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Teil 3
Die erste Nacht in Afrika hatte ich also auf der Dachterrasse meines Hotels verbringen müssen. Statt Mädels in meinem Bett hatte ich die Bekanntschaft mit vielen, vielen Bettwanzen machen dürfen.
Zur Mentalität der Tansanier
Was sich danach mit den Boys an der Hotelrezeption abspielte, war typisch für die Tansanier und sollte sich in den nächsten Wochen noch oft, ja sehr oft wiederholen.
Die Jungs waren sehr angetan von mein Wunsch, dass Zimmer wechseln zu wollen, schließlich stand das Hotel, wie alle Nachbarhotels auch, im Prinzip leer. Das heißt, es wurde erst einmal ein Meeting einberufen, in dem auch der Hotelmanager mit einbezogen wurde. Bei Problemen jeglicher Art wird immer ein Besprechung einberufen, bei der jeder seine Meinung ausgiebig kund tun darf. Man kam nach längerer Diskussion zu dem Schluss, mich zu fragen, ob ich auch damit einverstanden wäre, dass mein Bett desinfiziert wird. Ich willigte ein. Die Art und Weise, wie dann die Boys mein Bett reinigen wollten, war so dilettantisch (zuerst wurden die Vorhänge eingesprüht, dann sogar der Fernseher), dass ich nach kurzer Zeit einschritt. Das erste und beileibe nicht das letzte Mal in Tansania, hatte ich den Wunsch, den Menschen hier zu erklären, wie man das ein oder andere so macht. Ach was sag ich, das ein oder andere. Im Prinzip wirst Du als Muzungu hier über kurz oder lang Entwicklungshelfer, oder Du verkriechst Dich in einer der Touristenburgen und lässt nichts Einheimisches an Dich ran. … Und je länger ich in Tansania war, um so mehr konnte ich dieses Verhalten verstehen. Ich habe bislang noch kein Land auf der Erde gesehen, dass so auf Hilfe von außen angewiesen ist, dass so unselbstständig, dass so wenig Eigeninitiative zeigt.
Die Gründe hierfür mögen vielfältig sein. Kein Land war so lange ein Sklavenland. Kein Land wurde so intensiv bis 1918 ausgebeutet. Danach der „Afrikanische Sozialismus“der letztendlich als gescheitert angesehen werden muss und nun die intensive Entwicklungshilfe, insbesondere von Europa. Das alles führt wohl auch dazu, dass z.B. alle größeren Bauvorhaben in Dar es Salaam von ausländischen Firmen durchgeführt werden. Inder, Chinesen und Europäern wetteifern dabei um die lukrativsten Aufträge. Vielgeschossige Bauwerke, Straßen, Infrastrukturmaßnahmen, alles wird von Ausländern erstellt. Den Einheimischen wird nichts, aber auch gar nichts zugetraut. Die Tansanier geben dafür ihre Rohstoffe...
Und so sieht es dann auch im kleinen aus; wenn z.B. ein Hotelboy ein Bett desinfizieren will. Du schaust 5 Minuten zu und sagst dann: „ Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass mache ich lieber selber.“
Aber ich schweife ab. Das alles sind Erfahrungen, die mich an meinem zweiten Tag in Tansania noch nicht in ihrer vollen Wucht erfasst hatten.
Das Mädel von der Coco-beach
Ich ließ mich erst einmal von einem Motorraddriver zur Coco-beach fahren. Das ist die Public-beach der Stadt. Dort sollen am Tag übrigens auch einige Mädels auf der Suche nach Männern sein, so jedenfalls hieß es im internationalsexguide.com.
Anhang anzeigen 20.jpg
Da war Ebbe. Bei Flut ist der Strand einigermaßen ok
Also, ich hatte schon bessere Strände gesehen, bin allerdings durch die Strände in der Karibik, Thailand, Sumatra, Goa, Sri Lanka oder Kambodscha schon recht verwöhnt.
An einem Felsen fand ich Schatten. Kaum saß ich da, hatte mich auch schon ein Mädel erspäht. Na endlich, dachte ich, kommt ein Mädel auf mich zu. Bin ich doch schon fast 24 Stunden in Afrika. Sie war ausgesprochen hübsch, sprach gut englisch und wollte mir gerne die schönen Ecken von Dar Es Salaam zeigen. „Zu den schönen Stränden im Süden könnten wir gemeinsam fahren“, meinte sie. Sie kenne da auch ein paar einsame Strände. Und dabei war sie auf keine Weise aufdringlich. Später gingen wir dann erst mal eine Weile ins Wasser und plantschen so herum. Ich gebe zu, ich hatte dabei fast mehr meine Sachen am Ufer im Auge, als Sie. Ein Foto habe ich leider von ihr nicht gemacht.
Der Grund, warum ich auf ihr Angebot nicht einging war, dass ich einfach tierisch müde war. Hatte ich doch vorletzte Nacht gar nicht und letzte Nacht nur ein paar Stunden auf der Dachterrasse geschlafen. Und die Hitze der Stadt (ca. 35 Grad) tat ihr übriges. Und so schlug ich ihr Angebot aus. Sie wäre sicher eine angenehme Reisebegleitung gewesen, allerdings wohl auch in einer ganz anderen Preisklasse, als die Mädels vom Club Ambiance.
Spät am Nachmittag ging es dann mit dem Daladala, (dass sind die Matatus, also die Kleinbusse von Tansania) zurück zum Hotel. Die fahren bestimmte Wege und kommen alle 2-3 Minuten und kosten immer 400 Schilling (16 Cent). Ist einfacher, als Bus fahren in Berlin. Vorne auf den Bus gepinselt steht, von wo und wohin die Busse fahren. Alles sehr einfach ... und sehr, sehr eng.
Schutzgelderpressung im Club
Abends ging es dann wieder in den Club Ambiance. Eintritt wurde nicht verlangt.
Meine Wertgegenstände im Hotelzimmer einigermaßen gesichert, bzw. gut versteckt, betrat ich spät Abends wieder den, wie es heißt, recht gefährlichen Ort, wo Dir wirklich alles passieren kann. Nun gut, Geld hatte ich nicht viel dabei und mein Smartphone auch nicht. Die Bilder hier machte ich später.
Anhang anzeigen 22.jpg
Club Ambiance
Ich lehnte an einem Tisch. Der Club bestand aus einer großen Halle im Erdgeschoss, einem Außenbereich und einem noch dunkleren Raum im ersten Stock in dem meist auf einem Fernseher Fussballspiele der englischen Premier League gezeigt werden. Alles war voller Mädels. Auf der Treppe standen sie, in den dunklen Ecken und vor dem Club. Es dürften wohl insgesamt an die 60-80 Mädels sein. Einige von ihnen waren wahrlich nicht mein Fall. Meist die mit den kurzen Haaren. Doch viele Frauen hatten sich Extensions ins Haar geflochten oder hatten sich Dreadlocks machen lassen. Es gab schon viele, viele richtig hübsche schwarze Perlen hier.
Zwei, drei Mädels sprachen mich an, ob ich Ihnen ein Bier ausgebe. (Lite, Safari oder Kilimandscharo, so heißen die drei Biersorten, die man in Tansania kaufen kann). Warum sollte ich denen ein Bier ausgeben, so mein erster Gedanke. Schließlich drückte ich einem der Mädels 2.000 Schilling (80cent) für ein Bier in die Hand. So das Geld ist weg und das Mädel auch, so dachte ich jedenfalls. Nichts da, kurze Zeit später kam sie mit ihrer Freundin wieder, setzte sich auf meinen Schoß und trank sehr langsam ihr Bier aus. Später bekam ich heraus, dass das die Regel zu sein scheint. Du gibst einem Mädel ein Bier aus und sie kommt zu dir auf deinen Schoß und wartet ab, was dann so passiert...
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im Club Ambiance; auch ihr hatte ich ein Bier ausgegeben
Nach einer Weile gesellte sich ein unsympathischer Typ zu uns. „Dieser Ort hier sei recht gefährlich und mir als Muzungu kann hier allerhand geschehen“. Und ich sei ja hier allein mit den beiden Frauen hier… und überhaupt. Aber alles kein Problem. Er und evtl. seine Freunde wollen mich beschützen. Ich müsse nur eine kleine Aufwandsentschädigung an ihm zahlen….
… Na so was. Wollte der Typ doch tatsächlich Schutzgeld von mir eintreiben. Angst hatte ich keine vor ihm, doch mein Gefühl sagte mir, dass es besser ist, mich hier nicht offen mit ihm anzulegen, wer weiß welche Freunde er in diesem dunklen Laden so hat. Und so tat ich völlig verständnisvoll, wollte aber sein Gerede einfach nicht so richtig kapieren. Er erklärte und erklärte immer wieder, bis mir das Ganze zu bunt wurde und ihm ihn ausdrücklich erklärte, dass ich nicht verstanden habe und auch nichts mehr von ihm wolle. Irgendwann verschwand er dann im Dunkel der Räumlichkeiten. Ich habe ihn übrigens in den nächsten Tagen noch öfters gesehen und habe ihn immer furchtbar nett begrüßt, so als wäre er mein bester Freund. Er allerdings wirkte dabei immer ein wenig zerknirscht.
Morgen oder übermorgen geht es weiter...
Die erste Nacht in Afrika hatte ich also auf der Dachterrasse meines Hotels verbringen müssen. Statt Mädels in meinem Bett hatte ich die Bekanntschaft mit vielen, vielen Bettwanzen machen dürfen.
Zur Mentalität der Tansanier
Was sich danach mit den Boys an der Hotelrezeption abspielte, war typisch für die Tansanier und sollte sich in den nächsten Wochen noch oft, ja sehr oft wiederholen.
Die Jungs waren sehr angetan von mein Wunsch, dass Zimmer wechseln zu wollen, schließlich stand das Hotel, wie alle Nachbarhotels auch, im Prinzip leer. Das heißt, es wurde erst einmal ein Meeting einberufen, in dem auch der Hotelmanager mit einbezogen wurde. Bei Problemen jeglicher Art wird immer ein Besprechung einberufen, bei der jeder seine Meinung ausgiebig kund tun darf. Man kam nach längerer Diskussion zu dem Schluss, mich zu fragen, ob ich auch damit einverstanden wäre, dass mein Bett desinfiziert wird. Ich willigte ein. Die Art und Weise, wie dann die Boys mein Bett reinigen wollten, war so dilettantisch (zuerst wurden die Vorhänge eingesprüht, dann sogar der Fernseher), dass ich nach kurzer Zeit einschritt. Das erste und beileibe nicht das letzte Mal in Tansania, hatte ich den Wunsch, den Menschen hier zu erklären, wie man das ein oder andere so macht. Ach was sag ich, das ein oder andere. Im Prinzip wirst Du als Muzungu hier über kurz oder lang Entwicklungshelfer, oder Du verkriechst Dich in einer der Touristenburgen und lässt nichts Einheimisches an Dich ran. … Und je länger ich in Tansania war, um so mehr konnte ich dieses Verhalten verstehen. Ich habe bislang noch kein Land auf der Erde gesehen, dass so auf Hilfe von außen angewiesen ist, dass so unselbstständig, dass so wenig Eigeninitiative zeigt.
Die Gründe hierfür mögen vielfältig sein. Kein Land war so lange ein Sklavenland. Kein Land wurde so intensiv bis 1918 ausgebeutet. Danach der „Afrikanische Sozialismus“der letztendlich als gescheitert angesehen werden muss und nun die intensive Entwicklungshilfe, insbesondere von Europa. Das alles führt wohl auch dazu, dass z.B. alle größeren Bauvorhaben in Dar es Salaam von ausländischen Firmen durchgeführt werden. Inder, Chinesen und Europäern wetteifern dabei um die lukrativsten Aufträge. Vielgeschossige Bauwerke, Straßen, Infrastrukturmaßnahmen, alles wird von Ausländern erstellt. Den Einheimischen wird nichts, aber auch gar nichts zugetraut. Die Tansanier geben dafür ihre Rohstoffe...
Und so sieht es dann auch im kleinen aus; wenn z.B. ein Hotelboy ein Bett desinfizieren will. Du schaust 5 Minuten zu und sagst dann: „ Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass mache ich lieber selber.“
Aber ich schweife ab. Das alles sind Erfahrungen, die mich an meinem zweiten Tag in Tansania noch nicht in ihrer vollen Wucht erfasst hatten.
Das Mädel von der Coco-beach
Ich ließ mich erst einmal von einem Motorraddriver zur Coco-beach fahren. Das ist die Public-beach der Stadt. Dort sollen am Tag übrigens auch einige Mädels auf der Suche nach Männern sein, so jedenfalls hieß es im internationalsexguide.com.
Anhang anzeigen 20.jpg
Da war Ebbe. Bei Flut ist der Strand einigermaßen ok
Also, ich hatte schon bessere Strände gesehen, bin allerdings durch die Strände in der Karibik, Thailand, Sumatra, Goa, Sri Lanka oder Kambodscha schon recht verwöhnt.
An einem Felsen fand ich Schatten. Kaum saß ich da, hatte mich auch schon ein Mädel erspäht. Na endlich, dachte ich, kommt ein Mädel auf mich zu. Bin ich doch schon fast 24 Stunden in Afrika. Sie war ausgesprochen hübsch, sprach gut englisch und wollte mir gerne die schönen Ecken von Dar Es Salaam zeigen. „Zu den schönen Stränden im Süden könnten wir gemeinsam fahren“, meinte sie. Sie kenne da auch ein paar einsame Strände. Und dabei war sie auf keine Weise aufdringlich. Später gingen wir dann erst mal eine Weile ins Wasser und plantschen so herum. Ich gebe zu, ich hatte dabei fast mehr meine Sachen am Ufer im Auge, als Sie. Ein Foto habe ich leider von ihr nicht gemacht.
Der Grund, warum ich auf ihr Angebot nicht einging war, dass ich einfach tierisch müde war. Hatte ich doch vorletzte Nacht gar nicht und letzte Nacht nur ein paar Stunden auf der Dachterrasse geschlafen. Und die Hitze der Stadt (ca. 35 Grad) tat ihr übriges. Und so schlug ich ihr Angebot aus. Sie wäre sicher eine angenehme Reisebegleitung gewesen, allerdings wohl auch in einer ganz anderen Preisklasse, als die Mädels vom Club Ambiance.
Spät am Nachmittag ging es dann mit dem Daladala, (dass sind die Matatus, also die Kleinbusse von Tansania) zurück zum Hotel. Die fahren bestimmte Wege und kommen alle 2-3 Minuten und kosten immer 400 Schilling (16 Cent). Ist einfacher, als Bus fahren in Berlin. Vorne auf den Bus gepinselt steht, von wo und wohin die Busse fahren. Alles sehr einfach ... und sehr, sehr eng.
Schutzgelderpressung im Club
Abends ging es dann wieder in den Club Ambiance. Eintritt wurde nicht verlangt.
Meine Wertgegenstände im Hotelzimmer einigermaßen gesichert, bzw. gut versteckt, betrat ich spät Abends wieder den, wie es heißt, recht gefährlichen Ort, wo Dir wirklich alles passieren kann. Nun gut, Geld hatte ich nicht viel dabei und mein Smartphone auch nicht. Die Bilder hier machte ich später.
Anhang anzeigen 22.jpg
Club Ambiance
Ich lehnte an einem Tisch. Der Club bestand aus einer großen Halle im Erdgeschoss, einem Außenbereich und einem noch dunkleren Raum im ersten Stock in dem meist auf einem Fernseher Fussballspiele der englischen Premier League gezeigt werden. Alles war voller Mädels. Auf der Treppe standen sie, in den dunklen Ecken und vor dem Club. Es dürften wohl insgesamt an die 60-80 Mädels sein. Einige von ihnen waren wahrlich nicht mein Fall. Meist die mit den kurzen Haaren. Doch viele Frauen hatten sich Extensions ins Haar geflochten oder hatten sich Dreadlocks machen lassen. Es gab schon viele, viele richtig hübsche schwarze Perlen hier.
Zwei, drei Mädels sprachen mich an, ob ich Ihnen ein Bier ausgebe. (Lite, Safari oder Kilimandscharo, so heißen die drei Biersorten, die man in Tansania kaufen kann). Warum sollte ich denen ein Bier ausgeben, so mein erster Gedanke. Schließlich drückte ich einem der Mädels 2.000 Schilling (80cent) für ein Bier in die Hand. So das Geld ist weg und das Mädel auch, so dachte ich jedenfalls. Nichts da, kurze Zeit später kam sie mit ihrer Freundin wieder, setzte sich auf meinen Schoß und trank sehr langsam ihr Bier aus. Später bekam ich heraus, dass das die Regel zu sein scheint. Du gibst einem Mädel ein Bier aus und sie kommt zu dir auf deinen Schoß und wartet ab, was dann so passiert...
Anhang anzeigen 21.jpg
im Club Ambiance; auch ihr hatte ich ein Bier ausgegeben
Nach einer Weile gesellte sich ein unsympathischer Typ zu uns. „Dieser Ort hier sei recht gefährlich und mir als Muzungu kann hier allerhand geschehen“. Und ich sei ja hier allein mit den beiden Frauen hier… und überhaupt. Aber alles kein Problem. Er und evtl. seine Freunde wollen mich beschützen. Ich müsse nur eine kleine Aufwandsentschädigung an ihm zahlen….
… Na so was. Wollte der Typ doch tatsächlich Schutzgeld von mir eintreiben. Angst hatte ich keine vor ihm, doch mein Gefühl sagte mir, dass es besser ist, mich hier nicht offen mit ihm anzulegen, wer weiß welche Freunde er in diesem dunklen Laden so hat. Und so tat ich völlig verständnisvoll, wollte aber sein Gerede einfach nicht so richtig kapieren. Er erklärte und erklärte immer wieder, bis mir das Ganze zu bunt wurde und ihm ihn ausdrücklich erklärte, dass ich nicht verstanden habe und auch nichts mehr von ihm wolle. Irgendwann verschwand er dann im Dunkel der Räumlichkeiten. Ich habe ihn übrigens in den nächsten Tagen noch öfters gesehen und habe ihn immer furchtbar nett begrüßt, so als wäre er mein bester Freund. Er allerdings wirkte dabei immer ein wenig zerknirscht.
Morgen oder übermorgen geht es weiter...
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