17.04.16 – Tag 2 von 4 – Teil 4
In der „Lucky Love Bar“ angekommen setzte ich mich neben
@talueng und deren Urlaubsbegleitung (nennen wir ihn) Uwe. Mit Uwe kam ich sofort am ersten Tag klar: er hatte die ähnlichen (positiven) Ansichten zu Songkran wie ich und kam auch sehr sympathisch rüber.
@talueng und ich scherzten dann über die Eigentümer der „Lucky Love Bar“ die mir doch einen sehr unmotivierten Eindruck in der Öffentlichkeit vermittelten.
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Ich meinte zu
@talueng, das (der im schwarzen Shirt) er jetzt gestern seinen großen Tag hatte und wahrscheinlich darüber nachdenkt, das er jetzt wieder ganze 364 Tage warten muss, bis sich sein Geburtstag jährt. Ich mahnte an, das (und das war jetzt nicht einmal witzig gemeint) wenn du das ganze Jahr über in dieser Bullenhitze mit dem ein und demselben Schema konfrontiert wirst, selbst das (wie es andere immer beschreiben) „Paradies“ dich irgendwann einmal anödet. Da lobte ich mir meine konservative Provinz zuhause, wo ich schön brav meinen Kredit auf Raten in den nächsten 20 Jahren für gekaufte Grundstücke abstotterte, um mal eine schöne Altervorsorge zu haben.
Natürlich hatten wir für unsere zwei „Enthusiasten“ auch noch passende Werbeslogans mit diesem Bild für ihre Bar bereit. Von „wo wir sind, ist Spaß vorne“ bis „wir identifizieren uns mit unserer Kundschaft“ war im Prinzip alles dabei. Jetzt weiß ich natürlich nicht wie „lustig“ es ist, einen Werbepartner des TAF zu „beleidigen“. Auf der anderen Seite sollte (positive?) Kritik aber erlaubt sein: ich denke aber man sollte die ganze Sache ohnehin nicht zu ernst nehmen, deswegen geht es hier jetzt weiter im Bericht.
Eine Gruppe aus Uwe,
@talueng ,
@eddie11 ,
@peacy und meiner Wenigkeit bildete sich dann, um gemeinsam auf „Butterfly-Tour“ in die Soi 8 zu ziehen, was ganz oben auf meiner „To-do-Liste“ stand: mal in der Gemeinschaft zusammen Mädels aufreissen. Wir gingen also Richtung Beachroad, wo der erste Vorschlag kam das wir doch den Bahtbus nehmen sollten. Ich war strikt dagegen, meinte das wir die paar Meter ja mal locker laufen könnten und überstimmte mal eben den kompletten Trupp. Nach gefühlten 20 metern hatte aber selbst ich die Schnauze voll, meinte zur Gruppe das das „eine ganz beschissene Idee war“ (auf Google Maps sieht das immer so nah aus) und stiegen in den nächsten Bus.
Beim aussteigen fiel mir wieder dieses nervige Chaos beim suchen des Geldes mit diesem transperenten, wasserdichten Geldbeutel auf: der Fahrer wartete auf seine 10 Baht und ich durfte wieder den kompletten Inhalt entleeren, nur um die passenden Geldstücke zusammen zu friemeln.
Angekommen in der Soi 8 und BÄNG! Was für ein Wahnsinn! Überall aus den Boxen dröhnte die Musik mit teilweise feinsten House- und Technobeats, wo man meinen sollte das die Bar mit der nächsten Bar um die höchste Lautstärke konkurriert und überall diese unfassbaren, in dieser engen durch Menschen, Autos und Scooter vollgestopften Strasse, Wassermaßen die auf dich herunter brasselten. Die Stimmung war an den Vortagen auch sehr gut in dieser Strasse, aber je näher der Tag zum „großen Finale“ am 19.04. kam, desto mehr schien man sich (allgemein in Pattaya) steigern zu wollen, was die Atmosphäre betraff. Ich konnte von der Gefühlslage gar nicht anders, als mich Meter für Meter durch diese Menge zu tanzen und für mich stand ab dem Moment fest, das ich mir das kein weiteres Mal entgehen lassen würde:
Franke goes Songkran 2017 aber sowas von!
Wir setzten uns in einer Bar an einen großen Tisch im Außenbereich, um ein Bier zu trinken (für die Flaschenöffnungen bekamen wir ein kleines Tütchen, damit kein Wasser eindrang) und dem Treiben genüßlich zuzusehen. An uns kam ein Kleinlaster vorbei, der einen großen Tank mit sich schleppte auf den Menschen saßen, die mit Feuerwehrschläuchen auf die Menge spritzten. Das ganze Gebilde sah aus wie ein Güllewagen und konnte man sich offensichtlich mieten.
@talueng stand auf, lief hinter den Wagen her und drehte am Wasserhahn zu, der am Ende des Wagens unten befestigt war, sowie ausserhalb der Sichtweite der obengenannten Protagonisten. Die saßen nun da und schauten bedeppert drein, warum kein Wasser mehr aus der Leitung kam, während ich nur noch Tränen lachte.
Wir brachen dann weiter zur Beachroad auf, wo wir abermals in einer Bar halt machten: dort waren auch einige anwesende Mädels sichtlich bemüht, sich durch unsere Anwesenheit ein paar Baht für die Nacht zu verdienen und daher die Stimmung recht ausgelassen war, gab es noch einen Jacky Shot ohne Eis. Ich bekam noch einen lustigen Hut ("you have big head") von der „Dame meiner Wahl“ (die mich aussuchte, nicht umgekehrt) aufgesetzt die so einer dieser modischen Brillen trug und ein echtes Leichtgewicht war: da standen keine 160 cm mit 50 kg vor mir. Aber die Titties waren mal wieder in der richtigen Position gerückt und daher ich mir ohnehin keinerlei Ansprüche stellte, die Kontakdaten (wobei sie kein LINE hatte, sondern nur ihre Telefonnummer in mein Handy eingab) schnell für die Ibar heute nacht ausgetauscht.
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Ich stand dann mit „meinem“ Mädel vor dem Thresen und neben mir kam eine Mutter samt dreijährigen Kind: das Kind band mir solche leuchtenden Armreife um, wobei
@talueng schnell sagte „wenn er sie dir umgebunden hat, dann zahlst du“. Drei bekam ich (konnte wirklich nicht "nein" sagen), was 60 Baht in der Summe machte. Danach ging es noch auf die Toilette, die 5 Baht kostete: die wollte ich aber nicht zahlen, daher ich ja Kunde in der Bar war. Ging aber nicht, also schnell rein und mein kleines Geschäft erledigt: beim Händewaschen ist mir dann ein junger Mann aufgefallen, der sein offensichtlich sein Tattoo unter dem laufenden Wasserhahn abkühlte. Ich machte ihn (auf Englisch) drauf aufmerksam, das es in jedem Tattoostudio gegen einen kleines Trinkgeld, Vaseline einen direkt aufgeschmiert wird. Es galt ja das Teil nicht nur zu kühlen, sondern auch zu schützen. Er meinte aber darauf hin, das es sich nicht um ein „permanent tattoo“ handelte sondern das Teil nach ein paar Tagen wieder „abging“. Der Dialekt kam mir doch recht vertraut vor und auf Nachfrage von woher er kam, meinte er Österreich. Ich lachte und sagte (auf deutsch) das wir uns das nächste Mal auch auf Deutsch unterhalten könnten, wünschten uns beide noch einen schönen Aufenthalt und zogen ab.
Während wir also langsam zum Ende dieses Nachmittags kamen, machte mich
@talueng auf einen Inder aufmerksam: der hatte eine Wasserpistole, die über einen Kanister über den Rücken geschnallt war. In dem Kanister konnte man sich Wasser sammeln für längere „Feuerkraft“. Das Wasser holte er aus den Strassenrinnen wo bereits gebraucht war, sprich: er nutzte diese künstlich, angelegten Rinnen auf der Strasse, die wie ein kleines Bächchen so angelegt waren das das Wasser in den nächsten Gully (Abfluß) fließen konnte.
Was für eine Drecksau: in dem Wasser hätte alles mögliche sein können, daher man bestimmt auch mit Wildpinkler zu rechnen hatte. Sowas kann er bei sich zuhause im Ganges Fluß abziehen (das schwimmen auch Leichen rum) wo man es mit der Hygiene nicht so genau hat, aber bitte nicht hier vor mir dann auch noch genüßlich in die Bar zu feuern, in der ich gerade sitze.
@talueng wusste aber auch hier mal wieder Rat, stellte sich hinter den Inder, schraubte das Ventil hinten am Kanister auf, woraufhin das Wasser austrat und der Inder sich fragte, warum da auf einmal kein Wasser mehr aus der Pistole kam. Wie eben mit dem Güllewagen eine eiskalte Situation, lachten uns eins und zogen ab.
Wir gingen dann getrennte Wege und verabredeten uns am Secrets Hotel um 21:00 Uhr. Ich holte mir noch eine Öl Massage ab, wobei ich fragte ob ich den Laden überhaupt so nassgetränkt betreten durfte. Das stellte sich als kein Problem da und ich sollte mich in einer der Kabinen komplett entkleiden, wo man anschließend meine Klamotten raus zum trocknen hängen würde.
Ich lag dann auf dem Bauch und ich bemerkte durch das massieren einen Sonnenbrand, der sich flächendeckend mittlerweile auf Kopf, Schulter und Arme breit gemacht hatte. Zudem kam hinzu, das ich die ganze Zeit draußen an der frischen Luft war, immer aktiv war und sich eine Müdigkeit rausstellte, die mich tatsächlich vor der Masseuse eingeschlafen ließ: das war mir vorher auch noch nicht passiert.
Nach 30 Minuten hörte ich nur ein „hello sir, please wake up“ und ich wendete mich auf den Rücken. Der Masseuse fiel dann auch mein Sonnenbrand auf und zum Abschluss gab es eine Lotion dagegen. Das fand ich so nett, das ich 80 Baht als Trinkgeld springen ließ und entschied mich draußen für einen Motorbiketaxi, um ja nicht die Lotion durch diese Wassermaßen auf der Haut wieder runter zu spülen. Die Taktik ging genau 50 meter auf, denn dort erwartete uns schon eine Person via Eimer und sowohl ich als auch mein Fahrer bekamen eine Abkühlung zur fortgeschrittenen Nachmittagsstunde.
Angekommen im Hotel kaufte ich mir im nächsten 7/11 noch einen Sunblocker Schutzfaktor 75, aber primär um zu heilen und jetzt mir nicht tagsüber das Zeug auf die Haut zu schmieren, weil ich Zweifel an der Wasserfestigkeit hatte. Der Sunblocker war wirklich der letzte im Regal und die Verkäuferin hatte das offensichtlich im System: die Kasse gab einen Signalton von sich und sie rief wahrscheinlich zu ihrem Kollegen rüber, das man unbedingt im 7/11 Großmarkt Sunblocker in unbestimmter Menge für die bekloppten Touris da draußen bestellen sollte.
Anschließend ging es noch in die Pharmacy, daher ich ein Kratzen im Hals verspürte: die meinten aber, das ich morgen um 11:00 Uhr wieder kommen sollte. Nur brauchte ich jetzt als Vorsorge was über Nacht und nicht um 11:00 Uhr morgens. Also wieder in den 7/11 rein und ein paar „Fisherman´s Friend“ auf den Thresen gelegt: die sollten das kommende Kratzen im Hals auch beseitigen können.
Danach war Klamottenwechsel angesagt und ich machte mich auf den Weg zum Secrets Hotel: dort war mit Teilen der SHG ein Treffen ausgemacht, wo (bevor es anschließend in die IBar geht) ein Besuch in der „Windmill-Agogo“ anstand.