Ich habe es gestern noch ausführlicher getestet. Dafür habe ich auch jede Funktion einmal probiert.
Die Verpackung, das Zubehör und die Kopfhörer machen alle einen wertigen Eindruck. Einzig die Bedienungsanleitung ist ein Fehlschlag. Dort gibt es nur die Sprachen Englisch und Chinesisch. Auf den Seiten der anderen Sprachen steht in der jeweiligen Landessprache ein Hinweis, dass die Übersetzungen noch in der Revision sind. Deswegen gucke ich mir immer am Ende an, was unsere Werksstudenten fabrizieren, bevor sie es rausschicken...
Das Pairing ging alles super einfach. Das schreiben hat länger gedauert, als die Einrichtung der App. Grundsätzliches zu den Sprachen. Die Übersetzung Englisch Deutsch war einwandfrei. Hier kann man tatsächlich von der versprochenen Genauigkeit von 95% ausgehen. Von Deutsch zu Chinesisch kam oft Murks raus. Mit etwas Fantasie hat man verstanden, worum es geht, aber vieles kann gar nicht korrekt übersetzt werden, weil die Sprachsysteme auch zu unterschiedlich sind. Hier würde ich eher eine Genauigkeit im Bereich 55-65% ansetzen. Da Thai auch anders aufgebaut ist als Deutsch, könnte das Ergebnis übertragbar sein. Allerdings sollte Chinesisch bei einer Chinesischen Firma flutschen. Was in jeder der einzelnen Funktionen hilft die Übersetzung zu verbessern ist, die App auf den Hauptnutzer einzustellen. Soll heißen, die Pause zwischen den Sätzen an die Pausenerkennung in der App anzupassen etc. Einfach etwas mit den Einstellungen spielen. Das hatte bei mir einen großen Effekt!
Die Funktion, bei der jeder einen Kopfhörer bekommt funktioniert ganz gut. Störend ist dabei, dass der Kopf erst kapieren muss auf den Kopfhörer zu hören und nicht auf den Sprecher. Klingt eigentlich einfach, aber ist es in der Praxis nicht. Das viel auch meinem Versuchspartner schwer. Ansonsten hat der Modus unter den oben aufgeführten Prämissen der Übersetzungsgenauigkeit funktioniert. Tipp: Wer im Bett Kopf an Kopf liegt erhält doppelte Übersetzungen. Die Kopfhörer sollten schon einen gewissen Abstand haben. Man kann es zwar einstellen auf die Situation, müsste die Empfindlichkeit später wieder zurück stellen. Bei einem Abstand von etwa 30-40cm funktioniert es auch mit den Standarteinstellungen. Dieser Modus ist aus meiner Sicht brauchbar.
Der Modus, bei dem man auf den Kopfhörer tippen muss und dann spricht und sich durch das erneute tippen seine Aufnahme beendet soll besonders bei vielen Störgeräuschen gut sein. Das habe ich meinen Nachbarn erspart. Grundsätzlich funktioniert das Gespräch wie oben. Nur bei dem Tippen kommt man gerne durcheinander. Es gibt zwar ein akustisches Feedback, wenn man getippt war, tippt man aber mehrmals, muss man erst mal wieder rausfinden, ob man aktiviert hat oder nicht.
Der dritte Modus war, dass man die Kopfhörer im Ohr hat und der Gegenüber über das Handymikrofon und -lautsprecher eingebunden wird. Das hat auch reibungslos geklappt. Man musste erst rausfinden, wenn man fertig ist mit dem sprechen, muss man der Gegenseite "das Wort erteilen". Dafür muss man per tippen auf das Handy auf seiner Seite sich "abmelden" und per tippen auf den Displayteil der Gegenseite das Wort erteilen. Beides anzustellen geht leider nicht, macht aber auch in der Praxis weniger Sinn. Wenn ich den Kopfhörer nicht weitergeben möchte, sind das fremde Personen. Die treffe ich selten bis gar nicht in meiner Wohnung an, sondern in der Öffentlichkeit bei entsprechenden Störgeräuschen.
Fazit: Ja, es tut was es soll. Ja, es ist brauchbar. Ja, die Übersetzung ist verbesserungswürdig. Ja, es ist praktisch. Nein, es ist keine 250USD wert. Der Warenwert liegt wahrscheinlich bei etwa 10-20€. Für das Geld kann man sich fast den Sprachkurs gönnen. Ich werde es trotzdem weiter nutzen, da ich häufig in unterschiedliche Länder Reise und nicht jede Sprache lernen kann/will. Zumindest bei artverwandten Sprachen funktioniert die Übersetzung so, dass auf einem guten Niveau ohne Stocken eine Unterhaltung geführt werden kann. Passt für mich subjektiv, aber wer auf das Geld achten muss, kann sich auch den Google Translator zu Hilfe nehmen. Man zahlt schlussendlich für einen höheren Komfort und zur Unterstützung der eigenen Faulheit.