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Wie viele anderen Kollegen hier bekomme ich hin und wieder auch fragwürdige Geschichten aufgetischt. In der Regel ist meine Antwort, dass ich keine Lösung für Probleme bin, die sie vor Ort haben. Manche Ansinnen sind ja auch durchschaubar Fake.
Längere Zeit war ich mit einem Girl befreunden, welches im Service vom Casaurina arbeitete. Das ist ein bekannter Tanzschuppen in Mtwapa/Kenia. Sie berichtet mir eines morgens, dass eine andere gute Bekannte von mir in der vorausgegangenen Nacht verhaftet wurde. Ein österreichischer Gast an Lydias Tisch sei mit Schaum vor dem Mund tot umgefallen. Sie wurde verdächtigt, ihm KO-Tropfen ins Getränk gemischt zu haben.
Ich habe dann versucht, direkt mit Lydia Kontakt aufzunehmen. Mit etwas Bestechungsgeld war es ihr tatsächlich gelungen, ihr Phone im Knast von Shanzu zu behalten Sie war allerdings ziemlich fertig und hatte Angst was nun auf sie zukommen könnte. Die Bedingungen in der U-Haft waren nicht gut und ein Aufenthalt dort kann in Kenia bis zu einem Prozess Jahre dauern. Ich glaubte absolut nicht, dass Lydia dem Typen KO-Tropfen gegeben hatte. So war/ist sie nicht.
Eine Räuberpistole? Nein, das war es nicht. Die Zeitungen berichteten landesweit über dem Fall. Sogar mit Nennung ihres Vor- und Familiennamens. Z.B. hier, in einem späteren Artikel, der nach einer Woche über die Obduktionsergebnisse berichtete:
nation.africa
Da stand aber noch der Verdacht im Raum, dass Lydia bei der Beschaffung der tödlichen Dosis Kokain geholfen haben könnte.
Lydia hatte mich übrigens nicht nach Geld gefragt. Nicht mal indirekt. Sie würde es nicht leicht haben, wenn sie entlassen wird. Das war mir klar. Nach ca. 10 Tagen war sie wieder frei. Im Casaurina - da wo sie ihr Geld verdiente - bekam sie erst einmal Hausverbot. So viel negative Presse gefiel dem Geschäftsführer überhaupt nicht. Die Etikettierung "Killer-Girl" machte trotz Freilassung die Runde.
Über einen Freund vor Ort hatte ich ihr am Tag nach der Entlassung etwas Geld zukommen lassen. Als Starthilfe. Rücklagen hatte dieses Party-Girl sicher nicht. Der Kollege hat sich dann auch ein wenig um sie gekümmert. Mit Lydia habe ich mich in den Folgeurlauben immer wieder mal getroffen und habe auch heute noch Kontakt.
Hätte Lydia mir ohne dieses Hintergrundwissen geschrieben: "Ich sitze wegen Totschlag unschuldig im Knast, bitte hilf mir", dann wäre meine Reaktion vermutlich ein "ignore" gewesen. Ich hätte die Geschichte nicht geglaubt.
Beim Support über tausende km Entfernung agiere ich eher restriktiv. Auch bei guten Bekannten. Vielleicht bin ich deshalb breit zu helfen, wenn es wirklich mal Sinn macht. Wie hier.
Längere Zeit war ich mit einem Girl befreunden, welches im Service vom Casaurina arbeitete. Das ist ein bekannter Tanzschuppen in Mtwapa/Kenia. Sie berichtet mir eines morgens, dass eine andere gute Bekannte von mir in der vorausgegangenen Nacht verhaftet wurde. Ein österreichischer Gast an Lydias Tisch sei mit Schaum vor dem Mund tot umgefallen. Sie wurde verdächtigt, ihm KO-Tropfen ins Getränk gemischt zu haben.
Ich habe dann versucht, direkt mit Lydia Kontakt aufzunehmen. Mit etwas Bestechungsgeld war es ihr tatsächlich gelungen, ihr Phone im Knast von Shanzu zu behalten Sie war allerdings ziemlich fertig und hatte Angst was nun auf sie zukommen könnte. Die Bedingungen in der U-Haft waren nicht gut und ein Aufenthalt dort kann in Kenia bis zu einem Prozess Jahre dauern. Ich glaubte absolut nicht, dass Lydia dem Typen KO-Tropfen gegeben hatte. So war/ist sie nicht.
Eine Räuberpistole? Nein, das war es nicht. Die Zeitungen berichteten landesweit über dem Fall. Sogar mit Nennung ihres Vor- und Familiennamens. Z.B. hier, in einem späteren Artikel, der nach einer Woche über die Obduktionsergebnisse berichtete:

Police: Austrian who died in Mtwapa injected himself with cocaine
Man dies in drinking spree after injecting himself with cocaine.

Da stand aber noch der Verdacht im Raum, dass Lydia bei der Beschaffung der tödlichen Dosis Kokain geholfen haben könnte.
Lydia hatte mich übrigens nicht nach Geld gefragt. Nicht mal indirekt. Sie würde es nicht leicht haben, wenn sie entlassen wird. Das war mir klar. Nach ca. 10 Tagen war sie wieder frei. Im Casaurina - da wo sie ihr Geld verdiente - bekam sie erst einmal Hausverbot. So viel negative Presse gefiel dem Geschäftsführer überhaupt nicht. Die Etikettierung "Killer-Girl" machte trotz Freilassung die Runde.
Über einen Freund vor Ort hatte ich ihr am Tag nach der Entlassung etwas Geld zukommen lassen. Als Starthilfe. Rücklagen hatte dieses Party-Girl sicher nicht. Der Kollege hat sich dann auch ein wenig um sie gekümmert. Mit Lydia habe ich mich in den Folgeurlauben immer wieder mal getroffen und habe auch heute noch Kontakt.
Hätte Lydia mir ohne dieses Hintergrundwissen geschrieben: "Ich sitze wegen Totschlag unschuldig im Knast, bitte hilf mir", dann wäre meine Reaktion vermutlich ein "ignore" gewesen. Ich hätte die Geschichte nicht geglaubt.
Beim Support über tausende km Entfernung agiere ich eher restriktiv. Auch bei guten Bekannten. Vielleicht bin ich deshalb breit zu helfen, wenn es wirklich mal Sinn macht. Wie hier.
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