Thailand Teilzeitauswandern, Gedanken dazu

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        #31  

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Würde an deiner Stelle auch erstmal auf Probe auswandern, z.B. ein Sabatical oder unbezahlt etc. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.

Mit Ü50 bekommst für Thailand auch unproblematisch ein Visum. Krankenversichert kannst in D bleiben.

Dann kommen jedoch die wichtigsten 3 Fragen, die es für jeden persönlich zu beantworten gilt bevor man auswandert:

1. Wie bezahle ich mein neues Leben, ist genug Geld vorhanden oder kommt monatlich genügend rein?

2. Wohin genau möchte ich gehen?

3. Was mache ich dort den ganzen Tag, wie gestalte ich meinen Tagesablauf?


Frage 1 kann jeder für sich selbst relativ schnell beantworten. Die anderen beiden sind schon schwieriger.

Muss es ein Touristengebiet (Insel etc. - alles viel teurer) sein? Will ich in die Pampa, oder eher ein Zwischending?

Bevor ich morgens um 10 schon an der Flasche hänge (gibt genügend Beispiele) sollte ich mir ein oder mehrere Hobbies suchen.
Eine Sprachschule ist sicher mit die beste Möglichkeit, speziell für die Integration.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde erst für ein paar Monate mir eine Auszeit nehmen, in dem jeweiligen Land (muss ja nicht zwingend TH sein) herumreisen und überall ein paar Wochen bleiben. Wenn du dann einen Flecken findest wo alles passt, kommt der Rest von ganz alleine. Wenn nicht, dann halt eben nicht und zurück in die Heimat :)
 
        #32  

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Member hat gesagt:
Es kommt natürlich darauf an wo in Thailand er leben möchte. Auf Phuket oder Samui wird es nicht reichen, in Pattaya bestimmt, und alles andere, auch im Umkreis von BKK, kann man zu zweit schon gut für 1200€ im Monat leben.

Also bei dem finanziellen Background wäre ich längst weg :)

Würde an seiner Stelle mit 57 auch nichts mehr arbeiten! Wozu auch? Die Frage hat er sich doch schon selbst beantwortet - in seinem Umfeld sterben die vertrauten Menschen langsam weg und warum noch länger warten bis man selbst vielleicht immer mehr körperlich eingeschränkt ist?!

Ich glaube, dass Menschen wie Du es lobend gelernt haben sich als Lebenskünstler recht gut an finanzielle Engpässe gewöhnen zu können.

Ich habe aber auch Dinge wie Studienwünsche der Kinder im Auge. Es ist auch Teil meiner Aufgabe hier genügend Mittel zur Verfügung zu haben, das alles zu ermöglichen.

Ich bin mir auch nicht sicher (keine politische Diskussion beginnend meinerseits), ob der Staat in 5, 10, 15 Jahren noch wie bisher Bildung finanzieren wird.

Ich messe auch dem Faktor Inflation eine langfristige Bedeutung zu. Die Produktion von Bedarfsgütern könnte langfristig erschwert sein, Wohlstand grundlegender sinken. In diesem Fall ist es ratsam, mehr Reserven zur Verfügung zu haben um gegen zu steuern.

Der Balanceakt geht da etwa so: "Ich und meine Bedürfnisse" (dafür könnte es wohl reichen) vs. die Notwendigkeiten die ganze Familie abzusichern.

Ich habe meiner Frau versprochen, wirklich versprochen, dass das "Thema Armut" Geschichte sein wird. Endgültig. Dafür muss ich allerdings eigenverantwortlich Reserven anlegen, mittels derer ich eine Qualifikation innerhalb meines Familienverbundes absichern kann die wiederum Wohlstand absichert und zwar eher international diversifiziert.

Sprachen, Praxiserfahrung, akademische Spezialkenntnisse...

Nur Geld gebunkert zu haben, halte ich für nicht hinreichend. Auf der anderen Seite steht meine emotionale und körperliche Funktionsfähigkeit: gespeist auch durch Lebensfreude. Ich denke bei mir in Zeiträumen von:

10 Jahre gute Verfassung
15 Jahre eine Verfassung
20 Jahre noch geistige Fähigkeiten

Danach werde ich nur noch versorgt vermute ich oder habe Glück und hopse als Opa noch in Himalaya herum.

Von diesen ersten zehn Jahren muss ich abgeben. Zeit ist eine Währung. Ich denke sie ist bedeutender als der materielle Kontostand nur sind körperliche Verfassung und geistige Fitness auch an materielle Voraussetzungen geknüpft.

Klimaanlage, mobile Mobilität, Pflegekosten, Kuren, gute gesunde Nahrung, guter Wohnraum...

Bei allem ist zwingend auch zu beachten, dass sich nichts im Detail planen lässt. Alles ist letztlich eine Abwägung. Diese Abwägung kommuniziere ich innerhalb des Kreises, der mir etwas bedeutet und sogar hier, weil ich mich auch verschätzen kann und ein ernstes gut gemeintes fundiertes Korrektiv als wertvoll erachte. Ansonsten könnte ich mir das hier auch schenken.

Ich fühle, dass ich mit Sicherheit nicht bis 67 arbeiten werde. Es wird irgendwo zwischen 62 - 65 enden. Wenn etwas endet, beginnt etwas Neues. Ich bereite mich gerade momentan auf etwas Neues vor.

Mindestens bereitet mir das Freude.

Meine Frau verändert alle 2-4 Wochen erhebliche Teile unserer Wohnung. Regelmäßig. Ich finde viele Dinge so schwer auf Anhieb. Ich habe mal überlegt ob sie mich trainieren will. Ein Training, mit Veränderungen zurecht zu kommen. Indirekt, unterbewusst. Ich habe mich am Anfang geärgert.

Inzwischen finde ich das alles sehr liebenswürdig und lasse sie vollauf gewähren...

Grad nach Hause gekommen... ich konnte wieder einmal weder Teller noch den Mülleimer finden. Neuer Mülleimer, Besteck in völlig neue Fächer verteilt.

Ich schaue auch mal, wo sonst so Ballast in meinem Leben liegt. Dinge, die ich nicht brauche.

Platz schaffen!
 
        #33  

Member

Member hat gesagt:
Ich glaube, dass Menschen wie Du es lobend gelernt haben sich als Lebenskünstler recht gut an finanzielle Engpässe gewöhnen zu können.

Ich habe aber auch Dinge wie Studienwünsche der Kinder im Auge. Es ist auch Teil meiner Aufgabe hier genügend Mittel zur Verfügung zu haben, das alles zu ermöglichen.

Das ist diese seltsame deutsche Denke. Wir haben die beste soziale Absicherung der Welt und kostenlose Bildung/Unis und jeder mittellose kriegt bei Krankheit doch irgendwie seine Behandlung bezahlt und trotzdem muss immer alles 200% abgesichert sein und für die Kinder muss auch noch vorgesorgt werden denn es ist ja nicht völlig unmöglich das sich an dem jetzigen Bildungssystem irgendwas ändert...die meisten Thais haben nichts davon und legen trotzdem keinen Cent zur Seite, geben alles aus und es funktioniert und sie sind Glücklich damit. Dort finanzieren die Kinder ihre Eltern später und nicht andersrum. Warum sollten die Kinder nicht auch arbeiten gehen können und sich ihr Studium selbst finanzieren? Ich bin selbst früher zum Abendstudium neben der Vollzeitarbeit, geht alles.
 
        #34  

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Member hat gesagt:
Das ist diese seltsame deutsche Denke. Wir haben die beste soziale Absicherung der Welt und kostenlose Bildung/Unis und jeder mittellose kriegt bei Krankheit doch irgendwie seine Behandlung bezahlt und trotzdem muss immer alles 200% abgesichert sein und für die Kinder muss auch noch vorgesorgt werden denn es ist ja nicht völlig unmöglich das sich an dem jetzigen Bildungssystem irgendwas ändert...die meisten Thais haben nichts davon und legen trotzdem keinen Cent zur Seite, geben alles aus und es funktioniert und sie sind Glücklich damit. Dort finanzieren die Kinder ihre Eltern später und nicht andersrum. Warum sollten die Kinder nicht auch arbeiten gehen können und sich ihr Studium selbst finanzieren? Ich bin selbst früher zum Abendstudium neben der Vollzeitarbeit, geht alles.
Im Prinzip stimme ich zu. Ich habe mein komplettes Studium selbst finanziert. Wir hatten den ersten Fernseher, schwarz-weiss als ich 8 war glaube ich. Ich durfte eine Kindersendung am Sonntag sehen. Ich glaube Bonanza und dann war gut. Die WM 74 sah ich heimlich durch den Türspalt : Schweden - Deutschland 2:4 und als Deutschland ausglich, jubelte ich so laut, dass mein Vater lachte und eine Ausnahme machte.

Es ist aber keine "deutsche Denke" in Bildung zu investieren. Es ist vernünftige Denke. Wenn ich rechne was den Unterschied ausmacht, ist es enorm.

Ich habe vor meinem Studium einen kaufmännischen Beruf gelernt indem ich während der Semesterferien gute Jobs bekam und nach meiner akademischen Ausbildung wiederum war es leicht, richtig gut bezahlte Arbeit zu haben.

Wenn ich die Menschen betrachte, die Mindestlohn bekommen: es ist nicht schön. Es liegt eigentlich alles an der Bildung. Soziale Gerechtigkeit ist eine Sache. Entscheidend aber ist die Bildungsgerechtigkeit.

Ich weiss nicht, wie sich Dinge entwickeln. Im Gegensatz zu vielen bin ich wiederum kein Pessimist. Ich denke nur: "es kann nicht schaden" und wenn ich es nicht benötige, weil die Kinder selber gut klar kommen, umso besser. Dann schenke ich es denen, die es brauchen und lebe selber besser.

Qualifikation kannst Du immer mit nehmen. Keine Inflation frisst sie auf, niemand kann sie "enteignen". Ich denke eine bessere Investition als Aktien, Immobilien, Gold.

Sprachen wiederum machen Dich flexibel. Lerne am besten 3 wichtige Sprachen und 2 Exoten die aber etwas bringen und eine Sprache, die lustig ist. Lernt sie oder kann sie Deine Frau, habt ihr in Deutschland immer einen Code den kaum jemand versteht. Wer spricht schon Bisaya hier... Eichhörnchensprache. Gefällt mir.

Dass die Thais "glücklich damit sind" von der Hand in den Mund zu leben? Ich bin mir zumindest nicht sicher. Es bringt Abhängigkeiten zum Wohlwollen anderer. Es macht erpressbar.

Alles hängt mit dem Klima zusammen. Diese Haltung. Nicht mit Deutschland. Wer Vorräte ansammelt, hat etwas im Winter. Im Süden gibt es keinen Winter. Also ist das nicht Kulturbestandteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #35  

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Member hat gesagt:
Qualifikation kannst Du immer mit nehmen. Keine Inflation frisst sie auf, niemand kann sie "enteignen". Ich denke eine bessere Investition als Aktien, Immobilien, Gold.

Sprachen wiederum machen Dich flexibel. Lerne am besten 3 wichtige Sprachen und 2 Exoten die aber etwas bringen und eine Sprache, die lustig ist. Lernt sie oder kann sie Deine Frau, habt ihr in Deutschland immer einen Code den kaum jemand versteht. Wer spricht schon Bisaya hier... Eichhörnchensprache. Gefällt mir.

Dass die Thais "glücklich damit sind" von der Hand in den Mund zu leben? Ich bin mir zumindest nicht sicher. Es bringt Abhängigkeiten zum Wohlwollen anderer. Es macht erpressbar.

Alles hängt mit dem Klima zusammen. Diese Haltung. Nicht mit Deutschland. Wer Vorräte ansammelt, hat etwas im Winter. Im Süden gibt es keinen Winter. Also ist das nicht Kulturbestandteil.

Du hast in den allermeisten Fällen recht, aber es kommt drauf an was für eine Qualifikation. Ich habe neben einer kaufmännischen Ausbildung ein BWL-Studium gemacht, Schwerpunkt Rechnungswesen aber bin seit 6 Jahren aus dem Berufsleben raus. Ich denke das hat meine Qualifikation ziemlich weginflationiert. Dagegen sichern mir meine Aktien, Immobilien, Krypto und P2P-Kredite 6 Monate überwintern in Thailand. Zumindest die ersten 3 steigen langfristig aufgrund der Inflation auch immer weiter an (und sei es nur durch Mieterhöhung). Frühzeitig in Bitcoin einzusteigen erwies sich bei mir als bessere Investition als Bildung. Du solltest also diese Themen nicht vernachlässigen und mehr an dich und deine Ziele denken.
 
        #36  

Member

Member hat gesagt:
Ich glaube, dass Menschen wie Du es lobend gelernt haben sich als Lebenskünstler recht gut an finanzielle Engpässe gewöhnen zu können.

Ich habe aber auch Dinge wie Studienwünsche der Kinder im Auge. Es ist auch Teil meiner Aufgabe hier genügend Mittel zur Verfügung zu haben, das alles zu ermöglichen.

Ich bin mir auch nicht sicher (keine politische Diskussion beginnend meinerseits), ob der Staat in 5, 10, 15 Jahren noch wie bisher Bildung finanzieren wird.

Ich messe auch dem Faktor Inflation eine langfristige Bedeutung zu. Die Produktion von Bedarfsgütern könnte langfristig erschwert sein, Wohlstand grundlegender sinken. In diesem Fall ist es ratsam, mehr Reserven zur Verfügung zu haben um gegen zu steuern.

Der Balanceakt geht da etwa so: "Ich und meine Bedürfnisse" (dafür könnte es wohl reichen) vs. die Notwendigkeiten die ganze Familie abzusichern.

Ich habe meiner Frau versprochen, wirklich versprochen, dass das "Thema Armut" Geschichte sein wird. Endgültig. Dafür muss ich allerdings eigenverantwortlich Reserven anlegen, mittels derer ich eine Qualifikation innerhalb meines Familienverbundes absichern kann die wiederum Wohlstand absichert und zwar eher international diversifiziert.

Sprachen, Praxiserfahrung, akademische Spezialkenntnisse...

Nur Geld gebunkert zu haben, halte ich für nicht hinreichend. Auf der anderen Seite steht meine emotionale und körperliche Funktionsfähigkeit: gespeist auch durch Lebensfreude. Ich denke bei mir in Zeiträumen von:

10 Jahre gute Verfassung
15 Jahre eine Verfassung
20 Jahre noch geistige Fähigkeiten

Danach werde ich nur noch versorgt vermute ich oder habe Glück und hopse als Opa noch in Himalaya herum.

Von diesen ersten zehn Jahren muss ich abgeben. Zeit ist eine Währung. Ich denke sie ist bedeutender als der materielle Kontostand nur sind körperliche Verfassung und geistige Fitness auch an materielle Voraussetzungen geknüpft.

Klimaanlage, mobile Mobilität, Pflegekosten, Kuren, gute gesunde Nahrung, guter Wohnraum...

Bei allem ist zwingend auch zu beachten, dass sich nichts im Detail planen lässt. Alles ist letztlich eine Abwägung. Diese Abwägung kommuniziere ich innerhalb des Kreises, der mir etwas bedeutet und sogar hier, weil ich mich auch verschätzen kann und ein ernstes gut gemeintes fundiertes Korrektiv als wertvoll erachte. Ansonsten könnte ich mir das hier auch schenken.

Ich fühle, dass ich mit Sicherheit nicht bis 67 arbeiten werde. Es wird irgendwo zwischen 62 - 65 enden. Wenn etwas endet, beginnt etwas Neues. Ich bereite mich gerade momentan auf etwas Neues vor.

Mindestens bereitet mir das Freude.

Meine Frau verändert alle 2-4 Wochen erhebliche Teile unserer Wohnung. Regelmäßig. Ich finde viele Dinge so schwer auf Anhieb. Ich habe mal überlegt ob sie mich trainieren will. Ein Training, mit Veränderungen zurecht zu kommen. Indirekt, unterbewusst. Ich habe mich am Anfang geärgert.

Inzwischen finde ich das alles sehr liebenswürdig und lasse sie vollauf gewähren...

Grad nach Hause gekommen... ich konnte wieder einmal weder Teller noch den Mülleimer finden. Neuer Mülleimer, Besteck in völlig neue Fächer verteilt.

Ich schaue auch mal, wo sonst so Ballast in meinem Leben liegt. Dinge, die ich nicht brauche.

Platz schaffen!
Tut mir leid, aber damit kann ich gar nichts anfangen! Das ist typisch deutsch, man will für alles einen Plan haben, was theoretisch passieren könnte und will dann entsprechend abgesichert sein.

Das wird aber in der Realität nicht funktionieren, und was jucken mich Inflation und evtl. künftige politische Veränderungen?
Kann ich als einzelner ohnehin nicht beeinflussen! Warum soll ich mich dann von sowas runterziehen lassen?

Man kann nicht für alles und jedes abgesichert sein....klar, kannst dich auch gegen jeden Mist versichern lassen, kann aber in der Praxis trotz allem ganz anders laufen. Nennt sich kein Wagnis einzugehen und sich stattdessen zu Tode (hoffe nicht wörtlich) zu planen.

Du machst dir um alles und jenes Gedanken...Kinder...Frau...Freunde usw., aber letztendlich ist jeder seines Glückes Schmied.

Wo bleibt da das Leben???

Wer weiß, vielleicht klappt in ein paar Jahren der Deckel zu (was ich dir natürlich nicht wünsche!!!) und für was war das Ganze dann?

Lebe jetzt und hier und genieße das Leben, hab Mut und tue den Schritt, und lasse die schlechten Gedanken fern was alles passieren kann :)
 
        #37  

Member

Member hat gesagt:
Tut mir leid, aber damit kann ich gar nichts anfangen! Das ist typisch deutsch, man will für alles einen Plan haben, was theoretisch passieren könnte und will dann entsprechend abgesichert sein.

Das wird aber in der Realität nicht funktionieren, und was jucken mich Inflation und evtl. künftige politische Veränderungen?
Kann ich als einzelner ohnehin nicht beeinflussen! Warum soll ich mich dann von sowas runterziehen lassen?

Man kann nicht für alles und jedes abgesichert sein....klar, kannst dich auch gegen jeden Mist versichern lassen, kann aber in der Praxis trotz allem ganz anders laufen. Nennt sich kein Wagnis einzugehen und sich stattdessen zu Tode (hoffe nicht wörtlich) zu planen.

Du machst dir um alles und jenes Gedanken...Kinder...Frau...Freunde usw., aber letztendlich ist jeder seines Glückes Schmied.

Wo bleibt da das Leben???

Wer weiß, vielleicht klappt in ein paar Jahren der Deckel zu (was ich dir natürlich nicht wünsche!!!) und für was war das Ganze dann?

Lebe jetzt und hier und genieße das Leben, hab Mut und tue den Schritt, und lasse die schlechten Gedanken fern was alles passieren kann :)
Grüss Dich,

ich weiss nicht genau was Du meinst mit "typisch deutsch" aber ich bin mir sicher, dass Du für mich wünscht was ich auch wünsche:

Mein Leben auszukosten.

Ich schwanke zwischen Wagnis und "Chancen für ein Gelingen des Wagnis zu erhöhen". Ich habe viel beobachtet. Auch die, die ausschliesslich auf Wagnis setzen was ich durchaus verstehen kann.

Und dann eben die, die nichts wagen und dann vorzeitig sterben.

Eine Komponente habe ich gar nicht einbezogen die wiederum meine Möglichkeiten deutlich erweitern: Meine Mutter wird mir absehbar Immobilienbesitz als Alleinerbe in einer satten sechsstelligen Werthöhe vererben. Letztes Jahr haben wir aus steuerrechtlichen Gründen eine Vorabschenkung beschlossen und umgesetzt.

Ich habe erst wieder daran gedacht als meine Mutter mir am Wochenende Einzelheiten ihrer Vorstellungen zur Beerdigung darlegte. Das Thema ist mir so derartig unangenehm und fremd, dass ich das Erbe selbst nicht einbezogen habe in all meine Rechnung. Mache ich das, sieht es wieder anders aus. Dann gibt es null finanziellen Grund auszuharren.

Ich werde die nächsten 3-5 Jahre weiter machen wie bisher, dann die Situation begutachten und sodann entscheiden. Meine Tochter ist dann auch volljährig. Meine Frau hat meine Grundsatzposition auch verstanden: ich werde 3-4 Monate im Jahr ohne sie im Jahr sein, 6 Wochen mit ihr zusammen, 2-4 Wochen in Europa ohne sie reisen und ansonsten werden wir uns wenn der Erbfall eintritt aus der Großstadt zurück ziehen und ein kleines Haus im Grünen zulegen.

Die Zinsen sind dann auch wurscht: das kann ich dann aus einem Guß zahlen ODER wir ziehen in die Wohnung ein und ich spare Miete in Deutschland wobei ich das seelisch nicht leicht nehme... ich habe da als Kind gewohnt.

In 5 Jahren habe ich eine noch akzeptable Grundversorgung in der Rente erzielt - im Erbfall brauche ich die nicht einmal vollumfänglich.

Es ist mit aber wie gesagt extrem unheimlich. Jedes mal wenn einer um mich herum stirbt den ich liebe, stirbt ein Teil von mir mit.

Ich habe nun begonnen (seit 4 Wochen) jeden Tag 10 km zu laufen. Immer am Abend. Das Rauchen hat mir meine Frau abgewöhnt. Mal sehen, wie ich dem Altern trotzen kann. Also fit fühle ich mich und mein Doc bescheinigt mir beste Gesundheit.

Meine Frau trägt daran wesentlichen Anteil, muss ich mal so klar sagen. Als wir über den Tod sprachen, sagte sie, sie habe Schiss, dass mir etwas zustoßen könnte. Hängt damit zusammen, dass ihr Vater genau in dem Moment starb bei dem sie mal anrufen konnte was nicht oft möglich war... als sie anrief, war er gerade 5 Minuten Tod... ihr Arbeitgeber hatte null Gnade, gab ihr keinen Tag frei... ich muss manchmal kotzen wenn ich sehe, wie sich Menschen benehmen.

Irgendwann sterbe ich auch, keine Frage.

Nun. Mag sein, aber heute nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #38  

Member

Lieber @Musterknabe
Ich lese Deinen Thread sehr gerne.
Ja, es gehört Mut dazu, aus gewohnten Strukturen auszubrechen.
Ich bin gewillt zu sagen, dass Du mutiger sein sollst, um so bald, wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen - ohne jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Aber Du hast es erwähnt: dazu müsste ich eine Weile in Deinen Schuhen laufen.
Trotzdem möchte ich Dich dazu ermuntern, denn Du hast viel mehr Kapital, als etliche Andere. Und damit ist nicht das Finanzielle gemeint.
Dein größtes Risiko wird immer nur Deine Gesundheit sein. Alles Andere wird Dir nichts anhaben können, denn das wirst Du im positiven Sinne eines „Musterknaben“ lösen.
Dir ein gutes Gelingen.
Gruß U62
 
        #39  

Member

Member hat gesagt:
Lieber @Musterknabe
Ich lese Deinen Thread sehr gerne.
Ja, es gehört Mut dazu, aus gewohnten Strukturen auszubrechen.
Ich bin gewillt zu sagen, dass Du mutiger sein sollst, um so bald, wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen - ohne jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Aber Du hast es erwähnt: dazu müsste ich eine Weile in Deinen Schuhen laufen.
Trotzdem möchte ich Dich dazu ermuntern, denn Du hast viel mehr Kapital, als etliche Andere. Und damit ist nicht das Finanzielle gemeint.
Dein größtes Risiko wird immer nur Deine Gesundheit sein. Alles Andere wird Dir nichts anhaben können, denn das wirst Du im positiven Sinne eines „Musterknaben“ lösen.
Dir ein gutes Gelingen.
Gruß U62
Lieber Urlauber,


ich war immer eine Art "verpeilter Glückspilz".


Würde man das exakte Gegenteil eines Unglücksraben in ein Lexikon definieren wollen, könnte man mich anführen um das Wort zu begreifen.


Meine Ex und somit die Mutter meiner lieben wunderbaren frechen und wirklich liebenswürdigen Tochter war genau aus einem Grund unausstehlich: Damit ich mich trenne und so frei für meine Frau wurde. Ich hatte einmal ein echtes Arschloch als Chef. Nur ein Grund: damit ich die Arbeitsstelle wechsele und damit einen sehr schönen Job bekomme.

Es richtet sich am Ende irgendwie immer zum Guten für mich. Reine Erfahrung. Allerdings kann ich nicht aus meiner Haut und ich habe dieses "Verantwortungsgefühl", dass in mir wohnt wie ein Ritter in seiner Burg. Ich habe mit Gruseln zur Kenntnis genommen, dass ich die Dinge und damit den Nachlass meiner Mutter werde irgendwann alleine regeln müssen.

Das mir angenehmste wäre eine Art "Garantie", dass sie 120 Jahre alt wird und mich locker überlebt. Kaum möglich. Aber das zeigt mir selbst auch, dass mich am Ende Materielles für sich nicht berührt. Das läuft bei mir nur so weit, so weit es andere absichert. Ich laufe in zerschlissenen Schuhen herum, weil mich jeder Einkauf anwidert.

"Was kann ich für Sie tun, was suchen Sie sich aus, wollen Sie dies und das anprobieren? Kann ich Ihnen jenes und dieses anbieten? Was macht Sie glücklich"?

Ich habe eine gedachte Antwort: " Ich bin glücklich, wenn ich hier einfach nur sitzen kann und Ruhe habe. Ich will hier nur sitzen" - wie bei Loriot. Einfach nur meine Ruhe. Aber es ist eine Art Institution: jeder und jede, die etwas geregelt bekommen möchte fragt und ich stürze mich dann in die Recherche.

Manchmal gehe ich einfach spazieren und gebe vor, mein Telefon vergessen zu haben. Ich langweile mich übrigens NIE und fühle mich auch NIE einsam. Echt nicht. Verstehen wenige Menschen. Ich bin dazu gedankenvoll und begrüße auf der Strasse auch meine eigene Mutter nicht, weil ich gedankenvoll nichts mit bekomme.

In der Schule war ich Schulsprecher ok. Aber ich bin in sowas hinein gerutscht und hab dann gesagt was ich denke. Aussenseiter gibt es unbeliebte und solche, die man respektiert und manchmal auch mag. War letzterer Typ.

Ich bin mir sicher, ich werde absehbar in Samui oder Phuket sitzen und die Winter am Meer verbringen und vor mich hin träumen.


Am liebsten ist mir dann, dass alle meine Entscheidung wohlwollend aufnehmen. Dann kann ich beruhigt geniessen.
 
        #40  

Member

@Musterknabe , Danke dass Du deine Gedanken hier teilst, in vielem habe ich mich wiederfinden können und einiges hat mich zum nachdenken angeregt, insbesondere deine Erfahrungen wie Menschen aus deinem Umfeld zum Teil unerwartet und viel zu früh verstorben sind.

Ich habe-wie wohl viele hier im Forum- auch schon darüber nachgedacht in ein anderes Land auszuwandern aber aktuell ist das nicht realistisch.

Ich möchte aber nicht auf den Tax X in vielleicht 5 oder 10 oder 15 Jahren planen denn solche Pläne können sich auch ganz schnell und unerwartet zerschlagen.

Deshalb habe ich meine Arbeitszeit um 10% reduziert (dazu hat man in Deutschland einen gewissen gesetzlichen Anspruch). Die 10% weniger brutto kann ich verkraften und habe dafür 22 zusätzliche Urlaubstage. Zusammen mit dem regulären Urlaub, abbummeln von Überstunden und Feiertagen kann ich über 12 Wochen im Jahr verreisen und das Leben genießen, wer weiß was in 5 Jahren ist?
 
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