Hilfsgelder halfen allerdings, das Schlimmste zu verhindern.

Gegenwart:

Heute ist in Phnom Penh ein rasanter Wechsel und Wandel zu sehen. Ganze Stadtteile ändern in kürzester Zeit ihr Gesicht.

Die Orientierung ist trotzdem relativ einfach, da die Stadt seit der französischen Kolonialzeit schachbrettartig angelegt ist.

Die wichtigsten Hauptachsen von Nord nach Süd sind die Monireth-, Monivong- und Norodom Boulevards und von Ost nach West die Pochentong-, Sihanouk- und Mao Tse toung-Boulevards. Die meisten anderen Straßen tragen (neben einem Namen) eine Nummer, von Norden nach Süden mit ungeraden Nummern und von Osten nach Westen mit geraden Nummern.
 
        #18  

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So, und jetzt geht es los mit unseren City-Touren durch Phnom Penh:

Gleich ein paar Meter neben unserem Hotel und südlich der Silberpagode ist der Wat Botum Park und das Kambodschanisch-Vietnamesische Freundschaftsdenkmal.

Das Denkmal mit 2 vietnamesischen Soldaten, die eine Khmer-Frau mit einem Baby auf dem Arm flankieren, wurde als Erinnerung an die Befreiung Phnom Penhs von den Roten Khmer im Jahre 1979 errichtet....


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Im Wat Botum Park, der sich vom Wat Botum bis zum Freundschaftsdenkmal erstreckt, und entlang des Samdach Sothearps Boulevard liegt, sind vor allem Nachts dutzende von kleinen Straßenständen, in denen vor allem Einheimische Süßigkeiten, Früchte und andere Snacks kaufen.

Außerdem sieht man dort Aerobic-Gruppen, die sich mit lauter Pop-, Swing- oder Hip-Hop-Musik gegenseitig zu übertönen versuchen und zu einstudierten Choreografien tanzen und ihr Fitness-Programm absolvieren.

Hier vor dem schon 1422 errichteten Wat Botum, dessen derzeitiges Aussehen auf Restaurierungen im Jahr 1937 zurück geht und der als einer der wenigen Wats in Phnom Penh nicht durch die Roten Khmer zerstört wurde.....


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Und hier nochmals die Rückseite des Freundschaftsdenkmals bei Nacht....


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