Thailändisch lernen

Thailand Teilzeitauswandern, Gedanken dazu

        #1  

Member

Gruss in die Runde,

Ich würde gerne ein Feedback bekommen hinsichtlich Gedanken die mich umtreiben. Dabei kann ich sagen, dass ich versuche weder zu übertreiben, noch zu untertreiben. Beides ist ja nicht hilfreich, wenn man über eine Situation spricht.

Ich stelle mich einmal knapp vor, damit Dinge zugeordnet werden können:

57 Jahre.

Angestellter in einem jetzt wirklich gut bezahlten Job, reich werde ich nicht aber ich habe soviel, dass ich 1500 Euro im Monat sparen kann (mache ich seit etwa 7 Jahren - am Anfang nicht soviel. Ich spare für den "Tag x". Es könnten mit ein paar Einschränkungen auch 2500 sein. Dann würde ich 2 mal und nicht 4 mal im Jahr verreisen. Akademischer Job, recht gut qualifiziert aber nichts Aussergewöhnliches.

Ich mag meinen Job, habe aber langsam auch genug. Kein Mobbing, Chef ist nett zu mir. Konzern.

Verheiratet mit einer deutlich jüngeren Philippina. Beziehung seit Jahren wirklich gut, auch wenn sie manchmal echt nervt.

Sie bildet sich aus, es klappt.

Tochter ist Teeny, früher sehr gutes Verhältnis aber jetzt ist sie leider mehr bei der Mutter, frühere Beziehung. Darunter leide ich. Sie ist auch eifersüchtig.

Sohn meiner Frau lebt bei uns. Ist noch ein Kind. Beide sind sehr gut in der Schule, richtig gut. Sorgen da null.

Ich bin aber nicht zufrieden. Ich vermisse etwas. Freiheit. Ich arbeite, spare, löse dauernd Probleme, wirklich dauernd. Überall. Im Job, für die Familie, meine Eltern...

Mein Job ist dafür schon geschaffen Probleme zu lösen. Ehrlich? Mag nicht mehr aber mache weiter und weiter...

Um mich sterben langsam Menschen, die ich lange kannte und echt mochte. Tut weh. Passiert immer öfters. Was beklage mich mich...

Auswandern wäre ein Abenteuer aber... jetzt kann ich noch vorbereiten, in riesigen Schritten. Finanziell. Einmal raus aus dem Job, dann ist es nicht mehr möglich. Ich habe früher geschludert (Asche auf mein Haupt), habe viel und gut gelebt und viel gearbeitet. Alles für andere gestemmt, finanziert, gemacht.

Ich vergaß wirklich richtig vorzusorgen, nur ein wenig halt. Nun hole ich auf. Es klappt, aber ich leide innerlich. Ich fühle mich fehl am Platz, neben mir, nicht auf dem Gleis, dass ich wollte.

Ich habe Sorge, das könnte sich verstärken. Ich bin ein fröhlicher eher unkomplizierter Typ, aber es reicht nicht unkompliziert zu sein und zu gefallen.

Ich möchte etwas neues erleben, nicht in mir eine Sanduhr beobachten, die rinnt. Deshalb verreise ich oft. 3x alleine im Jahr bis zu 2 Wochen, einmal alle zusammen wobei ich alles organisiere und ... stemme. Von Schwager, über Mutter, Kinder, Frau...

Ich stelle mir eigentlich vor recht bescheiden aber nicht ärmlich in Thailand Monate viel zu lesen, zu baden, zu spazieren, Sprache zu lernen, neue Dinge zu kochen und etwas aufzuschreiben. Dinge, die mich betreffen. Monate, vielleicht Jahre.

Aber alle im Stich lassen? Würde keiner verstehen. Nicht meine Art. Mein Chef ist wirklich liebenswürdig aber ich habe trotz Konzern in meinem Bereich echt eine Art Schlüsselfunktion.

"Der, der die Dinge hin bekommt, alles schaukelt..."

Eine Art guter Onkel.

Geht es anderen auch so hier? In Teilen? Was macht ihr dann? Ich hab keinen Bock auf paysex, interessiert mich nicht so. Hab nichts dagegen, wenn andere das anders sehen. Das Forum ist mehr als das denke ich.

Aber ich habe Bock auf Abenteuer.

Ich würde mich ja freuen, wenn das nicht zum Anlass genommen wird einen Shitstorm zu starten. Unnötig. Kein Geprotze, keine Selbstdarstellung aus Eitelkeit.

Mich interessiert eher, ob ich da so einzig bin was ich nicht glaube und wenn nicht: was machen die Anderen?

Ich möchte gerne auswandern. Thailand finde ich wirklich interessant. Meine Frau mag es auch sehr. Auch, wenn sie aus dem Nachbarland kommt. Bessere Infrastruktur, sauberer, weniger aggressiv.

Ich plane Dinge durch das Reisen. Was gefällt mir, wo finde ich Anknüpfungspunkte, was kann ich mr finanziell leisten, wo hört es auf.

Mein Plan ist, noch 5-6 Jahre zu machen, die Zeit zum Ansparen zu nutzen und in dieser Zeit einen Plan zu entwickeln der Substanz hat. In 5 Jahren werden meine ersten Privatrenten fällig... das wäre nicht extrem viel aber es wären so 1200 Euro im Monat und ich habe ein Polster angespart. Meine Anwartschaften aus dem Job wären so 2200 Euro im Monat dazu. Wenn ich noch etwa sagen wir 8 Jahre durchhalte. In 10 Jahren wäre ich wohl super abgesichert aber nicht mehr sooo fit viel zu schwimmen, viel zu wandern.

Die Todesfälle in meiner Umgebung ängstigen mich. Wer mich hier auslacht, bitte. Mir egal. Mein Liebster Onkel, tot. Kürzlich. Vater im sterben. Bester Freund tot. Mutter nicht mehr sooo lange, merke es....alte Weggefährten 2x tot in den letzten Jahren. Was soll das?

Und nochmal, mich richtig einschätzen bitte: ich bin recht fit, esse und trinke gerne (letzteres eher wenig aber gut), liebe meine Frau sehr innig (sie mich auch, ist eine besondere Geschichte die den Rahmen sprengen würde), ich bin treu aus innerer Empfindung (nicht wegen Religion, Moral oder sowas) und werde nirgends schlecht behandelt. Ist einfach so. Selbst mein geduldiger Zahnarzt den ich alle Nerven koste weil ich Zahnbehandlungen nicht ausstehen kann... er mag mich durchaus.

Was machen die, die sich in Thailand aufhalten und vielleicht ähnliche Empfindungen haben / hatten? Wie geht es diesen Menschen?


Gehe schlafen. Morgen stehen hier vielleicht ein paar Antworten. Na Danke schon einmal :)
 
        #2  

Member

@Musterknabe wir haben hier im Forum auch Expats, die in Thailand leben, auch welche die dort gelebt haben oder mehrere Monate überwintern, mit oder ohne Partnerin oder mit asiatischer Partnerin lebend in Deutschland. Mit ein wenig Geduld melden die sich vielleicht auch hier.
 
        #3  

Member

Wäre es den mit deinem Job möglich, ein Sabbatical Jahr zu machen?

Generell, und sowas würde ich normal nie schreiben, empfehle ich es bei deinem Alter / Verdienst noch in den sauren Apfel zu beißen und das durchzuziehen. Der Rente Verlust wäre jetzt schon eher suboptimal und die Kohle, die du jetzt beiseite legen kannst, kannste ja noch super in P2P oder ausschüttende ETFs oder REITs investieren. Damit du zusätzlich noch ein passives Einkommen dann hast. Die Frage ist eher, wie lange müsstest du den noch arbeiten?

Zu bedenken ist auch, dass dein Sohn halt noch zur Schule geht... ihm das jetzt "wegnehmen" könnte dann doch schlecht auswirken...

Dennoch, generell empfehle ich immer, das Leben zu erLeben! Aber es gibt doch sicher andere Möglichkeiten, als jetzt sofort und direkt (bewusste Übertreibung ;) ) abzuhauen. Einen Mittelweg finden. Eventuell ist der Weg dahin auch schon ein starkes Gefühl von Freiheit. Also Haus / Wohnung organisieren und so weiter. Getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel...
 
        #4  

Member

Hey, Deine Gedanken und Vorstellungen kann ich absolut nachvollziehen und Deine Offenheit berührt.
So wie Du dich selbst reflektierst und Deine Möglichkeiten darlegst kann das eigentlich nicht schief gehen.
Bauchgefühl gepaart mit realistischen bodenständigen Überlegungen - gute Ausgangsbasis wie ich denke!
 
        #5  

Member

Member hat gesagt:
Verheiratet mit einer deutlich jüngeren Philippina. Beziehung seit Jahren wirklich gut, auch wenn sie manchmal echt nervt.

Ich bin aber nicht zufrieden. Ich vermisse etwas. Freiheit. Ich arbeite, spare, löse dauernd Probleme, wirklich dauernd. Überall. Im Job, für die Familie, meine Eltern...

Mein Job ist dafür schon geschaffen Probleme zu lösen. Ehrlich? Mag nicht mehr aber mache weiter und weiter..

Ich fühle mich fehl am Platz, neben mir, nicht auf dem Gleis, dass ich wollte.

Du hast eine junge Frau, die loyal zu dir haelt und die wahrscheinlich die ideale Ehefrau, Mutter und Hausfrau ist. Du hast ein Kind, Du hast einen guten Job. Fakt ist, Du hast ein Leben, von dem Millionen von Maennern traeumen. Verantwortung zu uebernehmen und Oberhaupt der Familie zu sein war der Deal. Du bist der Mann. Verhalte Dich auch weiterhin so. Die ganzen "I am not happy" Scheidungen werden alle von Frauen initiiert weil sie dann ihre Midlife-Crisis bekommen und denken sie koennen noch ein Level weiter nach oben.

Wenn Du wirklich auswandern moechtest, was ich bezweifle, dann schau doch jetzt schon nach einem Job in Thailand oder Singapur oder irgendeinem anderen asiatischem Land. Aber ja, in acht Jahre, mal ernsthaft... Du weisst ja was alles in acht Jahren passieren kann, deshalb vermute ich mal nur eine temporaere und leichte Depression weil die Routine halt einfach "langweilig" geworden ist.

Such Dir ein Hobby, in dem Du richtig aufgehen kannst. Ich habe vor kurzem mit Kite-Surfen angefangen, richtig geil. Und was ich auch empfehle: Testosteron-Replacement-Therapy ab 40. Mal Hormone checken lassen. Niedriges Testosterone ist bei Maenner im Alter ausschlaggebend fuer wohlbefinden.
 
        #6  

Member

1.200€ Private Rentenversicherung
2.200€ Rente
1.500€/Monat Sparvolumen ~10.000€ Jahr
Seit 7 Jahren = 70.000€ Barvermögen im Moment...
--------------------
Auswandern in 5 Jahren...
Member hat gesagt:
Mein Plan ist, noch 5-6 Jahre zu machen, die Zeit zum Ansparen zu nutzen und in dieser Zeit einen Plan zu entwickeln der Substanz hat.
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Member hat gesagt:
Ich stelle mir eigentlich vor recht bescheiden aber nicht ärmlich in Thailand Monate viel zu lesen, zu baden, zu spazieren, Sprache zu lernen, neue Dinge zu kochen und etwas aufzuschreiben. Dinge, die mich betreffen. Monate, vielleicht Jahre.

Wo ist dein Problem?
Über 3.400€ Rente
~120.000€ Barvermögen

Viel Spass in 5 Jahren in Thailand.
 
        #7  

Member

Member hat gesagt:
1.200€ Private Rentenversicherung
2.200€ Rente
1.500€/Monat Sparvolumen ~10.000€ Jahr
Seit 7 Jahren = 70.000€ Barvermögen im Moment...
--------------------
Auswandern in 5 Jahren...

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Wo ist dein Problem?
Über 3.400€ Rente
~120.000€ Barvermögen

Viel Spass in 5 Jahren in Thailand.
Es ist noch besser als Du das errechnest, geschenkt.

Ich bin nur vorsichtig. Mein Eindruck ist, dass Thailand richtig anziehen wird in den Preisen. Das geschieht, wenn ein Land als Schwellenland die Schwelle nimmt.

5 Jahre wären ein Traum. Ich denke, das wird noch nicht reichen - ich rechne mit deutlich ansteigenden Kosten.

@Gulag: Hausfrau ist sie zudem. Brauch auch hier keine Einzelheiten nennen, nur exemplarisch: C1 nach 1 Jahr hier spricht für Ehrgeiz. Eine wirklich gute liebe kluge Frau. Allerdings das ist es nicht. Ich bin nicht "gelangweilt" oder habe "sie satt".

Es ist der kleine Junge in mir. Seitdem ich 20 bin, träume ich vom Auswandern aber mache etwas anderes bis auf das Sparen; letzteres eine Art Alibi, um nicht den letzten Schritt zu gehen...derweil sterben die Menschen um mich herum. Das meine ich.

Es wird auf irgend eine Lösung dazwischen hinaus laufen denke ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #8  

Member

Ich bin der Meinung dass du und deine Frau ca. 2000 Euro pro Monat brauchen um in Thailand vernünftig leben zu können. Deine Finanzielle Ausgangslage in 5 Jahr ist sehr gut.
Also bereite dich gut vor, es geht schneller als man denkt!
 
        #9  

Member

Ich weiß ja nicht wie oft du schon in Thailand warst. 2 Wochen Urlaub ist halt was ganz anderes. Sabatical oder zumindest 3-6 Monate am Stück mal Urlaub bekommen wäre ein erster Schritt, schau ob das ganze wirklich was für dich ist. Ich glaube nicht. Du hast ein festes Umfeld in Deutschland. Kinder und Frau...in Thailand hast du erstmal nichts. Viele verlieren sich dann im Alkohol und Langeweile.
 
        #10  

Member

Ich will dir überhaupt nicht zu Nahe treten, aber hattest du vor 15 oder 10 Jahren deine Midlifecrisis oder kommt die jetzt erst?
Du hast dein Leben aufgebaut und in trockenen Tüchern - aber das Gefühl, dass das alles nichts bringt und du jetzt weg willst.

Alternativ könnte man auch einen Burn Out reininterpretieren: Du hast NULL Work-Life-Balance, das GEFÜHLT alles immer wieder das gleiche ist: Es gibt Probleme und du musst diese lösen.

Interessant ist, dass du deine Frau mitnehmen willst ?!?, wenn du auswanderst...

Ich denke, du solltest dir professionelle Hilfe suchen - nicht, weil du einen an der Klatsche hast, sondern weil du einen Zuhörer brauchst. Einziger Nachteil: Therapeuten übernehmen NIE die Verantwortung, die wissen alles besser, sagen dir aber nicht, was du machen sollst. Du kannst aber das reflektieren, was gerade abläuft und vielleicht verhindern, dass du immer wieder zwischen den Stühlen sitzt:

Du willst nicht für alle da sein, willst aber auch niemanden im Stich lassen.
Du hast einen tollen Job und bekommst Anerkennung, willst aber gerne kürzer treten.
Du hast eine (theoretisch) tolle Familie, willst aber mehr Zeit für dich, dein Leben, deine Lebensqualität.

In erster Linie scheint dir aber jemand auf Augenhöhe zu fehlen, ein echter Freund/Partner, mit dem du reden kannst.

Getreu dem Motto: Tu, was ich sage, nicht was ich tue:
1. Suche dir einen Therapeuten oder eine Therapeutin. Gerne einen alten Sack, es geht ja auch um den Sinn des Lebens, Lebenserfahrung - da brauchst du keinen 25jährigen mit Rosinen im Sack.
2. Suche dir ein (erfüllendes) Hobby, welches von Leuten mit deinem oder einem ähnlichen Hintergrund haben und dort jemanden, der NULL Vorteile davon hat, dich zu kennen, sondern der nur wegen dir mit dir Umgang hat.
Den Mann einer Freundin habe ich (indirekt) mal auf ein Wochenende "Baggerfahren" geschickt. Einfach mal selbst raus aus dem Akademikerleben und etwas neues ausprobieren, etwas bewegen, der war richtig begeistert...

Ich glaube, dass die Frage "Auswandern oder nicht auswandern" eigentlich gar nicht viel mit deinen Problemen zu tun hat, sondern das kann man unabhängig von allem betrachten. Und am wichtigsten: Möchtest du irgendwo HIN oder willst du eigentlich nur WEG? Weglaufen klappt meistens nicht - man nimmt sich selbst mit.
Natürlich vereinfache ich stark und vielleicht liege ich auch falsch. Die Probleme sind viel komplexer und vielschichtiger. Schließlich hat man Jahre lang hart daran gearbeitet, dass es kompliziert ist...
 
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