Investments nach dem Crash

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        #2.061  

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Member hat gesagt:
Heute bei interactive brokers versucht, aber auch die Verlangen Residenz und Steuer ID auf den Philippinen. Auch bewilligen sie kein Marginkonto für Studenten, Privatiers oder Rentnern.

Wenn jemand einen guten Broker kennt, der Optionshandel an der Eurex gestattet und auch für Auslandsdeutsche nutzbar ist, gerne eine PM.
das ist schlecht. denn so stehen dir die ganzen Strategien von der vorherigen Seite die richtig Spaß und Einkommen machen leider nicht zur Verfügung.
 
        #2.062  

Member

Member hat gesagt:
Hast du natürlich Recht. Ich hätte nicht faul sein sollen und Optionsscheine schreiben müssen.
Optionen werden ja nur an der Terminbörse gehandelt und soweit ich weiss kann man bei Max Blue nur Optionsscheine handeln, aber keine Optionen.
Depotabsicherung ist mit Optionsscheinen sehr ähnlich. Der Einfachheit bleiben wir beim S&P500.
Depot Wert/ Basispreis des S&P500 Optionsschein *100 entspricht der Anzahl der Optionsscheine die man zur Absicherung brauchen würde.
Problem bid/ask Preise werden erst ab 8 Uhr deutscher Zeit aktualisiert, wenn nicht sogar erst ab 9 Uhr deutscher Zeit gestellt. Erst dann kann ich mit der Suche beginnen und weiß auch was mich die Absicherung nun kostet.
Entscheidend ist natürlich welchen Hebel man wählt. Ist der Hebel hoch, ist die Absicherung billig, ist liegt der Basiswert aber in der Nähe des aktuellen Kurses des S&P500, kann es teuer werden. Dann kostet eine Absicherung Mal schnell 10% des Depotwertes.
Problem mit dem hohen Hebeln, ist wie letztes Jahr bei Corona Crash, einen Tag 10% runter und dann den nächsten Tag 10% hoch.
Bei einem Hebel von 5, machst du 50% wenn der Markt fällt, aber verlierst am nächsten Tag 50%.
Beispiel:
Erster Tag 100k Euro+ 50% = 150k Euro
Zweiter Tag 150k Euro - 50% = 75k Euro

Wenn das ein paarmal so hin und hergeht, dann ist dein Geld bald los.
Das Kreuz mit der Prozentrechnung...



Was du mit dem Grossbauer beschrieben hast, ist doch in etwa das Gleiche wie das Hedging von Fremdwährungen oder bei Airlines das Hedging des Kerosinpreises.
Da wird einfach der Wechselkurs bzw. Kerosinpreis auf einem bestimmten Wert eingefroren. Was solche Hedingverträge allerdings Kosten bzw. wie sich die Kosten errechnen, weiß ich nicht. Oder fallen da keine Kosten an?

Auch können diese wie bei Thai Airways vor etwa 15 Jahren völlig daneben gehen. Erst wurder nicht gehedged. Dann ging der Preis durch die Decke und man zu einem hohen Preis, aus Angst, dass die Preise weiter steigen gehedged. Dann viel der Preis drastisch und man musste den überteuerten Preis aus dem Hedgingvertrag zahlen.

Bei deinem Beispiel hedged der Grossbauer doch praktisch den Getreidepreis. So kann er sich gegen unvorhergesehene Preisschwankungen in diesem Jahr absichern. Genau wie die Airline. Auch hier kann er dadurch einen Gewinn (Getreidepreis ist am Ausübungstag niedriger) oder Verlust (Getreidepreis ist am Ausübungstag höher als im Hedgingvertrag) erzielen.
Wenn durch ein Unwetter seine Ernte zerstört wird, hilft der Deal aber nicht. Weil er muss ja zu dem Preis irgendwie liefern.
Oder sehe ich da etwas falsch?
Da ich nicht an der Terminbörse handeln kann, kenne ich mich Optionen nicht richtig aus.
Auch wenn du es auf Grund deines Brokers nicht umsetzen kannst, gehe ich trotzdem mal drauf ein.

Ich persönlich handel keine Optionsscheine, und würde es auch nie tun. Absicherung damit schon auf gar keinen Fall, denn du handelst die Dinger nicht am freien Markt, sondern ausschließlich mit dem Emittenten!! Wie da die Preisfindung bei hoher Volalität ist möchte ich gar nicht wissen.....
Ist wie in einem kleinen Dorfladen wo du deine Dose Bier zu 1$ kaufst. Eines Tages kommst du hin, der Händler grinst dich an und sagt " Sorry Alter, Markt is grad schwierig, Dose kostet heute 5$".....

Absicherung grundsätzlich ohne Hebel!! Immer!

Zu der Sache mit den Öffnungszeiten : Auch das Problem kannst du mit Optionen haben! ABER : Man kauft keine Versicherung wenn de Hütte bereits in Flammen steht! Wie im echten Leben. Welche Versicherung bietet dir noch eine Absicherung an wenn das Haus bereits brennt? Richtig, keine, bzw. zu üblen Prämien....

Wenn Absicherung mit Optionen dann permanent (Restlaufzeit um 90-120 Tage, Strike 10-15% unterhalb des aktuellen Kurses), und nur bei Einzelpositionen die hoch im Gewinn stehen. Ja, das kostet permanent (gut 10% p.a.), aber so ist das eben mit Versicherungen! Deswegen sicher ich einzelne Positionen nur mittels Optionen ab wenn sie mehr als 300% im Plus sind. Klar fressen die 10%p.a. dann Rendite in der Position, knickt die Aktie jedoch 20 oder mehr % ein, ist der Verlust größer!

Ist aber auch individuell zu bewerten, je nach Position. Bei größeren Positionen kann man den Verlust den der Hedge mittels long Puts frisst wieder mit covered calls cash neutral ausgleichen! Man nimmt den Gewinn in der Aktie mit, ist abgesichert, und holt sich die Absicherungskosten durch die covered calls wieder. Win-Win Situation!!
Depotweite Absicherung KANN man mit Optionen ebenfalls machen, ich mache es mit futures (direkt im future, keine Optionen) der Einfachheit halber und weil es, bis die Kacke dampft nichts kostet!

Zu dem Hedging Beispiel mit dem Bauern / Airline / etc... (denn das Prinzip ist immer das selbe!) :

Erstmal muss man etwas klarstellen : 1. : Man kann mit Optionen Hedgen, oder direkt im future! 2.: Ein hedge ist eine Absicherung! Er kann Gewinne produzieren, das ist aber nicht die Absicht. Der Sinn ist in erster Linie die REINE Absicherung!

Beispiel Bauer mit Weizen, gehedget direkt im future :

Er hedget eine erwartete Ernte im Umfang von 500K ab. Geht also alles gut und er kann ernten, wird er seinen Weizen zu 500K verkaufen. Da es regnen kann, Ernteausfall etc. hedget er sich am future Markt. Kann er nicht ernten, oder weniger, hat er also im Kerngeschäft Verluste! Sein hedge wird aber zulegen. In der Praxis wird er (theoretisch!) sein Getreide am Markt nur noch zu 300K los, er löst den hedge auf und streicht dort 200K ein.

Stell es dir wie 2 Eimer Wasser vor! Der linke (Weizen ernte) ist mit 10L voll, der rechte Eimer (hedge) ist leer. Egal wie viel Wasser du in den Eimern hin und her kippst, es werden in Summe immer 10L bleiben....
Das ist Theorie in einer perfekten Welt, zu 100% wird es nie aufgehen! (Transaktionskosten, slippage, spreads, etc).

Aber ich denke das Prinzip ist klar. In jedem Fall besser als da zu stehen und zu zu schauen wie das Wasser im linken Eimer immer weniger wird (Ernteausfall), und natürlich der rechte Eimer ebenfalls leer bleibt! Denn das wäre die Situation ohne hedge....

Beispiel Nummer 2, gleicher Bauer, gleiche Ernte, diesmal mit Optionen :

Wieder 500K Gesamtvolumen, da wir über Optionen reden machen wir es mal einfacher und reden über den Strike. Also erziehlt er im Verkauf mit seinem Weizen 500K Gewinn, sollte der Weizenpreis bei 100 liegen.

Man muss dazu noch folgendes wissen : Rohstoff und Index Optionen werden cash gesettlet! Einen Index kann man nicht kaufen, besitzen oder liefern!! Bei Rohstoffen wird das so aus logistischen Gründen gehandhabt. Heißt, dass du weder Weizen abnehmen oder liefern musst!

Das ist in der Praxis auch nicht möglich, denn wenn ich zum Beispiel einen Optionstrade auf Crude Oil versemmel würden sie mir 500 Barrel Öl vor die Tür stellen! ;)

Kann ich aber hier nicht lagern! lol. Ok, wäre mein Problem! Aber denk einfach mal an die Logistik die da hinter stehen würde! ÖL in den USA auf den Tanker, ab nach Europa, Zoll, auf LKW und denn zu mir. Ja natürlich könnte man das alles mir in Rechnung stellen, aber das Ganze ist nicht sonderlich praktikabel.

Aus diesem Grunde werden alle Optionen wie gesagt cash gesettlet!

Zurück zum Bauern :

Er sichert sich also mit Optionen zum Strike von 100 ab!

Es gibt nur 2 Möglichkeiten : 1.: Er wird ernten können, hedge verliert an Wert. 2.: Wetter ist schlecht, hedge legt zu!

Auch hier wieder an die Eimer denken!

Sollte gutes Wetter sein, wird er den hedge auflösen (müssen), bevor dort Verluste entstehen. Ist ja aber auch ok, er wird seine Kohle dann mit dem realen Weizen Verkauf einfahren. Würde er warten und ernten, zahlt er für den hedge drauf...... Wird er also nicht tun!

Sollte es jedoch so kommen, muss man bedenken dass man Optionen auch Rollen kann, er wird also über lange Sicht trotzdem aus so einem Fall sauber rauskommen...

Da es mittlerweile Optionen und futures auf nahezu jedes underlying gibt lassen sich so nicht nur rohstoffintensive businesses absichern, sondern natürlich auch sämtliche Depots, Einzelaktien Bestände etc. Man muss es halt nur einmal begreifen!

Die Praxis dazu ist nicht sonderlich schwierig umzusetzen. Man braucht allerdings sein "Ohr" am Markt!! Soll heißen, man betrachtet es als "Job" oder "Arbeit"! Tägliches managen (Mo-Fr) ist in so einem Fall nötig, bevor einem solche Konstrukte um die Ohren fliegen!

Dieses Management und "Ohr" am Markt nimmt bei mir ca 10-20 Minuten täglich in Anspruch! Kann man also machen ;)

Und dieser "Aufwand" ist letztendlich auch mein gesamter "Job"!

Lass es mit managen von aktiven Positionen 45-60 Minuten am Tag sein, es gibt ne Menge beschissenere Jobs ;) Kenne auch keinen anderen Job wo ich mit vergleichbarem Zeitaufwand ähnlich verdienen könnte.

Geld braucht man, und lieber Haben als Brauchen! Aber letztendlich geht es mir um die gewonnene Zeit!

Denn die restlichen 23h am Tag kann ich tuen und lassen was ich will.....
 
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        #2.063  

Member

Member hat gesagt:
Ich persönlich handel keine Optionsscheine, und würde es auch nie tun. Absicherung damit schon auf gar keinen Fall, denn du handelst die Dinger nicht am freien Markt, sondern ausschließlich mit dem Emittenten!! Wie da die Preisfindung bei hoher Volalität ist möchte ich gar nicht wissen.....
Ist wie in einem kleinen Dorfladen wo du deine Dose Bier zu 1$ kaufst. Eines Tages kommst du hin, der Händler grinst dich an und sagt " Sorry Alter, Markt is grad schwierig, Dose kostet heute 5$".
Die undurchsichtige Preisfindung bei Optionsscheinen hält mich auch von deren Kauf ab. Es gibt dann Faktorzertifikate, die transparenter sind, aber eben für eine längere Absicherung nicht taugen.

Auch verliert man als Laie schnell die Übersicht bei den tausenden von verschiedenen Scheinen unterschiedlicher Emittenten.
Member hat gesagt:
Absicherung grundsätzlich ohne Hebel!! Immer!
Bin ich völlig bei dir. Leider ist eine Absicherung des Depots über Optionsscheine ohne Hebel sehr sehr teuer.

Dein Beispiel mit dem Bauer kann ich nachvollziehen.
Ist es aber nicht so, wenn er sich über einen Future absichert, es nur eine Absicherung gegen Preisschwankungen im Markt ist? Über den Future Kontakt fixiert der Bauer praktisch den Preis, den er für seinen Weizen erzielen kann, auf einem Niveau, das er für ausreichend profitabel hält.

Nehmen wir an er fixiert den Preis im Future bei 100 Euro pro Einheit. Liegt der Preis bei der Ernte über 100 Euro pro Einheit, entgehen ihm zusätzliche Einnahmen, weil er ja zu 100 Euro liefern muss. Ist der Marktpreis aber unter100 Euro, kann er seinen Weizen immer noch für 100 Euro verkaufen. Der Future covered seinen Verlust.

Was ich nicht verstehe, ist wie der Future ihn vor einer Missernte schützen kann. Wenn nur er, z.b. durch eine Flut seine gesamte Ernte verliert, dann muss er am Ende immer noch die im Future festgelegte Menge bei Fälligkeit für 100 Euro pro Einheit liefern. Oder sehe ich da etwas falsch?

Member hat gesagt:
Das ist in der Praxis auch nicht möglich, denn wenn ich zum Beispiel einen Optionstrade auf Crude Oil versemmel würden sie mir 500 Barrel Öl vor die Tür stellen! ;)

Das ist doch genau das Problem mit Öl. Als im April 2020 der Ölpreis stark fiel, haben viele Privatanleger mit Futures auf Öl gezockt. Und als dann der Kontrakt auslief ist der Preis kurz davor sogar ins Negative gefallen, weil viele ihre Futures verkaufen mussten, da sie als Privatanleger natürlich nicht einfach ein paar hundert oder tausend Barrel Öl im Garten lagern können. Einen Tag vor Ablauf des Kontrakts fiel der Preis bis auf -40 USD. Sprich man hätte als Investor 40 USD plus das Öl bekommen, wenn man den Future erworben hätte.

Oder bringe ich das wieder etwas durcheinander.

Auch dachte ich, daß ein Vorteil der Optionsscheine ist, daß ich das Recht, aber nicht die Pflicht habe sie auszuüben. Während bei Futures (und Optionen?) ich immer die Pflicht habe den Kontrakt zu erfüllen.
 
        #2.064  

Member

Oha da ging einiges durcheinander ;)

aber der Reihe nach :

Member hat gesagt:
Ist es aber nicht so, wenn er sich über einen Future absichert, es nur eine Absicherung gegen Preisschwankungen im Markt ist?
Korrekt, denn das ist der Grund einer Versicherung! Natürlich gleicht es nur Verluste aus! Du versicherst ja auch kein KFZ für 50.000 Vollkasko in der Hoffnung dass die Versicherung dir beim Totalschaden 100.000 zahlt! ;)

Futures sind reguläre Terminkontrakte, keine Optionen! D.h. es wird auch kein Preis "fixiert". Es gibt keinen Strike wie bei Optionen! Du kaufst oder verkaufst einen future Kontrakt (long / short), im Prinzip genauso als wenn man eine Aktie Kauft. Unterschied : Der Kontrakt hat eine Laufzeit, ist diese "abgelaufen" wird der aktuelle Kontrakt vom Markt genommen! Der vorherige Folgekontrakt wird der aktuelle usw.. Will Bauer sich im März absichern, wird er wohl gleich direkt in den Oktober oder Dezember Kontrakt gehen.

Es wird also nichts bei 100 / Einheit fixiert! Sagen wir Bauer möchte 100 pro bushel / Tonne oder was auch immer erzielen. Du bringst in deinem Beispiel Optionen und futures durcheinander bzw. "mischt" die Eigenschaften! Was macht Bauer also nun?

Er legt ne short order im Weizen future bei ca. 95 in den Markt. Dann erntet er. Steht der Preis bei 110 löst er den Hedge auf, bzw. löscht die order. Verkauft seinen Weizen für 110 und ist happy!!!
Preis steht bei 60...... Er verramscht seinen Weizen zu diesem Preis, denn es ist ein Rohstoff, er kann ihn nicht beliebig lange lagern. Pro Einheit steht er jetzt 40 in den Miesen. Seine hedge Order hat aber bei 95 gegriffen und demnach 35 zugelegt. Er löst den hedge auf. Verkaufserlös des Weizens + Gewinn aus dem future machen so theoretisch 95 / Einheit. Nicht ganz perfekt, aber immer noch besser als ungehedget nur 60 zu kassieren. Ob das Geld nun aus dem Weizen oder dem future kommt kann ihm ja egal sein.... (zwei Eimer Wasser!, mein Bsp. aus dem letzen post)

Member hat gesagt:
Was ich nicht verstehe, ist wie der Future ihn vor einer Missernte schützen kann. Wenn nur er, z.b. durch eine Flut seine gesamte Ernte verliert, dann muss er am Ende immer noch die im Future festgelegte Menge bei Fälligkeit für 100 Euro pro Einheit liefern. Oder sehe ich da etwas falsch?

Ja siehst du falsch. Siehe oben. Denn er muss nix liefern, es ist keine Option!

Member hat gesagt:
Das ist doch genau das Problem mit Öl. Als im April 2020 der Ölpreis stark fiel, haben viele Privatanleger mit Futures auf Öl gezockt. Und als dann der Kontrakt auslief ist der Preis kurz davor sogar ins Negative gefallen, weil viele ihre Futures verkaufen mussten, da sie als Privatanleger natürlich nicht einfach ein paar hundert oder tausend Barrel Öl im Garten lagern können. Einen Tag vor Ablauf des Kontrakts fiel der Preis bis auf -40 USD. Sprich man hätte als Investor 40 USD plus das Öl bekommen, wenn man den Future erworben hätte.

Oder bringe ich das wieder etwas durcheinander.

Tust du!

Wie ich schon sagte braucht kein Mensch lagern, oder Angst davor haben, da cash gesettled wird! (Sogenannter Barausgleich!)
Wäre ich einer dieser Leute gewesen hätte ich in den nächsten Kontrakt gerollt. Kann man im Prinzip beliebig lange machen sofern die Margin des Kontos das hergibt!

Kein Investor bekommt Rohstoffe physisch geliefert, es ist grundsätzlich cash settlement, also Barausgleich!

Member hat gesagt:
Auch dachte ich, daß ein Vorteil der Optionsscheine ist, daß ich das Recht, aber nicht die Pflicht habe sie auszuüben. Während bei Futures (und Optionen?) ich immer die Pflicht habe den Kontrakt zu erfüllen.

It depends.... :

Als Optionsverkäufer (Optionen schreiben, short puts / short calls) hast du die Pflicht zu liefern!
Als Optionskäufer (long puts, long calls) hast du das Recht, nicht aber die Pflicht auszuüben!

Als future Händler kaufst oder verkaufst du einen Kontrakt (long bzw. short) und das war's. Im Prinzip wie bei Aktien! Willst du aus der Nummer wieder raus, wirst du die Position auflösen müssen. Warst du long, verkaufst du die Position, warst du short musst du sie eben zurückkaufen! Genau als wenn man Aktien kauft oder short geht...
 
        #2.065  

Member

Member hat gesagt:
Oha da ging einiges durcheinander ;)

aber der Reihe nach :


Korrekt, denn das ist der Grund einer Versicherung! Natürlich gleicht es nur Verluste aus! Du versicherst ja auch kein KFZ für 50.000 Vollkasko in der Hoffnung dass die Versicherung dir beim Totalschaden 100.000 zahlt! ;)

Futures sind reguläre Terminkontrakte, keine Optionen! D.h. es wird auch kein Preis "fixiert". Es gibt keinen Strike wie bei Optionen! Du kaufst oder verkaufst einen future Kontrakt (long / short), im Prinzip genauso als wenn man eine Aktie Kauft. Unterschied : Der Kontrakt hat eine Laufzeit, ist diese "abgelaufen" wird der aktuelle Kontrakt vom Markt genommen! Der vorherige Folgekontrakt wird der aktuelle usw.. Will Bauer sich im März absichern, wird er wohl gleich direkt in den Oktober oder Dezember Kontrakt gehen.

Es wird also nichts bei 100 / Einheit fixiert! Sagen wir Bauer möchte 100 pro bushel / Tonne oder was auch immer erzielen. Du bringst in deinem Beispiel Optionen und futures durcheinander bzw. "mischt" die Eigenschaften! Was macht Bauer also nun?

Er legt ne short order im Weizen future bei ca. 95 in den Markt. Dann erntet er. Steht der Preis bei 110 löst er den Hedge auf, bzw. löscht die order. Verkauft seinen Weizen für 110 und ist happy!!!
Preis steht bei 60...... Er verramscht seinen Weizen zu diesem Preis, denn es ist ein Rohstoff, er kann ihn nicht beliebig lange lagern. Pro Einheit steht er jetzt 40 in den Miesen. Seine hedge Order hat aber bei 95 gegriffen und demnach 35 zugelegt. Er löst den hedge auf. Verkaufserlös des Weizens + Gewinn aus dem future machen so theoretisch 95 / Einheit. Nicht ganz perfekt, aber immer noch besser als ungehedget nur 60 zu kassieren. Ob das Geld nun aus dem Weizen oder dem future kommt kann ihm ja egal sein.... (zwei Eimer Wasser!, mein Bsp. aus dem letzen post)



Ja siehst du falsch. Siehe oben. Denn er muss nix liefern, es ist keine Option!



Tust du!

Wie ich schon sagte braucht kein Mensch lagern, oder Angst davor haben, da cash gesettled wird! (Sogenannter Barausgleich!)
Wäre ich einer dieser Leute gewesen hätte ich in den nächsten Kontrakt gerollt. Kann man im Prinzip beliebig lange machen sofern die Margin des Kontos das hergibt!

Kein Investor bekommt Rohstoffe physisch geliefert, es ist grundsätzlich cash settlement, also Barausgleich!



It depends.... :

Als Optionsverkäufer (Optionen schreiben, short puts / short calls) hast du die Pflicht zu liefern!
Als Optionskäufer (long puts, long calls) hast du das Recht, nicht aber die Pflicht auszuüben!

Als future Händler kaufst oder verkaufst du einen Kontrakt (long bzw. short) und das war's. Im Prinzip wie bei Aktien! Willst du aus der Nummer wieder raus, wirst du die Position auflösen müssen. Warst du long, verkaufst du die Position, warst du short musst du sie eben zurückkaufen! Genau als wenn man Aktien kauft oder short geht...

Also ÖL ist auf keinen Fall Cash Settlement !!! Daher ist der Preis ja negativ gegangen. Viele Broker benachrichtigen dich nur die Position vorher zu schließen damit genau das nicht eintritt. Bei Futures nie auf andere hören sondern immer bei der entsprechenden Börse nachschauen wie das Settlement ist.

Wichtig noch bei Futures kannst du immer die Gefahr von Limit Bewegungen haben. Daher ein Future Kontrakt kann nur einen bestimmten Prozentsatz pro Tag steigen oder fallen dann ist aus die Maus.
Daher wenn du Pech hast kannst du mehrere Tage Limit Down Bewegungen haben wenn du long bist und kommst nicht aus dem Markt. Kommt nicht oft vor muss man aber als Risiko im Hinterkopf haben. Bei den Future Optionen gibt es das aber nicht, daher kannst dich zur Not darüber hedgen
 
        #2.066  

Member

Member hat gesagt:
Also ÖL ist auf keinen Fall Cash Settlement !!! Daher ist der Preis ja negativ gegangen. Viele Broker benachrichtigen dich nur die Position vorher zu schließen damit genau das nicht eintritt. Bei Futures nie auf andere hören sondern immer bei der entsprechenden Börse nachschauen wie das Settlement ist.

Wichtig noch bei Futures kannst du immer die Gefahr von Limit Bewegungen haben. Daher ein Future Kontrakt kann nur einen bestimmten Prozentsatz pro Tag steigen oder fallen dann ist aus die Maus.
Daher wenn du Pech hast kannst du mehrere Tage Limit Down Bewegungen haben wenn du long bist und kommst nicht aus dem Markt. Kommt nicht oft vor muss man aber als Risiko im Hinterkopf haben. Bei den Future Optionen gibt es das aber nicht, daher kannst dich zur Not darüber hedgen
Ist korrekt! Beides ;)

CL (crude oil) ist physische Lieferung, zumindest an der Börse.

Es gibt aber kaum Broker die diese Abwicklung erlauben, wodurch im Endeffekt doch wieder cash gesettlet wird....

Ist Pfennigfuchserei, aber so ist es nunmal

Zumindest IB und deren introducing Broker gestatten es nicht

"Bei Futures nie auf andere hören sondern immer bei der entsprechenden Börse nachschauen wie das Settlement ist"

Gehe grundsätzlich davon aus, dass wenn man in irgendeiner Weise tätig wird man informiert ist und weiß was man tut! Egal ob Börse oder sonst wo!!

Anhang anzeigen cl2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
        #2.067  

Member

@fax Zunächst einmal vielen Dank für deine Zeit, Mühen und Geduld mit uns Laien hier.

Member hat gesagt:
Oha da ging einiges durcheinander ;)

5555.... Das ist das Problem, wenn man sich nur in der Theorie danke beschäftigt und dann auch noch die Terminologie im Englischen und Deutschen verwechselt. 😅

Member hat gesagt:
Er legt ne short order im Weizen future bei ca. 95 in den Markt. Dann erntet er. Steht der Preis bei 110 löst er den Hedge auf, bzw. löscht die order. Verkauft seinen Weizen für 110 und ist happy!!!
Preis steht bei 60...... Er verramscht seinen Weizen zu diesem Preis, denn es ist ein Rohstoff, er kann ihn nicht beliebig lange lagern. Pro Einheit steht er jetzt 40 in den Miesen. Seine hedge Order hat aber bei 95 gegriffen und demnach 35 zugelegt. Er löst den hedge auf. Verkaufserlös des Weizens + Gewinn aus dem future machen so theoretisch 95 / Einheit. Nicht ganz perfekt, aber immer noch besser als ungehedget nur 60 zu kassieren. Ob das Geld nun aus dem Weizen oder dem future kommt kann ihm ja egal sein.... (zwei Eimer Wasser!, mein Bsp. aus dem letzen post)

Hier bin ich nun allerdings verwirrt. Ich dachte immer ein Future ist ein für beide Parteien bindender Terminkontrakt auf einen Basiswert zu einem Preis x und Zeitpunkt y. Der Käufer (long Position) verpflichtet sich den Basiswert zu dem Zeitpunkt y und zum Preis x zu erwerben. (Die Menge wird wohl auch noch festgelegt). Der Verkäufer (short Position) verpflichtet sich den Basiswert zu dem Zeitpunkt y und zum Preis x zu verkaufen.

Meine Vorstellung war, daß der Basiswert dann auch geliefert werden muss. Ob nun Öl, Weizen oder Aktien.

Auf dein Beispiel bezogen. Gehen der Bauer und ein Käufer einen Terminkontrakt (future) bei 95 Euro die Tonne Weizen ein und der Preis ist bei Fälligkeit 110 Euro die Tonne, dann muss der Bauer dennoch für 95 Euro die Tonne liefern. Aus dem Kontrakt kommt er nicht raus.
Umgekehrt muss der Käufer, wenn der Preis bei Fälligkeit des Futures bei 60 Euro die Tonne liegt, dem Bauern 95 Euro pro Tonne zahlen.
Der Bauer opfert einen möglichen höheren Verkaufspreis die Sicherheit, daß er seinen Weizen sicher für 95 Euro die Tonne verkaufen kann.

Was du beschreibst wäre doch die klassische Option. Der Bauer als Käufer kann sich entscheiden die Option zu 95 Euro die Tonne bei einem Marktpreis zu 110 Euro verfallen zu lassen. (Ich weiß allerdings nicht, ob es Optionen auf Weizen gibt).

Das schöne an reinen Futures ist, daß keine Prämien fällig werden. Sie kosten ersteinmal nichts. Allerdings muss ich halt einen Vertragspartner finden, der meinen angebotenen Preis akzeptiert.

Member hat gesagt:
Ja siehst du falsch. Siehe oben. Denn er muss nix liefern, es ist keine Option!

Gerade weil es keine Option ist, muss der Käufer das Öl eben kaufen und auch für die Lagerung sorgen. Das war, als der Ölpreis negativ wurde, wohl extrem schwierig.

Optionen, oder muss ich sagen Optionsscheine, konnte ich damals keine finden. Die bezogen sich schon wieder auf den nächsten Future, und waren dann viel zu teuer. Ich glaube beim Öl wird auch monatlich gerollt, sprich die Futures verfallen nicht alle 90 Tage, sondern 30 Tage.
 
        #2.068  

Member

Member hat gesagt:
@fax Zunächst einmal vielen Dank für deine Zeit, Mühen und Geduld mit uns Laien hier.



5555.... Das ist das Problem, wenn man sich nur in der Theorie danke beschäftigt und dann auch noch die Terminologie im Englischen und Deutschen verwechselt. 😅



Hier bin ich nun allerdings verwirrt. Ich dachte immer ein Future ist ein für beide Parteien bindender Terminkontrakt auf einen Basiswert zu einem Preis x und Zeitpunkt y. Der Käufer (long Position) verpflichtet sich den Basiswert zu dem Zeitpunkt y und zum Preis x zu erwerben. (Die Menge wird wohl auch noch festgelegt). Der Verkäufer (short Position) verpflichtet sich den Basiswert zu dem Zeitpunkt y und zum Preis x zu verkaufen.

Meine Vorstellung war, daß der Basiswert dann auch geliefert werden muss. Ob nun Öl, Weizen oder Aktien.

Auf dein Beispiel bezogen. Gehen der Bauer und ein Käufer einen Terminkontrakt (future) bei 95 Euro die Tonne Weizen ein und der Preis ist bei Fälligkeit 110 Euro die Tonne, dann muss der Bauer dennoch für 95 Euro die Tonne liefern. Aus dem Kontrakt kommt er nicht raus.
Umgekehrt muss der Käufer, wenn der Preis bei Fälligkeit des Futures bei 60 Euro die Tonne liegt, dem Bauern 95 Euro pro Tonne zahlen.
Der Bauer opfert einen möglichen höheren Verkaufspreis die Sicherheit, daß er seinen Weizen sicher für 95 Euro die Tonne verkaufen kann.

Was du beschreibst wäre doch die klassische Option. Der Bauer als Käufer kann sich entscheiden die Option zu 95 Euro die Tonne bei einem Marktpreis zu 110 Euro verfallen zu lassen. (Ich weiß allerdings nicht, ob es Optionen auf Weizen gibt).

Das schöne an reinen Futures ist, daß keine Prämien fällig werden. Sie kosten ersteinmal nichts. Allerdings muss ich halt einen Vertragspartner finden, der meinen angebotenen Preis akzeptiert.



Gerade weil es keine Option ist, muss der Käufer das Öl eben kaufen und auch für die Lagerung sorgen. Das war, als der Ölpreis negativ wurde, wohl extrem schwierig.

Optionen, oder muss ich sagen Optionsscheine, konnte ich damals keine finden. Die bezogen sich schon wieder auf den nächsten Future, und waren dann viel zu teuer. Ich glaube beim Öl wird auch monatlich gerollt, sprich die Futures verfallen nicht alle 90 Tage, sondern 30 Tage.

Ich bin am Ende.... ;)
Wie soll ich es noch erklären?

Lese bitte nochmal meine letzten 2 Beiträge....

du bringst nach wie vor Optionen und futures durcheinander!

Es gibt weder ne Preis fixierung noch sonst irgendwas im future markt!

Wie gesagt, wie Aktien im Prinzip! Wenn ich heute ne Apple Aktie zu 163$ kaufe oder shorte dann verpflichte ich mich ebenfalls zu nichts. Weder die irgendwann zu Preis X am Zeitpunkt Y zu liefern, oder zu übernehmen....

Der future ist ein Kontrakt! du kaufst ihn, oder gehst ihn short. Wie du wieder aus der Sache rauskommst ist dein Problem ;)

Lese bitte wie gesagt meine letzten Beiträge, nimm dir Zeit dafür.

Und schmeiß mal deine Gedanken über Bord ;)

Denn die Verwirren dich nur! Denn du bist auf der falschen Fährte.... ;)
 
        #2.069  

Member

Member hat gesagt:
Ist korrekt! Beides ;)

CL (crude oil) ist physische Lieferung, zumindest an der Börse.

Es gibt aber kaum Broker die diese Abwicklung erlauben, wodurch im Endeffekt doch wieder cash gesettlet wird....

Ist Pfennigfuchserei, aber so ist es nunmal

Zumindest IB und deren introducing Broker gestatten es nicht

"Bei Futures nie auf andere hören sondern immer bei der entsprechenden Börse nachschauen wie das Settlement ist"

Gehe grundsätzlich davon aus, dass wenn man in irgendeiner Weise tätig wird man informiert ist und weiß was man tut! Egal ob Börse oder sonst wo!!

Was der Broker erlaubt oder nicht ist ja egal wichtig ist nur was in diesem Fall die CME sagt. Der Broker stellt deinen Kontrakt einfach glatt. Ich denke es sonst nur verwirrend wenn du es anders schreibst. Das Settlement bezieht sich nur auf den Kontrakt und was der Broker nun erlaubt oder nicht das ist immer verschieden. Daher erst informieren wie der Kontrakt gesettlet wird und wenn man tatsächlich an einer physischen Lieferung interessiert ist dann natürlich auch noch den Broker fragen ob das möglich ist


@Hardy641
Du hast das mit dem Future komplett richtig erklärt und genau so ist es. Beim Future müssen beide Ihre Pflicht erfüllen oder du musst deine Position vorher glattstellen dann bist du aus der Pflicht raus.
Optionen auf Weizen gibt es
 
        #2.070  

Member

Member hat gesagt:
Was der Broker erlaubt oder nicht ist ja egal wichtig ist nur was in diesem Fall die CME sagt. Der Broker stellt deinen Kontrakt einfach glatt. Ich denke es sonst nur verwirrend wenn du es anders schreibst. Das Settlement bezieht sich nur auf den Kontrakt und was der Broker nun erlaubt oder nicht das ist immer verschieden. Daher erst informieren wie der Kontrakt gesettlet wird und wenn man tatsächlich an einer physischen Lieferung interessiert ist dann natürlich auch noch den Broker fragen ob das möglich ist

Haarspalterei... denn im Endeffekt ist das Ergebnis das Selbe. Aber gut....

Einen Broker der physisch liefert wirst du nicht finden
 
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