Allgemeine Frage Todesstrafe gegen 6 Menschen wegen Drogenhandels in Indonesien !

  • Ersteller
        #21  

Member

Naja hier einige Punkte für Leute die ein Brett vor der Birne haben:

Die Todesstrafe verstößt gegen das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.

Die Todesstrafe ist unumkehrbar. Die Gefahr, einen unschuldigen Menschen hinzurichten, ist viel zu groß Siehe Koh Tao

Ein Staat darf sich nicht mit Mördern auf eine Stufe stellen.

Todesurteile treffen überdurchschnittlich oft Menschen in Armut oder ethnische und religiöse Minderheiten

Hinrichtungen sind grausam und entwürdigend. Sie senken den Respekt vor menschlichem Leben

Die Todesstrafe macht die Welt nicht sicherer. Sie schreckt Täter nicht vor Straftaten ab

Die Hinrichtung der Täter macht die Opfer nicht wieder lebendig

Die Todesstrafe verhindert jede Chance auf Rehabilitation eines Kriminellen

Auch viele Familien von Mordopfern lehnen die Todesstrafe ab, weil sie die Schmerzen ihres Verlustes nicht heilt

Die Todesstrafe bekämpft nicht die Ursachen für Verbrechen

Aber ich bin tolerant, ich akzeptiere auch Leute mit nen Brett vor der Birne. Ist meine Meinung und die ist unumstößlich was die Todestrafe betrifft.

Greetings GG
 
Zuletzt bearbeitet:
        #23  

Member

Kein Mensch oder Staat hat das Recht, einem Menschen das Leben zu nehmen. meine Meinung. Völlig gegen eine Todesstrafe für welches Vergehen auch immer.
 
        #24  

Member

Ich denke die Frage "Todesstrafe Ja/Nein" ist nicht zu beantworten.

Wir sagen nein - andersrum bin ich mir aber nicht sicher wieviele von uns den Racheengel spielen würden wenn das eigene Kind umgebracht wird...

Anderen Ländern erscheint unser Rechtssystem mitunter als lächerlich - das fängt zum Beispiel schon damit an dass viele nicht verstehen können was wir für "Wischi-Waschi"-Strafen bei Verkehrsverstössen haben.

Ich erinnere mich z.B. an den Fall des Epileptikers der in Hamburg 4 Menschen (unter anderem den Schauspieler Dietmar Mues und dessen Frau) getötet hat als er während der Fahrt einen Krampfanfall hatte.
Diees passierte nicht zum ersten Mal , er wusste um seine Krankheit und um seine Fahruntüchtigkeit.

Das Urteil : 3 Jahre und 6 Monate ohne Bewährung plus 5 Jahre Führerschinentzug...

Die Presse meinte : Ein hartes Urteil, es stand auch Bewährung im Raum.

Ich finde : Ein lächerliches Urteil ! Es hätte 2-stellig (10 Jahre +) ausfallen müssen !


Will sagen :
Es ist schwer zu beurteilen welcher Grad korrekt ist und welcher nicht.
Auch die Frage der Rehabilitation ist relativ - ein Beispiel :

Ein Vergewaltiger kommt nach 8 Jahren raus - und wird rückfällig .
Steht ein Staat nicht in der Pflicht seine Bürger zu schützen ? Sollte man bei solchen Verbrechern nicht sagen :
"Lieber Vorsicht als Nachsicht - einmal gemacht, für immer weggesperrt" ?

Ich kann nicht sagen ob ich die vollstreckten Urteile in Indonesien falsch finde - Drogen sind für mich ein rotes Tuch wo ich ehrlich sagen muss dass ich mit den Verurteilten kein Mitleid habe.
 
        #25  

Member

Member hat gesagt:
Ich denke die Frage "Todesstrafe Ja/Nein" ist nicht zu beantworten.
Wir sagen nein - andersrum bin ich mir aber nicht sicher wieviele von uns den Racheengel spielen würden wenn das eigene Kind umgebracht wird...
....
Letzterem würde ich vollkommen zustimmen. Mir fallen spontan auch diverse Fälle und Taten ein, in denen ich die Todesstrafe als gerecht ansehen würde.
Das ist aber für mich nicht die Kernfrage, wenn es um pro oder contra Todesstrafe geht.
Die Kernfrage muss doch lauten, ob man bereit ist ggfs. auch ein paar Unschuldige zu töten, bzw. ob und wie man das sicher ausschließen kann.

Wer also pro Todesstrafe ist, muss daher wenigstens eine praktikable Idee mitliefern, wie er Fehlurteile ausschließen will, oder konsequenterweise zugeben, dass er den Mord an Unschuldigen billigend in Kauf nimmt.
Aber ist man dann als Staat/Gesellschaft/Einzelner wirklich noch besser als die Schuldigen, die man zu recht hingerichtet hat?
 
        #26  

Member

Hallo,

@awita
Deine Argumentation wegen der Fehlurteile bzw . die Vermeidung von Fehlurteilen hat eine gewisse Berechtigung.

Dieses Problem (geb ich zu das dies ein gewichtiges Argument wäre) habe ich schon vor jahren auch mitbedacht als ich vom Todesstrafen-Gegner zum Befürworter wechselte.
Um Fehlurteile zu vermeiden habe ich auch kein Patentrezept aber trotzdem finde ich das bestimmt Delikte mit der Todesstrafe geahndet werden sollten. In den USA sind unter 1% nachgewiesene Fehlurteile gewesen!!! Also nachgewiessene fehlurteile nicht angenommene Fehlurteile.

Ich bin eben kein befürworter , das wenn jemand einen anderen Tötet er nach 15-20 jahren wieder Frei ist. Der getötete kann auch kein Leben mehr führen aber der Mörder kann (je nach Alter) nochmals Neu anfangen!!!! Was soll man Angehörigen sagen wenn dann jemand nach 15-20 jahren wieder frei ist????

Das die Todesstrafe nicht abschreckt weiss ich , aber um die Abschreckung geht es mir auch nicht. Wer gefährlich ist muss eben von der Gesellschaft ferngehalten werden. Und wer Tötet hat sein Lebensrecht für mich verspielt.

gruss
reiwaf1999
 
        #27  

Member

Die Todesstrafe ist ein endgültiges Urteil Nachteile :
1. nicht Abschreckend
2. Unschuldige können ungewollt durch Fehlurteil betroffen werden.
Vorteil:
1. die Rückfall Quote von Tätern ist gering.
2. günstiger als lange Haftstrafen wenn das Urteil innerhalb von 5 Jahren vollstreckt wird.
 
        #28  

Member

Ich bin für die Todesstrafe, aber nur in Fällen, wo ein Täter sich zu seinen Morden bekennt, weil er z.B. als Märtyrer in die Geschichte eingehen will.

Als Paradebeispiel sehe ich Anders Behring Breivik, der in Norwegen 77 Menschen getötet hat.

Und ich hoffe, dass ich wegen dieser Einstellung kein Brett vor der Birne habe (kann mich aber auch täuschen...?!).
 
        #29  

Member

Member hat gesagt:
... In den USA sind unter 1% nachgewiesene Fehlurteile gewesen!!! Also nachgewiessene fehlurteile nicht angenommene Fehlurteile. ...
Lt. Wikipedia wurden in den USA bisher 1389 Menschin hingerichtet, wovon 23 nachweislich unschuldig waren.
Das sind etwas mehr als 1%, aber sei es drum.
Nehmen wir mal deine 1%: Aktuell sitzen dort etwa 3000 in der Todeszelle. Hochgerechnet sind also 30 von denen unschuldig.
Selbst wenn es nur ein einziger wäre, ist das schlicht vorsätzlicher Mord, denn man weiß, dass man Unschuldige tötet. Man weiß nur nicht, wen man ermordet und wen man hinrichtet.

Was sagt man deren Familien warum deren Leben dem Staat, bzw. der Gesellschaft nichts wert war?

Letztlich gäbe es ja eine recht einfache und praktikable Alternative: Lebenslänglich (also bis zum Tod) wegsperren.
Dann hätte man wenigstens die Möglichkeit ein Fehlurteil zu korrigieren.

Ein schönes Beispiel ist doch dieser Fall des Ulvi Kulac. Der ist geistig etwas zurückgeblieben und wurde des Mordes an einem Mädchen schuldig gesprochen. Etliche Jahre später hat sich herausgestellt, dass er es nicht gewesen sein konnte und die Ermittlungen damals -freundlich formuliert- einseitig und schlampig waren.
Mit der Todesstrafe wäre er heute tot.

Member hat gesagt:
... Und wer Tötet hat sein Lebensrecht für mich verspielt. ...
Ganz so einfach ist das auch nicht. Wer entscheidet denn, ob eine Tötung ein Mord, ein Totschlag, ein Unfall oder gar gewollt und gerechtfertigt war?
Das kann sehr schnell zu einer Frage der Perspektive werden. Nicht umsonst unterscheidet unser Rechtsystem da sehr genau.

Was ist z.B. mit jemandem, der Betrunken in sein Auto steigt und in eine Gruppe Schulkinder rast? Mord, Totschlag, Unfall ?
Oder dem Soldaten, der mit seinem Sturmgewehr oder aus dem Apache-Hubschrauber auf Zivilisten schießt? Bedauerlicher Irrtum, Mord, Unfall?
Oder dem Mossad-Kommando, das (wie z.B. in Norwegen) den Falschen abknallt? Bedauerlicher Irrtum, Mord, Unfall?
Was ist mit einem Polizisten, der einen Zigarettenhändler zu Tode würgt (wenn er denn angeklagt würde)?
Oder was ist z.B. mit diesem Typen, der jüngst diese Tugce A. umgebracht hat? Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung, Unfall? Das gibt es auf Video und selbst da scheiden sich schon die Geister.
Und zu guter letzt: Was ist mit dem, aufgrund dessen Falschaussage jemand zum Tode verurteilt und vom Staat hingerichtet wurde? Ist das dann der nächste in der Todeszelle?

Ein weiteres Problem:
Hat man die Todesstrafe erst einmal, stellt sich die Frage, wofür man sie verhängt. Wie weit geht man dann da?
Welches Verbrechen ist so schwer, dass es die Todesstrafe rechtfertigt?

Mord? Da werden die Meisten wohl zustimmen. Stellt sich die Frage, was ist Mord und was nicht.

Drogenhandel? Ein Drogenhändler hat schließlich niemanden direkt getötet. Wenn überhaupt, dann indirekt, aber das ist schon schwierig nachzuweisen. Wenn indirekte Tötung aber schon reicht, was ist dann mit dem Lebensmittel- oder Pharmakonzern, der aus Kostengründen irgendwas zusammenpanscht, an dem einige Leute sterben. Wer stirbt da? Der Vorstand, die Abteilungsleiter, jeder, der es gewusst hat?
 
        #30  

Member

Member hat gesagt:
Die Todesstrafe ist ein endgültiges Urteil ...
Vorteil:
1. die Rückfall Quote von Tätern ist gering.
...
:lach::lach::lach: ... da kann man nicht widersprechen.
 
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