Sum sollte Recht behalten. Es hatte keine 5 Minuten gedauert, bis Michael geantwortet und einem Treffen zugestimmt hatte. Er schien ganz wild auf ein Treffen zu sein, und zwar am besten gleich. Er könnte sofort kommen. Seine Nachrichten waren mit diversen Emojies versehen, die wohl Freude und Geilheit ausdrücken sollten.
Wir versuchten natürlich das Treffen auf den nächsten Tag zu schieben, um uns darauf vorbereiten zu können, aber das klappte leider nicht, denn er müsste noch am Abend für einige Tage nach Kuala Lumpur fliegen. Wir glaubten ihm das zwar nicht, beschlossen aber nach kurzer Beratschlagung, es nicht darauf ankommen zu lassen. Das Risiko war einfach zu hoch. Was, wenn es doch stimmte und er es sich in ein paar Tagen anders überlegte, oder sonst was passierte? Nein, die Chance mussten wir nun ergreifen, vorbereitet oder nicht.
Nele-Imke und mir war zwar nicht wohl dabei, denn abgesehen davon, dass wir noch eine Minikamera auftreiben und diese in der von Sum erwähnten Location verstecken mussten, hatten wir keine Ahnung was wir dort tun sollten.
Allein die Vorstellung des bevorstehenden, gemeinsamen Sex-Treffens mit Sum und ihrem uns völlig unbekannten Freier machte uns schon mehr als nervös. Da hätte es schon sehr beruhigt mit Sum vorab alles im Detail zu besprechen und genau zu wissen, was passieren würde und was wir dabei wie am besten tun sollten. Wenigstens ein grober Überblick wäre schön gewesen, aber dafür war keine Zeit.
Bevor wir uns versahen, saßen wir in einem Taxi auf dem Weg zu irgendeinem Einkaufszentrum, wo wir die Kamera kaufen sollten.
"Ich weiß nicht ... ob das wirklich eine gute Idee ist?" fragte Nele-Imke unsicher. Sie versuchte nicht zu verbergen, dass sie es bereits bereute eingewilligt zu haben. Mir ging es ähnlich. Auch mir war das nicht geheuer und am liebsten hätte auch ich die ganze Aktion abgeblasen. Aber ich dachte an Pong, die mit Off im Hotel geblieben war, und betrachtete geistesabwesend die Strassenkarte, die Sum von der Rezeption geholt und uns in die Hand gedrückt hatte, bevor sie erst uns und dann sich selbst in ein Taxi gesetzt hatte. Auf der Karte hatte Sum das Einkaufszentrum und einen Treffpunkt, an dem wir sie 2 Stunden später treffen sollten, markiert. Sum hatte sich auf den Weg in ihre Wohnung gemacht, um sich umzuziehen und Kleidung zu holen.
