Thailändisch lernen

Pattaya Ein Pattaya Anfänger scheitert

        #31  

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Moin,
auch ich bin dabei.

Auch ich dachte eben: Ob Sextourismus das Richtige für dich ist?

Ich genieße die Rolle des "reichen" Farangs, und die Auswahl an hübschen Frauen ist so enorm, dass ich mich kaum entscheiden kann manchmal.

Aber es geht ja hier noch weiter und ich bin gespannt ;)
 
        #32  

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Geile schreibe! Bin schon gespannt wie es weitergeht - Abo!
 
        #33  

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bin dabei und hoffe, dass du weiter schreibst! :bye:
 
        #34  

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Unglaublich ehrlicher Bericht! Danke dafür! Habe selbst Patty beim ersten mal gehasst. Und auch die späteren Erfahrungen waren eher ernüchternd. Also empfand ich Thailand hauptsächlich als tolles Reiseland. Auch wenn die Mädels am Ende nie zu kurz kamen :wink0:. Mittlerweile sehe ich Patty nicht mehr so ergebnisorientiert. Sondern als Ort zum Ankommen, in dem Spaß haben kann. Und wenn es mal nicht so ist, ist auch alles gut. So fand ich meinen Frieden mit dieser Stadt und genieße alle Tage meines Urlaubs. Ohne Pattaya ausschließen zu müssen. So wie ich es vor Jahren zum Teil noch tat.
Juhu, in fünf Wochen bin ich wieder da....bevor mein Rucksack mich weiter durch Thailand trägt...

Grüße vom Traveller
 
        #35  

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Vor ein paar Minuten
An diesem Ort brennt sich die Sonne noch unerbittlicher in meinen Nacken. Es ist sooooo heiss. Mein Körper ist längst im Energiesparmodus während ich die Strasse entlang trotte. Die Frauen vor den Massage Salons rufen "Masaaaasch, Masaaaasch". Aber mein Gehirn stellt es erst zu mir durch als ich längst woanders bin.

Vor den Clubs und Gogobars warten sie schon auf mich. Männer. Sie ziehen, zerren, schubsen. Wedeln mit ihren Armen und rufen "Come inside, come, come! Beatiful girls. Come, come, come!" Weiche links aus, rechts, täusche wieder links an, gehe zurück und komme schliesslich halbrechs vorbei. Schnell, schnell. Muay Thai mit Vollkontakt, aber ohne Mundschutz.

Die Männer am Strassenrand sind flexibel. Da ich auf "Taxi, taxi" nicht reagiere rufen sie gleich noch ein "Weed, Weed, Mariuana" hinterher. Bin total respektlos und gehe weiter. Frage mich aber, was ich dadurch alles verpasse: "Heizdecken, Heizdecken! Come. Kochtopfset. Penis enlargement. Come!"

Möchte niemanden verärgern. Aber neulich ist mir zu Pattaya glatt der Begriff "Dreckloch" in den Sinn gekommen. Aber was ist dann das hier? Es ist sauberer als in Pattaya. Vielleicht einfach nur "Loch"? Ein Loch, durch das die Skrupel der Geldverdienenden ebenso schnell verschwinden wie die Tausend-Baht Scheine der Touristen.

Welcome to Patong! Welcome to Phuket!

Ein paar Tage zuvor
Irgendwie mag ich den Typen nicht. Er läuft schon ein paar Minuten vor mir her und dreht sich ab und zu zu mir um. Die Sukhumvit entlang Richtung Asoke. Ich überhole ihn und bin mit meinen Gedanken schnell woanders. Stehe an der Ampel. Denke kurz, dass es sich lohnen würde, an den Fussgängerampeln in Bangkok Wartehallen einzurichten. Mit 3-Gangmenu, Kino und Übernachtungsmöglichkeit. Um nichts zu verpassen könnte man die Grünphase über Lautsprecher ankündigen: "§$(§($)§ - Attention please! All travellers with destinations across the street please prepare for boarding. Sank ju. - $/(§/$(§/$"

Bemerke ihn neben mir. Business Casual. Hellblaues Hemd, dunkle Anzughose.
"Phew it's cold today. Unbvelievable."
"Yes"
"Haven't had that for ages."
Mir war schon aufgefallen, dass es kühler ist als sonst. Hatte mich auch heute morgen kurz über den Aufmacher der Zeitung im Starbucks gewundert: "Kältewelle erreicht Südostasien". "Kältewelle"? Gimme a break!

"Must be the climate change" sagt er.
"Well, yes. Last time I checked it was supposed to get warmer though, no?"
"That's right."

Wir unterhalten uns während wir auf die nächste Grünphase warten. (Wer weiss, vielleicht ist die Kältewelle bis dahin schon vorbei?)
Er ist nett. Frage mich warum ich Business-Leuten hier so kritisch gegenüber bin. Er ist Deutscher und arbeitet in Malaysia: "Ist schon schöner in Kuala Lumpur. Aber ab und zu komme ich her". So so, du Schlingel. Ist hier nicht die Soi Cowboy um die Ecke?

Auf der anderen Strassenseite trennen sich unsere Wege. Bangkok: so ganz anders als Pattaya. Schick und modern. Mir zu groß, zu viel Smog, zu eng. Die über Kilometer hinweg hochgezogenen Wolkenkratzer und Shoppingmalls erscheinen mir beliebig, austauschbar. Vielleicht darf man in dieser Stadt, abseits von Chinatown und little India, kein Flair wie in NY oder Paris erwarten. Dazu ist das hier alles zu neu. Und nur der Eindruck aus drei Tagen.

Noch ein paar Tage davor
Scheitern? Ach ja. Wir sitzen zu dritt auf dem Moped und schängeln uns durch die immer noch lebhafte Second Road. Erinnere mich an jene Theoriestunde in der Motorradfahrschule mit Werner: "Ja! Es ist gefährlich. Aber wir haben es auch in der Hand. Vorausschauendes Fahren, Leute. Vorausschauendes Fahren!". Unser Mototaxi Driver hatte bestimmt einen anderen Lehrer.

Sie nimmt meine Hand und legt sie um ihren Bauch. Der Fahrtwind ist angenehm. Für Augenblicke begutachten uns die Thai Mädels an den Strassenrändern. Sie wirken interessiert, wer da mit wem fährt. Dann verlieren sich ihre Blicke in der Menge hinter uns.

 
        #36  

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Wir erreichen mein Hotel. Der Eingang ist nach dem selben Prinzip gestaltet wie ein griechischer Tempel: eine breite Treppe führt hinauf zum Allerheiligsten. Nur den Gedanken des Architekten beim Bau des Tresens kann ich nicht nachvollziehen: wer oder was auch immer dahinter sitzt - man sieht es erst ganz oben.

Der Portier und ein Security sind noch da. Ich kenne sie. Sie schauen auf meine Begleitung und wirken enttäuscht. Sicher nicht wegen mangelnder Attraktivität. Vielleicht haben sie gedacht, dass ich ein seltener Vertreter unter den alleinreisenden Farangs wäre, der nicht herkommt um sich an ihren Frauen zu vergnügen?

Andererseits wird einem an jeder Ecke ein eindeutiges "Hello, Welkaaaaam" hinterher geschleudert. Da brauchen sie auch nicht gucken, als ob ich ihre Tochter geschwängert hätte.

Aber wahrscheinlich bilde ich mir das alles nur ein. Anfänger eben. Vielleicht mit etwas zu viel "Gutmenschentum" ausgestattet für diesen Ort.

Sie kramt ein Portemonnaie aus ihrer Tasche. Dann noch eines. Nach einiger Raschelei schiebt sie eine grüne Plastikkarte über den Tresen. Der Portier begutachtet sie ratlos und gibt sie dem Secruty. Ratlos. Sie redet auf die beiden ein. Auf einmal wirkt sie nicht mehr Lady-like, süß, verführerisch.

Irgendwas stimmt nicht. Aber ich weiss nicht was. Mir fällt die TV-Werbung ein: "Hertha, was kosten die Kondome?"

Kurzentschlossen sage ich: "it's ok, it's ok" und beschliesse sie mit nach draussen zu nehmen. Dort wird mir schon was einfallen.

Beide nicken und stecken die Karte in einen Kasten. Äh, Moment?

Wir stehen im Aufzug und sie sagte etwas von "Korea".
"You are Korean?" frage ich ungläubig.
"No no. Me work in Korea."

Ich beginne zu begreifen: sie hat ihnen eine koreanische Arbeitserlaubnis-ID gegeben, weil sie ihre Thai -ID nicht dabei hat. Nur, was soll ein Hotel-Angestellter damit anfangen? So viel wie mit einem Mitgliedsausweis vom Solarium "Miami Sun" in Castropp-Rauxel vermutlich.

Sie ist im Badezimmer. Fühle mich weder in erotischer Stimmung noch ist mir nach einem kuscheligen Fernsehabend. Mir geht durch den Kopf, dass sie den Sicherheitscheck mit der ID faktisch ausser Kraft gesetzt hat. 007 hätte es nicht besser gekonnt. Lautloser vielleicht.

"I can't do this" sage ich. Sie schaut mich mit großen Augen an.
"You don't have an ID."
"Me hab, me hab!"
"No you don't."
Erinnere mich an den Reiseführer: "Niemals einen Thai das Gesicht verlieren lassen!"
Ich sage "Sorry" und ihr Gesichtsausdruck entspannt sich sofort.
Gebe ihr 100 Baht und frage "is it ok?"
"And Taxi?" - als hätte sie es gerade von einen Telefonverkaufs-Skript abgelesen.
"No" antworte ich und zeige auf den 100 Baht-Schein.

Nach einem weiteren "Sorry" versteht sie, dass die Situation nicht zu retten ist. Ob nun die ID das Problem von Falang ist oder nicht. Der Abend ist vorbei. Wir verabschieden uns mit Küsschen links/rechts und sie verschwindet hinter der Ecke zum Aufzug.

Sie tut mir leid. Wirklich.
Aber ich habe 2900 Baht gespart. Gelaufen wäre bei mir nichts.

Frage mich, was mir wichtiger ist...
 
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        #37  

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oh man... sehr interessant dein bericht, bin gespannt was da noch alles kommt. das wichtigste in pattaya ist locker zu sein, vielleicht warst du bei deinem ersten trip zu aufgeregt.


lese gerne weiter!
 
        #38  

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Ja kann dir auch nur als Tipp geben werd lockerer aber wenn man sich unwohl fühlt dann ist es besser es sein zulassen
 
        #39  

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Vor einigen Tagen
Zwei mal war ich jetzt schon im Massagesalon. Beide mal im selben, aber mit anderen Masseusinnen. Foot Massage für 200 Baht + Tip. Wunderbar! Man versteht dort das Handwerk. Nicht ohne Grund ist der Laden (Second Road, nahe Soi 10) fast rund um die Uhr gut besucht.

Wer kennt es nicht: sobald von Thailand die Rede ist fällt schnell das Wort "günstig". Was früher wohl für Essen, Unterkunft und Sex stand, gilt heute zumindest immer noch für das thailändischste von allem: die Massage.

(Wobei ein vollwertiges Essen auch für den Preis eines Tütchens Ketchup einer deutschen Autobahnraststätte zu haben ist, wenn man sich auf Garküchen einlässt.)

"350$ Durschnittslohn im Monat" lese ich. Das klingt für mich immer noch wie "Dritte Welt" wenn ich es mit meinem Einkommen vergleiche. (Und was soll erst ein Schweizer denken, der beim deutschen Durchschnittslohn nur höflich lächeln kann?)

Beschliesse mich wieder massieren zu lassen. Laufe die Second Road entlang und komme an einem Massagesalon vorbei. Ein anderer diesmal. Ich werde freundlch von einer süßen, jungen Masseuse mit weisser Bluse und blauen Pluderhosen empfangen.

"Welkaaaaam! Come Oil Massasch!"
"No Oil, no."
"Ok Thai Massasch!?"

Hatte eigentlich wie immer an eine Fußmassage gedacht. Aber warum nicht? Anstatt mir wie gewohnt die Füsse waschen zu lassen werde ich hinter einen Vorhang geführt. Ausser einer Massageliege gibt es hier nichts. Nebenan hört man einen Mann, der seiner Masseusin mit einer nach japanisch klingenden Sprache versucht etwas wichtiges zu erklären. Woraufhin meine mich mit großen Augen anguckt und zu lachen anfängt.

Ernergisch weisst sie mich darauf hin, dass die Shorts auch runter müssen. Ok. Was ist mit der Unterhose? Ich bin wirklich ein Anfänger was das angeht. Immerhin weiss ich, dass für eine Fussmassage die Schuhe weg müssen...

"No" sagt sie bestimmt. Gut, Unterhose bleibt. Lege mich hin. Offensuchtlich falsch rum: "Noooo, umpf" und zeigt mir, dass ich mich umdzudrehen habe.

Sie werkelt an mir. Anders als ich es von zu Hause kenne. War allerdings noch nie bei einer echten Thai-Massage.

Sie ist hübsch. Hat ein süßes Näßchen, liebe, lachende Augen und eine gute Figur. In Deutschland wäre mancher froh, so ein attraktives Wesen seine Freundin nennen zu können.

Wir unterhalten uns leise. Sie ist 30, sieht natürlich aus wie 21. Auch ich sehe jünger aus als ich bin, sagt sie. Aber das passiert mir auch in Deutschland.

"Like youuuu". Danke, denke ich. I like you ja too.
"No, really like youu. You so nice."

Es schmeichelt mir. Aber ich realisiere auch, dass der Preis für die verbale Unterstützung mit Abstrichen beim Massage-Handwerk einhergeht. Meine bisherigen Massage-Damen haben mir solche Komplimente nicht gemacht. (Was sicher nur daran lag, dass eine Fußmassage in Gegenwart anderer Kunden vorgenommen wird.) Dafür saß aber jeder Handgriff.

"Want to go with you" haucht sie. Mir fällt nichts idiotischeres ein als "Go where?" Wir lachen. Immerhin weiss ich, dass das hier nirgendwo hinführen kann. Hoffe, dass sie im Überschwang der Gefühle nicht unvorsichtig wird, als sie versucht, meine Arme mit voller Wucht von hinten in alle möglichen Richtungen zu ziehen.

Wir reden über die Hautfarbe der Frauen in Thailand. White Skin muss es sein. Sie ist etwas dunkler. Erzähle ihr, dass sie in den Augen der meisten deutschen Frauen eine Traumfarbe hat. Thailändische Sonnmilch mit "whitening" Faktor würde man bei uns nicht mal mit Gutschein für das Nagelstudio oben drauf nehmen.

"All Thai girls want white skin. It's crazy."
"But me not Thai"
"No? Where are you from?"
"Me Lao"

Aha, auch in Laos gibt es also hübsche Frauen. Allerdings erinnern mich später ihre etwas gequollen wirkenden Füße an Frodos' Hobbit-Treter. Frage mich, ob sich die harte Arbeit der Landbevölkerung irgendwie an der Beschaffenheit der Füße zeigt?

Sie guckt mich lange an. Entweder sie ist einfach eine bessere Schauspielerin als Masseuse, oder sie ist wirklich gerade emotional etwas aus dem Konzept. Wir flaxen herum.

"See you tonight!" sagt sie.
"No, I can't" sage ich.
"Why?"

Das kenne ich ja schon. Eigentlich gibt es daruf so wenig gute Antworten wie auf die Frage, ob sie zu dick ist.

"Because I can't."
"You look tired. You fuck too much!"
"What?" Ich muss lachen. Wenn sie wüsste...
"No, I would know that!"

Irgendwie kommt sie anders rüber als die Ladies in den Gogo Bars. (Auch wenn ich da ganz verschiedene kennen gelernt habe.) Aber ich werde sie nicht wieder sehen. Leider...
 
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        #40  

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Also mir scheint, Dir ist wirklich nicht zu helfen! Wie wärs im nächsten Urlaub mit der Ostsee?:D :ironie:

Aber gut geschrieben!
 
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