Investments nach dem Crash

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        #2.721  

Member

Member hat gesagt:
Wann kommt denn der Crash?
Ist schon da! Mittendrin statt nur dabei zu sein ;)
Member hat gesagt:
Solange die Inflation hoch bleibt UND die Fed, soweit andere Zentralbanken meinen sie müssten die Inflation auf 2 bis 3% drücken, sehe ich schwarz für Aktien.
Man muss zwischen Fed und EZB differenzieren, denn die EZB kann nicht so agieren wie sie wollen würde bzw. möchte (sollte)! Natürlich bremst ein anheben der Zinsen die Inflation, in Europa (EZB) liegt die Obergrenze (der Zinsen, theoretisch!) leider nunmal bei 2-2.5%. Ist das erreicht werden südliche Länder wie Italien und Griechenland auf Grund des (Zins)Spreads Probleme bekommen, wo die EZB dann wieder eingreifen muss! Es ist eine europäische Zentralbank, ihr Mandat lautet sich um die (gesamte) EU zu kümmern bzw Sorge dafür zu tragen! Ein Anheben der Zinsen bis die Inflation bekämpft ist funktioniert auf dem Papier, hier (EZB), in der Praxis leider nicht möglich, denn das würde unweigerlich zu einer Euro-Krise führen, hatten wir alles schon einmal in der Finanzkrise....

DER Finanzkrise?? Spinnt man den Gedanken weiter wird es wohl über kurz oder lang zu einer weiteren kommen....

Die Fed hat natürlich im Kern die exakt gleichen Aufgaben, jedoch nicht das Problem schwacher Bündnispartner die sie mit einem zu straffen Anheben der Zinsen ausradieren würde! Schaut euch die Entwicklung der Staatsanleihen unserer südlichen Partner an. Und setzt dazu den spread ins Verhältnis.... Das ist keine Raketenwissenschaft!
Daraus resultiert dass es unweigerlich eine Obergrenze der Zinsanpassungen in der EU gibt, geben müssen wird!

Member hat gesagt:
Der Zinsanstieg ist noch lange nicht beendet.
Korrekt!

wird noch ne Zeit so weiter gehen, aber wie oben erläutert ist es gedeckelt!
 
        #2.722  

Member

Member hat gesagt:
Man muss zwischen Fed und EZB differenzieren, denn die EZB kann nicht so agieren wie sie wollen würde bzw. möchte (sollte)! Natürlich bremst ein anheben der Zinsen die Inflation, in Europa (EZB) liegt die Obergrenze (der Zinsen, theoretisch!) leider nunmal bei 2-2.5%. Ist das erreicht werden südliche Länder wie Italien und Griechenland auf Grund des (Zins)Spreads Probleme bekommen, wo die EZB dann wieder eingreifen muss! Es ist eine europäische Zentralbank, ihr Mandat lautet sich um die (gesamte) EU zu kümmern bzw Sorge dafür zu tragen! Ein Anheben der Zinsen bis die Inflation bekämpft ist funktioniert auf dem Papier, hier (EZB), in der Praxis leider nicht möglich, denn das würde unweigerlich zu einer Euro-Krise führen, hatten w

Ja und nein. Klar ist die EZB in einer noch schwierigeren Lage als die Fed. Allerdings sind auch die USA mit 130% ihres GDP verschuldet. Bei der EZB werden Zinsen über 2 - 2,5% problematisch, bei der Fed ist die kritische Grenze dann eben bei 4%.

Beide Werte sind viel zu niedrig, um eine Inflation von 9% und mehr einzufangen. Die Geschichte hat gelehrt, daß das nur gelang, wenn die Zinsen über der Inflationsrate lagen. Also um die 11% und das ist bei den heutigen Schulden absolut unmöglich, auch für die USA.

Daher habe ich die Befürchtung, daß die Fed mit ihren halbherzigen Zinsanhebungen die Inflation nicht zurückbringt, aber es sehr wohl schafft die Wirtschaft in eine schwere Rezession zu stürzen.
Ist wie einem Suchtkranken weiter die Hälfte an Drogen zu geben, anstelle Entzug und zu hoffen er kommt von den Drogen los.
Ich hoffe ich sehe das Ganze zu pessimistisch.
 
        #2.723  

Member

Man sieht es in der Türkei, dort wird der Zins trotzdem unten gehalten, inzwischen ist die Inflation dort bei 78% auf Jahressicht angekommen.

Wenn nicht konsequent dagegen gesetzt wird, kann es in USA und EU ganz genauso kommen.

Gewinnen bei Inflation tun die Schuldner, von dem her bin ich endlich mal auf der richtigen Seite und lass mich nicht stressen 😁
Gewinnen natürlich nur solange, solange man seine Raten auch noch zahlen kann, weil man nicht durch die kommende Rezession seinen Job verliert 🤗
 
        #2.724  

Member

Member hat gesagt:
Man sieht es in der Türkei, dort wird der Zins trotzdem unten gehalten, inzwischen ist die Inflation dort bei 78% auf Jahressicht angekommen.

Die Gründe der Inflation in der Türkei kenne ich nicht wirklich. Erdogan, der der Zentralbank dauernd hereinredet und mehrere Zentralbankpräsidenten bereits entlassen hat, hilft sicherlich auch nicht.

Allerdings leidet die Türkei schon deutlich länger (einige Jahre) unter hoher Inflation. Folglich müssen hier vor allem andere Ursachen vorliegen als gestörte Lieferketten und explodierende Energiepreise. In Europa, wie den USA, liegt das Problem, wie oben beschrieben, in erster Linie auf der Angebotsseite. Eine Notenbank kann aber weder die Lieferketten wiederherstellen, noch mehr Öl und Gas fördern.

Im Moment sieht es für Europa und Deutschland nicht gut aus. Die Wirtschaft ist schon bei Null Zinsen in der Nähe einer Rezession. Zudem kann Putin nun täglich den Gashahn zudrehen.
Die Sanktionspolitik hat noch nie wirklich etwas gebracht. Gibt es überhaupt einen Fall wo die Sanktionen zu dem erwünschten Resultat geführt haben? Weder in Nordkorea, Russland, Venezuela, Irak oder Iran haben Sanktionen etwas bewirkt.
Die FT hat einen großen Artikel veröffentlich, nach dem die Energieexporte und Einnahmen Russlands so hoch sind wie vor dem Krieg. Lediglich Europa zahlt nun einen deutlich höheren Preis. Indien und China dagegen bekommen ihre Energie günstiger.
 
        #2.725  

Member

Member hat gesagt:
Man sieht es in der Türkei, dort wird der Zins trotzdem unten gehalten, inzwischen ist die Inflation dort bei 78% auf Jahressicht angekommen.
Das Beispiel macht in Bezug auf die USA oder Europa doch wenig Sinn, weil die türkische Lira in den letzten Jahren ca. 80% an Wert (bezogen auf USD und EUR) verloren hat.

Wenn man dann noch bedenkt, dass die Türkei ein Handelsbilanzdefizit hat und die Waren teuer in ausländischer Währung importieren muss, ist die Inflation doch relativ „einfach“ erklärt.

Schwache Währung + Abhängigkeit von Importen = Inflation
 
        #2.726  

Member

Der Punkt ist glaube ich, dass Erdogan der Zentralbank die angemessene Reaktion seit Jahren verweigert und ich meine mindestens 4 Zentralbankchefs verschlissen hat.
Mit höheren Zinsen würde auch die Währung wieder etwas Luft bekommen, aber er hält die wider besseren Wissens (also anscheinend alle ausser ihm wissen das) niedrig, weil er das Prinzip Zinsen hoch zur Inflationsbekämpfung nicht einsehen will. Die Spanne dazwischen ist das, was die Währung inzwischen immer brutaler abkacken lässt, da hilft auch kein Short Verbot mehr.
Das Thema mit dem Importen ist eher ne Folge und dann aber auch natürlich ein weiterer Treiber... ursächlich ist mE aber, dass man Jahre ohne Reaktion verbummelt hat und der Einfluss Erdogans und speziell in dem dummen Sinne ist eine Krux, mit der die Währung zusätzlich belastet ist.
Es gab schon Zeiten, da wurden 20% Inflation mit 24% Zinsen bekämpft und da sah man auch eine kleine Gegenbewegung... aber dann wurde das beendet, die Zinsen mit neuem ZB Chef gesenkt und die Kacke dampfte weiter.
Deswegen kaufen auch grade die ganzen Ausländer (ich las irgendwo von vielen Russen) dort Immos ein, Kurs 1:18
Ich erinnere mich noch gut, wie geschockt die Berichte beim Absturz auf 1:6 schon waren 🤗

Und ja @Hardy641 Türkei hat andere Ursachen, aber beispielhafte Entwicklung bei keinen oder unzureichenden Gegenmaßnahmen - ich frage mich, wie 3%,4%,5% bei aktuellen 8-9% Inflation ausreichen werden. Zudem die ganzen Konzerne momentan ja munter aufspringen und Preise ungeniert anziehen. Im Supermarkt sind es gefühlt eher 20-30% als ersteres. Da gibt es teilweise ungenierte Sprünge um fast 100% für einzelne Produkte, trifft bei mir persönlich momentan erstmal noch nur meinen Geiz-Nerv schmerzhaft, aber vielen wird es wohl mulmig, wenn der wöchentliche Einkauf statt wie normal mit 90-100 auf einmal bei 120-130 rauskommt, wobei man sich die "Schmankerl" eh schon verkniffen hat...
Der Inflations-Basket war zumindest vor 20 Jahren absoluter Müll, zumindest erschien mir das total Wirklichkeitsfremd - hat jemand zufällig irgendwo eine Referenz zu der aktuellen Zusammenstellung?
 
Zuletzt bearbeitet:
        #2.727  

Member

Member hat gesagt:
ich frage mich, wie 3%,4%,5% bei aktuellen 8-9% Inflation ausreichen werden.

Das ist ja genau das Problem! Bei der hohen Verschuldung, sind die notwendigen 10 bis 11% Zinsen nicht möglich ohne, daß einige Länder ihre Schulden nicht mehr bedienen können.
Ob nun 1% oder 10% hört sich erst einmal nicht soo dramatisch an, ist es aber.
Italien müsste dann den 10 fachen Betrag für die Tilgung der Schulden aufbringen. Dabei haben sie bereits jetzt Probleme mit der Staatsfinanzierung.
Klar geht es nicht sofort von 1% auf 10%, aber die Anleihemärkte werden völlig einbrechen.
Die 100 jährige österreichische Staatsanleihe ist von fast 200 Euro auf unser 85 Euro abgeschmiert, ohne daß die EZB die Zinsen defacto erhöht hat.

Die türkische Zentralbank hat die Zinsen kurzzeitig auf über 20% erhöht. Die türkische Wirtschaft stand dann aber schnell vor dem Kollaps und Erdogan hat den Zentralbankchef gefeuert. Aber wie gesagt die Ursachen der Inflation in der Türkei sind ganz andere als in Westeuropa. Man kann nur hoffen, daß die Lieferkettenprobleme sich lösen und der Krieg in der Ukraine bald beendet ist. Ansonsten sehe ganz schwarz, weil die Notenbanken diese Art der Inflation nicht effektiv bekämpfen können. Außer, daß sie die Nachfrage durch eine kräftige Rezession zum erliegen bringen. Die Folgen kann aber niemand wirklich abschätzen.
 
        #2.728  

Member

Member hat gesagt:
Das ist ja genau das Problem! Bei der hohen Verschuldung, sind die notwendigen 10 bis 11% Zinsen nicht möglich ohne, daß einige Länder ihre Schulden nicht mehr bedienen können.
Ob nun 1% oder 10% hört sich erst einmal nicht soo dramatisch an, ist es aber.
Italien müsste dann den 10 fachen Betrag für die Tilgung der Schulden aufbringen. Dabei haben sie bereits jetzt Probleme mit der Staatsfinanzierung.
Klar geht es nicht sofort von 1% auf 10%, aber die Anleihemärkte werden völlig einbrechen.
Die 100 jährige österreichische Staatsanleihe ist von fast 200 Euro auf unser 85 Euro abgeschmiert, ohne daß die EZB die Zinsen defacto erhöht hat.

Die türkische Zentralbank hat die Zinsen kurzzeitig auf über 20% erhöht. Die türkische Wirtschaft stand dann aber schnell vor dem Kollaps und Erdogan hat den Zentralbankchef gefeuert. Aber wie gesagt die Ursachen der Inflation in der Türkei sind ganz andere als in Westeuropa. Man kann nur hoffen, daß die Lieferkettenprobleme sich lösen und der Krieg in der Ukraine bald beendet ist. Ansonsten sehe ganz schwarz, weil die Notenbanken diese Art der Inflation nicht effektiv bekämpfen können. Außer, daß sie die Nachfrage durch eine kräftige Rezession zum erliegen bringen. Die Folgen kann aber niemand wirklich abschätzen.
Sorry, ist der Titel des Threads nicht:

Investments nach dem Crash?
 
        #2.729  

Member

Ja, und auf was fußt man seine Investment-Entscheidungen?
 
        #2.730  

Member

Member hat gesagt:
Ja, und auf was fußt man seine Investment-Entscheidungen?
Auf jeden Fall nicht auf finanzmarktpolitischen Ergüssen einer Handvoll Sextouristen.

Mal ehrlich:

Damit dieser Thread der Lesergemeinde einen Mehrwert bringen Soll, dann wäre es doch sinnvoll hier mal sinngemäß folgende Posts zu lesen:

Z.B.:

Ich habe heute Aktie Xy für xx,yy Euro oder Dollar gekauft. Meine Beweggründe waren folgende...

oder

Ich habe mittelfristig ein Kauflimit für Aktie Xy bei xx,yy Euro gelegt.

oder:

Ich werde die und die Aktien kaufen, egal wo die dann gerade stehen, wenn der DAX bei z.B. 8.400 Punkten steht.

Usw.

Das wäre doch mal Butter bei die Fische.

Hier könnte man im Nachhinein feststellen, ob der Beitragsersteller ein glückliches Händchen hatte oder nicht

Niemand nutzt es hier zu Lesen, dass jemand in der Vergangenheit mal dies oder jenes gekauft hatte und heute nun 15 oder 20% im Plus ist.

Gruß aus Angeles City, Sorglos
 
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