Thailand Der Traum von Thailand ausgeträumt - Und jetzt?

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Kurz zur Ausgangslage:

Seit 2017 komme ich regelmäßig nach Thailand, wohne seit 3 Jahren dauerhaft hier, bin seit 6 Jahren in einer festen Beziehung mit einer Thai, hab ein Langzeitvisum, wohne in einem schönen Haus etwas außerhalb von Pattaya, bin dank eigenem Auto mobil und komme ganz gut über die Runden.
Es gibt also keinen akuten Grund, der mich dazu zwingt, Thailand zu verlassen und trotzdem spiele ich seit geraumer Zeit mit dem Gedanken.

Die Gründe dafür sind vielfältig, vielleicht auch etwas kontrovers und natürlich basierend auf meinem subjektiven Empfinden. Hier mal ein paar Beispiele in beliebiger Reihenfolge:

- Wetter:
zur Zeit ist das Wetter angenehm. Es gibt aber auch viele Tage, Wochen und Monate, an denen es mir einfach zu heiß, zu nass oder zu feucht ist. Auch wenn ich mich etwas akklimatisieren konnte, gehört Schwitzen weiterhin zum Alltag.

- Luft- und Umweltverschmutzung:
Ich hab die ersten 1,5 Jahre meiner "Auswanderung" in Bangkok verbracht. Ich mag Bangkok, hab nach dem ersten Jahr aber gemerkt, dass so eine Metropole und die Begleiterscheinungen in Form von Lärm, Dreck, Abgase, Verkehr, überall viele Leute, kaum bzw. keine Natur, usw. nichts für mich ist.

Deshalb sind wir Anfang des Jahr in einen Vorort von Pattaya gezogen.
Obwohl es hier deutlich ruhiger ist, hat sich in Sachen Luftverschmutzung kaum etwas verbessert. In unserer Gegend gibt es viel Palmen, Bäume, Felder und Vegetation. Theoretisch die perfekte Umgebung für frische Luft. Leider bedeutet viel Natur auch viel Grünschnitt, Laub oder landwirtschaftliche Nebenprodukte, die zusätzlich zum Haushaltsmüll so gut wie jeden Tag in der näheren Umgebung verbrannt werden. Gerade morgens und abends ziehen die Rauchwolken über unsere Siedlung und es stinkt nach Rauch. Das wirkt sich natürlich auch auf die Gesundheit aus. Kopfschmerzen, tränende Augen und Müdigkeit kommen immer wieder vor.

Abends am Pool sitzen? So gut wie nie.
Schlafzimmer lüften? Ja, aber nur wenn man vor dem Schlafengehen den Luftreiniger auf höchster Stufe laufen lässt.

Dass wir während der richtigen Burning Season nochmals von einer ganz anderen Belastung sprechen, sollte klar sein.

Genauso stört mich das viele Plastik. Alles ist in Plastik, das in Plastik, das wiederum in Plastik verpackt ist, verpackt. Nachhaltigkeit und ernsthafter Umweltschutz sind noch Jahrzehnte entfernt.

- kaum soziale Kontakte (in meinem Alter):
Ich bin Mitte 30, und wie oben erwähnt in einer festen Beziehung, weshalb sich mein Interesse an Bars, Saufen, Party und Mädels in Grenzen hält.
In der Hinsicht bin ich nach einem anfänglichen Ausrutscher auch Konsequent. Wenn ich in einer Beziehung bin, bin ich treu. Kann natürlich jeder anders handhaben.

Saufkumpanen und Leute, mit denen man um die Häuser ziehen kann, sind schnell gefunden. Richtige Freunde, die ebenfalls ein "normales" Leben führen und alterstechnisch jünger als mein Vater sind, konnte ich in den Jahren nicht finden.
Das ist übrigens gar nicht böse oder wertend gemeint, aber als junger "Expat" ist man gerade in Pattaya in der Minderheit.

Außerdem hatte und hat meine Freundin 0,0% mit dem Rotlicht zutun, weshalb sie es etwas befremdlich finden würde, wenn ich sie in irgendwelche Beer-Bars schleppen würde, um dort andere Farangs zu treffen.

- kein Landbesitz, kein Mitspracherechet, kein Einfluss:
Für mich ist klar, dass ich irgendwann mal ein Haus besitzen möchte, womöglich auch in Thailand. Das ist für uns Ausländer aber schlicht und einfach nicht möglich. Mir ist klar, dass es andere Möglichkeiten (Company, Land für 30 Jahre leasen oder gekoppelt an hohe Investition in Thailand) gibt, solange aber nicht mein Name als 100%iger Eigentümer im Grundbuch steht, ist das keine Option für mich.

Daraus lassen sich auch die nächsten Punkt ableiten. Man kann sich kaum etwas Nachhaltiges aufbauen oder seine Fußabdrücke hinterlassen. Als Ausländer wird man niemals Mitspracherecht haben. Man hat keinen Einfluss und muss sämtliche Entscheidungen hinnehmen.
Komischerweise haben aber genau die Leute, die sich ständig über die deutsche Bevormundung beschweren, in Thailand kein Problem damit. Aber das ist ein anderes Thema.

- kaum Interesse an thailändischer Kultur:
In den ersten Monaten war natürliches alles neu und spannend. Mittlerweile muss ich aber sagen, dass mich sowohl die thailändische Kultur als auch der Buddhismus so gut wie gar nicht interessiert.
Ich identifiziere mich nicht damit und kann der Kultur auch nur wenig Positives abgewinnen. Gerade weil hinter dem thailändischen Lächeln viel Neid, Missgunst, Rücksichtslosigkeit, Egoismus und Frust stecken kann. Dies sieht man besonders im Straßenverkehr oder am schamlosen Vordrängeln und Ellenbogen ausfahren quasi überall dort, wo man sich anstellen muss.

Klar, einerseits sind Sabai-Sabai, mai pen rai und sich nicht so sehr um die Zukunft sorgen Eigenschaften, die einem das Leben leichter machen können, andererseits fehlen mir auch gewisse Charaktereigenschaften wie z.B. Verantwortungsbewusstsein, Konsequenzen für sein eigenes Handeln übernehmen und nicht immer die Schuld woanders suchen, Professionalität, usw.

- keine Inspiration, wenig Motivation:
Das Leben ist relativ "seicht", oberflächlich und manchmal auch langweilig. Mir fehlt der Tiefgang, mir fehlen die Rahmenbedingungen für eine junge Person, die noch Ziele hat und etwas erreichen und nicht nur den Status Quo verwalten will.

- Unzugängliche und teils einfältige Natur:
Es gibt zwar schöne Strände, Inseln und eher wenige Nationalparks, die den Farang-Preis (Dual-Pricing auch so eine nervige Angelegenheit) wert sind. Der Rest ist im Vergleich zu den Möglichkeiten in Europa aber schon eher einfältig.
Zumal da auch wieder der Punkt mit dem Wetter zum Tragen kommt. Bei 35-40 Grad will ich auch nicht unbedingt durch den Dschungel wandern.

- Straßenköter und Umgang mit Tieren:
Ich bin viel mit dem Rennrad unterwegs und bin von den Hunden einfach nur noch genervt. Keiner fühlt sich für die Tiere verantwortlich, man lässt sie verletzt, verkrüppelt und krank im Straßengraben verrecken. Man wird angebellt, verfolgt oder im schlimmsten Fall gebissen. Kastrierte und geimpfte Tiere sind die Ausnahme. Tollwut ist immer noch eine reale Gefahr für Mensch und Tier.
Wenn ich daran denke, wie mit dem Nationaltier des Landes (Elefant) an vielen Orten umgegangen wird, könnte ich kotzen. Auch die Zoos, Tiger Parks, Dolphin Shows, Cafés mit Streichelzoo oder die Tierabteilung auf dem Chatuchak Weekend Market kommen einer Hölle auf Erden nahe. Hauptsache die Tiere sehen fürs nächste Selfie "süß" aus.

- Alltagssorgen:
Und zu guter Letzt eine Erkenntnis, die eigentlich offensichtlich sein sollte, aber naiverweise (von mir) irgendwie immer unter den Teppich gekehrt wurde.
Man hat auch in Thailand Alltagssorgen, man liegt mal krank im Bett, hat schlechte Laune, man muss sich mit unliebsamen Personen und Aufgaben beschäftigen, usw.

Auch im Paradies kehrt irgendwann der Alltag ein und nur weil jeden Tag die Sonne scheint, muss sich das nicht zwangsläufig auf die Stimmung auswirken.

Tja, und jetzt? Zurück nach Deutschland und wieder bei Null anfangen? Kann ich mir irgendwie auch nicht vorstellen, weil es neben den negativen Aspekten natürlich auch viele positive Sachen an einem Leben in Thailand gibt (unkomplizierter Alltag, günstigere Lebenshaltungskosten, bezahlbarer Luxus, z.B. Haus mit Pool mieten, Pool- und Gartenpflege, jeden Tag auswärts essen, usw.)

Insgesamt ist es eine verfahrene Situation, weil ich doch einiges an Zeit und Geld in Thailand investiert habe und mich die Erfahrungen hier wohl auch etwas inkompatibel mit dem deutschen Lebensweg gemacht haben.

Über Vor- oder Ratschläge, gerne auch von Leuten, die ihre Zelte in Thailand abgebrochen haben, würde ich mich freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #2  

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Member hat gesagt:
keine Inspiration, wenig Motivation:
Das Leben ist relativ "seicht", oberflächlich und manchmal auch langweilig. Mir fehlt der Tiefgang, mir fehlen die Rahmenbedingungen für eine junge Person, die noch Ziele hat und etwas erreichen und nicht nur den Status Quo verwalten will.
Darf ich fragen, wie Du Dich finanzierst? Hast Du keine Beschäftigung, wird es schnell langweilig..

Lerne Thai, dann hast Du eine Herausforderung…
In Bangkok gibt es einige junge Influencer, die Du kontaktieren kannst…

Mache einen Youtube Channel auf…z.B. Thai cooking class

Auf Facebook gibt es unterschiedliche Expatgruppen, wo auch junge Leute drin sind…

Lerne einen neuen Sport….

Spiele Pool, Dart, Tennis

Eröffne ein online business unter dem Namen Deiner Freundin….
 
        #3  

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Das mit dem YouTube-Chanel würd ich lassen.
Gab da wegen illegaler Arbeit aktuelle Verhaftungen. Anscheinend möchte mal da stärker durchgreifen.
 
        #4  

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Wow. Also ich kann dir leider keine Tipps geben, da ich null Ahnung davon habe. Doch wollte ich trotzdem mal danke sagen, für deine Gedanken und das du das so konkret beschreibst. Das öffnen einen trotzdem allem mal die augen, das auch Dinge kommen die nicht toll sind. Ich hoffe du bekommst aber viele Tipps die dir helfen den besten Weg zu finden.
Darf ich fragen ob du mit deiner Freundin darüber gesprochen hast und ob sie eine Idee oder Lösung hat?
Alles gut wünsche ich dir / euch!!!
 
        #5  

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Kannst du bitte noch etwas zur Ausgangssituation schreiben?
Weshalb bist du nach Thailand gezogen?
Welche Ziele hattest du? Kurzfristig aber auch langfristig?

Du klingst in deinem Text etwas einseitig - übersättigt, enttäuscht, desillusioniert. Das führt dann zu einem Rundumschlag: Bäh, alles doof. (Ich habe gerade mal überlegt, aus welcher Region ich subjektiv keine negativen Nachrichten empfangen habe: Australien. Da wird man nur von der Tierwelt getötet...)
Ich denke, dass du anfangs anders gedacht oder zumindest andere Prioritäten gesetzt hast.
Wenn du Tiefgang möchtest, dann bleibt eigentlich nur eine Umgebung mit Tiefgang? Wenn du dich intellektuell unterfordert fühlst, dann wäre eine Universitätsstadt gut. Oder ein Bücherclub. Vllt geht das sonst aber auch online...
Bei Schmutz und Umweltbelastungen würde ich dir nahelegen, aufs Land oder an die Küste zu ziehen - und nein, ich weiß nichts über Quecksilbervergiftungen oder Mülldeponien. Wenn du Sicherheit willst, dann musst du nach Deutschland zurück. Alle Atomkraftwerke in Europa wissen nämlich, dass ihre Strahlung nicht über die Grenze nach Deutschland darf.
Ich habe in Ägypten gesehen, wie dort Tiere gehalten werden. Wir in DACH scheinen die einzigen Menschen zu sein, die Tiere zerlegen und nicht einfach irgendwo da abhacken, wo wir ein Stück haben wollen. Stört mich z.B. massiv - es ist barbarisch, eine halbe Ente so zu choppen, dass man überall Splitter hat...
 
        #6  

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Danke für das Teilen deiner Gedanken. Viele Dinge kann ich direkt nachvollziehen. Habe 1999 eine Thai mit drei Kindern geheiratet, hielt 20 Jahre.
Habe mir über Eigentum in Thailand nie intensiv Gedanken gemacht sondern einfach (blauäugig?) Geld gegeben. Sicherlich einige 100K im Lauf der
20 Jahre in Immobilien (Neubau, Instandhaltung, Reparaturen etc.) geflossen.
Meine Base in Thailand war die letzten Jahre deswegen immer dieses kleine Dorf im Süden Thailands wo ein Teil der Familie noch bzw. wieder lebt.
(ca. 30km nördlich Kao Lak)

Zum Wetter: Wetter habe ich an vielen Orten in zu vielen Jahreszeiten erlebt, ist mir im Schnitt deutlich lieber als der kalte und dunkle Herbst bzw.
Winter in Deutschland

- Luft- und Umweltverschmutzung: Habe ich genau wie du wahrgenommen, damals auf dem Land wurde alles verbrannt, allerdings war ich am
Strand und habe davon wenig mitbekommen. Wenn man dort lebt hätte es mich damals aufgeregt. In Pattaya war ich nur einmal dieses Jahr für
ca. 3 Wochen, halte ich für deutlich angenehmer (Luft, Lärm) als Bangkok wenn man nicht direkt in den Tourizentren ist.
Plastik ist übel, nimm es hin. Du kannst es nicht ändern. In Deutschland wirst du doch auch blöde angeguckt wenn du deinen Stoffbeutel mit zum
Bäcker nimmst (inzwischen gehts)

- kaum soziale Kontakte (in meinem Alter):
Was ist denn mit Familienplanung? Bist du nicht dafür im richtigen Alter? Habe in Deutschland ausserhalb der Firma auch nur wenige soziale
Kontakte und komme sehr gut damit klar. In Thailand habe ich Familie und könnte die besuchen. Was ist mit (regelmässigen?) Reisen in die Heimat
um den Bereich abzudecken? Geht du ins Gym oder in irgendeinen Verein? Lerne Thaiboxen?

- kein Landbesitz, kein Mitspracherechet, kein Einfluss:
siehe oben, kann ich aber verstehen. Habe seit 25 Jahre ein eigenes Haus in DE und liebe es dort herumzuwursteln (würde ich im Mietobjekt
nicht machen). In Thailand würde ich eher Mieten, nie kaufen. Aber ich strebe auch eher Teilzeitauswandern als 100% an.

- kaum Interesse an thailändischer Kultur:
Muss ja nicht, gibt doch auch viele andere Dinge mit denen man sich beschäftigen kann. Reisen in benachbarte Länder um Kultur wieder interessant
zu machen?

- keine Inspiration, wenig Motivation:
da fehlt der innere Antrieb? Familienplanung?

Unzugängliche und teils einfältige Natur:
Reisen? International, Nordthailand ... oder es sich in seiner unmittelbarenUmgebung hübsch machen (Garten etc.)

- Straßenköter und Umgang mit Tieren:
Bin ich ganz bei dir, teils unerträglich, aber bitte bedenke was in Deutschland bzw. Europa insbesondere Osteuropa passiert nur nicht in der Öffentlichkeit
auftaucht (Tiertransport, Schlachtungen). Wirst du nicht ändern können, also akzeptieren aber halt nicht mitmachen.

- Alltagssorgen:
Die Rückkehr nach Deutschland wird das doch nicht verbessern? Inkompatibel mit dem deutschen Leben :) Schön ausgedrückt und vermutlich wahr.

Darf ich fragen wie du in deinem Alter dein leben finnazierst? Arbeitest du online oder in Thailand oder hast du einfach passives Einkommen oder Erspartes?
Wie schaut es aus mit Sprachkenntnissen?

Finde die Diskussion um das Thema superspannend, passt zum Thema "Auswandern" bzw. "Teilzeitauswandern"

-ABO-
 
        #7  

Member

Member hat gesagt:
Ich bin viel mit dem Rennrad unterwegs und bin von den Hunden einfach nur noch genervt. Keiner fühlt sich für die Tiere verantwortlich, man lässt sie verletzt, verkrüppelt und krank im Straßengraben verrecken. Man wird angebellt, verfolgt oder im schlimmsten Fall gebissen. Kastrierte und geimpfte Tiere sind die Ausnahme. Tollwut ist immer noch eine reale Gefahr für Mensch und Tier.

Das finde ich auch ekelhaft. War einmal in der thailändischen Provinz. Fahrrad oder zu Fuß gehen unmöglich, ohne von Hunden verfolgt zu werden. Um einigermaßen Ruhe zu haben muss man sich schon nen Pitbull anschaffen
 
        #8  

Member

Ungeschöntes Statement👍. Sollte als vorangehende Pflichtlektüre hinhalten, für Alle die "von Deutschland die Schnauze voll haben", und nur noch weg wollen:bye:.

Thailand ist zwar nicht mein Traumland, aber selbst wenn es das gäbe, würde ich nie alle Brücken in D abbrechen, unabhängig von Job, (Rest-) Familie oder Eigentum.

Mein Tipp, sofern Du räumlich flexibel bist: wirf unnötigen Ballast in Thailand ab, suche Dir ein paar neue interessante Destinationen, teste diese in den nächsten Jahren und kehre temporär dahin zurück wo es Dir immer wieder gefällt. Wie lange Du jeweils an einem Ort verbleibst, musst Du selber herausfinden.
Würde mir (an Deiner Stelle) auf jeden Fall eine kleine Basis in Deutschland aufbauen, wo Du jederzeit soetwas wie HEIMAT vorfindest, wenn Dir draussen mal wieder alles zuviel wird.
Wünsche Dir alles Gute für Deine Zukunft👍
 
        #9  

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@Idealistic12334 Ich denke jeder der mal länger als ein paar Wochen hier gelebt hat kann das alles nachvollziehen. Mal ein paar random Gedanken von mir. Unabhängig davon ob das für dich umsetzbar ist.

Gegen viele Hunde hilft das reine Zeigen eines Teleskopschlagstocks oder generell eines Stocks. Denn damit wurden die alles schon mal gemaßregelt wenn sie rumgesponnen haben. (nicht von mir)

Ich bin mit meinem 6 Monate DE / 6 Monate (kann auch 9/3 sein o.ä.) Thailand Modell sehr zufrieden. So kann ich das beste aus beiden Welten haben, inkl. mehrerer Monate frischer Luft. Ich finde frische Luft muss kühl sein und das fällt in Thailand schonmal generell weg.

Neben den ganzen negativen Sachen sollte man sich auch immer wieder alle positiven Sachen vor Augen führen. Ja hier ist es immer warm, aber auch geil hier ist es warm. Hier lachen die Menschen und ziehen keine Fresse. Hier ist alles viel viel günstiger, hier gibt es keine Flüchtlinge (kleiner Scherz) usw..

Ich finde du bist am falschen Ort. Würde ich das Nightlife hier nicht lieben, wäre Pattaya der letzte Ort an dem ich leben wollen würde. z.b. Rawaii in Phuket, Koh Phangan oder Chiang Mai hat viel mehr Menschen in deinem Alter. Natürlich Wetter und Luft mäßig auch wieder anders als hier. Das mit der Natur sehe ich genauso wie du. Was habe ich z.B. Phuket geliebt. Der Jungle. EInfach herrlich. Gibts hier leider gar nicht.

Man kann auch Freunde finden ohne mit denen nur saufen zu gehen. Ich mache mit den Kumpel(s) hier viele Dinge wie Sport, Essen gehen, Moped Touren und Reisen. Klar gehen wir auch saufen aber das ist nur ein kleiner Teil der Aktivitäten.

Es gibt auch durchaus noch coole Typen die schon 50+ sind. :)

Es gibt immer mal Stammtische von Expats, da sind auch jüngere Member dabei.

Bei Sport kann man gut Leute kennenlernen. Fitnessstudio z.B.

Für mich sind Freunde oder mind. mal ein guter Freund hier da A und O, aber ich habe auch keine Frau. Wenn dir deine Frau zwischenmenschlich und intellektuell alles gibt was du brauchst, kannst den Teil mit den Freunden auch ignorieren. Für mich selber ist das essentiell. Ich kann mit den Frauen hier außerhalb meines Bettes und einer Gogobar wenig anfangen. Da bin ich komisch, ich weiß. :)

Ich würde mal wirklich eine Liste machen, nicht unbedingt was negativ ist. Was ist positiv hier und was ist positiv in DE.

Und wenn man am Ende zu dem Schluss kommt, woanders ist es viel schöner, dann sollte man die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
 
        #10  

Member

Member hat gesagt:
Weshalb bist du nach Thailand gezogen?
Welche Ziele hattest du? Kurzfristig aber auch langfristig?

Meine Geschichte ist wohl ziemlich typisch für Thailand und ich denke, dass es bei einigen Kollegen hier im Forum ähnlich abgelaufen ist.

Während des ersten Thailandurlaubs hab ich mich in Land, Leute und Lebensweise verliebt. Daraufhin bin ich immer öfter nach Thailand gekommen. Zuerst 2 Wochen, dann 4 Wochen, als ich meine Freundin kennengelernt hab mehrere Monate, bis ich vor drei Jahren den Schritt gewagt hab und komplett "ausgewandert" bin.
Ich spreche von auswandern in Anführungszeichen, weil ich meinem Empfinden nach gar nicht ausgewandert bin, sondern nur meinen Wohnsitz temporär verlagert hab. Für mich wäre eine Rückkehr nach Deutschland deshalb kein Scheitern.

Ich hab mich während des Studiums selbstständig gemacht und bin nach Ende des Studiums wieder zu meinen Eltern aufs Land gezogen, wo ich auch einen Großteil der Covid-Zeit verbracht hab.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich bis auf mein Business, meinen Laptop und mein Rennrad keine Besitztümer. Ich musste also nicht, wie man es sich beim typischen Auswanderer vorstellt, mein ganzes Leben aufgeben.

Der Hauptgrund, wieso ich nach Thailand gezogen bin, ist meine Freundin. Außerdem wollte ich mich nach der ganzen Zeit als digitaler Nomade irgendwo niederlassen und mir eine Basis aufbauen.

Inzwischen bin ich aber Mitte 30 und habe während meines letzten Deutschlandaufenthalts festgestellt, dass ich weder in Thailand noch Deutschland so richtig zuhause bin.
Soziale Kontakte in Deutschland sind eingeschlafen, deren Interesse an Thailand verflogen, genauso wie mein Interesse an deutscher Politik, Dorftratsch und alltäglichen Angelegenheiten. Irgendwann merkt man, dass man knapp 9.000km weit weg ist.

Wobei du aber auch recht hast.
Es liegt wahrscheinlich nicht nur an Thailand, sondern auch an den ganzen Umständen.
Ich bin in den letzten Jahren mindestens 1-2x pro Jahr, teilweise sogar öfter, umgezogen, schlafe schon seit Jahren in „fremden“ Betten und hab keine eigenen Möbel.

Einerseits ist das natürlich eine große Kostenersparnis, die einem viel Flexibilität ermöglicht. Ich bin sowieso ein eher minimalistischer Typ. Andererseits bedeutet das aber auch Kompromisse eingehen und sich ständig anpassen.
Wenn dann auch noch die Rahmenbedingungen in Thailand nicht zu 100% passen, kann das schon zu Frust führen.

Als digitaler Nomade nach Thailand auszuwandern wird häufig zu sehr verherrlicht.

Vielleicht wäre eine Home Base in Deutschland keine schlechte Idee.
Wobei das aber auch immer eine Kostenfrage ist.

@Hibl
Als Single würde ich es genauso wie du machen.

Mit Freundin, die einen normalen Job ausübt, beruflich bedingt nicht überall arbeiten kann und für Thailand typisch sehr wenige freie Urlaubstage hat, ist man da leider nicht so flexibel.

Wobei ich aber als positiven Punkt hervorheben muss, dass der Großraum Pattaya abgesehen von der Altersstruktur schon einiges zu bieten hat.
Es gibt viele Veranstaltungen, die Infrastruktur ist gut, man ist relativ schnell in Bangkok, ab und zu fahr ich nach Rayong an die Strände oder verbring ein paar Tage auf den Inseln (Koh Samet, Koh Chang), fahr mit dem Motorrad / Fahrrad im Hinterland oder geh zum Essen / Shopping nach Pattaya.

Deshalb wüsste ich gar nicht, ob ich überhaupt woanders in Thailand leben wollen würde, weil die Mischung hier schon ganz gut ist.

Ansonsten danke schon mal für die Kommentare.
Gerade was die sozialen Kontakte angeht, liegt es bestimmt auch etwas an mir selbst.
 
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