Thailand Macht Auswandern glücklich - Neue ARD Dokumentation

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        #171  

Member

Member hat gesagt:
Dazu gibt es sogar Studien aus den USA, dass Menschen ohne Krankenversicherung häufiger krank sind, ungesünder leben und früher sterben.

Trotzdem geb ich dir recht, dass es wohl ein toxischer Cocktail aus mehreren Faktoren war. Krankheit, Keine KV, kein Visum, kleine Rente, geringe bis kaum vorhandene Ersparnisse, Einsamkeit, usw.

Meiner Meinung nach ist das Fehlen der KV nicht der Grund für die Liste sondern die Grundeinstellung der Person. Wenn ich eine Scheißegaleinstellung habe lebe ich ungesund, bin dadurch wahrscheinlich häufiger krank und sterbe früher und sehe auch nicht ein warum ich eine KV haben soll. Das Fehlen der KV ist nicht der Grund sondern eine weitere Konsequenz aus meiner Persönlichkeitsstruktur.

Und Auswandern macht nicht per se glücklich. Wer in D schon nix auf die Kette kriegt, wird das auch woanders nicht hinkriegen. Auch finde ich wichtig ob ich unbedingt in das Auswanderungsland hin will, oder da wo ich bin weg will. Letzteres geht meistens nicht gut. Das habe ich bei mir selbst auch z.B. bei Jobwechseln immer sehr kritisch hinterfragt.
 
        #172  

Member

Member hat gesagt:
Ich gehe davon aus: Behandlung nur gegen Knete. Umsonst ist nur der Tod.
Vielleicht kann ein Wissender Fakten beitragen?
Die nahezu wöchentlich auftauchenden GofundMe´s, meist von Touristen die mit dem Motorrad verunfallen sagen etwas anderes. Aber ein Wissender bin ich auch nicht. Es könnte Unterschiede geben, zwischen Touristen, Expats und ob es das BKK Hospital ist oder ein kleines Provinz Krankenhaus.

Es kann auch sein, dass diese Leute eine Versicherung haben, aber diese dann nicht zahlt, weil sie ohne Helm gefahren sind o.ä.. Und daraufhin bleiben sie auf der Rechnung sitzen.
 
        #173  

Member

Ich finde es sehr gut, wie sachlich hier über die Doku und wor allem deren Inhalt diskutiert wird.
Genauso wie manche Filmemacher ihre Thailand-Vorurteile reiten, genauso gern wird im Gegenzug "Argumentum ad hominem" betrieben.
Das ist hier jetzt die letzten Seiten anders. Gefällt mir & Danke!
 
        #174  

Member

Member hat gesagt:
Ja, ungesünder, weil sie sich keine medizinische Behandlungen leisten konnte. Für ein normales, gesundes Leben braucht man in Thailand nicht viel Geld.
Da hast du mich falsch vertanden. Wir wissen alle, dass man sich in Thailand fuer vergleichsweise wenig Geld gesund ernaehren kann. Wenn Ute eine KV gehabt haette, dann waere ihr aber leider nicht einmal dieses geringe "Essensgeld" geblieben. Die hatte in der Beziehung schlicht und einfach keine Chance auf ein normales gesundes Leben mit KV.

Member hat gesagt:
"Ute ist vor einigen Wochen zuhause gestorben. Eigentlich hätte sie wegen einer Blutvergiftung im Krankenhaus behandelt werden müssen. Aber ohne Krankenversicherung und ohne finanzielle Rücklagen hat dafür das Geld nicht gereicht."
Ich glaube da verkennst du, wie schnell einen eine Blutvergiftung hinrafft. Das kann eine Frage von Stunden sein, nicht von Tagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ute die Diagnose "Blutvergiftung" bekommen hat. Das haette bedeutet, dass sie in akuter Lebensgefahr war.

Member hat gesagt:
Ich gehe davon aus: Behandlung nur gegen Knete. Umsonst ist nur der Tod.
Vielleicht kann ein Wissender Fakten beitragen?
Soweit ich das weiss, werden in Thailand lebensrettende Massnahmen auch ohne KV durchgefuehrt. Die Behandlung einer Blutvergiftung gehoert meiner Meinung nach dazu. Aber da waere die Meinung eines FK, der so einen konkreten Fall kennt, interessant.

Member hat gesagt:
"Ich will damit übrigens gar nicht beurteilen, ob und wie schön ihr Leben in Thailand war.
Ich auch nicht, zumal die Frage ja nicht waere, wie schoen ihr Leben nach deinen oder meinen Massstaeben war sondern nach ihren. Da koennen wir nur Vermutungen anstellen.
 
        #175  

Member

Member hat gesagt:
Wenn ich eine Scheißegaleinstellung habe lebe ich ungesund, bin dadurch wahrscheinlich häufiger krank und sterbe früher und sehe auch nicht ein warum ich eine KV haben soll. Das Fehlen der KV ist nicht der Grund sondern eine weitere Konsequenz aus meiner Persönlichkeitsstruktur.
Ja gut, das ist natürlich ein Totschlagargument, das jede Diskussion im Keim erstickt.
Wenn man allen Leuten ohne KV unterstellt, dass sie sich nicht helfen lassen wollen oder dass ihnen alles egal ist, dann braucht man über das Für und Wider einer KV und deren Auswirkungen auf die Gesundheit erst gar nicht reden.

Letztendlich sind das im Fall von Ute aber alles Mutmaßungen (auch meine eigenen), weil keiner von uns weiß, wem sie sich anvertraut hat, was in den Wochen und Monaten zwischen Unfall und Blutvergiftung passiert ist und wie sie mit der Blutvergiftung umgegangen ist.

Aber wie du schon sagst...wenn ihr alles egal war, dann hätte sie wahrscheinlich auch die beste Versorgung im privaten Krankenhaus ausgeschlagen.
 
        #176  

Member

Member hat gesagt:
Die goldene Regel ist halt für mich immer: Du musst lebendig mehr wert sein als tot. Das ist halt bei "heute zahlen - morgen gepflegt werden" nicht unbedingt der Fall.
Volle Zustimmung. Ich bin nur nach Buddha Ritus verheiratet, ohne Papiere. Das heißt die Apanage fließt nur solange ich lebe. Die sorgen schon gut für mich:baaee:
 
        #177  

Member

Ich habe die 4 Dokus (oder waren es nur 3?) zu Ute im Laufe der Jahre mit großen Interesse verfolgt.

Für mich (also nur persönliche Meinung!) ergibt sich daraus folgendes Bild.
Ute war ein relativ unbeugsamer Mensch, der aufgezwungene Entscheidungen gleich welcher Art relativ zuwider waren. Das ist erstmal kein Nachteil und hängt von verschiedenen Ereignispfaden ab, die einem das Leben so bietet. Dass Thailand (vgl. mit einem Dtl-Leben) solange es ihr einigermaßen gut ging genau ihr Ding war, glaub ich ihr aufs Wort - wir alle hier tun das größtenteils.

Dann stellte der Unfall/das zunehmende Alter und auch der daraus resultierende eher ungesunde Allgemeinzustand erneut Fragen, welche eine Entscheidung erzwangen. Eine Weile noch konnte sie mittels Freundin/Haushälterin an der alten Lebensweise festhalten...

Gern wird dann auch das Narrativ; Ätz-Leben im dt. Pflegeheim versus entspanntes, selbstbestimmtes Leben in LOS aus der Kiste geholt. Man selbst ist dort Hauptdarsteller als aufrechter Kämpfer im wunderschönen Südostasien. Das kenn ich auch aus eigener Erfahrung in anderen Zusammenhängen (aber um mich solls hier nicht gehen).

Leider wurde da mMn.!! etwas verkannt. Was jetzt kommt klingt ein wenig hart;
Das entspannte LOS-Leben neigte sich in dieser Form!! dem Ende entgegen - Einsicht war gefragt (ein Zwang, ja). Die Entscheidung --> zurück nach D ins "gehasste" Pflegeheim (oder Alternativen, abh. von der Gesundheit) oder die Sterben in LOS. Wir alle wissen, wie die Sache ausging...

Man könnte jetzt sagen (tolle Formulierung!: "um seinen/ihren Narrativ zu schützen"); Ute ist mit aufrechten Gang und ungebeugt gestorben. Und wer das so sehen möchte - das sei ihm natürlich unbenommen.
Da wird aber gern übersehen, dass Zehntausende in den Pflegeheimen das ganz anders sehen - keiner! ist freiwillig dort, trotzdem sind die Dinger gerammelt voll und es gibt ellenlange Wartelisten. Sind die alle nicht so unbeugsam? Nein! Die sagen sich; ist hier alles immer noch besser als die Alternative.

Man könnte aber auch sagen, das Leben selbst hat es für sie entschieden und ihr diese Entscheidung dann aufgezwungen. Auch das wäre nicht ganz unrichtig.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich ihre Geschichte, für die ich mir in ihrem Sinne ein schöneres Ende gewünscht hätte.

Sie ist ja nach eigenem Wunsch auf buddhistische Art von uns gegangen - ich wünsche ihr eine Wiedergeburt als mindestens das wundervolle Wesen, dass sie schon in diesem Leben war.

LG Don
 
Zuletzt bearbeitet:
        #178  

Member

Ich gebe auch noch gerne meinen Senf dazu.
In diesen Situationen stehen eigentlich zwei Dinge gegeneinander, die ein Dilemma sind. Einerseits die Autonomie und andererseits das was für diese Person eigentlich richtig und gut wäre. In unserer westlichen Welt (besonders in der Schweiz) wird die Autonomie als das oberste Gut angesehen, solange man niemanden Anderen dadurch zu schaden kommen lässt, oder Gesetze verletzt.
Sie hat sich irgendwann dafür entschieden, dieses Leben in Thailand zu führen und war sich auch bewusst, zumindest damals, als es ihr noch besser ging, dass ein Leben ohne Krankenversicherung in Thailand problematisch werden kann. Ich glaube, man muss diesen Entscheid von damals als Ausdruck ihres Wunsches nach Freiheit interpretieren. Dass das für viele von uns mit den Hypotheken etwas ist was wir uns nicht antun würden, steht auf einem anderen Blatt und ist eigentlich müssig zu diskutieren. Das zeigt allerdings, dass derartige Entscheidung gut überlegt sein sollen. Ich bin auch ziemlich sicher, dass wenn sie das wirklich gewollt hätte, es ein Weg zurück nach Deutschland in ein Pflegeheim gegeben hätte. Aber das kam für sie nie in Frage.
 
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