Nele-Imke brauchte nur etwa 2,5 Stunden, bis Nele-Imke sich aus Bangkok meldete, um mitzuteilen, dass sie gut angekommen und in einem Hotel Namens Landmark untergekommen war.
Pong war noch bei mir im Krankenhaus geblieben, bis sie kurz vor Mitternacht von einer der Krankenschwestern höflich aber eindringlich darauf hingewiesen wurde, dass die Besuchszeit längst vorbei war. Dabei hatte Pong den Krankenschwestern praktisch die Arbeit komplett abgenommen und sich rührend und fürsorglich um mich gekümmert.
Am nächsten Morgen war kam sie gleich früh um 9 Uhr und hatte Frühstück von draußen reingeschmuggelt, da sie dachte ich würde das Essen im Krankenhaus nicht so sehr mögen. Die Verpflegung im Krankenhaus war durchaus nicht schlecht, aber ich wollte Pong die Freude nicht nehmen und tat so, als würde sie mich damit vor dem Verhungern retten.
Naürlich war es eigentlich unnötig, besonders freundlich zu Pong zu sein. Jetzt, wo Nele-Imke in Bangkok war, konnte Pong mir kaum noch gefährlich werden, auch wenn ich nicht freundlich zu ihr wäre. Ich bezweifelte, dass sie nur deswegen zum Telefon greifen, Nele-Imke anrufen und ihr von Noi erzählen würde.
Andererseits sah ich auch keinen Grund diesbezüglich irgendein Risiko einzugehen, zumal es sich ja nur um wenige Tage handeln konnte, bis Nele-Imke das Ergebnis des Gentests erhalten und fortan mit Pong kein Wort mehr wechseln würde.
Außerdem fiel es auch nicht wirklich schwer nett zu ihr zu sein, denn abgesehen davon, dass sie uns die ganze Zeit belogen hatte, war Pong sehr nett und liebenswert und kümmerte sich ja auch rührend um mich. Warum also die Situation ohne Not verkomplizieren?
Ich musste noch zwei weitere Tage im Krankenhaus bleiben, welche ziemlich ereignislos verliefen. Pong kam morgens ins Krankenhaus und blieb bis spät abends, um mich zu versorgen. Nele-Imke hielt mich telefonisch auf dem Laufenden, hatte aber noch nicht viel erreichen können.
Bei der Botschaft brauchte sie einen Termin, welchen sie trotz der großen Dringlichkeit, die sie, davon war ich überzeugt, eindringlich vorgetragen hatte, erst für die folgende Woche bekommen hatte. Auch die Proben für den Gentest hatte sie noch nicht abgeben können, aber da hatte sie immerhin schon ein Labor ausfindig gemacht und einen Termin für den Tag nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus bekommen. Allerdings würde es noch 3 Tage dauern, bis wir das Ergebnis bekommen würden.
Ich hatte also noch 4 Tage mit Pong vor mir, bis ich meine Karten aufdecken und den ganzen Schlamassel hinter mir lassen konnte.
Und es waren noch 4 Tage, bis ich eventuell mit Pong schlafen würde. Entschieden hatte ich das zwar noch nicht hundertprozentig, aber je länger ich diese atemberaubende Schönheit um mich hatte, die mich rührend pflegte und versorgte, desto mehr drängte der Wunsch mit ihr zu schlafen. Diese Nacht würde sicher unvergesslich werden. Vermutlich, ach was, ganz sicher sogar, würde ich nie wieder mit einer Frau schlafen, die auch nur ansatzweise so schön ist wie Pong.
Eigentlich war die Frage längst entschieden. Die letzten Promille der Unsicherheit waren letztlich nur dem Umstand geschuldet, dass ich hundertprozentig sicher sein wollte, dass alle Rahmenbedingungen geklärt sind. Ich musste ganz und gar sicher sein, dass Pong wirklich nicht Nele-Imkes Schwester war und Nele-Imke mit ihr nie wieder sprechen würde. Erst dann würde ich die Nacht mit Pong richtig und in vollen Zügen genießen können.
Also musste ich mich noch etwas in Geduld üben. Nur noch wenige Tage, deren Minuten ich allerdings zählte.