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Die erste Nacht
Also sollte es noch nach dem langen Flug aus Deutschland, wo ich schon fast 24 Stunden auf den Beinen war noch am selben Abend in Jakartas Nightlife losgehen. Doch nicht wie anfangs geplant alleine,
denn wenige Wochen vor meinem geplanten Abflug Anfang August bekam ich eine PM von TAF User MellowD, der mir sein großes Interesse über eine Reise nach Indonesien mitteilte und meine ungefähre Reiseplanung und Reisezeit sehr zusagte. Kurzerhand buchte er ebenfalls einen Flug nach Jakarta im selben Hotel wie ich. Somit hatte ich gleich ab Tag 1 einen Buddy mit dem ich das Nachtleben "unsicher" machen konnte. cool!
Nach einem kurzen Plausch in der Hotellobby waren wir uns ziemlich schnell einig, erstmal etwas essen zu gehen und danach zu schauen wo die Reise hingeht.
Doch wohin geht man gegen 21 Uhr an einem Montagabend in Kuningan, Jakarta essen? Man bedenke es stehen nicht um das Hotel unzählige Restaurants oder Garküchen herum, wie in Pattaya in der Second Road oder in BKK in der Sukhumvit, welche man fußläufig erreicht und in wenigen Minuten das Essen auf dem Teller serviert bekommt.
Da ich sowieso noch eine indonesische Simkarte benötigte, startete unsere erste bluebird Taxifahrt in Richtung in einer der vielen Shopping Malls in der Umgebung, welche i.d.R. in Jakarta täglich bis 22 Uhr geöffnet haben sollen. Dort wird sich mit Sicherheit ein Food Court finden lassen, war mein Gedanke.
Eine Simkarte vom Telkomsel mit 3G Speed und 2 GB Traffic für 4 Wochen bekam ich für umgerechnet ca. 8 Euro in der Mall, nur hatten doch schon alles Essensmöglichkeiten in der Mall Ambassador gegen 21:30 Uhr geschlossen.
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Kurzerhand verließen wir die Mall und standen mitten auf der Hauptstraße mit leerem Magen und voller Ahnungslosigkeit, wo wir denn nun etwas essen können.
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Zum Glück hatte ich mir vorher schon so gut wie alle meine Hotspots bei google Maps als Favoriten hinterlegt. Von daher konnte ich schnell im Umkreis auf die eine oder andere Location zugreifen, welche einerseits als Bar andererseits auch als Restaurant vermerkt war. Die Wahl fiel auf´s E&O (Eastern & Oriental) ein gehobenes, stillvolles Restaurant mit Bar.
Um es kurz zu halten. Das Ambiente war wirklich super. Das Essen hat auch toll geschmeckt (leider vergessen Fotos zu machen). Die Cocktails waren mehr oder weniger gut. Preislich um die 10 €. Doch wo waren die Frauen die angeblich hier zu den Abendstunden nach Expats Ausschau halten? Lag es an der Uhrzeit oder am Wochentag? Wir wussten es nicht. Aber abgesehen von ein paar indonesischen und westlichen Pärchen sowie indonesischen Gruppen die nett für sich speisten, gab es hier nichts annähernd für uns aufzureißen.
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Gut wir harkten das E&O als Möglicher Hotspot Frauen zu finden ab und bedankten uns für das gute Essen und dem tollen Service.
Der Blick ging nun wieder mal ins Smartphone. Diesmal auf der Suche nach einem Nachtclub. Mittlerweile war es schon kurz vor 00:00 Uhr. Waren wir doch ein wenig angeheitert durch die Cocktails und dem Bier. Schnell fand sich wieder ein Bluebirdtaxi und brachte uns fast wieder zurück auf die Ecke der Mall Ambassador. Dort war der Exodus Club verzeichnet. Der Exodus Club ist ein Nachtclub mitten im Gebäudekomplex "Kuningan City", welches eine Shopping Mall, ein Bürogebäude und zwei Apartmentkomplexe beherbergt. Dort irgendwo im 8 Floor meine ich, war der Club.
Jakartatypisch wurde viel Wert auf Sicherheit gelegt. Schon bei der Einfahrt zum Kunigang City durchfuhren wir zu Erst eine Schranke mit Wachpersonal, wonach einer der Security unseren Kofferraum aufmachte, um diesen nach wohlmöglichen Sprengstoff oder anderen verbotenen Gegenständen zu durchsuchen. Nach dem Aussteigen aus dem Taxi wurden wir am Eingang auch noch einer Leibesvisitation mit Metalldetektor durchzogen.
Mich überraschte dieses strenge Verhalten nicht, las ich doch vorher von verschärften Sicherheitskontrollen seit dem Bombenanschlag im August 2003 auf das Marriott Hotel.
Als wir nach dem Eingang zum Exodus Club fragten, erschien der Security sichtlich irritiert. Faselte er doch mit gebrochenen englisch etwas von "today closed". Als wir ein Stockwerk höher mit dem Fahrstuhl fuhren, war immer noch nichts von dem Exodus Club zu sehen. Der nächste Security meinte wiederum der Club sei offen, wir müssten nur weiter hoch. Okay ein Stockwerk höher...
Ganz oben angekommen, standen wir vor dem Eingang des Clubs. Wir befanden uns in einem Parkdeck. Doch wie es aussah war er wirklich geschlossen. Ein weiterer Security stand vor dem Eingang und teilte uns freundlich mit, der Club habe heute geschlossen. Super...
Da mir der Security einen sympathischen Eindruck machte, unterhielt ich mich ein wenig mit ihm. Schnell war klar der Mann kennt das Nachtleben von Jakarta gut. Er sagte uns, alle Nachtclubs im Süden von Jakarta seien montags und dienstags quasi geschlossen. Ab Mittwoch würden sie geöffnet sein. Wenn wir an einem Montag oder Dienstag party machen wollen, müssen wir uns auf in den Norden Jakartas.
in den Norden von Jakarta? Gleich am ersten Abend als Newbie? Las man doch zum Teil vom Norden Pusat (central), dass es dort ein wenig unsicherer und rauer vonstattengehen soll. Nichts mit Schickimicki Buisness Gebäuden, Securitys überall und Expat area.
Gut wenn das Schicksal es so will, dass wir gleich am ersten Abend das Nachtleben von Jakarta im Norden abchecken sollen, dann ist das so und ich werde mich davon nicht abhalten lassen.
Im Stillen hatte ich über so etwas schon vor meiner Abreise nachgedacht. Fand ich doch vorher schon über die beschrieben Eventwebsites nichts in die Augen springendes für den Montag oder gar Dienstag.
MellowD war mit meinem Vorschlag wieder ein Bluebirdtaxi zu schnappen um in den Norden einverstanden und kurzerhand waren wir auch schon auf den Weg in den "dunklen Norden".
Im Gespräch mit dem letzten Security fielen schon Schlagwörter von Nachtclubs wie, Golden Crown, Club 36, Illigals, Miles.
Von letzterem riet er uns allerdings ab, obwohl auch dieser wie alle anderen genannten auf meiner Club Favoritenliste für den Norden stand. Die Begründung war übrigens, es wäre dort zu gefährlich für uns westliche Touristen, in unserem Ausgehlook mit langer Hose und Hemd. Wir würden in dieser "crowdigen, vedrugten Szene" zu sehr auffallen und könnten vor Probleme stehen.
"Na gut" dachte ich mir, übertreiben muss man es am ersten Abend auch nicht. Den Milesclub kann man sich vielleicht mal irgendwann mal im Schlapperlook anschauen, wenn dafür noch Zeit ist. Hatte ich doch mehr als 20 Location zum Erkunden für Jakarta in 7-10 Tagen in meinen Lesezeichen vermerkt. Würde einer wegfallen sollte nicht der Urlaub gleich schlecht werden...
Unser nächster Anlaufpunkt war der Golden Crown Club.
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Der Eintritt betrug knapp 100000 IDR (ca. 7 €). Der Laden war ziemlich düster. Richtig voll war er auch nicht. Es gab insgesamt 3 Floors. Ein wirklich sehr düsterer Floor, mit wirklich extrem lauter, monotoner Techno Musik. In der Mitte des Floor war eine Bühne aufgebaut, wo ein DJ seine Tracks abspielte. Im Hintergrund lief eine Art Laser Show auf einem großen Bildschirm. Um einen herum standen wie kleine Tische mit Barhockern. Dazwischen dann wieder ausschließlich Indonesier. Und am Rand im dunklen fast nicht zu erkennen, irgendwelche "Nutten". Ich schreibe hier von Nutten, da diese Frauen offensichtlich nach Kundschaft Ausschau hielten. Eine wirkliche Partystimmung war in diesem Floor nicht zu bemerken. MellowD und ich liefen 2-3 Mal den Floor auf und ab um alles in aller Ruhe aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das was wir sahen, war nicht das worauf wir jetzt Lust hatten. Von einer ausgelassenen Party war hier Fehlanzeige!
Halb so schlimm, ab in den nächsten Floor. Auf dem Weg zum nächsten Floor grabschte mich und MellowD eine der Nutten an, die nach Kundschaft lauerte. Die Frauen waren um die 30 aufwärts, nicht sonderlich hübsch. 4-5 Punkte von 10. Keinesfalls eine Optikbombe die man gleich mitnehmen musste. Aus diesem Grund waren wir auch sehr schnell im anderen Floor.
Hier lief ein Mix aus Elektronischer Musik und Art HipHop mit DrumNBass. Hier war es deutlich voller und eine ausgelassenere Stimmung war zu beobachten. Wieder waren wie die einzigen Bleichgesichter in diesem Laden. Die Aufmerksamkeit und die Blicke gehörten uns als wir zur Bar rüber liefen. Kurz nach dem Bestellen zwei Biere (pro Bier ca. 4 Euro) kam gleich eine Gruppe Mädels in Tanzoutfit auf uns zu und begrabschte uns an den intimsten Stellen, bevor sie überhaupt ein Wort mit uns gewechselten hatten. Als deren Mund auf ging war das erste Wort, "Drink please"? Mir war sofort klar, dass es sich hierbei um irgendwelche Animierdamen des Clubs handelte, die darauf aus waren Langnasen wie evtl. uns, auszunehmen. Ich blockte relativ schnell ab. So schnell wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder weg und wir konnten in Ruhe diesen Floor auf uns wirken lassen.
Schnell war der Hype um uns verflogen und wir standen am Rand des Floors. Richtig zum Tanzen und partymachen war uns auch hier nicht zu mute. Irgendwie fehlte etwas. Wieder war der Laden ähnlich wie der davor aufgebaut. In der Mitte des Ladens, eine Bühne mit kleiner Lasershow, drum herum kleine Tische mit Hockern, nur diesmal mit deutlich mehr indonesischen Partygästen und vor allem auch Frauen die dort nicht gelangweilt ohne Drink nach Kunden Ausschau hielten.
Jedoch muss man dazusagen, dass hier viele einheimische ihr Partyding machten. Gerade indonesische Gruppen mit Männer und Frauen. Man merkte gleich dass man hier nicht in der iBar von Pattaya gelandet ist sondern in einem Nachtclubs Jakartas im ursprünglichen Ausgehviertel der Einheimischen. Nicht jede Frau sucht hier einen "Bule".... Wenig ordentliche Singlefrauen saßen hier herum. Die die hübsch waren und ihr Getränk hatten. Zeigten nicht wie sonst gewohnt in anderen Ländern Asiens ihr eventuelles Interesse.
Ein bisschen faul, gelangweilt, zurückhaltend beobachteten wir mit unserem Bier das Geschehen. Bis wir den Floor auch verließen um zusehen was es hier noch so zu finden gab. Ein Stockwerk runter mit dem Fahrstuhl kamen wir in einen Art Gogo Club an. Hier saßen an 2-3 Tischen ein paar Einheimische. Kurzerhand kamen Mädels des Ladens auf uns zu, ich meine auch ein Papasan der uns nach Drinks für die Mädels fragte. Das lief ungefähr wieder so ab "hello, can i have drink?"
Wieder könnt Ihr euch wohl meine lustvolle Antwort denken die ich ihnen gab. Zu doof und plump war mir dieser Ablauf. Dafür dachte ich mir, bin ich nicht nach Jakarta gereist und hier irgendeiner einen Drink auszugeben ohne zu wissen was danach auf mich zukommt.
Ziemlich zügig verließen wir wieder diesen Floor und liefen nochmal die restlichen beiden Floors ab. Von der Stimmung wie erwartet, änderte sich nichts an diesem Montagabend. Nicht weit nach dem Eingang des Golden Crown, gab es am Gang immer wieder Türen zu Räumlichkeiten die aussahen wie ein weiterer Dancefloor. Als ich einmal hastig die eine Tür aufriss, stand ich in einem privaten Karaoke Separee, wo man mich verdutzt anguckte, was ich hier wolle, verständlich..
Okay hier im Golden Crown wird es heut nichts mehr, also weg zur nächsten Location, Illigals.
Als wir den Club verließen befanden wir uns irgendwo im 5. Stockwerk einer Tiefgarage. Hier gab es kein Taxi. Wir wussten anfangs nicht wie wir hier wegkommen. Bis wir uns nach und nach bei den herumlaufenden Leuten und Secruitys durchfragten. Bisschen mulmig war uns schon. Waren wir doch froh zumindest hier zu zweit unterwegs zu sein.
Draußen auf der Straße nachts um 01:30 Uhr vor dem Golden Crown Club gab es weit und breit kein Bluebird. Nur so "weiße" Taxis deren Namen ich vergesse habe, aber über die ich nicht so gutes gelesen hatte. Uns blieb keine Alternative übrig als hier einzusteigen. Wollten wir doch hier nicht wie zwei Grünschnäbel durch die Seitenstraßen Jakartas Norden zu der Hauptstraße uns nachts durchwühlen und evtl. noch vor irgendwelchen Problemen stehen..
Wie schon fast erwartet, wollte der Taxifahrer uns nicht mit Taximeter zum Illigals Club fahren. Okay was solls, kostet die Fahrt wohl 3,5 € statt sonst 2 Euro...
Heil angekommen vor dem Illigals stellten wir auch hier fest, dass in dieser Nacht hier nichts mit Party von statten geht. Zwar war dies ein deutlich noblerer Nachtclub, kein Vergleich mit dem dunklen, düsteren underground Schuppen "Golden Crown". Jedoch war hier wirklich außer vlt. 5 Gäste niemand im Laden. Zum Glück gab es kein Eintritt und wir konnten zumindest for free die Toilette benutzen…
Am Ausgang erzählte man uns noch auf meine Frage, wann denn sonst hier immer die Party steigen würde, wir sollten am Donnerstag wieder kommen da würde irgendein berühmter DJ aus den alten Stadium Zeiten hier sein und den Laden rocken. Soso... dachte ich mir. Ob ich hier nochmal herkomme?
MellowD war mittlerweile schon ein wenig genervt von den nicht so positiven Erlebnissen der letzten Stunden. Ich wollte aber nicht aufgeben. Also kam der nächste Club dran. "Club 36" war dies doch auch ein Club der von unserem Party Security vom Exodus empfohlen wurde und zumindest bei jakarta100bars.com als ein Club gelistet war, dem man unter Umständen besuchen kann.
Club 36 war zu diesem Zeitpunkt der vollsten Laden von allen. Wir mussten knapp 10 € Eintritt gegen 02:30 Uhr zahlen. Bekamen aber dafür ein "Corona Bier" gratis.
Sichtlich erschöpft von den Strapazen des Hinfluges, der letzten Stunden war unsere Stimmung schon ziemlich weit unten. Ich konnte mir trotzdem nicht verkneifen die Mädels hier im Laden zu begutachten. Jedoch lief auch hier die Party neben uns vorbei. Anfangs wenn man den Laden betritt wird man noch angeguckt. Einige Minuten später wenn man das Geschehen beobachtete, merkte man ein zweites Mal wie die einheimischen für sich Party machten und gerade die Frauen die dort waren, entweder von einheimischen besetzt waren oder als Animierdame auf der Bühne tanzten.
Ich meine länger als 30 Min waren wir auch hier nicht drin bis wir uns dazu entschlossen, die erste Nacht erstmal so wie sie gekommen war abzuharken, uns auszuschlafen (allein) und auf bessere Nächte in den nächsten Tage zu hoffen, gerade wenn es dann das Wochenende immer näher rückt und vor allem die Clubs im Süden ihre Pforten öffnen...
Einen Frustabstecher bei KFC machten wir noch irgendwo auf der Ecke im Norden. Kleine Randnotiz zu KFC - Hier in Indonesien schmeckten die Hotwings endlich mal von der Marinade das erste Mal auch so lecker scharf, wie man es Deutschland gewohnt war, anders als in Thailand, Philippinen, Hong Kong, Singapur, wo sie dieses sauer, scharfe Pulver ähnlich wie aus den YumYum Suppentüten verwenden.
Also sollte es noch nach dem langen Flug aus Deutschland, wo ich schon fast 24 Stunden auf den Beinen war noch am selben Abend in Jakartas Nightlife losgehen. Doch nicht wie anfangs geplant alleine,
denn wenige Wochen vor meinem geplanten Abflug Anfang August bekam ich eine PM von TAF User MellowD, der mir sein großes Interesse über eine Reise nach Indonesien mitteilte und meine ungefähre Reiseplanung und Reisezeit sehr zusagte. Kurzerhand buchte er ebenfalls einen Flug nach Jakarta im selben Hotel wie ich. Somit hatte ich gleich ab Tag 1 einen Buddy mit dem ich das Nachtleben "unsicher" machen konnte. cool!
Nach einem kurzen Plausch in der Hotellobby waren wir uns ziemlich schnell einig, erstmal etwas essen zu gehen und danach zu schauen wo die Reise hingeht.
Doch wohin geht man gegen 21 Uhr an einem Montagabend in Kuningan, Jakarta essen? Man bedenke es stehen nicht um das Hotel unzählige Restaurants oder Garküchen herum, wie in Pattaya in der Second Road oder in BKK in der Sukhumvit, welche man fußläufig erreicht und in wenigen Minuten das Essen auf dem Teller serviert bekommt.
Da ich sowieso noch eine indonesische Simkarte benötigte, startete unsere erste bluebird Taxifahrt in Richtung in einer der vielen Shopping Malls in der Umgebung, welche i.d.R. in Jakarta täglich bis 22 Uhr geöffnet haben sollen. Dort wird sich mit Sicherheit ein Food Court finden lassen, war mein Gedanke.
Eine Simkarte vom Telkomsel mit 3G Speed und 2 GB Traffic für 4 Wochen bekam ich für umgerechnet ca. 8 Euro in der Mall, nur hatten doch schon alles Essensmöglichkeiten in der Mall Ambassador gegen 21:30 Uhr geschlossen.
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Kurzerhand verließen wir die Mall und standen mitten auf der Hauptstraße mit leerem Magen und voller Ahnungslosigkeit, wo wir denn nun etwas essen können.
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Zum Glück hatte ich mir vorher schon so gut wie alle meine Hotspots bei google Maps als Favoriten hinterlegt. Von daher konnte ich schnell im Umkreis auf die eine oder andere Location zugreifen, welche einerseits als Bar andererseits auch als Restaurant vermerkt war. Die Wahl fiel auf´s E&O (Eastern & Oriental) ein gehobenes, stillvolles Restaurant mit Bar.
Um es kurz zu halten. Das Ambiente war wirklich super. Das Essen hat auch toll geschmeckt (leider vergessen Fotos zu machen). Die Cocktails waren mehr oder weniger gut. Preislich um die 10 €. Doch wo waren die Frauen die angeblich hier zu den Abendstunden nach Expats Ausschau halten? Lag es an der Uhrzeit oder am Wochentag? Wir wussten es nicht. Aber abgesehen von ein paar indonesischen und westlichen Pärchen sowie indonesischen Gruppen die nett für sich speisten, gab es hier nichts annähernd für uns aufzureißen.
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Gut wir harkten das E&O als Möglicher Hotspot Frauen zu finden ab und bedankten uns für das gute Essen und dem tollen Service.
Der Blick ging nun wieder mal ins Smartphone. Diesmal auf der Suche nach einem Nachtclub. Mittlerweile war es schon kurz vor 00:00 Uhr. Waren wir doch ein wenig angeheitert durch die Cocktails und dem Bier. Schnell fand sich wieder ein Bluebirdtaxi und brachte uns fast wieder zurück auf die Ecke der Mall Ambassador. Dort war der Exodus Club verzeichnet. Der Exodus Club ist ein Nachtclub mitten im Gebäudekomplex "Kuningan City", welches eine Shopping Mall, ein Bürogebäude und zwei Apartmentkomplexe beherbergt. Dort irgendwo im 8 Floor meine ich, war der Club.
Jakartatypisch wurde viel Wert auf Sicherheit gelegt. Schon bei der Einfahrt zum Kunigang City durchfuhren wir zu Erst eine Schranke mit Wachpersonal, wonach einer der Security unseren Kofferraum aufmachte, um diesen nach wohlmöglichen Sprengstoff oder anderen verbotenen Gegenständen zu durchsuchen. Nach dem Aussteigen aus dem Taxi wurden wir am Eingang auch noch einer Leibesvisitation mit Metalldetektor durchzogen.
Mich überraschte dieses strenge Verhalten nicht, las ich doch vorher von verschärften Sicherheitskontrollen seit dem Bombenanschlag im August 2003 auf das Marriott Hotel.
Als wir nach dem Eingang zum Exodus Club fragten, erschien der Security sichtlich irritiert. Faselte er doch mit gebrochenen englisch etwas von "today closed". Als wir ein Stockwerk höher mit dem Fahrstuhl fuhren, war immer noch nichts von dem Exodus Club zu sehen. Der nächste Security meinte wiederum der Club sei offen, wir müssten nur weiter hoch. Okay ein Stockwerk höher...
Ganz oben angekommen, standen wir vor dem Eingang des Clubs. Wir befanden uns in einem Parkdeck. Doch wie es aussah war er wirklich geschlossen. Ein weiterer Security stand vor dem Eingang und teilte uns freundlich mit, der Club habe heute geschlossen. Super...
Da mir der Security einen sympathischen Eindruck machte, unterhielt ich mich ein wenig mit ihm. Schnell war klar der Mann kennt das Nachtleben von Jakarta gut. Er sagte uns, alle Nachtclubs im Süden von Jakarta seien montags und dienstags quasi geschlossen. Ab Mittwoch würden sie geöffnet sein. Wenn wir an einem Montag oder Dienstag party machen wollen, müssen wir uns auf in den Norden Jakartas.
in den Norden von Jakarta? Gleich am ersten Abend als Newbie? Las man doch zum Teil vom Norden Pusat (central), dass es dort ein wenig unsicherer und rauer vonstattengehen soll. Nichts mit Schickimicki Buisness Gebäuden, Securitys überall und Expat area.
Gut wenn das Schicksal es so will, dass wir gleich am ersten Abend das Nachtleben von Jakarta im Norden abchecken sollen, dann ist das so und ich werde mich davon nicht abhalten lassen.
Im Stillen hatte ich über so etwas schon vor meiner Abreise nachgedacht. Fand ich doch vorher schon über die beschrieben Eventwebsites nichts in die Augen springendes für den Montag oder gar Dienstag.
MellowD war mit meinem Vorschlag wieder ein Bluebirdtaxi zu schnappen um in den Norden einverstanden und kurzerhand waren wir auch schon auf den Weg in den "dunklen Norden".
Im Gespräch mit dem letzten Security fielen schon Schlagwörter von Nachtclubs wie, Golden Crown, Club 36, Illigals, Miles.
Von letzterem riet er uns allerdings ab, obwohl auch dieser wie alle anderen genannten auf meiner Club Favoritenliste für den Norden stand. Die Begründung war übrigens, es wäre dort zu gefährlich für uns westliche Touristen, in unserem Ausgehlook mit langer Hose und Hemd. Wir würden in dieser "crowdigen, vedrugten Szene" zu sehr auffallen und könnten vor Probleme stehen.
"Na gut" dachte ich mir, übertreiben muss man es am ersten Abend auch nicht. Den Milesclub kann man sich vielleicht mal irgendwann mal im Schlapperlook anschauen, wenn dafür noch Zeit ist. Hatte ich doch mehr als 20 Location zum Erkunden für Jakarta in 7-10 Tagen in meinen Lesezeichen vermerkt. Würde einer wegfallen sollte nicht der Urlaub gleich schlecht werden...
Unser nächster Anlaufpunkt war der Golden Crown Club.
Anhang anzeigen 22926422ur.jpg
Der Eintritt betrug knapp 100000 IDR (ca. 7 €). Der Laden war ziemlich düster. Richtig voll war er auch nicht. Es gab insgesamt 3 Floors. Ein wirklich sehr düsterer Floor, mit wirklich extrem lauter, monotoner Techno Musik. In der Mitte des Floor war eine Bühne aufgebaut, wo ein DJ seine Tracks abspielte. Im Hintergrund lief eine Art Laser Show auf einem großen Bildschirm. Um einen herum standen wie kleine Tische mit Barhockern. Dazwischen dann wieder ausschließlich Indonesier. Und am Rand im dunklen fast nicht zu erkennen, irgendwelche "Nutten". Ich schreibe hier von Nutten, da diese Frauen offensichtlich nach Kundschaft Ausschau hielten. Eine wirkliche Partystimmung war in diesem Floor nicht zu bemerken. MellowD und ich liefen 2-3 Mal den Floor auf und ab um alles in aller Ruhe aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das was wir sahen, war nicht das worauf wir jetzt Lust hatten. Von einer ausgelassenen Party war hier Fehlanzeige!
Halb so schlimm, ab in den nächsten Floor. Auf dem Weg zum nächsten Floor grabschte mich und MellowD eine der Nutten an, die nach Kundschaft lauerte. Die Frauen waren um die 30 aufwärts, nicht sonderlich hübsch. 4-5 Punkte von 10. Keinesfalls eine Optikbombe die man gleich mitnehmen musste. Aus diesem Grund waren wir auch sehr schnell im anderen Floor.
Hier lief ein Mix aus Elektronischer Musik und Art HipHop mit DrumNBass. Hier war es deutlich voller und eine ausgelassenere Stimmung war zu beobachten. Wieder waren wie die einzigen Bleichgesichter in diesem Laden. Die Aufmerksamkeit und die Blicke gehörten uns als wir zur Bar rüber liefen. Kurz nach dem Bestellen zwei Biere (pro Bier ca. 4 Euro) kam gleich eine Gruppe Mädels in Tanzoutfit auf uns zu und begrabschte uns an den intimsten Stellen, bevor sie überhaupt ein Wort mit uns gewechselten hatten. Als deren Mund auf ging war das erste Wort, "Drink please"? Mir war sofort klar, dass es sich hierbei um irgendwelche Animierdamen des Clubs handelte, die darauf aus waren Langnasen wie evtl. uns, auszunehmen. Ich blockte relativ schnell ab. So schnell wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder weg und wir konnten in Ruhe diesen Floor auf uns wirken lassen.
Schnell war der Hype um uns verflogen und wir standen am Rand des Floors. Richtig zum Tanzen und partymachen war uns auch hier nicht zu mute. Irgendwie fehlte etwas. Wieder war der Laden ähnlich wie der davor aufgebaut. In der Mitte des Ladens, eine Bühne mit kleiner Lasershow, drum herum kleine Tische mit Hockern, nur diesmal mit deutlich mehr indonesischen Partygästen und vor allem auch Frauen die dort nicht gelangweilt ohne Drink nach Kunden Ausschau hielten.
Jedoch muss man dazusagen, dass hier viele einheimische ihr Partyding machten. Gerade indonesische Gruppen mit Männer und Frauen. Man merkte gleich dass man hier nicht in der iBar von Pattaya gelandet ist sondern in einem Nachtclubs Jakartas im ursprünglichen Ausgehviertel der Einheimischen. Nicht jede Frau sucht hier einen "Bule".... Wenig ordentliche Singlefrauen saßen hier herum. Die die hübsch waren und ihr Getränk hatten. Zeigten nicht wie sonst gewohnt in anderen Ländern Asiens ihr eventuelles Interesse.
Ein bisschen faul, gelangweilt, zurückhaltend beobachteten wir mit unserem Bier das Geschehen. Bis wir den Floor auch verließen um zusehen was es hier noch so zu finden gab. Ein Stockwerk runter mit dem Fahrstuhl kamen wir in einen Art Gogo Club an. Hier saßen an 2-3 Tischen ein paar Einheimische. Kurzerhand kamen Mädels des Ladens auf uns zu, ich meine auch ein Papasan der uns nach Drinks für die Mädels fragte. Das lief ungefähr wieder so ab "hello, can i have drink?"
Wieder könnt Ihr euch wohl meine lustvolle Antwort denken die ich ihnen gab. Zu doof und plump war mir dieser Ablauf. Dafür dachte ich mir, bin ich nicht nach Jakarta gereist und hier irgendeiner einen Drink auszugeben ohne zu wissen was danach auf mich zukommt.
Ziemlich zügig verließen wir wieder diesen Floor und liefen nochmal die restlichen beiden Floors ab. Von der Stimmung wie erwartet, änderte sich nichts an diesem Montagabend. Nicht weit nach dem Eingang des Golden Crown, gab es am Gang immer wieder Türen zu Räumlichkeiten die aussahen wie ein weiterer Dancefloor. Als ich einmal hastig die eine Tür aufriss, stand ich in einem privaten Karaoke Separee, wo man mich verdutzt anguckte, was ich hier wolle, verständlich..
Okay hier im Golden Crown wird es heut nichts mehr, also weg zur nächsten Location, Illigals.
Als wir den Club verließen befanden wir uns irgendwo im 5. Stockwerk einer Tiefgarage. Hier gab es kein Taxi. Wir wussten anfangs nicht wie wir hier wegkommen. Bis wir uns nach und nach bei den herumlaufenden Leuten und Secruitys durchfragten. Bisschen mulmig war uns schon. Waren wir doch froh zumindest hier zu zweit unterwegs zu sein.
Draußen auf der Straße nachts um 01:30 Uhr vor dem Golden Crown Club gab es weit und breit kein Bluebird. Nur so "weiße" Taxis deren Namen ich vergesse habe, aber über die ich nicht so gutes gelesen hatte. Uns blieb keine Alternative übrig als hier einzusteigen. Wollten wir doch hier nicht wie zwei Grünschnäbel durch die Seitenstraßen Jakartas Norden zu der Hauptstraße uns nachts durchwühlen und evtl. noch vor irgendwelchen Problemen stehen..
Wie schon fast erwartet, wollte der Taxifahrer uns nicht mit Taximeter zum Illigals Club fahren. Okay was solls, kostet die Fahrt wohl 3,5 € statt sonst 2 Euro...
Heil angekommen vor dem Illigals stellten wir auch hier fest, dass in dieser Nacht hier nichts mit Party von statten geht. Zwar war dies ein deutlich noblerer Nachtclub, kein Vergleich mit dem dunklen, düsteren underground Schuppen "Golden Crown". Jedoch war hier wirklich außer vlt. 5 Gäste niemand im Laden. Zum Glück gab es kein Eintritt und wir konnten zumindest for free die Toilette benutzen…
Am Ausgang erzählte man uns noch auf meine Frage, wann denn sonst hier immer die Party steigen würde, wir sollten am Donnerstag wieder kommen da würde irgendein berühmter DJ aus den alten Stadium Zeiten hier sein und den Laden rocken. Soso... dachte ich mir. Ob ich hier nochmal herkomme?
MellowD war mittlerweile schon ein wenig genervt von den nicht so positiven Erlebnissen der letzten Stunden. Ich wollte aber nicht aufgeben. Also kam der nächste Club dran. "Club 36" war dies doch auch ein Club der von unserem Party Security vom Exodus empfohlen wurde und zumindest bei jakarta100bars.com als ein Club gelistet war, dem man unter Umständen besuchen kann.
Club 36 war zu diesem Zeitpunkt der vollsten Laden von allen. Wir mussten knapp 10 € Eintritt gegen 02:30 Uhr zahlen. Bekamen aber dafür ein "Corona Bier" gratis.
Sichtlich erschöpft von den Strapazen des Hinfluges, der letzten Stunden war unsere Stimmung schon ziemlich weit unten. Ich konnte mir trotzdem nicht verkneifen die Mädels hier im Laden zu begutachten. Jedoch lief auch hier die Party neben uns vorbei. Anfangs wenn man den Laden betritt wird man noch angeguckt. Einige Minuten später wenn man das Geschehen beobachtete, merkte man ein zweites Mal wie die einheimischen für sich Party machten und gerade die Frauen die dort waren, entweder von einheimischen besetzt waren oder als Animierdame auf der Bühne tanzten.
Ich meine länger als 30 Min waren wir auch hier nicht drin bis wir uns dazu entschlossen, die erste Nacht erstmal so wie sie gekommen war abzuharken, uns auszuschlafen (allein) und auf bessere Nächte in den nächsten Tage zu hoffen, gerade wenn es dann das Wochenende immer näher rückt und vor allem die Clubs im Süden ihre Pforten öffnen...
Einen Frustabstecher bei KFC machten wir noch irgendwo auf der Ecke im Norden. Kleine Randnotiz zu KFC - Hier in Indonesien schmeckten die Hotwings endlich mal von der Marinade das erste Mal auch so lecker scharf, wie man es Deutschland gewohnt war, anders als in Thailand, Philippinen, Hong Kong, Singapur, wo sie dieses sauer, scharfe Pulver ähnlich wie aus den YumYum Suppentüten verwenden.
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