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Da nun an ruhen im Zimmer nicht mehr zu denken war, begann unser üblicher Tagesablauf.
Rein in das Tages-Vollassi-Kostüm, Nahrungsaufnahme in der Garküche unseres Vertrauens veranlasst und weiter zum Starbucks im Central Festival geschlurft.
Dort ergatterten wir wieder einen Platz am Fenster und konnten dem Treiben rund ums Einkaufszentrum fröhnen.
Auch heute gab es eine Menge zu beobachten. Sexy Jekatarinas, Svetlanas und Olgas flankiert von ihren dickbäuchigen Bären, süße Thaikätzchen und jede Menge Dooftouris. Der Grande Cappuccino schmeckte bei dieser Art des Entertainments gleich doppelt so gut.
Für zusätzliche, zweifelhafte Unterhaltung sorgte Mr. Roundtree mit einer kleinen Anekdote zur verkommenen Welt auf der wir alle wandeln.
In seinem früheren Leben hatte er das Vergnügen mehrmonatlich Afghanistan besuchen zu dürfen. Während dieser Zeit traf er einen Sanitäter der germanischen Streitkräfte, der ihm das eine oder andere Erlebnis zuteilwerden ließ.
Er berichtete, dass rund um das eigene Feldlager wohl die afghanischen Streitkräfte untergebracht waren. Die afghanischen Kombattanten wären in Zelte aufgeteilt gewesen, in denen circa zweidutzend Männer einquartiert waren. Jedem Zelt wäre ein Teeboy zugeteilt. Die eigentliche Funktion des Teeboys beschreibt seine Bezeichnung zu genüge. Von Zeit zu Zeit käme es vor, so der Sanitäter, dass die Teeboys auf der Trage ins Lazerett eingeliefert wurden und durch die Sannies wieder zusammengeflickt wurden. Sie hatten Darmrisse, erzählte der Sanitäter.
Ob ich lachen oder weinen sollte wusste und weiß ich noch immer nicht. Wenn man weiß, wie es in vielen Ländern mit der Verheiratung und dem freien Ausleben der Sexualität läuft, kann ich ein so beschriebenes Ergebnis nachvollziehen. Was ich davon halten soll, weiß ich aber nicht. In jedem Fall zeigt es, wie es um unsere verkommene Welt bestellt ist.
Auf dem Rückweg zu unerem Guesthouse verordneten wir uns eine wohltuende Massage. Ich ließ mich mit Öl betreufeln und die tiefsitzenden Verspannungen rausstreichen. Mr. Roundtree ließ sich seine geplagten Platt, Senk -und Spreizfüße zurechtbiegen.
Danach ging es gut erholt aufs Zimmer, die nächtliche Ausgehbereitschaft herstellen. Das Bier war bereits kaltgestellt und konnte anschließend in bestem Partyzwirn inhaliert werden.
Heute ging es ohne Umwege zur WS. Ich hatte noch immer meine Mission zu erfüllen.
Codename: Blondie
Auf dem Weg durch die WS zur Baccara nuckelten wir entspannt einen, im SevenEleven erstandenen, JackyCola bzw. Smirnoff-Ice. Die leeren Flaschen fanden ordnungsgemäß ihren Weg in die dafür vorgesehen Behältnisse und wir saßen wenig später in der Baccara.
Diesen Abend gab es wieder freie Plätze in der ersten Reihe, in den überaus bequemen Bonzensesseln, mit besten Blick auf die anmutigen Geschöpfe.
Und Blondie?
Was soll ich sagen?
Und täglich grüßt das Murmeltier.
Dieses Zwischenresultat der Mission war ja nun schon bekannt und so ergötzten wir uns zum x-ten Mal an den anderen Kätzchen der Baccara. Dabei schlürften wir einige Longdrinks und beobachten die Asia-Customer-Fraktion. Ladydrinks wurden aus bekannten Gründen nicht verteilt. Wir waren stille Genießer
Als beide Zeiger der Uhr im Lot zur sechs standen, machten wir uns gut gelaunt auf in die I-Bar.