Allgemeine Frage Todesstrafe gegen 6 Menschen wegen Drogenhandels in Indonesien !

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        #31  

Member

Member hat gesagt:
...
Ich bin eben kein befürworter , das wenn jemand einen anderen Tötet er nach 15-20 jahren wieder Frei ist. Der getötete kann auch kein Leben mehr führen aber der Mörder kann (je nach Alter) nochmals Neu anfangen!!!! Was soll man Angehörigen sagen wenn dann jemand nach 15-20 jahren wieder frei ist????

... Wer gefährlich ist muss eben von der Gesellschaft ferngehalten werden. ...
Wäre nicht beides auch durch lebenslange Haft (bis zum Tod) zu lösen?
Ich sehe da den Vorteil der Todesstrafe gegenüber der lebenslangen Haft nicht wirklich.
 
        #32  

Member

@awita
also lebenslange haft (bis zum Tod) darf es in D laut BVG NICHT geben. Ausnahmen sind nur bestimmte besonders schwerwiegende delikte.

Also ein "normaler" Mörder kann in Bayern nach zur Zeit 19 jahren wieder Frei sein. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 16-17 jahren.

Ich habe mir bei dem Thema immer folgendes vorgestellt:
jemand tötet jemanden aus meiner Family. nach 20 Jahren läuft der wieder herum und baut sich ein neues Leben auf.

Der getötete baut sich aber nichts mehr auf......

Thema FEHLURTEIL: ich glaube das man dies sehr gut händeln kann, das heisst das man Fehlurteile stark minimieren kann. In den USA liegt die Qoute dafür bei unter 1 % ( also bei den wirklich nachgewiesenen ).

Allein der Kostenfaktor ist ja auch noch zu berücksichtigen: 20 jahre haft kosten eine sehr grosse Summe, die Todesstrafe ist billig.
Natürlich halte ich das Vorgehen in den USA auch nicht tragbar das die Leute dann 10-20 jahre in der Todeszelle sitzen bevor sie hingerichtet werden.

Ich denke mal das man dies in 3-5 jahren rechtskräftig hinbekommen kann. Wobei wenn ich an die reine Gerichtszeit denke ich da sogar auf 1-2 jahre komme.
Diese ganze zeit könnte man noch kürzen wenn man spezielle gerichte für die Todesstrafe schaffen würde.

Gruss
reiwaf1999
 
        #33  

Member

Member hat gesagt:
Thema FEHLURTEIL: ich glaube das man dies sehr gut händeln kann, das heisst das man Fehlurteile stark minimieren kann. In den USA liegt die Qoute dafür bei unter 1 % ( also bei den wirklich nachgewiesenen ).

Stark minimieren reicht aber nicht! Mal von rechtsphilosophischen Fragen abgesehen will ich nicht in einem Staat leben, der es in Kauf nimmt, Unschuldige zu töten! Das ist in einem klassischen Rechtsstaat nicht praktikabel ... Aus menschlicher Sicht stimme ich dir zu. Ich wüsste auch nicht, was ich persönlich mit einer Person anstellen würde, die jemanden aus meinem Bekanntenkreis "auf dem Gewissen" hat ...
 
        #34  

Member

@sukhumvit
Unschuldig getötet geht nicht?! Aber Unschuldig 20 jahre sitzen geht?!

Ok, das ist deine Meinung die ich respektiere.

Wie gesagt: seit Jahrhunderten gibt es da eben Meinungsverschiedenheiten zu dem Thema.

gruss
reiwaf1999
 
        #35  

Member

Member hat gesagt:
@sukhumvit
Unschuldig getötet geht nicht?! Aber Unschuldig 20 jahre sitzen geht?!

Ok, das ist deine Meinung die ich respektiere.

Wie gesagt: seit Jahrhunderten gibt es da eben Meinungsverschiedenheiten zu dem Thema.

gruss
reiwaf1999

Exakt! Leider gibt es kein Land auf dieser Welt, das immer 100 % richtig liegt! Der gravierende Unterschied bei einem Fehlurteil, das den Tode zur Folge hat, ist der, dass diese Person überhaupt keine Chance mehr hat, selbst wenn Fehler aufgedeckt wurden! Interessant wäre zu wissen, wie du über diese Thematik urteilen würdest, wenn du selbst unverschuldet in ein solches Szenario hineingeraten würdest ...
 
        #36  

Member

Member hat gesagt:
@awita
also lebenslange haft (bis zum Tod) darf es in D laut BVG NICHT geben. Ausnahmen sind nur bestimmte besonders schwerwiegende delikte.

Also ein "normaler" Mörder kann in Bayern nach zur Zeit 19 jahren wieder Frei sein. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 16-17 jahren.

Ich habe mir bei dem Thema immer folgendes vorgestellt:
jemand tötet jemanden aus meiner Family. nach 20 Jahren läuft der wieder herum und baut sich ein neues Leben auf.

Der getötete baut sich aber nichts mehr auf
...
Schon klar, dass es in D weder die Todesstrafe noch Haft bis zum Tode gibt. Aber bevor man die Todesstrafe einführt, macht es doch mehr Sinn die lebenslange Haft (also bis zum Tod) einzuführen.
Die Auswirkungen sind in Hinblick auf fast alle Argumente pro Todesstrafe die gleichen. Die Angehörigen hätten eine Genugtuung, die Gesellschaft wäre geschützt, usw.

Die einzige Ausnahme wäre dieses Argument ...
Member hat gesagt:
...
Allein der Kostenfaktor ist ja auch noch zu berücksichtigen: 20 jahre haft kosten eine sehr grosse Summe, die Todesstrafe ist billig.
...
... und das halte ich für ziemlich zynisch.
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man aus Kostengründen bereit ist auch mal einen Unschuldigen als Kollateralschaden hinzurichten.
Klingt für mich ziemlich pervers.
Aber vielleicht liege ich ja falsch. Denken wir das doch mal weiter ...
Wie wäre es denn, wenn man aus den Hinrichtungen so eine TV-Show macht, ähnlich wie bei dem Schwarzenegger-Film "Running Man"? Dann würde durch die Werbeeinnahmen vielleicht sogar noch was übrig bleiben. Man könnte natürlich auch andere Formate wählen, wie z.B. Knast-Big Brother.
Immer gern genommen sind natürlich auch Arbeitslager und das Verleihen von Sträflingen als billige Arbeitskräfte an die Wirtschaft. Da kommt dann nochmal richtig Kohle rein und dass sich das rechnet haben ja IG-Farben und Co. bereits bewiesen. Da würden wir in D noch nicht mal Neuland betreten und könnten auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Man müsste natürlich die Tätigkeiten den heutigen Gegebenheiten anpassen. Die in der Todeszelle sitzen, können z.B. Atommüllfässer eingraben. Dann spart man sich auf Dauer sogar noch die Giftspritze oder die Stromrechnung.
Etwas Schwund ist halt immer. :ironie:

Was das Thema Fehlurteil im Allgemeinen angeht, kann ich mich nur @sukhumvit anschliessen: "Stark minimieren reicht nicht!"
Wird auch nur ein Einziger unschuldig durch die Justiz eines Staates hingerichtet, ist der Staat, die Gesellschaft und die Justiz kein bisschen besser als die Mörder, die sie sonst noch so hinrichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #37  

Member

Member hat gesagt:
Deine Argumentation wegen der Fehlurteile bzw . die Vermeidung von Fehlurteilen hat eine gewisse Berechtigung.

Dieses Problem (geb ich zu das dies ein gewichtiges Argument wäre) habe ich schon vor jahren auch mitbedacht als ich vom Todesstrafen-Gegner zum Befürworter wechselte.
...
Mich würde interessieren, was dich damals bewogen hat deine Meinung zu ändern, bzw. welches Argument pro Todesstrafe für dich so gewichtig war, dass du den Tod von Unschuldigen (in welcher Anzahl auch immer) dafür in Kauf nehmen würdest.
 
        #38  

Member

Hallo,

ok, 100% Sicherheit vor Fehlurteilen gibt es nicht. Das ist mir schon klar. Aber daraus kann ich leider keine Ablehnung der Todesstrafe ableiten.

Wie ich bereits schon einmal erwähnte liegt die fehlurteilsquote in den USA bei unter 1% ( bei den nachgewiesenen Fehlurteilen ). In anderen Ländern ist sie mit Sicherheit grösser (nenne da den Irak, China und sonstige).

Ich gebe auch zu das in Staaten wie China und auch in arabischen Ländern die Todesstrafe zu einem Instrument der Herstellung von innerer Ruhe und auch von Unterdrückung von Meinung missbraucht wird.

Mir ist auch Klar das wenn die Todesstrafe eingeführt würde es nur in einem Rechtssystem wie dem unseren sein darf. Natürlich gibt es auch bei uns Fehlurteile aber unser rechtssystem ist doch bei allen Fehlern sehr sicher. Und man müsste natürlich ganz andere Vorgehensweisen bei der Todesstrafe anwenden. Also es müsste die Strafprozessordnung dahingehend angepasst werden.

Aber das ganze ist ja mehr als Theoretisch weil in Deutschland es in diesem Lebensalter keine Einführung mehr geben wird. Deshalb ist ja die ganze Diskussion nur sehr hypotetisch.

Ich erwähnte die Kosten und es wurde angemerkt es sei Zynisch. Ok, kann sein das dies so rüberkommt. aber in Wahrheit ist es so das die Todesstrafe nach neuem Modell wesentlich günstiger ist als als alternative die lebenslange Inhaftierung (wenn sie wirklich bis zum Tode gehen würde, was ja bei uns nicht möglich wäre).
Dabei immer beachten bei den Kosten: ich meine NICHT das Modell USA, wo die Leute 10-20 Jahre in den Todeszellen vergammeln.

@sukhumvit

Du fragst wie ich denken würde wenn ich unverschuldet in solch eine Situation kommen würde......

Das ist relativ einfach zu beantworten: wir gehen davon aus das ich selber weiss das ich unschuldig bin (also wirklich unschuldig und nicht nur das recht falsch auslege) aber in einem Verfahren in Asien als schuldig verurteilz würde. Ich würde alles versuchen um aus dem gefängniss rauszukommen (siehe den Film BANGKOK HILTON). Wenn dies nicht klappen sollte muss ich in den sauren Apfel beissen und eben dies so akzeptieren.

Und ausser bei Mord müsste ich ja dann in gewissen kreisen verkehren (was ich nicht tue) um in diese Situation zu kommen.

@awita

Du fragst was mich dazu bewogen hat meine Meinung zu ändern bzw. welches Argument für mich ausschlaggebend war.

Also ich war ein Todesstrafen Gegner und habe dies immer als "versagen" des Staates angesehen , das er mit gewissen Leuten nicht fertig wird und einfach sie Tötet. Und in diesem Komplex spielen auch noch andere Gründe eine Rolle.
Zum befürworter bin ich geworden durch folgende persönliche Erfahrungen (Kurzform:(

1987 wurde ich von jemanden mit 3 Messerstichen so verletzt das ich sehr lange brauchte um dies wieder zu 90% herzustellen. Ok, dieser Mann bekam damals 6 Jahre. Er hatte bereits eine lange Vorstrafenliste und schon 9 jahre gefängniss hinter sich als er mich verletzte. Als er rauskam hat er bereits 2 jahre später wieder das selbe Delikt mit jemand anderen gemacht und bekamm dafür diesmal fast 9 Jahre.
1998 wurde in meinem engeren Bekanntenkreis ein 12 jähriges Mädchen getötet. Der Täter war hier auch wieder Vorbestraft wegen Sexueller Delikte mit Kindern und Erwachsenen. Er kam damals auf grund einer günstigen Sozialprognose aus dem gefängniss und bereits 7 Monate nach seiner Entlassung tötete er die 12 jährige. Er bekamm zwar Lebenslänglich mit besonderer Schwere der schuld und sitzt immer noch. Aber wenn er gut die Therapie durchläuft ( macht sie zum 2. mal nun) hat er realistische Chancen wieder frei zu kommen.
Und ich will da nicht entscheiden ob es dann gut geht oder ob er nicht wieder jemanden tötet.

Nach diesem Tötungsfall habe ich mich sehr intensiv mit dieser Problematik beschäftigt (also Rückfall bei Tätern etc.) und so bin ich dann nah knapp 3 jahren Recherche zum befürworter der Todesstrafe geworden.

Wie ja schon mal erwähnt. Mir geht es nicht um Rache oder das der Täter leiden oder büssen soll. Nein, mir geht es rein darum das von diesem Täter, ich wiederhole: von diesem Täter, keine Gefahr mehr ausgeht.
Ergänzend: ich weiss auch das die Todesstrafe NICHT abschreckt, darum geht es mir auch gar nicht. Strafen schrecken eh nur sehr,sehr selten ab.
Nein, nochmals: es geht darum das jemand sein Lebensrecht verwirkt hat wenn er bestimmte Taten begangen hat.

Schönen Sonntag Abend wünscht

reiwaf1999
 
        #39  

Member

Deine Argumentation unter #38 steht auf dünnen Beinen:
Den Zynismumvorwurf kannst Du nicht entkräften, sondern machst direkt munter mit noch mehr Zynismus weiter.
Dein Sinneswandel von contra Todesstrafe zu pro Todesstrafe ist rein durch persönliche Befangenheit erklärbar.
Die Begründung für dein "Pro" ist, dass "von diesem Täter keine Gefahr mehr ausgeht". Genau dieses Ziel kann mit echter lebenslanger Haft ebenfalls erreicht werden.

Warum also sollte die Todesstrafe gut sein? Geht es in Wahrheit doch nur um Rache/Vergeltung/niedere Triebe?
 
Zuletzt bearbeitet:
        #40  

Member

Member hat gesagt:
Deine Argumentation unter #38 steht auf dünnen Beinen:
Den Zynismumvorwurf kannst Du nicht entkräften, sondern machst direkt munter mit noch mehr Zynismus weiter.
Dein Sinneswandel von contra Todesstrafe zu pro Todesstrafe ist rein durch persönliche Befangenheit erklärbar.
Die Begründung für dein "Pro" ist, dass "von diesem Täter keine Gefahr mehr ausgeht". Genau dieses Ziel kann mit echter lebenslanger Haft ebenfalls erreicht werden.

Warum also sollte die Todesstrafe gut sein? Geht es in Wahrheit doch nur um Rache/Vergeltung/niedere Triebe?

Man kann es aber auch anders formulieren :

Warum sollte bei jemandem der vorsätzlich 5 Leute auf der Strasse abknallt und bei dem diese Schuld ganz klar nachgewiesen ist die Todesstrafe nicht angewendet werden ?

Warum sollte bei jemandem bei dem klar bewiesen ist dass er eines der eines der grössten jemals ausgehobenen Drogenlabore in SOA betrieben hat die Todesstrafe nicht angewendet werden ?

Warum sollte bei jemandem bei dem man klar nachweisen kann das er zigfach Kinder und Frauen sexuell missbraucht hat die Todesstrafe nicht angewendet werden ?


Natürlich kann man jetzt sagen "ein Staat hat nicht das Recht" etc. ...

Aber wenn es WIRKLICH bewiesen ist kann man auch anders argumentieren :

Diese Personen haben Menschen getötet, Leben zerstört.

Warum soll die Allgemeinheit welche durch diese Leute schon genug geschädigt wurde noch 40 Jahre lang für Ihr Knastleben aufkommen ?

Warum soll die Allgemeinheit für Operationen, Zahnersatz und Herzschrittmacher für Schwerstverbrecher aufkommen während genau diese Täter sich einen scheiss um ihre sterbenden/geschändeten/leidenden Opfer gekümmert haben ?

Traurig bei uns ist dass für die medizinisch-psychologischen Aufwendungen für Vergewaltiger in der Geschlossenen MEHR Geld ausgegeben wird als für die Opfer ausgegeben wird !
Es gibt Opfer die nicht mehr arbeiten können - die schaffen es nicht mehr ! Aber die ERwerbsminderungsrente wird abgelehnt.
In Wahrheit wird diese Rente nicht aus medizinischen Gründen abgelehnt - sondern aus Kostengründen !


Wie gesagt :
Ich rede nicht über die klassisch-amerikanischen Rassismusurteile wo auf mehr als fragwürdige Zeugenaussagen ( 8-jährige die nach 5-stündiger Befragung irgendetwas bestätigen, Verurteilung geitig behinderter oder mangelhafte, einseitige Ermittlungsarbeit) gebaut wird...
 
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