Outro – 13.08.15
Am Security-Check wurde ich letztes Jahr mit einer Thailänderin am X-Ray Schalter konfrontiert, wo ich zur Kontrolle ganz lasziv meinen Gürtel aus den Schnallen gezogen und ihr noch ein paar lüsteren Blicke zugeworfen hatte. Das fanden beide Parteien ziemlich witzig, allerdings wurde ich diesmal von einem Thailänder gefilzt, der auch augenscheinlich meine Tätowierungen betrachtete und ich ihn erklärte was für eine Bedeutung diese für mich haben, was ihn allerdings nicht sonderlich interessierte.
Danach ging es zur Passkontrolle: ich legte dem Beamten meinen Pass hin, während mir zügig das Reisevisa entnommen wurde und schon ging es weiter. An der Kontrolle nebenan kam es aber zum Rückstau: ein Farang wollte auch ausreisen, grinste wahrscheinlich einmal debil zuviel und schon wurde er von dem Beamten in ein Gespräch verwickelt. Ich fand das nur so lustig, weil ich mindestens vor mir noch vier Personen hatte und der Typ eben seit diesem Zeitpunkt am Schalter nebenan am diskutieren war: selbst als ich „abgefertigt“ war, stand er immer noch da.
Es war 15:00 Uhr: um 20:30 Uhr ging mein Flug bzw. eine Stunde vorher würde das Boarding beginnen. Ich hatte also noch sehr viel Zeit und daher ich noch nichts im Magen hatte, gönnte ich mir ein Burger King Menü im Wert von 500 Baht. Die lange Wartezeit überbrückte ich damit, das ich von einem Ende des Flughafens zum nächsten Ende ging. Wie ich dort dann ankam, ging es wieder zurück. Das ganze machte ich dann die nächsten 4,5 Stunden. Zwischendurch gönnte ich mir einen kleinen Snack in Form von Teigwaren für 160 Baht und noch zwei Orangensäfte für insgesamt 120 Baht. Mit dem rumlaufen, beobachten, essen, sich hinsetzen und ausruhen brachte ich schon meine Zeit rum. Als es dann zum Boarding ging, fand ich mich in einer Boeing am äußersten Sitz mit zwei Spaniern wieder.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser noch an den Italiener, der beim Hinflug das Audioport verwechselte und dadurch meines blockierte. Hier war es genau dasselbe: der Spanier neben mir drückte seinen Stecker in mein Slot. Ich wartete dann circa zehn Sekunden, in der Hoffnung das er den Fehler selber bemerkt, was dem aber nicht war. Ich machte ihn dann drauf aufmerksam, wo mir dann deren grottiges Englisch aufgefallen ist: die hatten sogar Schwierigkeiten, das Essensmenü auf der Karte zu entziffern.
Wie wir dann Reisehöhe hatten, bemerkte ich das mein Mediasystem nicht funktionierte. Ich hatte zwar schon so gut wie alle Filme von „Ethiad Airways“ in diesem Programm gesehen, aber schlafen wollte ich nicht daher ich mir diesen für den Flug vom Abu Dhabi nach Düsseldorf aufheben wollte, um so wieder in die korrekte Zeitzone zu kommen.Ich machte die Stewardess drauf aufmerksam, die darauf hin meinte das sie das System reseten wird und dies an die 30 Minuten benötigen würde. Dabei sprach sie unglaublich schnell! Ich kann zwar ganz gut in der englischen Sprache mithalten, aber dennoch war ich schon fast geneigt, die Stewardess zu fragen ob sie nicht noch ein bisschen schneller reden könnte: man würde immer noch Bruchteile der englischen Sprache verstehen, wobei mir dann einfiel das ich es mit einer Dame aus den arabischen Ländern zu tun hatte und die mit Sarkasmus bestimmt genau soviel anfangen können, wie die Damen aus Thailand. Also mal eben überhaupt nichts.
Die 30 Minuten vergingen, aber das Mediasystem blieb offline und der „Service“ für die erste Mahlzeit im Flugzeug begann. Als die Stewardess an meinen Platz kam, machte ich sie drauf aufmerksam: sie meinte, das sie dasselbe Prozedere mit dem reseten nochmal machen würde, aber erst nachdem sie den „Service“ beenden würde. Daher ich nicht der einzigste mit Mediasystenproblemen war und hinter mir auch schon Passagiere zum beanstanden anfingen, blieb ich geduldig.
Nachdem das Catering beendet war, kam nach dem reseten wieder der Startbildschirm, aber die Funktionen blieben auch dieses mal aus. Daher die Stewardess in unserem Abteil noch am routieren war, kam sie auch wieder an meinen Platz vorbei und ich machte sie abermals auf das Problem aufmerksam. Sie sagte, das sie es noch einmal reseten werde und wenn es dann immer noch nicht funktionieren würde, ich den Platz tauschen könnte daher ich mittlerweile der einzigste in unserer Abteilung war, bei dem das Mediasystem immer noch nicht funktionierte.
Ein weiteres mal wurde die Anlage runter – und wieder hochgefahren, mit dem gleichen Ergebnis das sich der Bildschirm auch dieses Mal „aufhängte“. Die Stewardess machte mittlerweile in der „Crew“ Abteilung „die Schotten dicht“, was bedeutet das Vorhänge zum trennen der einzelnen Abteils zugezogen worden sind. Das Licht wurde danach runtergefahren, es war dunkel und ich stand nach über zwei Stunden immer noch ohne Mediasystem da.
Ich stand auf, ging zur „Crew“ Abteilung und zog die Vorhänge auf Seite: hockt die da und frißt so nen scheiß Fruchtsalat! Also fragte ich „remember the Problem with the Media System? Still doesn´t work“ worauf sie antwortete „i take care about it“. Das hatte ich schonmal gehört. Sie saß vor mir und über mir war eine Gepäckablage. Ich griff nach oben auf diese Gepäckablage und konnte meinen Oberkörper nach vorne beugen: ich war jetzt mit meiner Blickrichtung über ihr und sah förmlich auf sie herab. Ich fragte „when you take care about the Problem? How long i have to wait this time? Another ten, twenty, thirty minutes ?“ worauf sie antwortete „i do it right now“ und ich in einem äußerst sarkastischen Tonfall erwiderrte „oh you do it right now? Thank you very much“.
Ich stapfte zurück auf meinem Platz, wo ich mir dachte „genau wie die blöden Weiber in Pattaya. Machen auch immer nur die Hälfte der Arbeit“. Sie kam dann mit 20-sekündiger Verspätung: wahrscheinlich rollte sie bei ihrem Saftschubserkollegen noch mit den Augen nachdem ich die „Crew“ Abteilung verlassen hatte, was mir aber total egal war: ich wollte nur, das das Mediasystem läuft.
Sie stand dann drei Sitzreihen vor mir und deutete auf einen freien Platz: dort lief alles reibungslos und sie wollte noch sicher stellen, das der Ton am Headset auch gehen würde. Hätte ich bei dieser Bemerkung irgendeinen Unterton von ihr wahrgenommen der in Richtung „genervt“ gegangen wäre, dann wär ich mal kurz vor versammelter Mannschaft aufgestanden und hätte sie gefragt, wo eigentlich genau das Problem ist. Ich konnte aber nichts raushören, weil dieses Personal ja auch auf solche Situationen wie diese geübt sind. Fakt war das mein Mediasystem ging und ich mir die letzten Flugstunden noch den Spongebob Film „Sponge out of water“ angesehen habe, daher ich mir mit meiner Bradley Cooper Antipathie nicht noch einmal den „American Sniper“ geben konnte.
Ohne weitere Zwischenfälle landeten wir dann pünktlich auf dem Abu Dhabi Flughafen.