Turbulenzen und andere Unglücke - SQ321 und weitere Unglücksflieger

  • Ersteller
        #332  

Member

        #333  

Member

Member hat gesagt:
Eine mehr als todsichere Phase während eines Fluges als diese gibt es wohl kaum. Das Flugzeug ist betankt und eine jede Gegenmaßnahme wäre ...
In dem Fall war das der dicht bebauten Umgebung geschuldet. Es gibt viele Flughäfen wo es das nicht gibt.. Es gibt auch Glück beim Triebwerksausfall unmittelbar nach dem Start.
Am 27. Dezember 1991 machte eine McDonnell Douglas DC-9-81 der SAS (OY-KHO) kurz nach dem Start vom Flughafen Stockholm/Arlanda eine Bruchlandung auf einem Feld. Als „Wunder von Stockholm“ bezeichnet, überlebten alle 129 Menschen an Bord. Ursache war ein Ausfall beider Triebwerke aufgrund von Klareis, das sich nach dem Abheben von den Flügeln gelöst hatte (siehe auch Scandinavian-Airlines-Flug 751 auf Wikipedia).

Beim Flug 171 der Air India hat anscheinend keiner der Piloten versucht den Kurs zu ändern und die parallel zum Wohnheim befindliche Straße anzusteuern,. Es könnte sein, dass dann mehr lebend raus gekommen wären. Aber der nahegelegene Fluss war wohl unerreichbar.

Die Frage ist welche Lehren man daraus ziehen soll? Jedenfalls Alarmglocken wenn das Betätigen von cut off im Flug passiert wären schon mal ein Ansatz. Und ein sofortiger Neustart der Triebwerke mittel eines schnellen Notfall Procederes kann ich mir vorstellen. Das was dann war war ja jedenfalls nicht schnell genug verfügbar. Das Anlassen neuerer Triebwerke, etwa auch bei A321 und A320 in der neo Serie dauert generell ziemlich lange.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #334  

Member

Member hat gesagt:
Die Frage ist welche Lehren man daraus ziehen soll? Jedenfalls Alarmglocken wenn das im Flug passiert wären schon mal ein Ansatz.

Sicher werden auch aus diesem Unfall Lehren gezogen werden. Ich koennte mir vorstellen, dass die komplette Triebwerksabschaltung bzw. die Abschaltung der Treibstoffzufuhr in der Startphase, wo ein Absturz unausweichlich wird, nicht mehr moeglich sein wird. Dass es bislang moeglich war, kann man Boeing kaum ankreiden. Es wird immer Eventualitaeten geben, die nicht vorhergesehen wurden. Da gilt dann der gefluegelte Spruch aus der Softwareentwicklung:

You cannot make a fool proof program. Why? Because they keep making better and better fools.
 
        #335  

Member

Member hat gesagt:
Also dreht sich die Frage doch um einen möglichen erweiterten Suizid. Ich kann es zwar immer noch nicht ganz fassen, und klar, andere Szenarien sind noch nicht ausgeschlossen. Aber Beispiele gibt es genug:

9. Februar 1982: Japan-Air-Lines-Flug 350
21. August 1994: Royal-Air-Maroc-Flug 630
19. Dezember 1997: Silk-Air-Flug 185
11. Oktober 1999: Air-Botswana-Flugunfall 1999
31. Oktober 1999: Egypt-Air-Flug 990
29. November 2013: Linhas-Aéreas-de-Moçambique-Flug 470
24. März 2015: Germanwings-Flug 9525
10. August 2018: Entwendung und Absturz einer De Havilland DHC-8-400 der Horizon Air
23. März 2019: Diebstahl und Absturz einer Beechcraft King Air B200 im März 2019

Für mich gehört auch der Malaysia-Airlines-Flug 370 ( MH370) von Kuala Lumpur nach Peking dazu , bei dem eine Boeing 777 der Malaysia Airlines am 8. März 2014 aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle des Flughafens von Kuala Lumpur verschwand und plötzlich die Flugrichtung änderte. Der Pulot hat mE alle Transponder und Funksignale ausgeschaltet, die Maschine genau zwischen Afrika und Australien gewassert, nachdem er, ich spekuliere jetzt, gleich zu Beginn den anderen Piloten getötet hat und die Passagiere mit einem Druckabfall in der Kabine ebenfalls ausgeschaltet hat. Dann flog er weiter bis der Sprit ausging und wasserte das Flugzeug so sanft im Meer, das kaum Trümmer übrig blieben. Er wollte, dass das Flugzeug nicht gefunden wird. Ist meine Überzeugung : Er wollte ein Rätsel schaffen. Und das ist ihm gelungen bis heute. Außer eine Landeklappe hat man wohl auch nie mehr viel gefunden. 239 Menschen verschollen.

Und jetzt also auch Air India Flug 171?

Was interessant ist: Kaum eine Berufsgruppe hat wohl so viele Möglichkeiten für einen erweiterterten Suizid und kann so viel Menschen mitnehmen wie ein Pilot. Kommt zwar nicht oft vor, aber auch nicht so selten. Ein dutzend Piloten hat womöglich über 1000 Menschen mit ins Jenseits genommen.
 
        #337  

Member

Member hat gesagt:
Eine mehr als todsichere Phase während eines Fluges als diese gibt es wohl kaum. Das Flugzeug ist betankt und eine jede Gegenmaßnahme wäre zwecklos.



Jede Überzeugung hat nur so lange Bestand, bis die Wahrheit ans Licht kommt. Sie wird entweder falsifiziert oder verifiziert. Bis dahin ist und bleibt es eine Vermutung. Ob er da jetzt Flugzeugexperte oder Gurkenjongleur ist, spielt keine Rolle. Eigentlich schon erstaunlich, dass ein so genannter Experte sich derart festlegt. Laut Xing hat er keinerlei technische Ausbildung.



Die Schalter haben ihre Berechtigung. Aber es ist wohl äußerst unwahrscheinlich, dass beide Triebwerke gleichzeitig Feuer fangen. Und mit einem Triebwerk ist so ein Flieger immer noch in der Lage, sicher zum Boden zurückzukehren.
Großbongardt hatte sich schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt insofern festgelegt, als er ein technisches Versagen oder einen Systemfehler als Ursache ausschloss. Wobei er ja früher mal Pressesprecher von Boeing in Deutschland gewesen sein soll.
In der Sache hat er da wohl richtig gelegen - auch wenn er kein "gelernter Techniker" sein mag. Es sei denn, die Abschaltung der Treibstoffzufuhr (und der unmittelbar danach folgende Versuch der Wiederanschaltung) ist doch irgendwie vom System erfolgt. Oder Sabotage?
Seine Aussage zum Cut-Off der Treibstoffzufuhr: "Jeder von beiden könnte sie betätigt haben. Es ist noch nicht einmal ausgeschlossen, dass derjenige, der sie abschaltete, gleich danach den anderen gefragt hat, warum er die Treibstoffzufuhr abgeschaltet habe: Im Versuch , seine Spur zu verwischen".
 

Anhänge

  • Boeing_ Erster Bericht zum Absturz der Air-India-Maschine veröffentlicht.pdf
    2,9 MB · Aufrufe: 2
        #338  

Member

Member hat gesagt:
Es gibt auch Glück beim Triebwerksausfall unmittelbar nach dem Start.

Wie du schon sagtest, reines Glück. Ein Triebwerksausfall während der ersten Phase des Abhebens lässt den Piloten kaum eine Chance, hier wirkungsvoll einzugreifen. Zu geringe Geschwindigkeit bei zu geringer Höhe ist und bleibt fatal, egal, ob da eine ausgebaute Infrastruktur oder freies Gelände ist, wobei letzteres halt, wie du erwähnt hast, auch das Überleben einiger Passagiere ermöglicht.

Member hat gesagt:
Scandinavian-Airlines-Flug 751 auf Wikipedia

Ich würde mal sagen, dass hier menschliches Versagen die tragende Rolle gespielt hat. Die Triebwerke sind zwar ausgefallen, aber auf ganz andere Art und Weise und auch nicht gleichzeitig. Das Flugzeug hatte wesentlich mehr Höhe und Geschwindigkeit zur Verfügung, was es den Piloten ermöglichte, hier eine kontrollierte Bruchlandung zu ermöglichen. Ich erinnere mich vage an einen ähnlichen Vorfall in den USA. Dort wurde bei einer Maschine kein normaler Pushback durchgeführt, sondern die Piloten setzten den Thrust Reverser ein. Durch den Umkehrschub wurde der Schutzfilm durch die Enteisung quasi weggeblasen, was dann zu einer erneuten Eisbildung und wegen mangelnden Auftriebs zum nachfolgenden Absturz geführt hat.

Member hat gesagt:
Beim Flug 171 der Air India hat anscheinend keiner der Piloten versucht den Kurs zu ändern und die parallel zum Wohnheim befindliche Straße anzusteuern,

Aviate! Navigate! Communicate! Die Crew hat entsprechend gehandelt und versucht, die Triebwerke wieder zum Laufen zu bekommen, was ja im Ansatz auch funktioniert hat. Aber das Zeitfenster reichte da einfach nicht aus. Navigate hätte erst Sinn gemacht, wenn Schub zur Verfügung gestanden hätte.

Lehren können mMn erst dann gezogen werden, wenn die Umstände des Absturzes restlos aufgeklärt sind.

Member hat gesagt:
Großbongardt hatte sich schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt insofern festgelegt

Ein Experte legt sich nicht fest, das ist zumindest meine Meinung. Experten mutmaßen erst einmal und eruieren die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Alles was darüber hinausgeht, sind und bleiben Spekulationen. Wir müssen abwarten, was die ganzen Untersuchungen ergeben. Der Background der Piloten wird hier mit Sicherheit durchleuchtet werden und wahrscheinlich werden hier auch noch andere Behörden eingeschaltet.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #339  

Member

Member hat gesagt:
Also dreht sich die Frage doch um einen möglichen erweiterten Suizid. Ich kann es zwar immer noch nicht ganz fassen, und klar, andere Szenarien sind noch nicht ausgeschlossen. Aber Beispiele gibt es genug:

9. Februar 1982: Japan-Air-Lines-Flug 350
21. August 1994: Royal-Air-Maroc-Flug 630
19. Dezember 1997: Silk-Air-Flug 185
11. Oktober 1999: Air-Botswana-Flugunfall 1999
31. Oktober 1999: Egypt-Air-Flug 990
29. November 2013: Linhas-Aéreas-de-Moçambique-Flug 470
24. März 2015: Germanwings-Flug 9525
10. August 2018: Entwendung und Absturz einer De Havilland DHC-8-400 der Horizon Air
23. März 2019: Diebstahl und Absturz einer Beechcraft King Air B200 im März 2019

Für mich gehört auch der Malaysia-Airlines-Flug 370 ( MH370) von Kuala Lumpur nach Peking dazu , bei dem eine Boeing 777 der Malaysia Airlines am 8. März 2014 aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle des Flughafens von Kuala Lumpur verschwand und plötzlich die Flugrichtung änderte. Der Pulot hat mE alle Transponder und Funksignale ausgeschaltet, die Maschine genau zwischen Afrika und Australien gewassert, nachdem er, ich spekuliere jetzt, gleich zu Beginn den anderen Piloten getötet hat und die Passagiere mit einem Druckabfall in der Kabine ebenfalls ausgeschaltet hat. Dann flog er weiter bis der Sprit ausging und wasserte das Flugzeug so sanft im Meer, das kaum Trümmer übrig blieben. Er wollte, dass das Flugzeug nicht gefunden wird. Ist meine Überzeugung : Er wollte ein Rätsel schaffen. Und das ist ihm gelungen bis heute. Außer eine Landeklappe hat man wohl auch nie mehr viel gefunden. 239 Menschen verschollen.

Und jetzt also auch Air India Flug 171?

Was interessant ist: Kaum eine Berufsgruppe hat wohl so viele Möglichkeiten für einen erweiterterten Suizid und kann so viel Menschen mitnehmen wie ein Pilot. Kommt zwar nicht oft vor, aber auch nicht so selten. Ein dutzend Piloten hat womöglich über 1000 Menschen mit ins Jenseits genommen.
Es bleibt dennoch eine gewisse Ratlosigkeit, offenbar haben alle diese Fälle zwei Dinge nicht bewirkt. Nämlich eine Behandlung der betroffenen Piloten. Niemand hat sie vor sich selbst und den anderen geschützt. Und das bleibt anscheinend so. Und das andere: Paxe steigen ein und bleiben in der Ungewissheit, ob Piloten alles richtig machen. in 2% aller Unglücke nein, mal aus Unvermögen, mal in Absicht. das klingt nicht viel ist es aber doch , Denn wie gesagt, wenn es so ist, ist es dem Piloten im Vergleich zu allen anderen Berufsgruppen möglich, und das bleibt so einfach, , ziemlich viele mitzunehmen wie sonst in kaum einem anderen Berufsstand.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten