Wirtschaft im freien Fall.
Börse geschlossen, weil Kurse um 10% fielen, Touristen bleiben dem Land fern, Investoren denken noch einmal darüber nach, ob und wie sie in Thailand aktiv sein sollten, während weltweit die Leitzinsen gesenkt werden, kann sich die Bank of Thailand nach der erst kürzlich erfolgten Erhöhung keine Blöße geben, und den Zinssatz wieder senken, die Regierung wird durch die PAD und die Justiz davon abgehalten, das Ruder zu ergreifen, und so schlingert das Schiff ohne Führung in einen der schlimmsten Finanzorkane, der letzten zwei Jahrhunderte. Aber für die PAD ist dies ebenso wenig Anlass, ihren Kampf gegen die Wahldemokratie zu verringern, wie Blut und Tot.
Alle Indikatoren der Wirtschaft deuten darauf hin, dass Thailand, nicht zuletzt durch die anhaltende Anarchie auf den Strassen von Bangkok, in die schlimmste Wirtschaftskrise seit 1997 gestürzt wird. Thai Airways reduziert schon die Flüge, ein erster und wichtiger Indikator, nicht nur für die Tourismusindustrie.
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Thai Airways International reduziert derzeit seine Flüge, besonders auf regionalen Routen, einhergehend mit dem scharfen Rückgang von Passagieren wegen der politischen Unruhen und der globalen Finanzkrise. "Die Situation hat sich von schlecht auf schlechter verändert, weit über unsere Erwartungen hinaus," sagte Vizepräsident Pandit Chanapai.
Die Immobilienverkäufe sind auf einem Tiefpunkt angekommen. Die Aufschiebeanträge für Investitionen beim Board of Investment nehmen dramatisch zu (Radiobericht), Da Ausländer in Thailands Banken diskriminiert werden (z.B. Zinszahlungen), kursiert das Gerücht, dass die Sicherungsfonds der Banken nur Bürger Thailands abdecken (ähnlich wie in Island). Das politische Chaos weitet sich nun auf die Wirtschaft aus.
Selbst eine starke und entschlossene Regierung hätte ihre Probleme. Und sie würde den Rückhalt der Bürger benötigen. Aber eine Regierung, die sich gegen die Besetzung der Regierungsgebäude, einem Militär, das mit Putsch droht, sollte die Regierung gegen die regierungsfeindlichen Besetzer vorgehen, und Gerichten, die ihre eigenen Gesetze machen, zulasten der Regierung, hat keine Chance, den Absturz der Wirtschaft aufzuhalten.
Zu allem Überfluss steht der thailändische Baht auch noch, auch dank der Zinserhöhung der Bank of Thailand, stark wie selten da, und fordert förmlich dazu auf, das Geld aus Thailand abzuziehen, während Exporte verhindert bzw. belastet werden.
Die großen Unternehmen fangen an sich einzubunkern. Zwar sind Entlassungen noch selten, aber Thailands Wirtschaft ist zum großen Teil auf der Arbeit von Millionen von Selbständigen aufgebaut. Und die erhalten weniger Aufträge. Arbeiter, die darauf angewiesen sind, auch am Wochenende zu arbeiten, weil es Sonntags doppelten Lohn, also 8-10 Euro Tageslohn gibt, und von der Wochenendarbeit vielleicht das Schulgeld von einem Kind bezahlen, berichten davon, dass es keine Überstunden mehr gäbe, und sie nicht wissen, wie das Schulgeld aufgebracht werden soll..
Nach dem Höhepunkt der Inflation im Juni bis August hatte die Regierung noch gehandelt. Und in den Augen vieler einfacher Leute in einer richtigen Art und Weise, auch wenn das von neoliberalen Volkswirtschaftern als "kommunistischer" Eingriff in die Kräfte des freien Marktes bezeichnet wurde, und, teilweise differenzierter und zutreffender, als gefährlich für die Entwicklung der Volkswirtschaft. Aber die Armen waren dankbar für die Erleichterungen. (Und was die "freien Kräfte des Marktes" in der Finanzwirtschaft angerichtet haben, sieht man nun nur zu gut.) Zu solchen Maßnahmen ist die Regierung derzeit nicht mehr in der Lage.
Es fehlt nur noch ein kleiner Anlass, der die Wirtschaft Thailands in den freien Fall stoßen könnte, wie zum Beispiel ein erneuter drastischer Anstieg der Ölpreise. Wer gläubig ist, sollte beten, dass solche Dinge in absehbarer Zeit ausbleiben. Denn die Folge wäre eine Wiederverarmung der breiten Masse, und möglicherweise ein Zusammenbruch des Kreditbooms, den die neue Mittelschicht durch übertriebene Nutzung von Kreditkarten ausgelöst hat. Bei ihrer Verschuldung hatte diese neue Mittelschicht darauf vertraut, dass ihr Einkommen sich weiter wie in der Vergangenheit entwickeln würde. Das kann sich nun als Trugschluss erweisen. Die Folge: Unmöglichkeit die Darlehen aus den Kreditkarten zurück zu zahlen, dadurch geraten Banken in Schwierigkeiten, die sowieso unter der Finanzkrise zu leiden haben.
Nein, eine Militärregierung wäre auch nicht die Lösung. Wir haben gesehen, wie schlecht sich die Wirtschaft im Jahr 2007 entwickelte, und wie groß der Rückschlag war, der das Land durch den Militärcoup von 2006 getroffen hatte.
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Frage:
Dann ist es doch jetzt besonders günstig,dort Immobilien zu erwerben..oder?