Turbulenzen und andere Unglücke - SQ321 und weitere Unglücksflieger

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        #551  

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Ich halte auch nichts von dem Video.
Wenn tatsächlich - nachdem die Runway zugewiesen und "highspeed approved" wurden - keine Funkverkehr mehr folgte, wäre das sehr ungewöhnlich ("that's the last we hear from Emirates 9788"), und die Maschine hätte so, ohne ein Notlage zu erklären, gar nicht landen dürfen.
Und nach dem ganzen Geblubber über das Bouncing sagt er (etwa bei 11:50) "I haven't seen any photos of where the tail section is ...". Also, die giftgrüne Flosse ist auf vielen Bildern zu sehen, wenn man die Farbe nicht einem Rettungsboot zuordnet.
Muss man bei so einem Bild lange spekulieren, wie die Bugsection so zerstört wurde?
Hier ist ein Artikel, wo das abgerissene Heck mehr als gut zu sehen ist:
Hier wird gesagt, dass die Runwayoberfläche repariert und gereinigt werden musste. Also da war schon was, zum Bsp. das Aufsetzen der linken Triebwerke auf dem Boden, was eine Linksdrehung des gesamten Flugzeugs einleiten würde.

Schnell zusammengeschustert, um seine Werbung unterzubringen.
 
        #552  

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Member hat gesagt:
Also da war schon was, zum Bsp. das Aufsetzen der linken Triebwerke auf dem Boden, was eine Linksdrehung des gesamten Flugzeugs einleiten würde.

Der Ansatz passt fast, fast, weil es diese eigentliche die Rechts/Links-Schwäche wohl nur bei Frauen gibt. :dog:

Der Flieger ist mit 90 kn, also mit mehr als 160 km/h nach links abgedriftet. Der legt sich ja nicht wie ein Motorradfahrer in die Kurve, sondern kippt über den rechten Flügel ab, was dann wohl zu den Schäden an der Runway geführt haben dürfte. Just physics, Massenträgheit und Moment um den Schwerpunkt radial nach außen. ;-). Das würde auch erklären, warum er mit dem Cockpit wieder in die Richtung des Aufsetzpunktes zeigt (Drehimpuls).

Ob es kurz nach dem Touch-down schon zu Berührungen mit der Runway gekommen ist, wurde bisher noch nicht erwähnt.
 
        #553  

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@KingPing
ich weiß nicht, ob du mich nur missverstanden hast, oder hier irgendwas verwechselst.
Wenn Fahrzeuge/Flugzeuge asymmetrisch - also nur auf einer Seite gebremst werden, dann setzt eine Drehkraft und Ablenkung zu der Seite ein, auf der gebremst wird. Das traue ich mich nach einigen Semestern Physik zu sagen :coool:
Der einseiteige Verlust des Hauptfahrwerks und Schleifen von Triebwerk und Flügel über den Boden auf einer Seite wäre so ein Fall. Eine 747 wird allerdings auch von den mittleren zwei Fahrwerksgruppen noch ganz gut gehalten. Ich sage auch nicht, dass es hier unbedingt so gewesen sein muss.

Unten: Das Video von einer Bruchlandung einer DC-6 (wahrscheinlich jedem Aviationenthusiasten bekannt) zeigt sehr deutlich, was passiert, nachdem das rechte Hauptfahrwerk beim Aufsetzen verloren ging:
Zunächst kann die Crew die Ablenkung nach rechts (rechter Flügel schleift über den Boden und bremst + Drehmoment) noch ausgleichen und das Flugzeug so auf der Piste halten (mit Reverse thrust und Gegensteuern mit dem Seitenruder). Mit nachlassender Geschwindigkeit bricht die Maschine dann nach rechts aus und kommt nach einer Drehung um 180 Grad mit der Nase in Gegenrichtung zu liegen.

Komplexer wird die Sache, wenn sich das Flugzeug bereits bei hoher Geschwindigkeit dreht. Dann spielen noch Auftrieb des ggf. intakten Außenflügels (der sich nach vorne dreht) und Bodeneffekte (Luftpolster) eine Rolle, die zum Anheben ("Aufschwimmen") und/oder Überschlagen führen können. Da findet man auch Videos von Unfällen, die oft ähnlich ablaufen.

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        #554  

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Member hat gesagt:
ich weiß nicht, ob du mich nur missverstanden hast, oder hier irgendwas verwechselst.

Sorry, das war wohl ein Fehler meinerseits. 🙏

Klar, wenn links eine Bremswirkung einsetzt, dann gibt es natürlich ein Momentum, das eine Linksdrehung zur Folge hat. Wenn das Fahrwerk linksseitig wegbricht, dann kippt der Flieger halt nach links ab, aber da würde wohl zuerst die Flügelspitze den Boden berühren und wahrscheinlich den Flügel abreißen oder brechen lassen bevor die Triebwerke den Boden berühren. In der Folge wäre es da wohl zu einer Explosion durch das Kerosin in den Flügeln gekommen, aber das ist nicht passiert. Ich glaube nicht, dass das Unglück etwas mit dem Fahrwerk zu tun hatte. So, wie die Darstellung auf fr24 aussieht, hat der Flieger wohl normal aufgesetzt und über die Schubumkehr wurde schon bis auf 90 kn verzögert. Für das Einsetzen der mechanischen Bremsen war das Flugzeug noch zu schnell, also würde ich auch das ausschließen. Was bleibt eigentlich noch übrig?
  1. Ein technischer Fehler am Seitenleitwerk mit Ausschlag nach links
  2. Eine asymmetrische Schubumkehr zwischen links und rechts mit einer stärkeren Verzögerung links
In beiden Fällen könnte hier auch menschliches Versagen als Grund angenommen werden. Es sind auch nur vage Vermutungen meinerseits. Wir müssen halt abwarten, was die Auswertung der Flugdatenschreiber ergibt und was die Piloten nach den Interviews zu Protokoll gegeben haben.
 
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