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Es scheint auch nicht egal zu sein, zuerst das falsche Antibiotikum zu nehmen. Vielleicht kann das ein Mediziner mal richtig erklären?
Das erfordert eigentlich einen Roman. Es kommt auf recht viele Fragen an. Manche Erreger sind gut empfindlich andere nicht, es gibt unterschiedliche Klassen, die entweder das Baktrium töten, andre hemmen nur das Waschtum. Manchmal muss man beide kombinieren. Erreger können in Geweben sich "verstecken", so dass ein Antibiotikum möglicherweise das Bakterium nicht erreicht. Manche Antibiotika können manche Gewebe penetrieren, ander nicht. Es gibt Antibiotika, die können die Blut-Hirn-Schranke überwinden, andere nicht., etc, ect.....
Die Kunst des Arztes besteht darin, die Klinik, also alle Zeichen der Erkrankung, so zu deuten, das in Verbindung mit Laboranalysen eine "rationale Antibiotikatherapie" eingeleitet wird. Das bedeutet eine Therapie, die mit der Mindestmenge an Medikament eine Heilng herbeiführt, ohne das das Bakterium überlebt und Resistenzen ausbildet.
Mit Ceftriaxon, einem Cephalosporin der III. Generation kann man bei uns fast blind alle Geschlechtskrankheiten behandeln, nicht aber in LOS, wo es bereits erhebliche Resistenzen aufgrund einer Übertherapie mit Antibiotika gibt.
Ein falsches AB oder unzureichen Dauer der Therapie züchtet sozusagen Resistenzen oder kann die Erkrankung verschlimmern, da das Medikament nicht gegen den Erreger wirkt und so dieser sich uneingeschränkt ausbreiten kann,
Gruß G.