Konkret auf die Frage von @Katusch, ist meine Antwort eindeutig. Nein! Gehört das Kind zur Bettelmafia, dann unterstützt man das System, hilft vielleicht kurzfristig dem bettelnden Kind ein wenig, aber richtet langfristig einen größeren Schaden an. Das Geld ist wohl besser als Spende für eine Kinderhilfsorganisation angelegt. Die gibt es auch speziell mit dem Fokus auf Straßenkinder. Es ist natürlich menschlich, dass man sich von traurigen Kinderaugen berührt fühlt und das Geld lockerer sitzt, aber das ist ja genau das Geschäftsmodell.
Wenn es vielleicht "nur" die Eltern sind, die ihre Kinder Betteln schicken, unterstützt man vielleicht kein kriminelles System aber man verhindert ebenfalls, dass die Kinder eine altersgerechte Kindheit verbringen dürfen und sie zur Schule gehen.
Gerade in der Nähe zu Rotlichtvierteln, sehe ich Bettelkinder noch viel kritischer. Es gibt halt leider genug kranke Gestalten, die es auf Kinder abgesehen haben. In Kambodscha, wo das Problem viel größer als in Thailand ist, sind die Straßen der Touristenviertel ja voll von Bettelkindern. Den ganzen Tag, obwohl sie die Möglichkeiten haben die Schule zu besuchen. In Phnom Penh hatte sich dann mal ein Hotelgast so ein Kind zum Plantschen mit ins Hotel genommen und ist ihm nach meinem Geschmack viel zu Nahe gekommen. Was sonst so passiert, möchte man vielleicht alles gar nicht wissen. Aber Kinder sollte man da komplett raushalten.
Es gibt genug NGO's und GO's die sich um die Belange verarmter Kinder, Waisen usw. weltweit kümmern. Selbst in den kaputtesten Ländern dürfen diese Organisationen meist noch arbeiten, während andere Hilfe als Einmischung betrachtet wird. Es gibt wirklich nur absolute Ausnahmefälle, in denen ich Kindern etwas geben würde. Auch mit einer Essensspende unterstützt man indirekt das System, leider. In Touristenländern auf dem Land, da wo keine Touris hinkommen, sieht man auch keine Bettelkinder mehr, obwohl es den Menschen dort häufig viel schlechter geht. Die kommen aber über die Runden.
Notsituationen sind für mich z.B. Bürgerkriegsflüchtlinge. Die sieht man in Westafrika z.B.. Die kommen dann aus einem total kaputten Land in das etwas weniger kaputte Nachbarland. Hilfe, außer dort nicht verfolgt zu werden, können sie aber keine erwarten und Hilfsorganisationen sind dann oft noch nicht vor Ort. In solchen Fällen unterstütze ich dann auch mal direkt. Geflüchtete Familien schicken aber nicht ihre Kinder zum Betteln, weil sie ihre Kinder nicht in Gefahr bringen wollen, sondern das machen normalerweise die Erwachsenen.
Ansonsten kann ich nur empfehlen sich außerhalb eines Urlaubs mit dem Thema zu beschäftigen. Gerade zu Corona kommen einige ja nicht so zum Geld ausgeben und könnten vielleicht wohlüberlegt, Geld an eine Kinderhilfsorganisation spenden.