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Aktive Anlagestrategien, trading, hedging

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        #501  

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Member hat gesagt:
Machen wir ein Bsp. zusammen:

Basiswert (Kassakurs) : 100 USD
Strategie : Short Put
IV: sagen wir 25%
Delta - 0,1 - 0,15 (oder was meinst du mit 10-14??? ein Put hat ja ein negatives Delta und ist unter 1 solange d. Option nicht tief ITM ist)
Strike: Den setzten wir auf 90 USD also doch ein Stück OTM

So und jetzt fängt der Trade an gegen uns zu laufen, wie würdest du jetzt vorgehen?
Also dein Trade Management wann u. wie genau würdest du rollen, und bitte ja ich weiß es gibt viele Bücher darüber habe sehr viel gelesen,
und ja man kann einen Roman schreiben dazu , aber ich frage jetzt dich wie würdest du vorgehen, erkläre es bitte kurz und knackig.

@GRO: Bitte nimm auch du wieder Teil am Gespräch, deine Meinung würde mich genauso interessieren, fax hat sich ja entschuldigt, obwohl diese Entschuldigung etwas dürftig war für diese dumme Anmache, aber normalerweise gäbe es für sowas Moderatoren.

Du Hubsi, alles gut. Dass ich zu deiner Frage nichts geschrieben habe, liegt daran, dass ich bereits am Beispiel Vonovia dachte erläutert zu haben, wie ich vorgehe. Die ganzen Kennzahlen (Griechen, etc.) interessieren mich nicht. Ich mache seit 1988 Stillhaltergeschäfte und bin reiner Praktiker.

Es fängt damit an, dass mir 10% Abstand schon zu gering wäre. Als Richtwert habe ich für mich 15% als Minimum gewählt. Ich bekomme dafür weniger Prämie, aber es erhöht meine Flexibilität. Rollen tue ich dann, solange das Ding noch aus dem Geld ist; in Ausnahmesituationen vielleicht auch mal im Geld, darf aber halt nicht viel sein. Es gab aber auch schon Situationen, wo ich gar nichts gemacht habe, nämlich dann, wenn für mich eine Einlieferung zum Basispreis okay wäre. Es gibt dann zwei Möglichkeiten. 1. Das Ding berappelt sich wieder und ich habe Glück gehabt. 2. Das Ding schmiert weiter ab und ich rechne mit Einlieferung. Dann schreibe ich gleich einen ungedeckten(!) Call mit gleichem Basispreis oder leicht darüber. Das reduziert dann meinen Einstiegskurs weiter oder, wenn es plötzlich wieder dreht und nach oben läuft, schließe ich den Call ... natürlich dann mit Verlust, aber so rechtzeitig, dass es mir nicht die Schuhe auszieht. Je nach zeitlichem Verlauf fällt unterm Strich vielleicht nur ein sehr geringer oder gar kein Verlust an, weil ich ja zwei Mal Prämie (P und C) bekommen habe. Manchmal, wenn es anfängt "heiß" zu werden, kaufe ich mir auch den gleichen Kontrakt, aber zu einem anderen Basispreis, sozusagen als Alternative zum Glattstellen; das kommt dann günstiger als Glattstellen und das Verlustrisiko ist auf die Differenz zwischen verkaufter und gekaufter Position beschränkt.

Es kommt immer auf den Einzelfall an, ich entscheide das je nach Situation und ich kann das deswegen hier nicht bis ins Detail ausführen. Aber grundsätzlich finde ich Rollen okay und ein Crashszenario ist nicht das, was ich in meine Überlegungen einbeziehe, weil es eine Sondersituation ist, die dann auch wieder neue Chancen eröffnet. Es geht ja darum, nicht bei jeder Position, sondern in der Summe Geld zu verdienen. Wenn von 10 Positionen eine dabei ist, die man nur mit Verlust abschließen kann, ist das ja nicht schlimm. Den Verlust gleiche ich vielleicht mit 2 Gewinnpositionen aus, bleiben immer noch 7 für die Gewinnbilanz.

Vielleicht mal ein paar Beispiele, was ich so an Puts schreibe: Am 21.08. habe ich VW Vz. bei Kurs 114,70 P/20.10.-91,00 für 0,37€ geschrieben, also 20% entfernt. Jetzt steht VW bei 108 und ich bin immer noch tiefenentspannt. fax würde jetzt vielleicht den Gewinn realisieren, denn obwohl der Basiswert 6% gefallen ist, ist durch den Zeitwertverlust ein Gewinn angefallen. Das mache ich aber nicht. Ich lasse den Put verfallen oder rolle kurz über 91,00. Vielleicht sage ich auch, für 91,00 nehme ich die; das weiß ich jetzt aber noch gar nicht, weil ich ja heute noch gar nicht wissen kann, warum VW von 108 nochmal 15% verloren hat.

Am 01.09. habe ich Aurubis bei Kurs 65,00 P/17.11.-48,00 für 0,40€ geschrieben. Entfernung also 26%. Kurs aktuell 69,00 ... läuft und da muss ich im Moment nicht groß drüber nachdenken. Kurs aktuell 0,16€; fax würde vlt. schließen und Gewinn mitnehmen, mache ich aber nicht.

Gestern habe ich Kering bei Kurs 455,00 P/15.12.-280,00 für 0,65€ geschrieben. Entfernung also satte 38%. Klar, das ist nur Spielgeld, weil ich da nur einen Kontrakt verkauft habe, aber 64€ mal hier, 64€ mal da, gibt übers Jahr verteilt auch ein paar Hunderter, mit denen ich ein paar Mal schön essen gehen kann. Solche Deals nehme ich im Vorbeigehen mit. Da ist mir auch noch nie einer verreckt, denn Kering 280? Also bitte, für den Preis lasse ich sie mir einliefern. Klar, wenn die Welt untergeht, fällt auch Kering bis 280, aber dann habe ich ganz andere Probleme (bzw. Herausforderungen) als dieser eine Kontrakt.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #502  

Member

ergänzend vielleicht noch was zu IV :

Ist ja schön und gut wenn die hoch ist, bringt dir in der Praxis aber recht wenig, denn was bringt mir nen Titel mit hoher IV wenn er von vornherein bei der Auswahl durchs Raster fällt, bzw. was macht man dann wenn in der Auswahl nichts mit hoher IV ist? Untätig bleiben bis man mal das Glück hat dass beides passt? Eher nicht...

Aus dem Grund achte ich auch nicht mehr drauf, denn es ist nicht sonderlich praktikabel.

@GRO's Ausführungen zum Rollen seh ich genauso, entscheidend ist was unterm Strich bei rauskommt, z.b. innerhalb eines Jahres. Das Ergebnis besteht aus vielen trades.
Ähnlich wie in einer Firma, da gibt es auch mal schlechte Monate...

GRO's Beispiele stimmen, ich hätte an erwähnten Stellen dichtgemacht und was neues aufgesetzt. Weder Er noch ich handeln richtig oder falsch!
Es ist ne andere Herangehensweise und beides funktioniert.
Man muss seinen eigenen Stil finden und vor allem so handeln dass es A für einen Sinn macht und B man sich damit wohlfühlt.

In die Überlegung fließt auch Zeit, die Persönlichkeit usw. mit ein.
 
        #503  

Member

Member hat gesagt:
Du Hubsi, alles gut. Dass ich zu deiner Frage nichts geschrieben habe, liegt daran, dass ich bereits am Beispiel Vonovia dachte erläutert zu haben, wie ich vorgehe. Die ganzen Kennzahlen (Griechen, etc.) interessieren mich nicht. Ich mache seit 1988 Stillhaltergeschäfte und bin reiner Praktiker.

Da warst du vermutlich einer der ersten heirzulande.


Member hat gesagt:
Es fängt damit an, dass mir 10% Abstand schon zu gering wäre. Als Richtwert habe ich für mich 15% als Minimum gewählt. Ich bekomme dafür weniger Prämie, aber es erhöht meine Flexibilität. Rollen tue ich dann, solange das Ding noch aus dem Geld ist; in Ausnahmesituationen vielleicht auch mal im Geld, darf aber halt nicht viel sein. Es gab aber auch schon Situationen, wo ich gar nichts gemacht habe, nämlich dann, wenn für mich eine Einlieferung zum Basispreis okay wäre.

Dachte ich anfangs auch immer , aber irgendwie will ich mein Optionsdepot nicht mit einem "long" Depot vermischen

Member hat gesagt:
Es gibt dann zwei Möglichkeiten. 1. Das Ding berappelt sich wieder und ich habe Glück gehabt. 2. Das Ding schmiert weiter ab und ich rechne mit Einlieferung. Dann schreibe ich gleich einen ungedeckten(!) Call mit gleichem Basispreis oder leicht darüber.

Warum ungedeckt, der Call ist ja dann gedeckt weil du ja den Basiswert eingebucht bekommen hast, verstehe ich jetzt nicht so ganz.

Member hat gesagt:
Das reduziert dann meinen Einstiegskurs weiter oder, wenn es plötzlich wieder dreht und nach oben läuft, schließe ich den Call ... natürlich dann mit Verlust,

Warum stellst du da glatt?
Ist doch schön wenn der Call ins Geld läuft so bist du die eingebuchte Position wieder los, od. willst du das nicht?
 
        #504  

Member

Member hat gesagt:
Da warst du vermutlich einer der ersten heirzulande.




Dachte ich anfangs auch immer , aber irgendwie will ich mein Optionsdepot nicht mit einem "long" Depot vermischen



Warum ungedeckt, der Call ist ja dann gedeckt weil du ja den Basiswert eingebucht bekommen hast, verstehe ich jetzt nicht so ganz.



Warum stellst du da glatt?
Ist doch schön wenn der Call ins Geld läuft so bist du die eingebuchte Position wieder los, od. willst du das nicht?
lies seine Ausführungen nochmal genau ;)

Der ungedeckte call ist ungedeckt da noch nicht angedient wurde!
Sollte es dann wieder drehen, ist er immer noch im put, und closed den call, was man machen sollte.

Ansonsten wäre er bei Ausübung theoretisch 100 Aktien short, in einem dann steigendem Umfeld. Absolutes NoGo!
 
        #505  

Member

Member hat gesagt:
lies seine Ausführungen nochmal genau ;)

Der ungedeckte call ist ungedeckt da noch nicht angedient wurde!
Sollte es dann wieder drehen, ist er immer noch im put, und closed den call.

Ah ok, hab das Wort "gleich" überlesen.
Scheinbar fährt @GRO wieder eine eigene Strategie.
Muss ehrlich sagen das habe ich so auch noch nie gehört,
 
        #506  

Member

Member hat gesagt:
Ah ok, hab das Wort "gleich" überlesen.
Scheinbar fährt @GRO wieder eine eigene Strategie.
Muss ehrlich sagen das habe ich so auch noch nie gehört,
Es ist ne reine Absicherung.
Man kann das auf zig Arten machen. Optionen kann man sehr flexibel einsetzen wenn man es dann mal verstanden hat.

Alternativ könnte man auch mit long Optionen in dem Fall arbeiten. Oder rein Rollen (so mach ich es), oder, oder, oder....

Hängt auch immer von der Situation ab. Wie liquide ist man, was macht die margin, bzw. ist margin senkendes Handeln erforderlich etc.
 
        #507  

Member

Member hat gesagt:
Da warst du vermutlich einer der ersten heirzulande.

Das jetzt nicht gerade, denn es gab ja bereits vor Gründung der DTB 1990 einen ungeregelten Optionshandel, aber Privatanleger waren da eher selten, das stimmt. Da hat ein Kontrakt 50 DM gekostet, aber das waren auch andere Summen, weil ja damals der normale Aktien-Nennwert viel höher als heute war. Also wenn ne VW jetzt z.B. nen Kurs von 300 DM hatte, hast du bei einem Kontrakt gleich mal 30.000 DM bewegt ... oder war die Kontraktgröße nur 50 Stck.? Das weiß ich jetzt gar nicht mehr. Ne SAP hatte einen Ausgabepreis von 750 DM, nur mal so als Beispiel (Habe 3 Stck. bekommen ;-) ).

Und die Optionsprämien (und deren Tickgröße) waren höher als heute (obwohl die Vola geringer war). Damals gab's ja bei Aktien für unter 50 Stück auch gar keinen variablen Handel, sondern nur Kassa mittags um 12 Uhr. Verrückte Zeiten, wenn man das mit heute vergleicht (oder geruhsam, je nachdem wie man es betrachtet; die Volas waren ja nichts im Vergleich zu heute).

Um die Optionspreise ermitteln zu können, mussten wir morgens in die FAZ oder ins Handelsblatt schauen. Dort waren die Preise vom Vortag. Dann hast du bei der Bank angerufen und gesagt, du willst einen Call auf XY mit Basispreis Z und Verfallsdatum M mit Limit AB verkaufen. Am nächsten Tag hast du dann erfahren, ob es ausgeführt wurde.

Ich habe damals beim Fall der Berliner Mauer 20.000 DM verloren, aber viel dabei gelernt, z.B. dass man nie vollkommen ungedeckte Calls schreiben sollte ;-) ... aber wir waren jung und natürlich draufgängerisch unterwegs. In dem Alter denkt man halt, wenn das 10 Mal gut geht, klappts auch 100 Mal. Zum Glück hatte ich keinen Mannesmann-Call am Laufen, als die ihre D-Netz-Lizenz bekamen. ;-)

Deshalb sind Börsenspiele zum Üben Schwachsinn. Du musst schon richtiges Geld einsetzen, um aus deinen Fehlern lernen zu können; das nur nebenbei.
 
        #508  

Member

Member hat gesagt:
Deshalb sind Börsenspiele zum Üben Schwachsinn. Du musst schon richtiges Geld einsetzen, um aus deinen Fehlern lernen zu können; das nur nebenbei.
Seh ich genau so!
Auch paper account macht null Sinn. Höchsten zum erlernen der Plattform.

Also mit Echtgeld ran, und schön piano zu Anfang. Lieber Baby steps und im Spiel bleiben und was lernen. Vor allem sich selbst, denn die Emotionen werden kommen!
Zumindest zu Anfang, später ist man doch recht emotionslos, aber das dauert etwas...
 
        #509  

Member

Member hat gesagt:
Also wenn ne VW jetzt z.B. nen Kurs von 300 DM hatte, hast du bei einem Kontrakt gleich mal 30.000 DM bewegt
Ist aber ja heute bei ner Nvidia oder broadcom, Adobe auch nicht anders. Klar, schreibt man da 2-3 puts bewegt man (theoretisch) Kohle im 6 stelligen Bereich.

Das ist eben so, und das muss man (emotional) lernen damit umzugehen. Zu Anfang dauert das nen bisschen, man gewöhnt sich dran.
Ich hab kein Problem damit 5 Kontrakte auf solche Titel zu schreiben, hatte ich aber mal ;)
 
        #510  

Member

@fax zu @GRO Strategie kann ich nicht viel sagen, ich versuche mich da auch eher durch Rollen aus dem Trade zu verabschieden,
nur halt in Zukunft richtig, bzw. so wie ihr es mir geraten habt.
Wie suchst du deine Basiswerte aus wo du dann die Puts drauf schreibst?
Screener an und nach Trendfolge suchen ?
Fadest du auch manchmal, ich meine gegen den Trend wenn du glaubst jetzt ist das Tief erreicht ev. via Divergenzen u. MACD?
Geht es dir gleich wie mir, das du z.B Charts von gewissen Basiswerten schon besser kennst als die eigne Frau?
Symbolisch gedacht, manche Werte hab ich schon so oft veroptioniert das ich schon denke zu wissen wie sich der Chart verändern wird,
entweder nach oben od. unten, ev. bilde ich mir das aber auch nur ein, aber da kann man mittles Charttechnik so einige machen, mit Unterstützungen,
Fehlausbrüchen usw.
 
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