Hallo Thaivisit,
auch ich möchte mich für deinen offenen Bericht sehr bedanken! Ich habe selber drei Beziehungen mit Frauen, die eine borderline Persönlichkeitsstörung hatten, hinter mir. Das es sowas gibt, wurde mir erst in einer on / off Phase mit der dritten Beziehung klar, weil eine Bekannte mir sagte "klar kenn ich, hatte ich auch mal, das sind Borderliner, die spielen mit Nähe und Distanz". Da war es also dieses magische Wort: Borderline! Ich habe mich dann im Internet schlau gemacht und Foren gefunden, in denen Betroffene ihre Geschichten erzählt haben und ich hatte ein aha Erlebnis wie noch nie zuvor in meinem Leben. Immerhin hatten es die ersten beiden "kranken" geschaftt, dass ich die Nase voll hatte von Beziehungen und ganze fünf Jahre zufriedener Single war. Die Nase voll hatte ich, weil ich einfach nicht verstehen konnte, wie ein Mensch den man liebt und dem man treu aber unwissend vertraut, einen von einem Moment auf den anderen fallen lassen kann wie eine heisse Kartoffel. Aber jetzt kann ich nach all der Lektüre zu diesem Krankheitsbild alles Revue passieren lassen und zu all den Punkten die in der Gesamtheit einen Borderliner ausmachen sagen: Check hat sie, Check ja kam in ihrer Familie vor, ja das stimmt auch...wieder ein Punkt auf der Liste. Es waren Frauen mit BPS wie aus dem Bilderbuch.
Meistens tritt diese psychische Erkrankung mit einer anderen psychischen Erkrankung auf. Oft ist auch sexueller Mißbrauch in der Kindheit ein Grund dafür. Ich bin den Frauen also im Nachinein nicht mehr böse, sondern habe eher Mitleid für sie. Was ja auch für das eigene Gemüt die bessere Variante ist. In der Beziehung bin ich aber oft vor lauter Wut an die Decke gegangen und war froh in diesen Momenten allein zu sein, denn auch wenn ich es vorher nie für möglich gehalten habe, es kommen tatsächlich Gedanken auf, die dieser Person körperlich schaden könnten.
Jeder der mit dem Wort nichts anfangen kann, sollte sich mal ein bis zwei Stunden Zeit nehmen und recherchieren. Da wird dann auch das Verhalten von so manchem Bargirl klar. Einige haben sexuellen Missbrauch in der Famile erlebt, ein traumatisches Erlebnis das nie aufgearbeitet wurde. Aber ich will da gar nicht groß darauf eingehen, ist ein Thema für sich und auch ich bräuchte nach meinen Beziehungen wohl auch eine Therapie. Man sagt nicht umsonst, dass mehr Geschädigte als Borderliner in Therapie sind. Nur noch zwei Dinge: Was sich wie ein roter Faden durch alle Beziehungen mit Borderlinern (männlich wie weiblich) zieht, ist verdammt guter Sex...zumindest am Anfang und immer wieder nach einem Streit zur Versöhnung. Sex ist hier wie eine Droge zu sehen, von der man abhängig gemacht wird. Danach kommt wieder Distanz und man möchte diese Droge unbedingt wieder haben und wenn dieser Moment gekommen ist, erlebt man den Sex noch schöner als zuvor. Es folgt wieder Distanz....wie hier schon erwähnt wurde, sind das Spielchen, die die Bargirls bewusst oder unterbewusst sehr gut spielen. Der zweite Punkt ist selbstverletzendes Verhalten und da gehört nicht nur ritzen mit scharfen Gegegnständen dazu sondern auch Drogenkonsum. Und was hier einige scheinbar gerne verdrängen: Alkohol ist eine Droge, und dass sich die Mädels oft zusaufen ist nicht nur mit "Spass" und "Party machen" zu erklären. Es ist ein Weg die innere Anspannung zu betäuben und sich selbst zu schaden.
rotlicht