The "Orange Crash" - US Politik und die Auswirkung auf eure Investitionen

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        #101  

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Member hat gesagt:
Dein Kommentar ist ein klassischer Fall eines aus dem Kontext gerissenen Zitats! Haettest du nur einen Satz mehr zitiert ("Er will einen schwachen Dollar"), dann haettest du nicht mehr "raten" muessen, was ich gemeint habe. Trump denkt strategisch. Da interessieren all diese temporaeren Aspekte nicht wirklich. Wie lange muessen denn die Anleger Dollar loswerden, um die Margin der Verluste im Aktienmarkt zu decken?

Du richtest deinen Blick nur auf den Dollar ... das ist aber ein "Nebenkriegsschauplatz" ... Die Bonds sind die eigentliche "Atombombe" die das US System zum Einsturz bringen können. Das hatte ich aber auch in dem von Dir zitierten Beitrag geschrieben.
Die USA hängen am Tropf Ihrer Gläubiger und sind davon abhängig das die Gläubiger die Bonds als "Safe Habour" betrachten.

Hier ist das ganze mal zusammengefasst:


Member hat gesagt:
Da gab es gestern einen sehr interessanten Artikel von Thomas Kolbe mit dem Titel "Das Zollbeben: Wie Trump die Weltwirtschaft neu ordnen will". Wer den lesen will, muss selbst danach suchen und wenn er den gefunden hat und beim Blick auf die Quelle Schnappatmung bekommt, dem kann ich versichern: Es ist ein rein finanzpolitischer Artikel ohne jedwede Polemik oder irgendwelche rechts/links Anspielungen. Da lernt man ein paar neue Aspekte kennen, die einem beim Spekulieren ueber Trumps strategische Ziele nuetzen koennen.
Ich habe nichts dagegen auch andere Meinungen zu lesen ... selbst wenn sie aus "Tichys Einblick" stammen ....
Das "aber" ist aber das der komplette Artikel schon von der Zeit überholt wurde
Der Autor schreibt dort das sich die Märkte beruhigen werden und sich den neuen Gegebenheiten anpassen werden:
Anhang anzeigen 1744368204615.png

Das ist aber mitnichten passiert .... das "Damoklasschwert" ist zwar hinabgesaust ... musste aber bekanntlich schon wieder ausgesetzt werden ... insofern "nette könnten Theorie" ... mehr nicht.

Member hat gesagt:
Es ist ein rein finanzpolitischer Artikel ohne jedwede Polemik oder irgendwelche rechts/links Anspielungen.

na ja ... kann man sicher auch drüber streiten

Anhang anzeigen 1744369030410.png
 
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        #102  

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Was hier bei den Diskussionen kaum Beachtung findet, ist die Tatsache, dass die USA als ehemalig alleinige und jetzt herausgeforderte Superpower strategisch andere Prioritaeten setzt/setzen muss, als die Statisten beim geopolitischen Poker. Ob es richtig "setzen muss" heisst oder nicht, haengt von der geopilitischen Denkschule ab, die man vertritt. Prof. John Mearsheimer, ein Vertreter des geopolitischen Realismus, meint der Hegemon muesse den Erhalt der Hegemonie als oberste Prioritaet setzen. Er erklaert das sehr schoen in diesem Video, das kurz vor der letzten US-Wahl entstanden ist:

Bilder und Videos sind nur für registrierte oder eingeloggte Mitglieder sichtbar. 

Bitte nicht vom Youtube Titel taeuschen lassen! Es geht nicht hauptsaechlich um Putin, sondern um geopolitischen Realismus. Putin dient da nur als Demonstrationsobjekt des Prinzips.

Ein Anhaenger dieser Denkschule muss zwangslaeufig von einem militaerischen Kraeftemessen zwischen den USA und China ausgehen und da entscheiden letzten Endes nicht einmal nur die besseren Waffen sondern auch die Leistungsfaehigkeit der Wirtschaft, die man im Ernstfall in eine Kriegswirtschaft ueberfuehren muss. Deshalb sind fuer die USA eigene Produktionskapazitaeten ueberlebenswichtig. Da hilft dann auch kein Bilanzueberschuss im Servicesektor mehr. Das alles ist unter den Demokraten straeflich vernachlaessigt worden. Die haben sich dem Konsumrausch hingegeben und unsinnige teure Kriege vom Zaum gebrochen. Trump versucht dagegen die amerikanische Ausgangsposition gegenueber China zu verbessern. Das ist meine Meinung. Wenn man Trumps Politik unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist er sehr zielstrebig und konsequent, vorausgesetzt ich liege richtig mit meiner Einschaetzung von Trumps Strategie.

Member hat gesagt:
Glaubst du im Ernst, daß dieser Plan (wenn es überhaupt einen gibt) auf Trump's Mist gewachsen ist?

Da stehen meiner Meinung seine engsten Berater dahinter. Was Wirtschaft betrifft ist dies vornehmlich Peter Navarro, der von Musk gerade dümmer als ein Sack Ziegeln bezeichnet wurde.
Navarro ist in der Wirtschaftswissenschaft Community ein absoluter Außenseiter, der seit Jahrzehnten extreme Ansichten (z.b. bzgl. China) vertritt, die von 99% seiner Kollegen als völlig unsinnig und zu radikal dargestellt werden.

Ich glaube nicht, dass es Aufgabe eines Regierungschefs ist, fuer jedes Resort einen eigenen Plan zu entwerfen. Der muss sich in erster Linie um die stategische Ausrichtung kuemmern.
Was Navarro angeht, ist der ein absoluter Assenseiter, der aber Ansichten vertritt, die Autarkie in den Mittelopunkt stellen. Ich hatte dazu hier schon einen Artikel aus der Berliner Zeitung verlinkt.

Member hat gesagt:
Wie in deinem erwähnten Artikel auch steht, ist der USD das Schmiermittel der Weltwirtschaft und erlaubt den Amis seit Jahrzehnten über ihren Verhältnissen zu leben.

Das Problem fuer die USA ist, dass der Status des USD als Reservewaehrung der Welt die Wirkung des Marktes als Regulierung ausser Kraft setzt. Wenn dann die Vorgaengerregierungen dieses nicht beruecksichtigt haben und Geld in Kriege statt in eigene Produktivitaet gesteckt haben, dann steht man vor der Herausforderung ein marodes System sanieren zu muessen.

Member hat gesagt:
Sie konsumieren mehr als die erwirtschaften und dies hat dies und nichts anderes hat die USA zur stärksten Wirtschaftsmacht und Weltmacht werden lassen.

Ersteres ja, letzteres nein.

Member hat gesagt:
Trump's zweiter Kritikpunkt ist, daß jedes Land, das einen Handelsüberschuss, die USA jahrelang ausnützen würden. Bei so viel Unsinn schwillt mir wirklich der Kamm!
Member hat gesagt:
Und wo werden die Amis bitte ausgenutzt? Die Welt liefert Waren, Güter, Rohstoffe und Services in die USA und bekommen grüne Scheine bzw. US Treasury Bills dafür. Mit anderen Worten wertloses Papier, wenn der US Dollar seinen Status als Weltreservewährung verliert. Und daran arbeitet die Trump Administration zur Zeit mit Hochdruck.

Zum einen sollte man nicht jedes Trump-Wort auf die Goldwaage legen. Fuer ihn ist der Effekt, den er mit seinen Aussagen erzielt, viel wichtiger als ihr Wahrheitsgehalt. Wenn man die eigene industrielle Basis als Hauptkriterium ansieht, dann ist Trumps Gefuehl des "ausgenutzt Werdens" nicht ganz abwegig.
 
        #103  

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@dimbak Du springst hier aber auch schneller von Hölzchen zu Stöckchen als Trump seine Zollpolitik ändert :rolleyes:

Member hat gesagt:
Das alles ist unter den Demokraten straeflich vernachlaessigt worden. Die haben sich dem Konsumrausch hingegeben und unsinnige teure Kriege vom Zaum gebrochen.
Dir ist bewusst das die letzten Haushaltsüberschüsse unter dem Demokraten Clinton erwirtschaftet wurden? Und "Enduring Freedom" ( 2,3 Billionen Dollar ) , "Iraqi Freedom" ( 0,757 Billionen Dollar ) vom Republikaner Gorge W Bush gestartet wurde? Was die größten Kriege der letzten 20 Jahre waren

Ich hab ja nix gegen eine eigene Meinung ... aber Geschichtsverzerrung finde ich problematisch
 
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        #104  

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Member hat gesagt:
Dir ist bewusst das die letzten Haushaltsüberschüsse unter dem Demokraten Clinton erwirtschaftet wurden? Und "Enduring Freedom" ( 2,3 Billionen Dollar ) , "Iraqi Freedom" ( 0,757 Billionen Dollar ) vom Republikaner Gorge W Bush gestartet wurde? Was die größten Kriege der letzten 20 Jahre waren

Ich hab ja nix gegen eine eigene Meinung ... aber Geschichtsverzerrung finde ich problematisch

Ich weiss jetzt nicht, ob du das Video von Mearsheimer schon angesehen hast. Der letzte Haushaltsueberschuss geht auf die Zeit des "unipolar moments" zurueck, als China gerade erst auf Betreiben der Demokraten in die Welthandelsorganisation aufgnommen wurden, sicher mit hehren Absichten. Was die Kriege der USA angeht, stimmt es schon, dass sowohl Republikaner als auch Demokraten instrumental waren. Ohne die demokratische Zustimmung im Repraesentantenhaus, die ein Joe Biden organisiert hatte, waere es nicht zum Irakkrieg gekommen. Die treibenden Kraefte sind in jedem Fall nicht die gewaehlten Politiker. Bzgl. des aktuellen Stellvertreterkrieges sind aber die Demokraten viel williger als die Republikaner, koste es was es wolle Russland eine strategische Niederlage beizubringen.

Aber es ist richtig die Kriege in Summe nicht nur den Demokraten anzulasten. 👍
 
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        #105  

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Member hat gesagt:
Ohne die demokratische Zustimmung im Repraesentantenhaus, die ein Joe Biden organisiert hatte, waere es nicht zum Irakkrieg gekommen.
Man sollte nicht vergessen, dass die Republikaner schon damals mit Lügen für die Zustimmung gesorgt haben!
 
        #106  

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Member hat gesagt:
Man sollte nicht vergessen, dass die Republikaner schon damals mit Lügen für die Zustimmung gesorgt haben!

Es bringt nichts, das im Einzelnen zu diskutieren. Da kommen wir vom Hundertsten zum Tausendsten. Ich dachte, ich haette eine goldene Bruecke gebaut, ueber die wir alle gehen koennen, um uns wieder dem Thema des Threads zu widmen.
 
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        #107  

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Member hat gesagt:
Vielleicht sollte der Yam mal ein gesammeltes TAF-Dankesschreiben an den Orangen schicken. Egal in welches Land wir in nächster Zeit zum Spaßurlaub fahren, es wird deutlich günstiger dadurch das der Dollar abschmiert.

Absolut. Baht mal wieder abartig stark. Aber Euro/Peso hola die Waldfee. Hoffe es hält noch, bis ich wieder in AC aufschlage.

Member hat gesagt:
Das sind teilweise sehr interessante Beiträge hier über die es sich lohnt nachzudenken. Das TAF ist lehrreicher als man erwartet 😉 Auch die Diskussionskultur gefällt mir in den letzten Wochen sehr gut, möchte ich einmal erwähnen.

Danke. Mir gefällt das Niveau hier auch. Deutlich besser als in vielen Börsenforen.
 
        #108  

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Member hat gesagt:
Prof. John Mearsheimer, ein Vertreter des geopolitischen Realismus, meint der Hegemon muesse den Erhalt der Hegemonie als oberste Prioritaet setzen.
Auch J. Mearsheimer vertritt Außenseiteransichten. Nicht so extrem wie Navarro und intelligenter.
Der Clip läuft eine Stunde, war mir ehrlich gesagt zulange.
Allerdings kenne ich seine Positionen zu Ukraine Russland. Sie basieren auf seiner Annahme, daß die NATO und EU mit ihrer Erweiterung nach Osten maßgeblich verantwortlich für den Krieg seien. Das ist Kreml Rhetorik und absoluter Unsinn. Jeder weiß, dass die NATO ein reines Defensivbündnis ist.

Ich habe aufgeben mit Leuten, die solche Meinungen vertreten, zu diskutieren, da einfach eine gemeinsame Basis fehlt auf deren Richtigkeit sich beide Seiten einigen können.

Member hat gesagt:
Ich glaube nicht, dass es Aufgabe eines Regierungschefs ist, fuer jedes Resort einen eigenen Plan zu entwerfen. Der muss sich in erster Linie um die stategische Ausrichtung kuemmern.
Zustimmung. Dafür hat er seine Berater. Wenn sich ein Präsident aber mit Verschwörungstheoretiker, extremen Hardliner oder Frühstücksfernsehen Hosts mit keinerlei Qualifikation für das Amt umgibtbf, dann kommt das heraus was wie gerade erleben.

Member hat gesagt:
Was Navarro angeht, ist der ein absoluter Assenseiter, der aber Ansichten vertritt, die Autarkie in den Mittelopunkt stellen. Ich hatte dazu hier schon einen Artikel aus der Berliner Zeitung verlinkt.
Das tut er, aber seine Ideen und Thesen finden in der Wirtschaftswissenschaft keinerlei Unterstützung. Er gilt dort als Chinahasser und Spinner.
Alleine die heute öffentlich gemachte Forderung China müsse sich zuerst bewegen, zeigt einen vollständigen Mangel an Verständnis wie Chinesen ticken.

Member hat gesagt:
Was denn dann? Die letzten Jahre sind US Anlagen in erster Linie viel besser gelaufen, weil der Staat sich immens verschuldet hat.
Trump machte die größten Steuersenkungen ohne Gegenfinanzierung, Biden den Green Deal und Inflation Reduction Act. Das Wachstum wurde sich teuer erkauft.
Allerdings kann Amerika dies tun, weil sie mit dem US Dollar die Weltreisewährung haben. Nicht optimal, aber 100 mal besser als den Unsinn den Trump jetzt veranstaltet.
Die Antwort der Finanzmärkte hierauf könnte eindeutiger nicht sein.

Member hat gesagt:
Zum einen sollte man nicht jedes Trump-Wort auf die Goldwaage legen. Fuer ihn ist der Effekt, den er mit seinen Aussagen erzielt, viel wichtiger als ihr Wahrheitsgehalt. Wenn man die eigene industrielle Basis als Hauptkriterium ansieht, dann ist Trumps Gefuehl des "ausgenutzt Werdens" nicht ganz abwegig
Jeder andere Politiker würde in der Luft zerrissen werden, wenn er auch nur annähernd so viel Unsinn und Lügen verbreiten würde.
Wenn einer ausgenutzt wurde, dann doch die Länder, die den USA über Jahrzehnte ein Leben über ihren Verhältnissen ermöglicht haben.
Das ständige Gejammer darüber finde ich unerträglich.
 
        #109  

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@Hardy641: sehe ich auch so, dass das Gejammer völlig fehl am Platze ist. War doch eine schöne Zeit, wo die Amis Mercedesse und Porsche in Massen importieren konnten, ohne befürchten zu müssen, dass der US-Dollar unter Druck kommt. Das ist jetzt aber anders und der Dollar verliert seine Funktion als internationale Reservewährung. Keiner will ihn mehr haben. Schon gar nicht die Zentralbanken. Stattdessen kaufen sie lieber Gold. Und auch die Anleihekurse von US-Staatsanleihen geben kräftig nach - und zwar nicht nur weil Cash für Margin-Calls benötigt wird. Die Investoren trauen dem Braten nicht mehr und verlangen höhere Risiko-Prämien mit der Folge höherer Zinsen für US-Staatsanleihen. Das war wohl das, was hauptsächlich zur Aussetzung der Zölle für 90 Tage (für die meisten Länder) geführt und die Experten im Oval Office ins Schwitzen gebracht hat. Der Vertrauensschaden ist da und quasi irreparabel. Laut Ray Dalio (Bridgewater Hedgefonds) und Sandra Navidi (die Schöne aus Mönchengladbach, bestens vernetzt in New York) sei es durchaus möglich, dass die USA in 2-3 Jahren ihre Zinsen nicht mehr bezahlen können, die sich derzeit immerhin auf ca. 970 Mrd. p.a. belaufen.
 
        #110  

Member

Member hat gesagt:
bestens vernetzt in New York) sei es durchaus möglich, dass die USA in 2-3 Jahren ihre Zinsen nicht mehr bezahlen können, die sich derzeit immerhin auf ca. 970 Mrd. p.a. belaufen
Zinseszins ist nu mal das grösste Arschloch wenn man Schulden hat … und dein bester Freund bei deinem Guthaben 🤷🏽‍♂️
Ich vermute mal das du die 970 Mrd in € angegeben hast … in Dollar sind es über 1,2 Billionen USD in 2024
 
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