7. Bericht: Carlos macht eine Dummheißt und bringt sich in Gefahr
Eigentlich wollte ich nicht direkt den nächsten Bericht schreiben, aber die Ereignisse des gestrigen Abends waren so verstörend, dass ich es tue. Wer nach Kenia reist und nicht denselben Fehler machen will wie ich, bitte lesen! Und ja: es war im Ergebnis MEIN Fehler.
Ich hatte hatte ja gestern schon berichtet, dass ich abends ein Girl treffen werde. Sie nennt sich bei Tinder und Badoo Angela, sie hat teils Fotos mit roten Haaren und sieht verdammt süß und hübsch aus. LASST DIE FINGER WEG VON IHR. Ich habe leider kein Foto von ihr, da ich sie gestern geblockt habe überall. Sie hat eine gute Freundin, Maria (schwarzes Kleid an auf Fotos). Auch da würde ich raten: Finger weg. Oder halt bereit sind, den Preis zu zahlen.
Was war passiert: Ich war 20 Uhr mit Angela verabredet. Sie kam erst 21 Uhr. Wir gingen ins Big Tree essen. Auf die Frage, was sie macht, sagte sie, sie ist Freelancerin (ja, also Prostituierte). Sie dürfte die erste "richtige" Prostituierte sein, die ich hier kennengelernt habe (Cinderella scheint ja auch eher in die Kategorie zu fallen, wobei sie selbst angibt, Studentin zu sein). Wir aßen, knutschten danach etwas am Strand rum und liefen dann die paar Schritte vom Beach zum Hotel (sind ja nur zwei Minuten Fußweg). Auf dem Hotelgelände angekommen, meinte ich, sie müsse jetzt kurz zur Rezeption, sich einchecken. Sie meinte dann, sie habe ihre ID Card nicht. Ich hatte ihr vorher natürlich gesagt, dass sie ihre ID Card mithaben muss. Wegen des Alters machte ich mir absolut keine Sorgen, sie ist offensichtlich nicht minderjährig. Aber die Hotelregel ist: ID Card abgeben. Gibt ja auch mir Sicherheit. Aber wie das so ist: Der Schwanz war schon hart und ich dachte mir: "Scheiß drauf" und rauf aufs Zimmer, die Security im Hotel war sowieso desinteressiert.
Wir sind dann ins Zimmer und hier begann die Scheiße. Hätte ich doch einfach gesagt: keine ID Card, kein Weg ins Zimmer, ich Trottel! Nach 2-3 Küssen meinte sie, wir müssten jetzt reden. Sie will 200 Dollar die Nacht (oder waren es Euro - keine Ahnung). Ich war komplett perplex, wenn man bedenkt, dass die Girls hier normalerweise für 1 Nacht mit 2000-3000 Schilling absolut zufrieden sind (3000 Schilling = 18 Euro). Ich habe ihr das auch gesagt, sie ging dann noch runter auf 100 Dollar. Immer noch viel zu viel. Ich bot ihr, um die Situation noch zu retten, für Shorttime 4000 Schilling an, was ja schon viel zu viel ist für das hiesige Preissystem, aber dachte, besser eine Lösung finden. Das war absolut nichts für sie. Ich sagte ihr dann, sie möge einfach gehen, ich zahl ihr das Uber. Das war aber nicht genug für sie. Nun wurde es hässlich. Sie verlangte 4000 Schilling, damit sie geht, ansonsten würde sie die Polizei rufen und ich würde ein kenianisches Gefängnis von innen sehen und sie würde dabei das Zimmer zertrümmern und das Hotel würde mir die Hölle heiß machen, weil ich sie ja ohne ID Card ins Zimmer ließ. Was ein abgefucktes Girl, sie wusste von Anfang an, was sie tut und wie sie tut und ich war VOLL reingefallen, ich Blödmann. Ich wog meine Chancen ab, die Hotelsecurity zu holen, dieser 2000 Schilling in die Hand zu drücken und sie zu bitten, die Dame auf die Straße zu setzen. Aber ich war unsicher, ob das klappt und wie viel Ärger ich bekomme, weil ich die Dame unregistriert ins Zimmer gebracht hatte. Am Ende einigten wir uns darauf, dass ich ihr 2000 Schilling gebe und sie jetzt geht. Was sie dann tat.
Ich verbuche das für mich unter Lehrgeld!
Und ja, ich kenne die Tipps, VORHER, bevor man aufs Zimmer geht, übers Geld zu reden. Die Realität ist natürlich: Ich habe bisher nicht einmal über Geld geredet und es gab NIE ein Problem mit den Girls in der Sache. Aber es mag auch daran liegen, dass ich bisher nicht mit einer Prostituierten im klassischen Sinne hier zu tun hatte. Ich glaube mein zentraler Fehler gestern war eher, nicht auf die Vorlage der ID Card zu bestehen und das Date zu beenden. Am besten direkt am Anfang fragen, ob die Person ihre ID Card dabei hat. Vielleicht hätte ich aber auch, als sie sagte, sie ist Freelancerin, von selbst das Thema Geld ansprechen sollen.