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Member hat gesagt:Du scheinst mich mißverstanden zu haben.
Ich sehe die Piloten nicht als "böse" und habe auch kein Problem damit, dass sie ihre Privilegien verteidigen, bzw. das Beste für sich rausholen wollen.
Das würde ich an ihrer Stelle auch tun (und tue es auch in meinem Job).
Ich habe nur für die Art und Weise wie sie es tun kein Verständnis, bzw. finde diese peinlich.
Ich habe auch nichts gegen Privilegien. Sie müssen nur gerechtfertigt sein. Das impliziert für mich, dass sie freiwillig, bzw. im gegenseitigen Einvernehmen gewährt werden.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben:
Wenn du in deinem Job so gut/unverzichtbar bist, dass dein Chef dir Privilegien gewährt, ist daran nichts auszusetzen.
Auch wenn du zusätzliche Privilegien willst und sie damit einforderst, dass du dich sonst anderweitig umsiehst und ggfs. kündigst, ist dagegen nichts einzuwenden.
Gewährt der AG sie, weil er dich schätzt und halten will, sind sie wohl gerechtfertigt. Anderenfalls ziehst du die Konsequenzen und gehst dorthin, wo man deine Leistungen/Fähigkeiten mehr würdigt.
Wer diese Konsequenz nicht aufbringt, kann so gut nicht sein und verdient die Privilegien folglich auch nicht.
Übertragen auf die Piloten:
Fair und einer Elite würdig wäre z.B. einfach zu sagen: "Wir sind gut und bestehen auf diesen Privilegien. Kriegen wir sie bei der Lufthansa nicht, kündigen wir und fangen bei einer Airline an, die unsere Leistungen/Fähigkeiten zu schätzen weiß."
Das tun sie aber nicht.
Stattdessen mißbrauchen sie Rechte, die aus gutem Grund für Arbeitnehmer eingeführt wurden, die gerade nicht zu den Eliten gehören, austauschbar sind und gerade deshalb ihre meist elementaren Lohnforderungen auch nur schwer gegen Arbeitgeber durchsetzen könnten.
In diesem Fall pervertieren die Piloten aus meiner Sicht praktisch das Streikrecht und -das ist der peinliche Teil- bitten auch noch bei denen um Verständnis dafür, deren Recht sie dafür mißbrauchen.
Daher mein Fazit: Wenn man sich für Elite hält, muss man sich auch so verhalten, sonst stehen einem auch keine Privilegien zu.
Du übersiehst nur eines :
In Deinem Beispiel fordere ich Privilegien ein die ich noch nicht habe aber haben will.
Die Piloten haben diese Privilegien bereits ! Ein kleiner Unterschied !
Und sie bestehen ja noch nichtmal auf eine sture Weiterführung dieser Privilegien !
Sprich : Sie sind bereit die damals VOM UNTERNEHMEN (!!!!) gewährten Privilegien zurückzuschrauben !
Sie wollen dies jedoch Schrittweise, nicht abrupt !
Sorry, ich finde das ist ein entgegenkommen der PIloten !
Bei der Lufthansa hingegen findet kein Entgegenkommen statt...
Stattdessen behauptet die Lufthansa in Pressekonferenzen wortwörtlich
"Wir können es uns nicht mehr leisten dass unsere Piloten mit 55 in den Ruhestand gehen".
Dies jedoch ist eine Lüge da die Piloten durchschnittlich mit 59 in den Vorruhestand gehen.