Daher ich vorher noch mein Urlaubsbudget einmal umschlug, merkte ich das ich mich verkalkuliert hatte. Den Abend würde ich noch gut überstehen, am nächsten Tag müsste ich eine „Pause“ mit weniger Ausgaben einlegen. Also war am letzten Tag weder eine „Nummer“ noch großartig Essen angesagt, was ich ja bis dato ohnehin nicht vor hatte. Ich ging wieder zum Bar Hopping über: die Ereignisse die ich noch in Erinnerung habe, sind schnell aufgezählt. Nette kleine Maus in der Mod Bar frägt mich ob ich was trinken will. Ich willige ein und schon sitzen wir. Es war ziemlich schwülwarm an dem Abend, was an ihrem verschwitzten Körper auch optisch zu sehen war. Ich küsse sie, sie schmeckt komisch, ich beende küssen. Sie frägt mich nach ST, ich lehne dankend ab. Sie meint „only 30 minutes“ und ich meine, das bei mir Sex schon über zwei Stunden gehen kann. Sie wenig beeindruckt und meint „okay only five minutes“. LOL Spitzenwitz! Ich verabschiede mich und spring in die nächste bekannte Bar, wo mir mal so ne Mutti an Valentinstag einen Herzchensticker auf´s Hemd geklebt hat. Ich erinnere sie an die Situation, sie freut mich das ich sie wiedersehen will und landen unweigerlich auf der Couch (die härteste, weil wahrscheinlich abgewetzteste in der gesamten Soi 6). Ich versuche Smalltalk, sie versteht kaum Englisch. Ich schau mich gelangweilt um: kommt ein Engländer rein, setzt sich an die Bar. Er nimmt nen Drink, hinter im seine Auserwählte: kleiner Körper (maximal 22 Jahre alt), riesen Titten (aber sowas von gemacht). Das Mädel kriegt nicht mal nen Drink ab (kein Smalltalk, nichts!), er schnappt sie sich und ab gehts nach oben in die internen Shorttime Rooms. So wirds gemacht Franke: und nicht anders! Ich zieh ab auf die Strasse, Mädel packt mich, wieder süße Maus, kesser Kurzhaarschnitt, bin begeistert. Pflanzen uns auf den Sessel und wir quatschen. Ich bemerke Poster von hübschen Thaifrauen mit Silikonbrüsten. Ich mein zu meiner Kurzhaarbiene, das ich gerade so eine Situation hatte und ein Mann erkennt, ob Brüste echt oder unecht sind. Sie lallt mir irgendwas in ihrem Suff entgegen: total vom Thema abweichend, was ohnehin schnuppe ist, weil es Zeit zu gehen. Ich schau in mein Portemonnaie und zu wenig drin. Ich kann meine Schulden nicht bezahlen, zeige mich reumütig beim weiblichen Bartender und sage, das ich schnell Kohle hole. Ich mache mich innerlich auf Stress gefasst, sie sieht das aber cool und lässt mich trotz fünf Euro Auslagen gehen. Ich ab schnell auf´s Zimmer, in den „Safe“ gefasst, wieder flüssig und ab (mit leichten Orientierungschwierigkeiten: war das erste Mal in der Bar und die Mädels werden zur späten Stunde auch weitaus „aggresiver“ wenn der Farang die Strasse entlang läuft. Kann man sich kaum konzentrieren) zum weiblichen Bartender. Die happy, ich happy und wieder ab ins Gasthaus, weil der Sandmann ruft. War ja schon Mitternacht und in einer Stunde „schloß“ sowieso die Strasse.
Ich war dann in meinem Zimmer, sah die Soi 6 runter, direkt auf die Chili Bar: da saß Rose, ganz alleine. Ich wusste, das ich in knapp dreißig Stunden von der Bildfläche verschwinden würde und ich sie erst wieder in sechs langen Monaten sehen kann. Da war wieder diese Ungewissheit vom Vortag: alles auf eine Karte setzen mit diesen unbefriedigenden Paysex Skills? Einfach eine gute Zeit haben und das beste daraus mitnehmen? Diese Unsicherheit meinerseits hat mich derart frustriert: natürlich wusste ich die Antwort schon vorher und stellte mir trotzdem die Frage. Vor lauter Frust habe ich dann mit der Faust gegen die Scheibe geknallt (also mehr gestriffen), packte meine restlichen Baht und ging zu Rose, die abseits der Bar stand. Die überrascht mich jetzt schon wieder zu sehen fragte ich sie, ob sie den Abend schon was vor hätte. Hatte sie (natürlich) nicht und ich machte mit ihr Insomnia klar. Ich will also rein in die Chili Bar, um die Barfine zu begleichen. Am Barhocker sitzt immer noch „Blingbling Bitch“ Nam: ich nehm sie gar nicht wahr, weil ja mein Ziel die Kasse ist. Ich geh an ihr (durch die offene Tür) vorbei und sie knallt mir mit der flachen Hand voll an meine Zwischenwirbel (das ist der untere Teil der Wirbelsäule). Das tat zwar nicht weh, aber es war unangenehm. Ich tat so, als ob ich nichts gespürt hätte und fragte die Mamsan nach der Barfine. 500 Baht sollten es sein, bitteschön, dankeschön und noch einen schönen Abend. Ich drehe mich 90 Grad nach rechts und Nam steht neben mir. Sie sagt wortwörtlich: „So you leaving tomorrow? This is your last day or what?“ Ich zurück:“ No i flight back in two days. We talk tomorrow. Okay?“ Für mich war die Aktion doch überraschend: es hat sich in meiner Anwesenheit immer so dargestellt, das ja alle miteinander (jetzt mal die Konstellation Rose / Nam) Kollegen sind und es egal wäre, wo es den Customer letztendlich zu welchen Mädel auch immer hinziehen würde. Nam schien das auf einmal nicht mehr so egal zu sein. Zu dem Zeitpunkt konnte ich das aber nicht einmal ahnen (das läuft ja alles in sekundenschnelle ab) und tat ihren Versuch so ab, das sie sich noch einmal bei mir ins „Gespräch“ bringen wollte. Ich war ja auch nicht abgeneigt, nur aufgrund Rose´s und meiner „gemeinsamen Vergangenheit“ war ich zu dem Zeitpunkt nicht interessiert an ihr.