@dito
Du zitierst mich zwar richtig, jedoch geht der Zusammenhang zum Context verloren. Du musst schon genau lesen was ich damit sagen will.
Die Telekom ist dann eine "Parksituation", wenn der Gesamtmarkt nach unten geht. Man verliert dann zwar Geld, aber eben nichts soviel wie der Durchschnitt, weil die Telekom als defensiv gelten. Da man aber nie weiß was morgen ist, muss man auf beide Richtungen vorbereitet sein. Das ist auch eine Strategie und zwar eine die funktioniert. Man muss nur rechtzeitig tauschen.
Lieber kleine Gewinne als gar keine bzw. Verluste bezog sich auf das Szenario eines ansteigenden Gesamtmarktes. In dem Fall ist davon auszugehen, dass Telekom unterdurchschnittlich performen. Also was ist dann an dieser Aussage falsch. Es gibt genug Anleger, die im Moment mit Liquidität vor der Tür stehen und auf steigende Kurse warten. Falls der Markt wieder nach oben dreht (wonach es im Moment nicht aussieht), dann wird Capitan bereits Gewinne realisiert haben bevor andere überhaupt erst eingestiegen sind. Ich finde schon, dass das eine Strategie ist. Ich habe nie behauptet, dass Verluste nicht zum Geschäft gehören, Im Gegenteil, ich würde sie doch bei Telekom bewusst in Kauf nehmen, wenn ich dafür einen DAX von z.B. 6.300 Punkte bekäme. Ich dachte eigentlich, die Hintergründe meiner Aussage, die du zitierst, hinreichend dargelegt zu haben.
Bezüglich Einstieg/Austieg waren wir uns bereits einig, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Ich denke schon (und habe die Erfahrung gemacht), dass der Einstieg sehr wohl von Bedeutung ist. Warum der Einstieg für viele Anleger mehr Bedeutung als der Ausstieg hat, ist auch logisch. Der Einstieg ist eine Realität in der Gegenwart, der Ausstieg eine Erwartung in der Zukunft. Ich kann aber immer nur das Heute handeln, deshalb mache ich mir Gedanken zum Einstieg. Was ich in der Zukunft mache, entscheide ich dann, wenn die Zukunft zur Gegenwart geworden ist.
Dass man Gewinne laufen lassen muss, bestreite ich doch gar nicht. Aber hier haben wir eben wieder genau die Crux. Woher weißt du was läuft? Und wie viel? Wie lange? "Gewinne muss man laufen lassen" ist bloß so ein Spruch. Es kommt aber immer auf die jeweiligen Umstände des Einzelfalls an. Eine Telekom in einer Hausse laufen lassen zu wollen, wäre Geldverschwendung. Wenn der Gesamtmarkt läuft, muss ich defensive Werte in aggresive tauschen. Es geht darum, den Index zu schlagen und das ist bei steigenden Indizes sowieso schon fast ein Ding der Unmöglichkeit. Also brauche ich die richtige Mischung. Es kommt also darauf an, dass man die richtige Entscheidung trifft, wo es besser ist, (kleine) Gewinne mitzunehmen und wo sollte man besser Gewinne laufen lassen.
Ich glaube, du gehst bei deiner Pauschalkritik von völlig falschen Voraussetzungen aus. Du handelst rein technisch, ich rein fundamental (beides unter Berücksichtigung marktpsychologischer Faktoren). Dein Ansatz hat mit meinem gar nichts zu tun. Deswegen kannst einzelne Aussagen gar nicht verstehen, weil sie in deiner technischen Welt überhaupt nicht existieren. Versuch bitte nicht "fundamental-strategische Aussagen" mit deinen "Gesetzen der Technik" zu interpretieren. Ich rede von Obst, du von Gemüse. Beides kann man zwar essen, aber Äpfel mit Spinat zu vergleichen ist halt witzlos.