Thailand Teilzeitauswandern, Gedanken dazu

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        #21  

Member

Member hat gesagt:
Es ist ein Weg "of no return!" Die Entscheidung ist final.
Ich möchte mich aus dem Spiel lassen, aber wenn Du mit 50+ das alles aufgeben möchtest, dann kannst Du fast zu 100% nicht mehr da zurück.

Es ist aber auch so: Mein bester Kumpel (Asien-Liebhaber) mit 53 wurde er Herzkrank, OP, dann halbseitige Lähmung, dann Geld war weg, mit Girls war nix mehr, Ende war Selbstmord.

Um Gottes Willen.


Das hört sich nicht gut an...

Ich hatte Urgroßeltern die weit über 90 wurden, Großeltern desgleichen aber meine Eltern sind nicht mehr lange da und Anfang 80. Wenn ich bis 80 fit bleibe, stellt mich das zufrieden. 10 Jahre möchte ich Minimum meine Abenteuer erleben.

Mein Job liesse mir noch eine Hintertür aber mit Sicherheit nicht zu diesen tollen Konditionen, die ich hier nicht aufzählen möchte weil das für Leser null Mehrwert hat. Arbeitgeber vergeben solche Konditionen, damit das Gehen schwerer wird denke ich manchmal. Raffiniert.

Ich kann getrost noch 3 Jahre Minimum durchmachen aber ab Jahr 5, werde ich mit Sicherheit sehr intensiv über die Dinge nachsinnen... es fing vor 5 Jahren an...

Ich las von diesem Grupp, der bis über 80 seine Trigema Firma leitete. So ein Typ war ich nie. Mir etwas unheimlich. Ich musste aber auch eine Sache feststellen im Leben und die könnte für viele gelten:


"wenn eine bestimmte Tür klemmt, mal eine andere versuchen."


Ich bin einmal im Leben von mir aus aus einer Firma gegangen - in der Probezeit. Es machte mir einen Heidenspass zu gehen.

Mein Text war: "Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie die Probezeit nicht bestanden haben". Hatte binnen 24 h einen neuen Job bei deutlich... deutlich höherem Gehalt und sehr netten Kollegen & Chef.

Mein damaliger Chef bei dem ich ging war ein Arschloch. Mein jetziger ist das glatte Gegenteil. Er wäre gekränkt, wenn ich ginge. Es fällt mir extrem schwer Menschen die mich wirklich mögen und gut behandeln zu enttäuschen.

Ich mag Verrat nicht. Aber die Frage ist auch: sollte man sich selbst verraten? Ich werde eine Sanduhr zur Arbeit mitnehmen und sie bei ihm auf den Tisch stellen.

"Verstehen Sie? Das ist mein Leben. Ich muss etwas verändern. Haben wir eine Lösung?" Das Gespräch werde ich zum frühst möglichen Zeitpunkt führen.

In den nächsten 3 Jahren, werde ich einen Kurs besuchen. "Erlernen der Thai Sprache". Das wird mich freuen und ich kann es im Urlaub anwenden.

Dann kommt der Motorradführerschein, um dort legal fahren zu dürfen. Das wird mir auch Spass machen. Meine Frau könnte den mit mir zusammen machen. Macht noch mehr Spass.

Bald fahren wir nach Samui. Wir nehmen ihre Mutter mit und ihren Bruder. Die haben die Heimatinsel im Pazifik noch nie verlassen. Auch das wird interessant. Der Bruder benötigt eine wöchentliche Dialyse. Sehr traurig macht mich das. Das Geld ist mir egal. Der Mutter meiner Frau, die über 70 ist und 10 Kinder aufzog, will ich unbedingt den einzigen Luxusurlaub ihres Lebens schenken.

Die geschundene Frau die aussieht wie 90, sie soll etwas erleben was sie niemals für möglich gehalten hätte. Wo sie lebt ist das Wasser pechschwarz vor Dreck und die Menschen leben in bitterer Armut. Meine Frau fragte mich niemals und war immer selbst wirklich großzügig.

Im Sommer nahmen wir meine Mutter mit. Nun ihre. Ich bin neugierig, wie sie darauf reagiert, wenn sie Massagen bekommt.

Ich glaube weniger, dass sie am Flughafen offgeloaded wird. Zur Not hole ich die Dame ab.

Das sind auch so Abenteuer, die ich mag. Immerhin
 
        #22  

Member

Member hat gesagt:
@Teddy

Sie komplett bei einer Auswanderung oder auch sehr langen Abwesenheitszeiten mitzunehmen, ist nicht drin. Wenn sie in Rente geht, bin ich vermutlich nicht mehr da.

Wow.
 
        #23  

Member

Meine Frage mag einigen unpassend erscheinen, aber warum muss es unbedingt Thailand sein? Zu den von Dir genannten Wünschen und Zielen gibt es viele andere Länder, diese zu verwirklichen.
Ich bin jetzt fast 70 und lebe etwa 2/3 des Jahres in Kenya, direkt am Meer, tolles Klima, jeden Tag Gym, Strandspaziergänge und schwimmen im Meer. Rentner wurde ich mit 66 und ich hätte noch länger gearbeitet, wurde aber "zwangsberentet".
Das 1/3 des Jahres in Ger arbeite ich aber immer noch, weil mir meine Tätigkeit Freude macht und Sinn gibt.
So hat eben jeder andere Prioritäten im Leben, bei mir macht es die Mischung, nach 11 Wochen Kenya freue ich mich wieder auf Ger, nach 7 Wochen Ger wieder auf Kenya.
Wie lange wir leben oder unser Leben noch einigermaßen genießen können, wissen wir alle nicht.
Ich lebe im Jetzt und Heute, es kommt wie es kommt.
Kann euch aber versichern, dass man auch mit 69 ( Achtung Wortspiel) noch viel Spaß haben kann.
Was mir bei Dir nicht ganz einleuchtet, ist, wie Du das mit Deiner Frau abklären möchtest, Deine Pläne könnten sehr kränkend für sie sein.
Deine persönlichen Probleme nimmst Du überall mit hin, egal wohin Du gehst, also versuche doch erstmal mit Dir selbst hier in's Reine zu kommen.
Egal wo man lebt, man muss es immer mit sich selbst aushalten können, ob in Th, Kenya oder Ger.

Alles Gute bei Deiner Entscheidungsfindung

Piper
 
        #24  

Member

Mein Eindruck: du hast dir etwas aufgebaut was dir in einigen Jahren ermöglichen kann, einigermassen komfortabel zu Leben.

Gleichzeitig willst du jetzt schon deine Träume verwirklichen. Aber da ist die Familie… und die ist dir auch wichtig.

Viele sind plötzlich nicht mehr da…. Könnte dir natürlich auch passieren, aber das wollen wir nicht hoffen. Du machst bestimmt etwas um fit zu bleiben und einen Checkup hattest du auch schon?

Schön, dass du für deine Firma und deine Familie so ein hohes Verantwortungsgefühl hast. Aber die Aussage von vorhin bedeutet natürlich auch, dass wenn du von einem Tag auf dem anderen weg wärst, sich die Firma auch organisieren müsste, genauso wie deine Frau. Das führt mich zur Überlegung. Warum kannst du nicht etwas hoch pokern und handelst mit deiner Firma an ne längere Auszeit aus. Ich denke deine Frau wird, wenn du das gut anstellst, Verständnis dafür haben, dass du jetzt an einem Punkt bist, wo dir deine eigenen Bedürfnisse wichtig sind. Vor allen Dingen mit der Perspektive, dass in deinem Alter schon auch mal etwas passieren kann.

Es wäre allerdings Augenwischerei, zu glauben, dass so eine zwei oder dreimonatige Auszeit nicht auch ein gewisses Risikopotenzial für die Beziehung zu deiner Frau birgt.

Wenn du dir diese Auszeit nimmst, wird dich das wahrscheinlich auf weiterführende Gedanken bringen und du siehst dann mit der Zeit etwas klarer. Ich glaube, der Punkt ist einfach, es gibt zwischen dem aufhören und einfach weitermachen, so viele andere Möglichkeiten, die du dir vielleicht doch gar nicht so überlegt hast.
 
        #25  

Member

@piper , @Good

Beide Beiträge sind durchdacht und angenehm aufzunehmen.

Piper: Ich kenne Afrika gar nicht. Ich kann mich also hier schwer äußern. Meine Frau ist deutsche Asiatin: sie kann mit Thailand noch etwas anfangen, obgleich sie ganz klar Deutschland vorzieht und sich entgegen vieler Frauen aus Südostasien hier extrem, ich wiederhole (überraschend) extrem gut integriert hat. Sie war im Kurs indem sie die MSA Prüfung (Mitlere Reife) nachholte (natürlich in deutsch) sofort Klassensprecherin und ist wirklich umgänglich hier mit den Leuten. Afrika wäre bei auch längeren Besuchen für sie absolut merkwürdig. Sie mag keine Unpünktlichkeit, will Dinge gut organisiert wissen, ist extrem reinlich... das ist halt so. Da bin selbst ich pflegeleichter. Eine sozusagen "schwäbische Hausfrau" die äusserlich eine junge asiatische Frau ist. Das Land aus dem sie stammt (Philippinen) ist ihr zu chaotisch, zu laut, zu wenig organisiert. Thailand kann sie noch so halb in diesen Dingen akzeptieren - während auch längerer Urlaubszeiten. Sie will dann, wenn ich das mache ihren kompletten Jahresurlaub bei mir verbringen und ich wiederum denke an einige Monate im Jahr, im Winter. Nicht an etwa 12 Monate am Stück. Das haben wir schon begonnen anzusprechen. Sie findet aber auch 6 Monate Abwesenheitszeit von mir zu viel und meint, im Jahr sollten es 4 Monate maximal tun bei denen sie 6 Wochen mitkommt, etwa so. Habe gestern aufgrund meines Threats intensiver mit ihr gesprochen. Sie bräuchte als deutsche Staatsbürgerin natürlich bei 6 Wochen auch ein Visum. Das ist aber das kleinste Problem.

Mit meinem Chef rede ich, wenn ich noch ein paar Jahre (mindestens 3) durch habe. Ich arbeite nicht gerne in dem Sinne, dass die Leute insgeheim schon meinen Abgang inhalieren. Da werde ich vielleicht gar nicht mehr ernst genommen. Momentan habe ich eine wirklich in der Tat verantwortungsvolle Aufgabe in dem Laden.

@Good : mir schwebt vor vorzuschlagen, dass ich jährlich 3-4 Monate im Jahr weg bleiben darf. 2x 2 Monate am Stück und das auch mit Überstunden teilweise verrechnet wird. Hab aus den letzten Jahren über 300 angesammelt - wirklich eine Menge.

Ich werde auf Samui im Frühherbst alles mal in Ruhe durchdenken. Es nimmt dann sicher bessere Formen an. Ich habe bei dem Gespräch mit meiner Frau festgestellt, dass sie weitaus mehr Verständnis hat für mich als ich dachte (dachte, sie wäre weniger reif obschon sie nicht unempathisch ist). Kleine positive Überraschung. Immerhin durfte ich die letzten Jahre immer alleine auch nach Asien reisen. Sie vertraut mir und hat dazu auch allen Grund.

Die Umstände wie wir uns kennen gelernt haben sind nicht gewöhnlich. Da ist es passend, dass die Vertrauensbasis ausgeprägt ist. Wir haben wirklich etwas durchgemacht, das kann ich versichern. Sowas schweißt sehr zusammen. Nix Dating App oder Bar, oder Facebookbekanntschaft wobei ich hier nichts gegen sowas sage. Das stünde mir niemals zu.

Es war halt ein etwas anderer Klebstoff.
 
        #26  

Member

Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals .... :hehe:
Kann Deinen Traum sehr gut nachvollziehen.


Ok, hatte ich überlesen ? Warst Du schon mal in Thailand?
WOHIN würdest Du denn auswandern wollen ...wenn? Thailand ist relativ groß.

Member hat gesagt:
Um mich sterben langsam Menschen, die ich lange kannte und echt mochte. Tut weh.
Member hat gesagt:
Die Todesfälle in meiner Umgebung ängstigen mich. Wer mich hier auslacht, bitte.
Auch das kann ich nachvollziehen und ist überhaupt nicht zum lachen.


Member hat gesagt:
Wo ist dein Problem?
Über 3.400€ Rente
~120.000€ Barvermögen
Member hat gesagt:
Es ist noch besser als Du das errechnest
Na also ?! Das ist nun wirklich reichlich. Wenn man denn auf dem Boden bleibt. Ein Fall in meinem Freundeskreis :rolleyes: zeigt mir aber auch wie man mit über 5000 in Pattaya nicht klarkommen kann.
Ich werde mit weitaus weniger als deine 3400 Euro ... wie auch immer, auskommen (müssen). Natürlich geht das, gut sogar.

Nichts ist für die Ewigkeit. Wenn es nicht passt, klappt oder Du keine Lust mehr hast, gehst halt wieder zurück. Deine Rente bleibt Dir doch. Die reicht auch für Deutschland.
120000 Bar ist doch auch eine gute Sache. Pack sie weit weg oder, wenn Du willst, Dir die Miete sparen möchtest, kauf Dir ne Immobilie in LOS.
Wie auch immer.

Ganz klar, "für mich" gäbe es mit dieser Absicherung keine langes Überlegen.

ABER, ich glaube Du bist im Mom etwas neben der Spur, wie @Teddy schon schrub und willst "in Echt" nicht auswandern. Eben wie der Kollege in dem Lied, siehe oben.
Nimm ne Auszeit, zwei...drei Monate, schau Dir Thailand an und dann kannst Dich immer noch entscheiden.
Hatte ich auch mal gemacht. Hat aber nix gebracht. Will immer noch weg :hehe:
 
        #27  

Member

@Gilmored : diese guten Rentenbeträge stellen sich in der Höhe erst dann ein, wenn ich einige Jahre durchhalte. Der Grund ist eben, dass die Sparverträge auf Privatrenten noch einige Zeit aber nicht ewig mehr bedient werden müssen, ich momentan die Höchstsätze auf meine Rentenanwartschaften entrichte (das war nicht immer so aber es ist wie bei einem Läufer, der eine irrsinnige Aufholjagd hinlegt - bin ja froh drum aber es ist eben mitten in dieser Aufholjagd bei mir) und auch die privaten zusätzlichen Ansparsummen gerade seit einigen Jahren erst solche für mich signifikanten positiven Sprünge machen. Eigentlich komplett antizyklisch zu vielen Verläufen der arbeitenden Bevölkerung: ich spüre gar keine Inflation, weil meine Zuwächse massiv jede Inflationsrate momentan toppen.

Würde ich genau jetzt aussteigen, würde ich diesen Trent abbrechen. Mache ich weiter wie gehabt, stellen sich genau die positiven Bedingungen wie beschrieben ein. Ich hätte nun zwar bereits jetzt eine einigermaßen komfortable Rente zu erwarten, müsste aber die Restjahre überbrücken was nicht nur Zuwächse stoppen würde sondern auch das Vorhandene angriffe.

Ist wie ein Typ, der Jahre vor der Prüfung nicht viel machte aber einen Monat davor wie besessen lernt und zwar wirklich zügig und mit Erfolg aber zugleich spürt, wie so eine "Beschleunigung" schlaucht.

Ich denke ich werde Minimum 3 Jahre still weiter aufholen und in 3 Jahren mit meinem Chef über längere mehr oder weniger bezahlte Auszeiten verhandeln - so 3-4 Monate. Vielleicht kann man das dann mit noch weiteren Gehaltserhöhungen verrechnen.

Ich habe hier im Forum schon Anregungen gesehen die ich rudimentär auch andachte, aber es ist auch interessant zu erfahren, ob man in einer Blase lebt.

In der Regel funktioniere ich etwa so: Ich klage (nicht überzogen), damit das was ich beklage sichtbar wird, ich Milderungen einbaue um es zu schaffen und das "darüber reden" ist auch viel wert. Ich komme mir nicht so idiotisch vor wenn man mir bestätigt, dass meine Gedanken nicht "krankhaft" sind.

Am meisten setzten mir diese Todesfälle zu. Ich hatte mit meinem besten Freund eine starke Symbiose. Wir haben Abitur zusammen geschrieben, Uni Prüfungen zusammen gemeistert, Beziehungsprobleme im Team geklärt, waren oft zusammen auf Reisen, haben uns gegenseitig auch finanziell in schwierigen Zeiten unterstützt (und zwar beachtlich und es ging immer gut: bei echten wirklichen Freunden hört bei Geld die Freundschaft eben nicht auf und wir haben alles perfekt gemeistert); ein total anderer Typ als ich. Politisch, im Temperament, in fast allen Belangen. Aber es war immer sehr viel Respekt und auch Männerfreundschaft dabei. Beide sind wir im Verhalten ein wenig der Typus: "großzügiger Macho".

Und nun ist der weg, einfach weg. Ich fasse es nicht. Verstarb an Krebs. Einfach so. dazu noch mein Onkel, der eine Vaterfigur war. Ich wollte mit 65 mit meinem besten Freund zusammen in Asien lange Zeiten verbringen. Das war lange angedacht. Weil das Thema zwischen uns eine wichtige Rolle spielte, ist mir sein Tod wie eine letzte Botschaft. Eine Mahnung.

Ich kann ihn nicht mal befragen, wie er zu den Dingen steht. Haben wir immer gemacht. Auch mal um 3 Uhr morgens beim Aufwachen - SMS als Anfrage: "kann ich anrufen"? Dann 5 Minuten später klingelt das Telefon. So war das über Jahrzehnte.

Unsere Ehefrauen hat das regelmäßig amüsiert. Sie tauschten sich über uns kichernd aus. Alles weg. Ein Teppich, weg gezogen.


Das ist der Anschub für meinen Beitrag. In einem Kern. Mein Freund mahnte mich vor Jahren den Job zu wechseln, was mir schwer viel. Er hat mich ermuntert und ich habe es richtig gemacht. danach war zwar ein Scheiss Job bei einem Arschloch als Chef, aber es war egal: Anruf beim Freund, kurze Beratung, neuen Job gefunden, alten gekündigt. Da bin ich also heute. Den Job wiederum zu verlassen ist psychisch auch eine Spur wie: den Ratschlag verlassen.

Nur dass ich keine Beratung von ihm mehr bekomme. Die lief übrigens wechselseitig. Interessant ist auch (nur am Rand), dass wir politisch in vielen Dingen echt diametral entgegen lagen aber das gar nichts ausgemacht hat. Auch das ist heute wirklich selten.
 
        #28  

Member

Lieber @Musterknabe ,

es ist sehr interessant, Deine Gedanken zu lesen. Vieles trifft, bzw. traf bei mir genauso zu. Vor 13 Jahren eine Art Burnout erlebt und in der Folge mein Leben radikal geändert. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens dann aus meiner eigentlich guten Ehe ausgestiegen (nach 25 Jahren, 2 erwachsene Töchter), kompletten Freundeskreis mit aufgegeben und bei Null angefangen. Das Haus mit Restschuld von knapp 100.000 € (Wert ca. 500.000 €, so hat sie es später verkauft) meiner Frau überschrieben. Nach psychotherapeutischer Behandlung dann nach Thailand gereist, wo ich eine süße Maus kennengelernt habe. Alle Medikamente entsorgt und die Depressionen waren schlagartig weg. Einen super Typen kennen gelernt, woraus sich eine tolle Freundschaft entwickelte. Auch wir hatten Pläne, gemeinsam auszuwandern nach Thailand. Er lebte in Korea und wir haben die Freundschaft aufrecht erhalten. Jeden zweiten Sonntag haben wir mehrere Stunden telefoniert und uns mehrfach getroffen. Die Thaibeziehung ging kaputt (alles in meinem Erstlingsbericht nachzulesen) und ich habe in Spanien eine Philippina kennengelernt, mit der ich seit 5 Jahren glücklich verheiratet bin. Wir hatten zuvor eine long distance Beziehung und ich bin auch häufig alleine verreist. Ich war mehrfach beruflich für je 2 Monate im Ausland, was für sie kein Problem darstellt. Wir reisen gemeinsam oder jeder für sich, alles kein Problem.
Zu meinen Töchtern und Enkeln haben wir zum Glück ein super Verhältnis.

@Gilmored hat bereits die ersten Vorbereitungen getroffen. Meine Frau fühlt sich hier pudelwohl und verspürt kein Interesse daran, irgendwann zurück auf die Philippinen zu gehen. Ich ebenfalls nicht. Thailand war die Idee, aber der Umgang der Thais mit den Touristen zu Pandemiezeiten hat mir die Augen geöffnet. Gegenüber Farangs ist fair play in Thailand ein Fremdwort. Wie oft habe ich schon gelesen, Farang ist immer Schuld und da ist was dran. Für einige Monate im Winter könnte ich es mir gut vorstellen, aber nicht ganz ( meine ganz persönliche Meinung, bitte keine Diskussion). Wenn Auswandern, dann Südeuropa mit Nähe zur Familie.

In regelmäßigen Abständen sind nun leider auch meine Freunde gegangen, vor gut einem Monat nun leider mein bester Freund, der letztes Jahr aus Korea nach Deutschland zurückgekommen ist. Es macht mich unsagbar traurig und unsere Gespräche fehlen mir.

Nächstes Jahr steht der Ruhestand an und ich bin am überlegen, noch ein Jahr dranzuhängen. Vor Jahren noch unvorstellbar, aber ich gehe tatsächlich gerne arbeiten. Mein neues Haus wird dann abbezahlt sein und ich bin mit Ende 58 noch recht fit. 2025 werden dann die finalen Pläne zum Auswandern mit meiner Frau erörtert. Sie ist für alles offen.


Von Deiner Beschreibung her, denke ich, dass Du psychisch in einer ähnlichen Gedankenspirale steckst, wie ich vor 13 Jahren. Schafe, dass das Verhältnis zu Deiner Tochter so abgekühlt ist, das macht es nicht leichter. Ein neuer, guter Freund wäre sicherlich Gold wert und wichtiger als ein Psyhotherapeut. Ich habe in den letzten Jahren viel Verantwortung an meine Mitarbeiter übertragen und festgestellt, es geht auch ohne mich. Zuhause sieht es etwas anders aus. Meine Frau kann zwar vieles selbst regeln, aber hier hakt es doch manchmal. Als ich das letzte Mal beruflich in Spanien war, ist bei uns ein schweres Unwetter mit Hageleinschlägen niedergegangen und sie war total überfordert. Wäre ich vermutlich auch gewesen, aber in 2500 km Entfernung fühlt man sich doppelt machtlos. Letztendlich haben wir auch das geregelt und es geht immer irgendwie weiter.

Jetzt habe ich viel erzählt, aber Dir auch nicht richtig weitergeholfen. Vielleicht hilft es ein wenig, zu sehen, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist. Ich wünsche Dir alles Gute, vor allem Gesundheit, damit Du Dein Erspartes noch selbst nutzen kannst. Eines habe ich gelernt. Wenn ich etwas machen möchte, zb ein bestimmtes Land besuchen, dann gehe ich es an und schiebe es nicht in Richtung Ruhestand. Wie wir ja schmerzhaft erfahren mussten, ist das Leben häufig viel zu früh beendet.

Glg
 
        #29  

Member

Member hat gesagt:
Und nun ist der weg, einfach weg. Ich fasse es nicht. Verstarb an Krebs. Einfach so. dazu noch mein Onkel, der eine Vaterfigur war. Ich wollte mit 65 mit meinem besten Freund zusammen in Asien lange Zeiten verbringen. Das war lange angedacht. Weil das Thema zwischen uns eine wichtige Rolle spielte, ist mir sein Tod wie eine letzte Botschaft. Eine Mahnung.
Davor habe ich auch Angst. Ich habe damals vor 16 Jahren mit 27 Jahren meinen besten Freund verloren durch einen Unfall. Das war eine sehr harte Zeit. Aber aus heutiger Sicht kann ich auch sagen, das wird wieder... Bei mir hat es allerdings ein paar Jahre gedauert. Ich trage auch bis heute seinen Spitznamen auf meiner Haut als Tattoo. So ist er immer bei mir in Gedanken und auch auf meinen Reisen dabei. (Ihr wisst schon wie ich meine)

Vieles wurde ja schon geschrieben. Ich kann dir nur raten, mach es wenn es das ist wovon du träumst. Warte nicht noch 3 Jahre. Sabbatical ging in meiner Firma damals auch für paar Monate. unbezahlter Urlaub etc.
ich würde mit meinem Chef reden, die Situation erklären. Viele Firmen sind sehr sensibel was das Thema Burn Out angeht. Sag ihm, dass dir alles zu viel wird. Dazu kommt die Trauer. Wenn er so cool ist wie du sagst könnte ich mir gut vorstellen, dass er eine gute Lösung für dich finden wird.

3-4 Monate sind eine gute Zeit. Ich überwintere jetzt selbst zum 3. Mal in Thailand und kann behaupten es ist die beste Zeit meines Lebens.

Und ebenfalls aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass man neue Freunde am besten dort findet wo man selbst auch sein will. In Thailand laufen so viele gleichgesinnte rum. In Deutschland können die Liebe zu Thailand viele nicht so ganz nachvollziehen. In Thailand können das fast alle. Ich habe echt schon viele gute und ein paar sehr gute Freunde in Thailand kennengelernt. Andere im Forum sogar beste Freunde.

Ich denke das kann dir auch gelingen.
 
        #30  

Member

Member hat gesagt:
Ich bin der Meinung dass du und deine Frau ca. 2000 Euro pro Monat brauchen um in Thailand vernünftig leben zu können. Deine Finanzielle Ausgangslage in 5 Jahr ist sehr gut.
Also bereite dich gut vor, es geht schneller als man denkt!
Es kommt natürlich darauf an wo in Thailand er leben möchte. Auf Phuket oder Samui wird es nicht reichen, in Pattaya bestimmt, und alles andere, auch im Umkreis von BKK, kann man zu zweit schon gut für 1200€ im Monat leben.

Also bei dem finanziellen Background wäre ich längst weg :)

Würde an seiner Stelle mit 57 auch nichts mehr arbeiten! Wozu auch? Die Frage hat er sich doch schon selbst beantwortet - in seinem Umfeld sterben die vertrauten Menschen langsam weg und warum noch länger warten bis man selbst vielleicht immer mehr körperlich eingeschränkt ist?!
 
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