Ja klar bist du gut gefahren, wärst du mit den richtigen DAX-Titeln aber auch.
Wenn man die richtigen Einzelwerte hat, also erfolgreiches stock-picking
betreibt, ist es aber egal, in welchem Index die Werte vertreten sind.
Nur darum ging es mir. Die Wahrscheinlichkeit mit Werten aus dem TECDAX oder
SDAX eine Rendite x zu erzielen ist allerdings die gleiche wie bei Werten aus dem
DAX. Sofern man eine parallele Entwicklung der Indizes unterstellt ...
... und jetzt wird es erst interessant: Sieht nämlich toll aus die S-DAX Performance
in 2010, betrifft aber nicht den Zeithorizont, der meinen Äußerungen zu Grunde lag.
Auch bei S-DAX gilt: In den letzten drei Jahren Entwicklung analog DAX, sogar noch
etwas schlechter. S-DAX war in der Spitze bei 6500 Punkten, fiel dann auf ca. 2500
und steht heute bei 5000. Hat also vom Tief aus gesehen etwas stärker zugelegt als
der DAX, dafür ist er vorher aber auch um einiges tiefer gefallen. Das hat zur Folge,
dass die 3-Jahres-Bilanz des SDAX im Vergleich zum DAX sogar schlechter ist. Der
SDAX ist von seinem Allzeithoch noch 30% entfernt, der DAX nur noch 15%.
Wie gesagt: SDAX und TECDAX haben sich in der jüngeren Vergangenheit mittelristig
nicht besser als der DAX entwickelt. Die Performance-WAHRSCHEINLICHKEIT ist
deshalb die gleiche, wenn man davon ausgeht, dass sich diese Parallelität in den
nächsten drei bis fünf Jahren nicht ändert. Wenn man unterstellt, dass SDAX und/oder
TECDAX sich mittelfristig besser als der DAX entwickeln, dann ist natürlich die
Performancewahrscheinlichkeit bei Titeln aus dem SDAX bzw. TECDAX höher als bei
Titeln aus dem DAX. Das ist allerdings mehr eine Glaubens- als eine Wissenfrage.
Wenn man an einen mittel- und langfristig parallelen Verlauf glaubt, konnte man sich
das natürlich sogar zu Nutze machen, denn dann war die Performancewahrscheinlichkeit
von SDAX-Titeln Anfang 2009 höher als von DAX-Titeln, da die SDAX-Werte viel stärker
Federn lassen mussten als die DAX-Titel. Der SDAX hat das auch bis heute noch nicht
ganz aufgeholt (s.o. Entfernung zum Allzeithoch). Das würde dafür sprechen, dass
der SDAX gegenüber dem DAX Nachholpotenzial hat und SDAX-Titel im Moment eine
höhere Performancewahrscheinlichkeit besitzen. Auf die Titel des TECDAX trifft das
aber nicht zu, hier hat nämlich der DAX in 2010 seine relative Schwäche zum TECDAX
aus 2009 längst wieder aufgeholt.
Für SDAX würde also gelten, dass die dort vertretenen Werte derzeit eine höhere
Performancewahrscheinlichkeit besitzen als die DAX-Werte, sofern man an eine
langfristig annähernd parallele Entwicklung beider Indizes glaubt. Der SDAX hat
gegenüber dem DAX noch Nachholpotenzial, sofern ... aber das hatten wir ja schon
