Die Motive Bargirl zu werden,
so stelle ich mir das vor, sind so vielschichtig wie die eines x Beliebigen, der einen Beruf ergreift: der eine wird Bäcker, weil er Brot mag, der andere, weil er sich in die Auszubildende verliebte die dort ebenfalls lernt, der Dritte, weil sein Vater ihn dazu zwingt, der Vierte, weil die Bäckerei ihm gefällt und er sich dort gerne aufhält um dem Gezeter seiner Frau zu entfliehen... alles möglich und so wird das auch bei Bargirls sein, ABER:
In der Tendenz trifft man wohl doch oft eher die Typen an, die gerne Brot backen und den Job spannend finden und in der Tendenz beim Bargirl wird es dann eher so sein, dass das Geld zwingend benötigt wird und eben nicht die Freude am schönen Job.
Wenn man das berücksichtigt, kommt man allem Weiteren wohl etwas näher. Im Zweifel haben diese Frauen noch die Wahl zwischen Versklavung in einem unwürdigen harten Job oder eben dem Verkaufen ihres Körpers.
Viele die das eine oder andere wählen, richten sich im einen oder anderen dann irgendwie ein - Hauptmotiv aber wird in vielen Fällen weder die Lust an einem Aufenthalt in Saudi Arabien zur Haushaltshilfe, noch die in der Bar an den Freiern sein.
Es mag aber stimmen, dass das das Gemüt der Menschen die das dort in Thailand ausführen sonniger ist, mag sein.
Bei dem Sklavendienst eher nicht, das kann ich versichern um es sehr milde zu sagen.
Bargirls wiederum tragen meiner Vermutung nach manchmal ganz andere viel verstecktere Wunden davon, die sie zu oft dann bindungsunfähigen Wesen formen.
Und auch hier kommt es darauf an: zu viele Einzelfälle und durchaus auch einmal solche, die das alles mögen und auch das "leichte Geld" bei netten Freiern schätzen - gibt es alles, da bin ich recht sicher.
Meine Frage ist dabei dann: wie will ein Buch alle diese Varianten in einer Darstellung verarbeiten?
Oder irre ich grundsätzlich und "die überragende Mehrheit" ist aus "dem einen Grund" durchgehend Bargirl?
Ich weiss es nicht, wirklich. Habe mich nur gefragt...
Hier im Fall würde ich vermuten, dass alles möglich ist aber halt vieles unwahrscheinlich und manches nahezu ausgeschlossen.
Ich halte es für nahezu ausgeschlossen, dass die Dame leicht in eine feste Bindung finden könnte... über Jahre. Die Grundvoraussetzungen sind nicht üppig positiv.
Ich glaube aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die Dame aufrichtiges Gefallen an DIESEM Mann hat und ihn nicht als Teil ihres Jobs betrachtet.
Es gibt halt auch Bäcker, die statt Brot aus Jux eine Kirschtorte backen. Machen sie das zu oft, kommen sie allerdings in Schwierigkeiten wenn der Meister fragt, wo das Brot bleibt... und aus dem Grund unter anderem, wird es schwer... eine Bindung hier aufzubauen.
Aber: nichts ist undenkbar und jeder ist frei zu tun und zu lassen was er will und das ohne unsere Häme und ohne unsere zu dick aufgetragene Skepsis, die mich in extremen Fällen an Neid erinnern könnte
Ok: mal so: Wenn der Bäcker lieber Kirschtorten als Brot bäckt, muss er umschulen zum Konditor und wenn das Bargirl diesen Mann möchte (in einer Bindung), muss sie was anderes machen: "umschulen".
DAS aber, das ist schwer wenn die Motivation ist leicht gut zu verdienen ohne etwas besonderes zu können was sonst so am Markt Geld bringt.
Sie war ja zum "Bargirlsein" bereit. Wer das erst mal beginnt, den muss man überzeugen können die "harte Tour" eines ganz anderen Berufes inklusive Ausbildung zu gehen und die schwierigen Bedingungen in Thailand sowas zu beginnen und davon zu leben, sind nur das kleinste Problem denke ich...