Der ganz normale Wahnsinn – TH-PH und zurück

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        #31  

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Dass es keine Fotos gibt, fällt angesichts der tollen Schreibe nicht ins Gewicht. Habe gerade das Bisherige in einem Rutsch gelesen und bin ab sofort gerne mit an Bord.
Die Philippinen und Phuket sind für mich noch weiße Flecken auf der Weltkarte, weshalb ich den Informationswert dieses Berichtes um so mehr schätze.
Freue mich auf die Fortsetzungen. :super:
 
        #32  

Member

Maricel ist irgendwie anders als der Rest der Meute. Sie wirkt, als wenn sie hier nicht hin gehört.
Diese Abgebrühtheit, dieses Ich-spiel-mit-dir-weil-du-mir-Kohle-gibst, dieses Hello Darling I want to fuck you, diese ganzen typischen Verhaltensmuster von den Bardamen lässt sie völlig vermissen. Sie sitzt da mit übergeschlagenen Beinen und scheint eine echte Konversation zu genießen. Soweit dies in meinem Zustand noch möglich ist.
Ich gebe mir etwas Mühe, auch etwas Niveau erkennen zu lassen, und wir unterhalten uns tatsächlich über durchaus ernste Themen der Weltgeschichte.

Andererseits bin ich auch wirklich müde. Immerhin bin ich mittlerweile seit über 12 Stunden am Saufen und so langsam ruft meine Matratze nach mir. Allerdings will mich das Kingsize-Ding nicht alleine sehen. Also frage ich Maricel, ob sie mit zu mir kommen möchte, und natürlich will sie.
Sie ist zwar gerade erst aufgestanden, aber wenn ich die asiatischen Frauen um eines beneide: Sie können praktisch wie auf Kommando schlafen. In jeder Position, zu jeder Tageszeit, egal wo, und egal wie lange der letzte Schlaf her ist. Ein Member schrieb hier vor kurzem, im Isaan werden die Mädels schon im Kindergarten entsprechend indoktriniert. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Schlafen auf Zuruf ein wichtiges Ziel der Erziehung in Thailand ist, und ähnliches gilt wohl auf den Philies.

Mein Bier ist eh alle und noch eins wäre wirklich übertrieben (als wenn der Abend bisher nach den Grundsätzen der Mäßigkeit verlaufen wäre)!
Also zahle ich, und wir gehen rüber ins Hotel.
 
        #33  

Member

Die Damen an der Rezeption schauen etwas merkwürdig.
Nachdem sie mich vorhin mit Michelle eingecheckt haben, mich dann wieder vom Pool vertrieben haben, schon kurze Zeit später Michelle mit mir das Hotel wieder verlässt, bin ich jetzt mit Nachschub da. Mir sind die Blicke egal. Ich bin zahlender Gast in diesem Hotel, und wer hier arbeitet, sieht im Laufe nur eines Tages auf jeden Fall die merkwürdigsten Dinge.

Also rauf ins Zimmer, duschen, und los geht die Action. Man sieht ihr ihre zwei Kinder und die fast 30 Jahre nicht an. Der Sex ist gut, allerdings brauche ich bei meinem Pegel wirklich lange. Ich lasse sie also schön arbeiten, bis wir schließlich im Doggy zum Finale kommen. Ich schaffe es gerade noch, mein Kondom zu entsorgen und mir kurz den Schniedel zu waschen, bevor ich in ein tiefes Koma falle.

Nach vielleicht vier Stunden werde ich geweckt. In der SM City Clark sei heute Discount-Day, und Maricel will unbedingt Klamotten für sich und ihre Kids kaufen. Danach will sie gerne wieder kommen. Klar, warum nicht, denke ich. Dann verschieben wir eben die Morgennummer auf Nachmittags.
Sie zieht also von dannen und ich kann weiter schlafen.

Später klingelt dann mein Zimmertelefon und weckt mich. Es ist mittlerweile kurz vor Dämmerung. Die Rezeption meldet Besuch, ob die Dame zu mir kommen dürfte. Kein Problem, und eine Minute später steht Maricel wieder in meinem Zimmer. Bepackt mit Tüten, und sie hat außerdem Obst für mich mitgebracht. Sie verschwindet im Bad und kommt kurze Zeit späte mit Mango, Apfel und Papaya wieder, alles schön in Häppchen zurechtgeschnitten. Super Fürsorge!!
Schon deshalb hat sie sich einen noch dickeren Tip verdient als üblich.

Wir lassen also das eigentliche, späte Frühstück ausfallen, essen uns am Obst satt und planen den weiteren Abend. Da sie im Schichtbetrieb arbeitet, hat sie den ganzen Tag frei.
Demnächst wollen wir erst kurz zu ihr nach Hause, damit sie ihre Einkäufe los wird, dann in das Sunset Garden Hotel, ein Hotel und Restaurant an der Malabanas Road, wo angeblich ein Schwabe kocht und es sehr gute europäische Küche geben soll. Dann ein paar Bars abklappern und relativ früh ins Bett. Schließlich ist heute mein letzter Abend und morgen früh will/muss ich früh aufstehen.
 
        #34  

Member

Den Weg zu ihrem Haus, wo sie mit Eltern, Kindern und Schwester wohnt, machen wir zu Fuß.
Es ist nicht weit, doch ich habe diese schon oft geschilderten Szenarien im Kopf. Wir gehen durch unbeleuchtete Straßen, an manchen Ecken lungern Cliquen lokaler Halbstarker herum, und ich frage mich, ob das eine gute Idee ist, sich hier als Falang um diese Zeit aufzuhalten.

Ich trage heute zwar weder wertvollen Schmuck, noch eine teure Uhr, doch in meiner Tasche sind einige tausend Pesos. Wenn ich abends unterwegs bin teile ich mein Geld immer auf. Ein Teil befindet sich in meinem Portemonnaie, etwas in der Daumentasche, und jede meiner Hosen hat eine extra eingenähte Innentasche. Einen kleinen Stoffbeutel innen am Hosenbund, der gerade groß genug ist, um ein paar gefaltete Scheine aufzunehmen. Man sieht und fühlt diese Tasche nicht, und hier trage ich immer zusätzliche 5000 Reserve dabei.
Ich male mir also aus, wie ich das Portemonnaie bei einem Überfall abgeben muss, aber dank der Innentasche nicht die ganze Kohle verliere. Hoffentlich ist den Teenies die Knete genug und sie müssen ihre vermuteten Messer und Knarren nicht benutzen.
Als wir in ihrer Straße ankommen, die am Ende in einem von einer Mauer gesäumten kleinen Pfad endet, und sie mir erzählt, dass dort vor ein paar Tagen ein Tourist überfallen und erstochen wurde, beschließe ich, auf dem Rückweg auf jeden Fall ein Trike zu nehmen.

Sie geht schnell ins Haus, ich warte solange draußen weil sie mich nicht ihren Eltern vorstellen will, und die zwei Minuten Wartezeit werden zu einer Ewigkeit. Allerdings ist meine Sorge unbegründet. Maricel kommt wieder, wir steigen an der nächsten Ecke in ein TukTuk und verlassen unbeschadet diese dunkle Ecke von Angeles.

Ich bin eigentlich überhaupt kein ängstlicher Typ, war schon an vielen von Touristen praktisch unberührten Orten und genieße immer den möglichst direkten Kontakt mit den Locals. Hier habe ich mich zum ersten Mal unwohl und nicht sicher gefühlt. Kein gutes Gefühl. In Zukunft werde ich die Straßen abseits des Geschehens in Angeles während der dunklen Stunden meiden.
 
        #35  

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Das Essen ist gut.
Ich hatte mir etwas mehr Flair vorgestellt, aber das war wohl Teil meiner romantischen Vorstellungen von dem „besonderen Dinner“.
Wir sind die einzigen Gäste im Sunset Garden Restaurant.
Die Bedienung gibt sich Mühe, die Mahlzeiten sind frisch, alles passt. Es schmeckt wirklich gut und wir haben Privatsphäre, trotzdem ist sofort jemand da, wenn wir nachbestellen wollen.
Alles in allem ein gelungener Abend.

Allerdings redet Maricel ununterbrochen.

Ich mag sie wirklich gerne. Sie ist nicht dumm, sieht gut aus und kümmert sich rührend um mich. Aber ich brauche auch mal den Moment, in dem ich ins Nichts starre. Einfach nur genießen, nichts sagen müssen, sich erfreuen an dem Augenblick ohne diesen gleich zum Thema einer Konversation machen zu müssen.

Was tue ich? Ich suche eine Begleitung, und sie bietet sich an. Ist nett, hübsch, der Sex hat spontan funktioniert und mich voll befriedigt. Ich bin mir sicher, dass sie alles geben würde, um mir die nächste Woche so angenehm wie möglich zu gestalten. Urlaub würde ihr auch gut tun und die Eltern könnten sich um die Kids kümmern. Zudem macht sie den Eindruck, dass sie sich in meiner Gegenwart auch wohl fühlt. Sie riecht gut, fühlt sich gut an und es gibt eigentlich nichts, was ich in ihrer Gegenwart zu beklagen hätte.
Außer dieses non-Stopp Gequatsche.
Das brauche ich nicht in der nächsten Woche.
Shit! Was mache ich hier?

In meinem Kopf spielen sich diverse Szenarien ab.
Bohol, mein nächstes Ziel, ist langweilig und ich brauche eine Begleitung.
Bohol ist in den Visayas, den Mädels dort eilt ihr Ruf voraus, es wäre schade, wenn ich mich festlegen würde.
Wieder siegt mein Kopf. Zum Glück ( dazu später....)

Maricel ist so lieb, wenn ich ihr das dauerhafte Gequatsche abgewöhnen könnte, wäre sie ein Fall für LKS.
 
        #36  

Member

Nach dem Essen fahren wir an die Walking Street.
Wir gehen Hand-in-Hand, doch ich sage ihr nach ein paar Minuten, dass ich gerne alleine weiter ziehen möchte. Sie zeigt (wieder einmal) Größe.

Kein Problem. Ich sei im Urlaub und soll Spaß haben. Sie würde gerne Teil dieses Spaßes sein aber versteht auch, wenn ich „Single time“ möchte. Ihre Schicht beginnt um 6.00h. Wenn sie jetzt nach Hause geht kann sie noch schlafen, und wenn ich möchte, könnte ich sie ja wieder besuchen. Sie arbeitet ab 6.00 Uhr im Vodoo.

Ich gebe ihr einen fürstlichen Lohn für ihre Zeit, ihre Aufmerksamkeit, ihr offenes Wesen und ihre (hoffentlich) aussichtsreiche Zukunft, und verabschiede mich.

Ich habe niemals wieder von Maricel gehört.

In dem ganzen Zirkus und Drama in der Bar-Girl, Freelancer, „what ever“ Szene, war Maricel eines der ehrlichsten, offensten und liebevollsten Mädels, die ich kennen lernen durfte. Ich wünsche ihr alle Gute für die Zukunft, und alles Gute für ihre Familie und ihre zwei Töchter.

Es tut mir leid, dass ich sie nicht aus diesem Kreis befreien konnte. Das Potential war da. Wir waren für eine kurze Zeit Seelenverwandte.

Selten habe ich als Tourist im Rotlichtbezirk Thailands oder der Philippinen nach so kurzer Zeit solch eine Nähe zu einer eigentlich fremden Person verspürt. Diese Erinnerungen bleiben und legen die Messlatte für Zukünftiges höher…
Bis ich nach Bohol fuhr, denn dort traf ich……..
 
        #38  

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Der Abend ohne Maricel lässt sich schnell zusammenfassen.
Ich war fertig, brauchte meinen Schlaf.

Ich hopste noch ein bissel rum. Ein paar Drinks hier und da ohne wirkliche Ambitionen. Die richtige Stimmung wollte nicht aufkommen. In meinem Kopf klingelte schon der Wecker am nächsten Morgen.

Ich gehe früh alleine ins Bett, um halbwegs fit für den nächsten Tag zu sein....
 
Zuletzt bearbeitet:
        #39  

Member

Absolut lesenswert. Bin weiter dabei.
 
        #40  

Member

Finde ich auch, erstklassig geschrieben.
 
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