Jack hatte bisher nur Impressionen von der Patpong. Hier in der Soi 22 bot sich ihm ein gänzlich anderes Bild. Im Gegensatz zur Patpong handelte es sich um eine normale Seitenstraße. Direkt an der Ecke befand sich eine Bar aus der mit ohrenbetäubenden Lärm Life-Musik dröhnte. Die in der Bar arbeitenden Mädchen, zumindest diejenigen, die direkt im Eingangsbereich standen und ihn zuerst bemerkte, brachten gerade ein halb verschlucktes ‚Hello handsome..‘ heraus, dass ihnen förmlich im Hals stecken blieb, als sie seiner Begleitung gewahr wurden, die ihnen einen wohl warnenden Blick zuwarf. Desgleichen lief es ab, als sie in die Soi einbogen, die paar Bars am Straßenrand passierten. Lediglich die Mädchen, die vor den beiden Massagen saßen, die sie kurz darauf passierten, ließen sich durch seine Begleitung nicht abhalten, ihre Angebote zu unterbreiten. Allerdings gönnte Chalitah ihnen keine Aufmerksamkeit.
„Wir suchen uns eine Massage weiter hinten. Die erste Massage, die wir gerade gesehen haben, verlangt eine Bezahlung vorab. Das ist recht unüblich. In der Regel wird bezahlt, wenn die Leistung erbracht worden ist.“
Jack wusste so gut wie überhaupt nichts über das Geschäftsgebaren in diesem Gewerbe, nahm einfach an, was Chalitah ihm vermittelte. Sie hatten mittlerweile einen kleinen Bar-Komplex erreicht und Chalitah wechselte mit ihm die Straßenseite. Sie befanden sich jetzt in einem Abschnitt, an dem sich eine Massage an die andere reihte.
„Okay, Jack, ich empfehle dir eine Ölmassage. Die Kosten hier sind in etwa gleich.“
Jack hatte sein Augenmerk auf eine zierlich wirkende Masseurin geworfen, die direkt am ersten Shop ihre Arbeitsstätte hatte. Er warf einen fragenden Blick zu Chalitah, aber die lächelte ihn nur an und nickte zustimmend.
„Ich werde mich hier massieren lassen. Wie sieht es bei dir aus?“
„Ich werde mir drüben auf der anderen Straßenseite eine Fußmassage gönnen. Ich habe von dort einen Blick auf das Geschäft und komme zu dir, wenn du fertig bist.“
Jack wirkte ob der neuen Situation nun doch etwas verunsichert.
„Muss ich etwas besonders beachten?“
„Jack, lasse dich darauf ein. Du bekommst das hin. Es ist nur eine Massage. Gönne dir zuvor eine Dusche, deine Lady wird es zu schätzen wissen.“
Jack bemerkte das süffisante Lächeln auf Chalitahs Gesicht, aber bevor er nachhaken konnte, hatte die sich schon umgedreht und überquerte die Straße.
Jack folgte seinem Mädchen, das ihm die Tür aufhielt und ihn dabei recht offen anlächelte.
„Please take off your shoes and socks!“
Jack folgte ihrer Aufforderung, entledigte sich seiner Schuhe und der Socken und versuchte verzweifelt, seine Füße in die ihm angebotenen Sandalen zu zwingen, was ihm allerdings nicht so recht gelingen wollte.
„Mai pen rai, don’t need, just follow me!“
Jack gab es dann auf und folgte dem Mädchen barfuß. Er hatte etwas Mühe, die steilen Treppen mit dem extrem kurzen Tritt zu bewältigen und war dann froh, als sie im oberen Geschoss ankamen.
Das Mädchen führte ihn in einen Raum, in dem sich Massageliegen befanden, und die einzelnen Plätze waren jeweils nur durch einen dünnen Vorhang getrennt. In Jack machte sich etwas Widerwillen breit, denn zwei der insgesamt vier Plätze waren wohl belegt und es wurde dort gearbeitet. Das Mädchen wies ihm die freie Liege zwischen den beiden Liegen zu, wo gerade gearbeitet wurde.
„Take off everything! Do you want to shower? I will stay here and take care your belongings.“
Jack hatte die Toilette und die Dusche gesehen, bevor sie den Massageraum betraten. Er nickte dem Mädchen zu und begann sich unter den neugierigen Blicken des Mädchen auszuziehen. Jack war keineswegs schüchtern, aber irgendwie erzeugte die neue Umgebung und auch die Tatsache, dass links und rechts neben ihm gearbeitet wurde, ein merkwürdiges Gefühl in ihm, dass er so noch nicht kannte und auch nicht zu deuten wusste. Er zog seine Unterhose aus und die Blicke des Mädchens wanderten zu seinem Schwanz. Ihm entging trotz des gedämpften Lichts nicht, dass sich ein anerkennendes Lächeln auf ihre Lippen stahl.