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Aktive Anlagestrategien, trading, hedging

  • Ersteller
        #281  

Member

Hier mal ein schönes Beispiel, was fax meint, wenn er sagt "für's Warten bezahlen lassen":

Seit 14.05.2021 (Kurs damals 50€) schreibe ich Vonovia-Puts.
Anhang anzeigen 2023-03-17 09_03_30-Microsoft Excel - Ueberblick Aktien und Fonds.xls.jpg

Nach inzwischen über 50% Kursverlust lasse ich sie mir heute Abend für 20,00€ einliefern und werde effektiv 19,38€ pro Stck. bezahlt haben. Sollte ich sie nicht nehmen müssen, weil sie über 20,00 notieren, gibt es zwei Möglichkeiten. Ich kaufe sie mir, wechsle das Lager und schreibe gleich am Montag einen Call oder ich schreibe nochmal einen neuen Put.
 
        #282  

Member

Member hat gesagt:
Hier mal ein schönes Beispiel, was fax meint, wenn er sagt "für's Warten bezahlen lassen":

Seit 14.05.2021 (Kurs damals 50€) schreibe ich Vonovia-Puts.
Anhang anzeigen 2023-03-17 09_03_30-Microsoft Excel - Ueberblick Aktien und Fonds.xls.jpg

Nach inzwischen über 50% Kursverlust lasse ich sie mir heute Abend für 20,00€ einliefern und werde effektiv 19,38€ pro Stck. bezahlt haben. Sollte ich sie nicht nehmen müssen, weil sie über 20,00 notieren, gibt es zwei Möglichkeiten. Ich kaufe sie mir, wechsle das Lager und schreibe gleich am Montag einen Call oder ich schreibe nochmal einen neuen Put.

Was haben dir denn all diese Short Puts an Kohle eingebracht?

Von Juni 22 bis Jan 23 sehe ich keine Preise. Oder hast du von Juni 22 bis Jan 23 Rollen müssen und dann im Jan 23 den Verlust von 100 Euro realisiert?
 
        #283  

Member

Der abgesetzte Zeitraum von Jun22-34,00 auf Jan23-25,00 ist saldiert mit einem Verlust von insgesamt 100€ pro Kontrakt. Von den 7 Positionen wurden alle bis auf den letzen jeweils gerollt. Der Jan23-25,00 ist verfallen.

Von Juni bis Oktober sind sie von 35 auf 20 gefallen und wenn es so schnell so heftig abwärts geht (-40% in 4 Monaten), ist Rollen eigentlich nur noch mit Verlust möglich. Dafür habe ich aber die Basis von 34,00 auf 25,00 runter gebracht, was 900€ pro Kontrakt entspricht.
 
        #284  

Member

Hattest du dann nur einen Kontrakt geschrieben, oder mehrere?

Insgesamt muss man ja betrachten, wenn man Cash Secured schreibt, d.h. mit dem Willen die auch zu kaufen, hat sich der Aufwand doch gelohnt.
Gekauft für angenommen 50€ in 2021 säße man jetzt eventuell auf 60% Buchverlust und 5000€ wären gebunden gewesen, jetzt effektiv bekommst du die für 2000+-, dagegen nur der Aufwand mit den puts und dem Rollen... und die Kursentwicklung ist ja schon nahe worst case Szenario.

Ich hatte im Juli / August / September zum Rollen teilweise die Position verdoppelt, weil es mit normal Rollen nicht mehr geklappt hat, hab auch teilweise weiter gerollt und sogar bei einer Position den negativen Ausgang geschluckt, weil ich dort nicht bereit war auf mehr Kontrakte zu gehen.
Aber im Saldo konnte man in der Zeit wirklich lernen, dass eigentlich jeder Kauf mittels Short Put ungleich besser ist, als direkt zuzuschlagen.
Müsste mal meine Liste sortieren, hab da auch ein paar schöne Beispiele, an denen ich in Nachhinein auch lernen konnte ...
 
        #285  

Member

Die Anzahl der Kontrakte bleibt mein Geheimnis ;-)

Ich habe aber jetzt Mrz-20,00 doch noch für 1,06 glatt gestellt und für 1,36 auf Apr.-19,50 gerollt. Dann nehme ich sie aber definitiv, wenn... ... und wenn nicht, dann halt nicht. Vonovia kann man haben, muss man aber nicht. Hab jetzt inkl. Spesen 0,90 pro Stck. an Prämien erlöst, d.h. mein Einstieg im April wäre 19,50 - 0,90 = 18,60 und im Mai gibt's 0,85 Divi.
 
        #286  

Member

Member hat gesagt:
Die Anzahl der Kontrakte bleibt mein Geheimnis ;-)

Ich habe aber jetzt Mrz-20,00 doch noch für 1,06 glatt gestellt und für 1,36 auf Apr.-19,50 gerollt. Dann nehme ich sie aber definitiv, wenn... ... und wenn nicht, dann halt nicht. Vonovia kann man haben, muss man aber nicht. Hab jetzt inkl. Spesen 0,90 pro Stck. an Prämien erlöst, d.h. mein Einstieg im April wäre 19,50 - 0,90 = 18,60 und im Mai gibt's 0,85 Divi.
Vonovia notiert gerade unter 19 Euro. Hast du Short Puts geschrieben, die im Geld sind?
 
        #288  

Member

Member hat gesagt:
Hattest du dann nur einen Kontrakt geschrieben, oder mehrere?

Insgesamt muss man ja betrachten, wenn man Cash Secured schreibt, d.h. mit dem Willen die auch zu kaufen, hat sich der Aufwand doch gelohnt.
Gekauft für angenommen 50€ in 2021 säße man jetzt eventuell auf 60% Buchverlust und 5000€ wären gebunden gewesen, jetzt effektiv bekommst du die für 2000+-, dagegen nur der Aufwand mit den puts und dem Rollen... und die Kursentwicklung ist ja schon nahe worst case Szenario.

Ich hatte im Juli / August / September zum Rollen teilweise die Position verdoppelt, weil es mit normal Rollen nicht mehr geklappt hat, hab auch teilweise weiter gerollt und sogar bei einer Position den negativen Ausgang geschluckt, weil ich dort nicht bereit war auf mehr Kontrakte zu gehen.
Aber im Saldo konnte man in der Zeit wirklich lernen, dass eigentlich jeder Kauf mittels Short Put ungleich besser ist, als direkt zuzuschlagen.
Müsste mal meine Liste sortieren, hab da auch ein paar schöne Beispiele, an denen ich in Nachhinein auch lernen konnte ...
Mit dem Rollen ist halt so ne Sache, macht auch nicht unbedingt immer Sinn. Schreibt man cash secured, muss man aber ja auch nicht Rollen, dann lässt man eben einbuchen.
Das Problem mit Aktienoptionen ist, das man auf Grund des Skews nur effektiv auf der Put Seite schreiben kann. Bei future bzw. Rohstoff Optionen bist da sehr viel flexibler da dort dieser Skew halt nicht besteht! Man kann in solchen Fällen ohne Probleme auf put und call Seite schreiben und so die Positionen "aufspalten".

Ich würde Positionen nicht erhöhen oder verdoppeln, schon allein aus Margin Gründen. Dann lieber richtig weit wegrollen, oder aber eben den Verlust akzeptieren.
Man sollte auch nicht in jedem Marktumfeld puts schreiben.... Denn wenn es permanent gegen einen läuft, macht es halt keinen Sinn und man kommt mit dem Rollen kaum noch hinterher.

Bin fast nur noch im Rohstoff Bereich unterwegs, weit aus weniger Margin, keine Korrelation zu den Aktienmärkten, auch kaum bis keine Korrelation der einzelnen Rohstoffe untereinander. Kein Skew!! Höhere Prämien, d.h. keine hohen Kontraktzahlen also weniger Gebühren und weit aus weniger Handel insgesamt, alles in allem ne Ecke entspannter. Natürlich COT Daten!!! Man sieht wer wo am Markt positioniert ist! Dadurch sowohl Trendhandel als auch counter Trendhandel möglich.
Die Volatilitäten der einzelnen Rohstoffmärkte korrelieren auch nicht, d.h. man findet eigentlich immer Möglichkeiten in hoher Vola zu schreiben um vom Vola Rückgang zu profitieren.

Größte Vorteile aber definitiv das besser Prämie / Margin Verhältnis, der fehlende Skew und COT Daten!

Nachteile? Eigentlich keine, bis auf das man sich mit FOPs und den Märkten auseinander setzen muss, einmalig, zu Anfang.
Und man sollte das nicht unbedingt in sehr kleinen Konten umsetzen! ;)

Macht in solchen Zeiten wie jetzt aber definitiv Spaß, was ich vom Aktien Optionen handel momentan nicht unbedingt behaupten kann.
 
        #289  

Member

Ich hab die Alternative halt noch nicht, hab mich sehr gezügelt was die puts betraf, aber im Nachhinein hast du recht und mit einem schlechten Markt hätte man es auch einfach mal komplett gut sein lassen sollen...

Hab diesen Monat tatsächlich alles an Puts gerollt und selbst einen covered call (Telekom) musste ich rollen, weil es ausgerechnet bei denen gut läuft.
Meine Fresenius Calls sind auch nur ein schwacher Trost, 150€ Prämie gegenüber einem Buchverlust in den letzten Wochen von rund 1200€, und neue Calls brauche ich grade so weit vom Schuss fast nicht mehr schreiben...

Einziger Trost im aktuellen Umfeld sind die gold-Aktien, die jetzt langsam wieder Fahrt aufnehmen, ansonsten bin ich nur froh, dass ich seit Januar die Margin sehr weit zurückgefahren habe und wieder bissel Guthaben für Kaufkurse bei der Seite habe...

Bin jetzt ein wenig am hakeln, was das Verständnis betrifft, du arbeitest mit short puts und calls auf die futures von Rohstoffen, verstehe ich das richtig? Und dort ist die Prämie in beide Richtungen etwa gleich?
Hätte eigentlich naiv erwartet, dass auch dort die put/Absicherungsseite im Vorteil ist. Im forex Bereich dagegen, da dort zwei Währungspaare gegen einander laufen hätte ich das intuitiv so erwartet, höchstens durch Zinsgefälle verschoben, aber gibt's da überhaupt futures und die puts/calls...?
 
        #290  

Member

Member hat gesagt:
Bin jetzt ein wenig am hakeln, was das Verständnis betrifft, du arbeitest mit short puts und calls auf die futures von Rohstoffen, verstehe ich das richtig? Und dort ist die Prämie in beide Richtungen etwa gleich?
Korrekt!
Es besteht dort so gut wie kein Skew (Schiefe der Volatilität). Und das muss auch so sein, bzw. ergibt sich aus dem Markt an sich.

Genauer :

Optionen sind im Endeffekt Versicherungen. Aktien werden auf der Unterseite abgesichert, denn dort besteht das Risiko. Kein Mensch sichert sich gegen steigende Aktienkurse ab oder hat ein Problem damit, warum auch? Mal abgesehen von shortsellern, aber das ist die Minderheit.
Aus dem Grund haben wir den Skew, d.h. ich bekomme in der Regel für einen put mehr Prämie als für einen call (bei gleichem Strikeabstand bzw. Delta).

Wie siehts bei Rohstoffen aus?

Wir haben dort das Risiko auf beiden Seiten, oben und unten. Warum? Nun, der Bauer möchte seinen Weizen nun mal zum Höchstpreis verkaufen, während der Produzent, meinetwegen der Bäcker den Weizen nun mal so günstig wie möglich kaufen will. Und beide Parteien haben entsprechend ein Absicherungsbedürfnis, je nach dem von welcher Seite man das betrachtet (oben / unten).

Aus dem Grund besteht so gut wie kein Skew, d.h. ich bekomme annähernd die gleiche Prämie bei gleichem Strikeabstand bzw. Delta.

Member hat gesagt:
aber gibt's da überhaupt futures und die puts/calls...?

klar, selbstverständlich!

Es gibt futures auf Währungen, Rohstoffe, Bonds (Anleihen), eigentlich auf so ziemlich alles. Jedoch sind nicht unbedingt alle liquide bzw. als Optionshändler handelbar.
Lumber (Bauholz), Paladium usw kannst vergessen. Währungen, Bonds, Getreide (Weizen, Mais, Sojabohnen, Sojabohnenmehl, Sojabohnenöl), Gold, Silber, Öl, Gas lässt sich alles gut handeln. Fleisch (Lebendrind, Mastrind, Magerschwein) und die Softmärkte wie Kaffe, Kakao, Zucker und Baumwolle gehen zwar, aber eher mit Vorsicht zu genießen.
COT Daten sind eigentlich für alle Märkte verfügbar. Setzt man sich mit COT auseinander, kann man sehr genau das Absicherungsbedürfnis der entsprechenden Marktteilnehmer sehen. (Produzenten, Erzeuger, Spekulanten).
Ab gewissen Handelsvolumen sind die Aktivitäten meldepflichtig, genau wie im Aktienmarkt auch. Onkel Warren muss ja auch darlegen was er im Depot hat, allerdings im Nachhinein und quartalsweise.
COT Daten werden jeden Dienstag ermittelt, und dann Freitag veröffentlicht! Interessant für uns ist die Netto Position, d.h. Produzenten und Verbraucher haben 10 Kontrakte long und 4 short, also Netto Position 6. Man weiß also welche Gruppe der Teilnehmer in welcher Tendenz positioniert ist, und das ganze im wöchentlichem Takt! Sehr geil!
 
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