Thailändisch lernen

Allgemeine Frage Todesstrafe gegen 6 Menschen wegen Drogenhandels in Indonesien !

        #51  

Member

Hallo,

@eddie11 natürlich bin ich befangen. Das ist aber jeder wenn er seine gründe vorbringt. Zu dem Thema "Lebenslanger Haft" nur soviel: laut BVG darf es keine echte Lebenslange Freiheitsstrafe geben!!! PUNKT und aus!!!! So IST DAS GESETZ IM MOMENT. Die Begründung in Kurzform des BVG: jedem menschen muss es möglich gemacht werden in Freiheit zu leben. Und der Staat hat bei seinen Strafen dies zu berücksichtigen.
Und da ist eben für mich der Knackpunkt: da es keine Lebenslange Freiheitsstrafe geben DARF (laut Gesetz) ist es wahrscheinlich das dieser Täter wieder Frei kommt. Und somit besteht die Gefahr das er wieder Mordet. Und dieses Risiko möchte ich den neuen Opfern nicht gegenüber erklären müssen.
Also ist es besser die Todesstrafe anzuwenden, denn dann ist es definitiv ausgeschlossen das dieser Täter wieder mordet.

Du schreibst ja das zu einem modernen Rechtsstaat das Prinzip Auge um Auge nicht passt. Aber was passt dann? Sollen wir zulassen das jemand solange immer wieder Tötet bis er biologisch bestimmt stirbt? In so einem Staat möchte ich aber nicht leben.

Ich bleibe dabei bei meiner Meinung: wer handelt muss mit Reaktionen rechnen. Wenn ich jemanden eine Ohrfeige gebe muss ich rechnen das er zurückschlägt oder mich anzeigt. Ich kann nicht erwarten das er wie Jesus auch die andere Wange hinhält und nichts passiert.
Deshalb meine Ansicht: wer tötet (und auch bei anderen delikten) hat sein Lebensrecht verwirkt und wird vom Staat getötet.
Die Giftspritze ist relativ sicher wenn sie von Fachleuten angewandt wird (daran scheitert es derzeit in den USA). Und sie erlaubt einen schnellen, schmerzlosen Tod. Das ist immerhin noch besser für den Täter als das was er manchmal an Qualen verabreicht hat.

Einen schönen Abend wünscht

reiwaf1999
 
        #52  

Member

Member hat gesagt:
... Zu dem Thema "Lebenslanger Haft" nur soviel: laut BVG darf es keine echte Lebenslange Freiheitsstrafe geben!!! PUNKT und aus!!!! So IST DAS GESETZ IM MOMENT.
...
Und da ist eben für mich der Knackpunkt: da es keine Lebenslange Freiheitsstrafe geben DARF (laut Gesetz) ist es wahrscheinlich das dieser Täter wieder Frei kommt. Und somit besteht die Gefahr das er wieder Mordet. Und dieses Risiko möchte ich den neuen Opfern nicht gegenüber erklären müssen.
Also ist es besser die Todesstrafe anzuwenden, denn dann ist es definitiv ausgeschlossen das dieser Täter wieder mordet.
...
Deine Argumentation ist nicht schlüssig.
Man kann nicht die lebenlange Haft als Alternative zur Todesstrafe mit der Begründung ablehen, dass das Gesetz eine lebenslange Haft nicht erlaubt.
Das gilt doch für die Todesstrafe genauso.
Es geht darum, ob man die Todesstrafe einführt, oder evtl. Alternativen dazu findet. In beiden Fällen müssten aktuelle Gesetze angepasst werden.
Darum geht es doch bei der Diskussion. Da ist es schon ziemlich unsinnig Alternativen mit der Begründung abzulehnen, dass das Gesetz diese aktuell nicht zulässt.
 
        #53  

Member

Meine persönliche Meinung:
Todesstrafe gehört abgeschafft.
Auch würde ich keinen Menschen quälen. Es sei denn er hat mein Auto geklaut... oder es versucht.
 
        #54  

Member

Vorweg: Ich bin strikt gegen die Todesstrafe, da ich sie als unmenschlich empfinde.

Und jeder der die Todesstrafe befürwortet, soll sich doch mal überlegen ob er sie denn auch selbst vollstrecken würde.

Gleichzeitig bin ich jedoch in einem Dilemma, da ich schon eine gewisse Genugtuung empfinde wenn ich wieder mal lese,
dass eine anonyme Drohne, oder ein Einsatzkommando irgendwo auf der Welt einen skrupelosen Möder ins Jenseits befördert hat. Da denk ich dann doch, da hat er seine gerechte Strafe bekommen.

Die Sache hat halt viele Seiten.
 
        #55  

Member

Member hat gesagt:
...
... wenn ich wieder mal lese,
dass eine anonyme Drohne, oder ein Einsatzkommando irgendwo auf der Welt einen skrupelosen Möder ins Jenseits befördert hat. Da denk ich dann doch, da hat er seine gerechte Strafe bekommen.
Schlechtes Beispiel, bzw. ein gutes Beispiel contra Todesstrafe.
Drohnenmorde finde ich bei weitem schlimmer als ein Rechtsystem, dass die Todesstrafe hat.
Bei den Drohnenangriffen gibt es nicht mal ein Verfahren, also auch kein Urteil, geschweige denn eine Beweisführung.
Das ist pure willkür und nichts als glatter Mord.
Davon abgesehen, werden gerade dabei haufenweise Unschuldige getötet, denn die Drohnen feuern nicht auf vermeintliche Täter, sondern auf irgendwas das denen zugeordnet wird.
Der ehemalige US-Verteidungsminister musste ja bereits einräumen: "We kill based on meta data", was nichts anderes bedeutet, als dass eine Drohne z.B. auf das Signal eines Handys oder das GPS eines Autos abgefeuert wird, welches der Zielperson zugeordnet wird.
Dass ein Handy dabei evtl. nicht immer von der gleichen Person benutzt wird, bzw. auch bewusst an Unbeteiligte weitergegeben werden kann, nimmt man dabei in Kauf.
Ebenso kann eine Drohne nicht unterschieden, ob die Zielperson überhaupt im Auto sitzt und/oder noch andere Personen drin sind.
 
        #56  

Member

Hallo reiwaf1999

Grundsätzlich toleriere ich Deine Meinung und will sie Dir sicher nicht verbieten. Bei dieser Diskussion werden Argumente und Gegenargumente gebracht.
Deine Argumente halte ich nicht für sehr belastbar, siehe #39.

Was kam jetzt an Argumenten neu dazu?


Member hat gesagt:
@eddie11 natürlich bin ich befangen. Das ist aber jeder wenn er seine gründe vorbringt.

Du willst nicht allen Ernstes befangenes Verhalten legitimieren?
Stell Dir mal vor ein Richter wäre befangen und dürfte im Mordprozess betreffend des Mordes an seinem Kind urteilen. Wäre das legitim?
Na also - und genau deswegen ist das in D auch nicht erlaubt.

Befangenheit ist genau kein geeigneter Gemütszustand, um objektiv zu handeln, zu argumentieren, zu richten.

Member hat gesagt:
Zu dem Thema "Lebenslanger Haft" nur soviel: laut BVG darf es keine echte Lebenslange Freiheitsstrafe geben!!! PUNKT und aus!!!! So IST DAS GESETZ IM MOMENT.
Unter #52 hat awita schon alles hierzu gesagt: Dein Argument gegen lebenslange Haft ist gar keines. Dennoch hast Du es so jetzt schon zum zweiten Mal gebracht. Dadurch bleibt es aber immer noch falsch.
Ersetze einfach "echte Lebenslange Freiheitsstrafe" durch "Todesstrafe". Und schon ist Dein Argument futsch.

Worum es hier geht, ist die hypothetische Annahme, dass die Todesstrafe oder eben echte lebenslange Haft in D eingeführt werden soll.



Member hat gesagt:
Du schreibst ja das zu einem modernen Rechtsstaat das Prinzip Auge um Auge nicht passt. Aber was passt dann? Sollen wir zulassen das jemand solange immer wieder Tötet bis er biologisch bestimmt stirbt?

Nein, lebenslang wegsperren.


Member hat gesagt:
Wenn ich jemanden eine Ohrfeige gebe muss ich rechnen das er zurückschlägt oder mich anzeigt. Ich kann nicht erwarten das er wie Jesus auch die andere Wange hinhält und nichts passiert.

D'accord. So sehe ich das auch.

Member hat gesagt:
Deshalb meine Ansicht: wer tötet (und auch bei anderen delikten) hat sein Lebensrecht verwirkt und wird vom Staat getötet.
Erkläre mir mal das "deshalb". Hier sehe ich die Begründung nicht.

Ich sehe keine stabile Argumentation, die schlüssigen Gegenargumenten standhält.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #57  

Member

Das Besipiel von malaja50 finde ich nun nicht grad ein gutes Beispiel gegen die Todesstrafe.

Ich teile seine Meinung auch, wenn z.B. gegen die al-Qaida oder ISIS massiv vorgegangen wird ist es nach deinem Gutdünken simpler Mord. Ich sehe es eher als Selbstverteidigung, denn diese Leute sind eine massive Bedrohung der Andersdenkenden. Was natürlich nicht toll ist, das dabei auch teilweise unschuldige getötet werden. Aber die Schuldigen für die unschuldigen Opfer sehe ich auch zumeist bei den Gruppierungen. Sie sind es doch die sich feige zwischen Zivilisten verschanzen.

Und wie Reiwaf schon anmerkte, bei durch eindeutige Beweise bewiesenen Straftaten, hierbei KEINE Indizienbeweise, ist eine Todesstrafe in sehr schwerwiegenden Fällen aus meiner Sicht durchaus vertretbar. Natürlich ist eine Abgrenzung schwer, aber Argumente wie ohne eindeutige Beweislage sind sie dann freizusprechen halte ich für falsch. Es gibt heute Verfahren, welche rein auf Indizien beruhen, für diese darf es keine Todesstrafe geben. Wenn aber ein Massenmördewr auf frischer Tat ertappt wird z.B., dann aht dieser in meinen Augen ein Recht auf Leben verwirkt.
Wieso soll bei diesem Menschen die Menschenrechte zählen, wenn er sie bei anderen mit Füßen tritt?

Es ist ein verdammt schweres Thema und ich bin froh, das ich es nicht zu entscheiden habe...

Gruß RudiOl
 
        #58  

Member

Member hat gesagt:
... aber Argumente wie ohne eindeutige Beweislage sind sie dann freizusprechen halte ich für falsch. ...
Damit bist du auch ganz auf der Linie des deutschen Rechtsystems.
Ich finde den Grundsatz "in dubio pro reo" hingegen wichtig und halte es für falsch, dass er im deutschen Recht nicht gesetzlich verankert ist.
Ich halte es für schwierig jemanden zu z.B. 15 Jahren Haft zu verurteilen und gleichzeitig einräumen zu müssen, dass man sich seiner Schuld nicht ganz sicher ist.
Eine solche Blöße kann und darf sich ein Rechtsystem nicht geben. Das würde mehr schaden als nutzen.

Davon abgesehen:
Hier wird immer von klaren und eindeutigen Beweisen gesprochen, von Morden die man auf Video hat, oder von Massenmördern, die man auf frischer Tat erwischt.
Wie oft kommt sowas bitte vor? Das bewegt sich doch im Promillebereich. Dafür soll man das Grundgesetz ändern?
Wenn man für die Einführung der Todesstrafe ist, sollte man dabei nicht irgendwelche konstruierten Ausnahmefälle vor Augen haben, sondern das, was jeden Tag in den Gerichten verhandelt wird. Und da gibt es diese eindeutige Beweise und Massenmörder, die mit der Waffe in der Hand über dem Opfer verhaftet werden nun mal selten.
Letztlich soll doch diese Einschränkung auf diese angeblich so klaren Fälle nur von der Frage ablenken, was man denn macht, wenn es tatsächlich Unschuldige erwischt.

Ich finde man sollte bei der Frage pro oder contra Todesstrafe nicht so sehr auf die zu recht verurteilten (und von mir aus auch hingerichteten) Täter blicken, sondern sich fragen, was man mit den Opfern der Todesstrafe macht. Die wird es nämlich so sicher geben, wie das Amen in der Kirche. Vielleicht 2, vielleicht 20, vielleicht mehr.
Was sagt man denen, bzw. ihren Familien? Wie entschädigt man die? Wie erklärt man denen, dass ihr Angehöriger leider irrtümlich hingerichtet wurde, weil man sich statt für lebenlange Haft für die Todesstrafe entschieden hat?
Da wird unweigerlich die berechtigte Frage kommen, was man durch das Töten im Vergleich zum Wegsperren gewonnen hat.
Mehr als die Gefängniskosten wurde hier bisher nicht angeführt, und die würden nicht mal ausreichen, wenn man die Angehörigen bei Fehlurteilen auch nur ansatzweise angemessen (soweit überhaupt möglich) entschädigen würde.
 
        #59  

Member

Member hat gesagt:
Das Besipiel von malaja50 finde ich nun nicht grad ein gutes Beispiel gegen die Todesstrafe.

Ich teile seine Meinung auch, wenn z.B. gegen die al-Qaida oder ISIS massiv vorgegangen wird ist es nach deinem Gutdünken simpler Mord. Ich sehe es eher als Selbstverteidigung, denn diese Leute sind eine massive Bedrohung der Andersdenkenden.
...
Wer entscheidet denn, dass diese Leute (wer eigentlich?) eine massive Bedrohung sind? Die CIA, die NSA, der BND?
Wer auch immer, es entscheidet jedenfalls kein einigermassen legitimiertes Gericht.
Das beste Beispiel ist doch Guantanamo. Alle die dort sitzen (und zum Teil wegen erwiesener Unschuld wieder freigelassen) wurden, wurden auch dorthin verfrachtet, weil sie eine massive Bedrohung waren. Sicher stimmt das für einige von denen. Aber was ist mit den anderen?
Glaubst du ernsthaft, dass die Entscheider darüber, ob jemand eine Bedrohung ist und somit den Tod "verdient", bei den Drohnenangriffen andere sind, als die, die darüber entschieden haben, dass die Guantanamo-Häftlinge eine Bedrohung sind?
Letztere kannst du freilassen und mit einem "sorry" nach Hause schicken. Erstere -wenn du sie denn tatsächlich triffst- nicht.

Noch schlimmer finde ich dabei, dass die auf Ziele schiessen, die sie nicht eindeutig identifizieren können. Das muss man sich mal vorstellen. Die jagen eine Rakete in eine Wohnung, auf ein Auto oder sonstwas, weil sie dort ein Handysignal orten, über das einige Tage oder Stunden zuvor angeblich Terroristen telefoniert haben. Dabei ist es mehr als ein Mal vorgekommen, dass völlig Unschuldige getötet wurden, die zufällig in der Nähe waren, oder denen man das Handy zugesteckt hat.
Das hat mit Kampf gegen Terror nichts mehr zu tun. Das ist Terror.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #60  

Member

Member hat gesagt:
... Wenn aber ein Massenmördewr auf frischer Tat ertappt wird z.B., dann aht dieser in meinen Augen ein Recht auf Leben verwirkt.
Wieso soll bei diesem Menschen die Menschenrechte zählen, wenn er sie bei anderen mit Füßen tritt?
...
Ich würde sagen, weil das letzlich wohl das Einzige ist, was uns als Einzelnen und als Gesellschaft von ihm unterscheidet. Auf diesen Unterschied würde ich Wert legen und nicht mit ihm auf einer Stufe stehen wollen.
 
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