Freitag, 27. August
Wir wachen nach Mittag auf, leider folgt bei meiner Kleinen auf das "Drunk" nun das "sick" und "me hot", so dass ich den Sex gleich stecken lasse. Ich sage ihr, dass sie gehen koenne, gebe ihr aber statt der 2000 Baht nur 1000 Baht, mit der Begruendung, dass ich fuer schlafende und sich besaufende oder selbiges vorspielende Nutten nunmal nicht das volle Gehalt zahle. Damit ist sie aber auch einverstanden und geht.
Nachdem die Kleine weg ist, erinnere ich mich, das ich ins Hospital muss zum Faeden ziehen. Ich nehme einen Songthaew-Bus fuer unglaublich guenstige 50 Baht und stolpere um 13 Uhr in die Krankenhauslobby um meinen auf 9 Uhr morgends datierten Termin wahrzunehmen. Passiert jemanden sowas in einem deutschen Krankenhaus, so folgt unausweichlich eine dicke Standpauke der Oberschwester, stundenlanges Strafsitzen auf einem harten Plastikstuhl im Wartebereich und ganz am Ende ein Medizinstudent im Praxissemester, der mit zittrigen Bewegungen versucht, die Haut von dem Faden zu entfernen anstatt den Faden von der Haut. Im General Bangkok Hospital allerdings werde ich nach einer Minute dem behandelten Arzt vorgestellt, der mir professionell und schmerzfrei die Faeden zieht. Zehn Minuten spaeter bin ich wieder gut versorgt auf dem Heimweg.
Mein Kumpel und ich besprechen den weiteren Urlaub. Ich werde morgen einen Flieger nach Utapao, 60 km von Pattaya entfernt nehmen. Dort werde ich wahrscheinlich bis kurz vor Urlaubsende bleiben, Angkor Wat lasse ich ausfallen, die Fahrerei mit dem Bus ist mir mit Gepäck und kaputter Schulter zu streßig. Mein Kumpel wird mit dem Bus nach Bangkok und von dort nach Pnohm Pehn in Kambodscha fahren.
Spaeter gehe ich seit einer Woche und zum Abschied mal wieder ins Meer schwimmen. Ich bin echt erstaunt, wie gut das mit meiner Schulter geht. Wenigstens eine kleine Versöhnung mit Ko Samui.
An dieser Stelle moechte ich kurz einen Vergleich ziehen zwischen Ko Samui und Pattaya. Natuerlich bin ich durch meine Unfall etwas gegen Ko Samui befangen und es kommt auch immer auf die jeweiligen Prioritaeten des Reisenden an.
Anhang anzeigen 142.jpg
Auch in Thailand muss man die Extraportion Milch nicht vermissen
Ko Samui ist das typische Touristenziel fuer hoffnunglos verliebte Paerchen und frisch verheiratete Paare. Klar, der Strand und das Meer sind weitaus schoener als in Pattaya, aber genau betrachtet, ist Chaweng Beach auch nur ein Sandstreifen mit ein bisschen warmen Wasser davor. Wenn ihr nicht taucht, dann ist der Unterschied zwischen eurem Lieblingsbaggersee in Koelle-Kalk auch nicht so gross. Chaweng Beach ist ein Konglomerat, dass aus den ewig selben Dingen besteht, die mir schon nach ein paar Tagen unbeschreiblich auf den Nerv gingen. Im Prinzip ist das Grundmuster folgendes: Pharmacy, indischer Schneider (der euch auch voll labert wenn ihr schon zum 27. Mal vorbeilatscht), 7/11, Schneider ( ... zum 78. Mal ...), ueberteuertes Restaurant, Schneider ( ... zum 153. Mal ... ), ueberteuerte Bar, Schneider ( ... zum n-ten Mal ... ), usw. .
Bis zu einem Tesco (grosser, guenstiger Supermarkt) ist es ohne Motorbike viel zu weit. Dazu kommt noch die Taximafia. Unfassbar was hier fuer Preise aufgerufen werden. Noch unglaublicher ist aber die Begruendung der Taxler dafuer. Auf meine Frage, warum er denn das Taximeter nicht einschalte, wenn schon Taximeter auf dem Taxi steht, antwortet mir der Thaitaxler im Tone vollster Ueberzeugung, dass das nur der Name des Unternehmens sei und zur Preisgestaltung nichts zur Sache tue. Die Songthau-Buse fahren meistens auch nur zu ueberteuerten Tarifen, fuer die selbe Kurzstrecke wie in Pattaya muesst ihr hier schonmal bis zu 100 Baht bezahlen. Also braucht ihr ein Motorbike wenn ihr ueberhaupt was reissen wollt.
Das Rotlichmilieu ist vorhanden, aber jeder Vergleich mit Pattaya ist laecherlich. Da koennte man genau so gut die Lehrermannschaft der oertlichen Grund- und Volksschule gegen den FC Barcelona spielen lassen. Hauptzentrum in Chaweng Beach ist die Soi Reggea mit ca. 15 Bars und dem Reggea Club als Freelancer Treffpunkt. Dann gibt es noch die Soi Mango, in dem sich unter anderem der Green Mango Club befindet. In dieser Soi gibt es auch Beerbars und Gogos. Ein paar Meter weiter befindet sich die U-foermige Soi Starbucks mit zehn weiteren Bars und Massagen. Natuerlich gibt es Ortsauswaerts noch jede Menge Massagen und vereinzelte Bars. Also zum Bumsen findet man schon immer was. Aber die Ladys sind - in der Nebensaisons zumindest - zum Teil nicht mehr so taufrisch und attraktiv, man muss schon suchen bis man eine Optiknummer findet. Diese spricht dann, wie ich feststellen musste, kein Wort Englisch, zickt rum oder versucht Abzocke zu schieben. Die jungen Ladys hier sind durch die ganzen Touristendeppen, die keine Ahnung haben und sie wie Prinzessinnen hofieren, einfach zu verwoehnt. Ich glaube die jungen Ladys sehen sich selbst nicht als Ladys im Sinne von Huren, sondern als kleine Sternchen, um deren Aufmerksamkeit und Wohlwollen geworben und mit Kohle becirced werden muss. Dazu kommt die ewige Glotzerei der Falangs. Als Europaer mit Thailady ist man hier schon ein Fremdkoerper.
Klar gibt es noch andere Dinge zu tun, Safaritour, Shooting Range, Tagesausflug zur Fullmoonparty oder nach Ko Tau. Mein Kumpel hat einige Sachen davon gemacht, aber das meiste ist einfach Touristenabzocke.
Pattaya dagegen ist nunmal der Traum schlechthin, wenn ihr auf Thailadys steht. Es sprengt jede Vorstellungskraft, einfach nur der reine Wahnsinn was in dieser Stadt abläuft, welche Möglichkeiten man(n) hat. Es gibt einfach soviele Beer Bars und Gogos, dazu kommen noch besondere Vergnuegungen wie die versaute Soi 6. Auch die Ladys hier sind um Klassen besser und kundenfreundlicher als in Ko Samui. Ok, hier spricht ein Typ nach seiner ersten Thailandreise, aber meine Erfahrungen bestaetigen das, was auch Profis immer wieder schreiben. Ich habe auch ein bisschen das Gefuehl, die Ladys in Pattaya sind selbst von der Welt Verlassene. In Ko Samui und Bangkok scheinen die Girls sich mehr als klassische Dienstleisterinnen zu sehen, oder als Edelbraeute, die es zu hofieren gilt. In Pattaya hingegen scheinen die Ladys sich irgendwie mit ihrem Bar-Girl-Dasein abgefunden zu haben und es möglichst perfekt erfüllen wollen. Das liegt vielleicht auch an dem Gruppenzwang, den diese einzigartige Konzentration an Sexworkerinnen nunmal darstellt. Und sooo schlimm ist der Strand nun auch wieder nicht, ausserdem: wer will schon den ganzen Tag nur schwimmen?!