Ausgewandert nach Pattaya --- 10 Jahre Paradise City

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Vielleicht tue ich mich als Österreicher leichter als ein Deutscher, das Wesen der Thailänder zu verstehen. Mir sind folgende Bemerkungen sofort aufgefallen, als du von den Kindersitzen berichtet hast:

"Die Sache droht zu eskalieren, es wird lauter... Ich verlasse fluchend den Laden..."

Ich bin sehr aufmerksam in einer neuen Umgebung und habe schon am 2. Tag in TL gemerkt, dass hier einiges anders ist. In einer Buchhandlung habe ich ein gutes Buch gefunden. in dem auf sehr unterhaltsame Weise die Lebensart der Thais beschrieben wird.
Wer sich in TL aufregt und laut wird, verliert sein Gesicht, und ist damit sofort unten durch. Deshalb hat sich deine Frau auch auf die Seite des Verkäufers gestellt. Was hätte sie sonst tun sollen, als Thai??? Ich versteh es auch, muß ich sagen. Wozu aufregen? Es ändert nichts und bringt nur negative Gefühle, für sich selbst und für den anderen. Die berühmte "österreichische Gemütlichkeit" kommt mir hier zugute.

Locker und freundlich bleiben, Verständnis zeigen und nicht alles so ernst nehmen heisst die Devise. Man kann ja trotzdem auf seinem Standpunkt bestehen. Aber so verliert keiner sein Gesicht.

Da mag schon etwas dran sein nur kann man nicht alles mit Gesichtsverlust abtun. Ich habe in über 10 Jahren auch gelernt das man nicht offen kritisiert, sondern es geschönt durch die Blume zum Ausdruck bringt. Jedoch hört das auf sobald Abzocke betrügerische Absichten oder eine Straftat vorliegt. Bei solchen Sachen ist auch bei den Thais Schluss mit Lustig und es wird die Polizei geholt, geschimpft und mit dem Finger auf den Übeltäter gezeigt. Eine Geste die man sonst tunlichst vermeidet. So war es ja auch bei den Kindersitzen. Es kann nicht sein das sie etwas bestellen und mir andrehen möchten, was ich nicht wollte und nicht bestellt habe. Der Punkt in dieser Geschichte ist ja das sie die geleistete Anzahlung nicht erstatten wollen. Ein ganz normaler Vorgang eigentlich, wenn jemand nicht das liefern kann was besprochen wurde und auf der Quittung stand. Wer nicht in der Lage ist den Kunden anzurufen und sich mit ihm zu besprechen, um vielleicht alternativ ein anderes Produkt zu verkaufen, darf sich nicht wundern wenn der Kunde ,das Produkt was er vorgesetzt bekommt, ablehnt. Mit dem Wissen von heute hätte ich damals gelächelt, mein Telefon gezückt und die Touristen Polizei gerufen. Was meine damalige Frau anbetrifft hat das auch wenig mit dem Gesichtsverlust zu tun sondern eher mit Schüchternheit, Unwissen und Naivität. Meinen Ehepartner falle ich in der Öffentlichkeit nicht in den Rücken, sowas kann man privat besprechen und diskutieren. Nach deiner Logik hat sie mir den Gesichtsverlust beschert, weil sie ihren Mann offen widerspricht. Jeder wird das für sich entscheiden müssen, ich fahre heutzutage gut mit der heutigen Einstellung und habe diesbezüglich keine Probleme mehr.;)
 
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        #92  

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Teil 8

Der Streit hatte etwas reinigendes und zugleich sind die Machtverhältnisse wieder verschoben worden. Es gilt wieder der folgenden Leitsatz; Es ist mein Geld – ich gebe somit auch die Richtung vor und treffe wenn es sein muss die Entscheidungen. Das halte ich bis heute so , mag egozentrisch klingen und auch so sein, ist in meinen Augen aber notwendig.
Fortsetzung folgt


Das kann ich gern zu 100% bestätigen. Wer das nicht macht hat verloren.
 
        #93  

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Also ich kann beides nachvollziehen. Ruhig bleiben und versuchen, die Dinge einvernehmlich zu regeln, ist sicherlich erstmal das Standard-Vorgehen, egal ob in Thailand oder Deutschland oder sonstwo. Manchmal kommt man aber in Situationen, wo man sich so dermassen verarscht vorkommt bzw. nicht nur vorkommt, sondern ja auch ist. In so einer Situation kann einem schonmal der Kragen platzen. Und ehrlich gesagt, die Situation war ja (zumindest für deutsche Verhältnisse) ziemlich klar, entweder akzeptiert der Kunde das Ersatzmodell, oder er erhält seine Anzahlung zurück. Wenn einem so ein banales Recht verweigert wird, da würde ich mich auch aufregen. Und noch viel mehr aufregen würde mich, wenn meine Ehefrau da dann Partei für die andere Seite ergreift. Und wenn sie schüchtern und naiv ist, dann würde ich zumindest erwarten, dass sie sich verschämt hinter mich stellt und die Klappe hält. Aber einem als Ehefrau hier in den Rücken fallen, DAS ist doch der wahre Gesichtsverlust (für den Ehemann). Aber dieses Verhalten scheint ja in Thailand regelmässig vorzukommen, was man so liest...
 
        #94  

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Das mit den Fingerzeigen und Gesicht verlieren hat sich über die Jahre schon mächtig verändert.
Trifft hauptsächlich nur noch zu wenn es einem in den Kram passt.
Naja wer weiß ob die Frau sich nicht mal eben den teureren ausgesucht hat :) möglich ist da ja alles:(
 
        #95  

Member

Die Frau wird sich immer wieder auf die Seite des/ der Thai im Konfliktfall stellen, das hat auch nichts mit Schüchternheit oder Naivität zu tun, sonder vielmehr mit einer total unterschiedlichen Denkweise, sie wird sich immer (entgegen uns bekannter Logik oder Rechtsempfinden) mit der Gegenseite solidarisieren.
Das ist so - auch wenn es einen manchmal zum Verzweifeln ist!

Die Denke geht nämlich etwas anders:

Der Verkäufer erklärt sich bereit eine recht exotische Sache zu beschaffen - zwei Kindersitze, dafür nimmt er eine Anzahlung, die ja nur dazu dient, den Wunsch des Kunden zu erfüllen.
Er stellt fest, dass das gewünschte Modell nicht verfügbar ist, jedoch steht er mit der Anzahlung ja jetzt in der Pflicht und schließlich braucht der Kunde die Kindersitze, also muss eine Alternative her, dass diese Alternative nun mehr kostet, liegt ja schließlich nicht in der Verantwortung des Verkäufers, er streckt im (vermeintlichen) Interesse des Kunden den Mehrpreis sogar vor.
Der Kunde kommt zur Abholung, die anbezahlte Ware war nicht verfügbar, jedoch hat Verkäufer sich den Hintern aufgerissen, um nun stolz ein Ersatzprodukt zu präsentieren, welches noch dazu viel besser ist als die ursprüngliche Wahl.

Der Kunde will dieses Ersatzprodukt nicht weil es mehr kostet und möchte stattdessen die Anzahlung zurück haben.
Das geht aber nicht, zum Einen ist die Anzahlung ja bereits weg, wurde sie doch für den Kauf der beiden (viel besseren) Sitze verbraucht, zum Anderen würde der Verkäufer nun auf einer Ware sitzen, die in Pattaya wohl ähnlich leicht an den Mann zu bringen ist, wie eine Hagelversicherung, d.h. der Verkäufer würde mit dieser Option den maximalen Schaden tragen.

Der Verkäufer hat aus Thaisicht keinen Fehler begangen, handelte er doch in gutem Willen für den Käufer, der schließlich nach wie vor zwei Kindersitze sucht und braucht.
Das die nun beschafften Sitze nicht der Bestellung entsprechen, wird sogar als Vorteil angesehen und den Mehrpreis hat doch auch nicht der Verkäufer zu verantworten, er handelt nur mit der Ware und muss somit die Differenz notgedrungen weitergeben.

Warum der reiche Farang, die neuen, tollen Sitze jetzt plötzlich nicht haben möchte und sogar Geld zurück will, welches gar nicht mehr da ist, sondern bereits in "seinen" Sitzen steckt, versteht kein Mensch und es wäre auch mehr als ungerecht, wenn der arme Händler nun auf dem Schaden sitzen bleiben würde. Dem Farang macht es doch sicher weniger aus, einfach den Mehrpreis zu bezahlen und sich für die Kinder zu freuen, der Händler hat durch eine Stornierung des Vertrages jedoch gleich dreifach den Schaden - zum Ersten wäre es das Eingeständnis einen Fehler gemacht zu haben, schlimmer noch - er wird eines Fehlers beschuldigt und müsste diesen offen zugeben (kommt ja gar nicht in Frage und er sieht auch keinen Fehler bei sich, ist somit im Recht), zum Zweiten hat er Anzahlung und wohl auch eigenes Geld bereits dem Lieferanten bezahlt und kann somit gar nicht mehr über diese Mittel verfügen, zum Dritten würde ihm der (sicher) bereits verplante Umsatz, samt Profit wegbrechen und er auf einer Ware sitzen bleiben, die für ihn wertlos ist.

Also wer hat den geringsten Schaden wenn es darum geht, die geänderten Bedingungen für den Kauf zu akzeptieren - der Farang - logisch!
Die Frau solidarisiert sich mit dem vermeintlich schwächeren Landsmann um dessen Benachteiligung auszugleichen, ihr ist die (Thai-) Logik bewusst und muss nun dem ignoranten und unsensiblen Ausländer beibringen, wie das in ihrem Land läuft, sie fühlt sich auch blamiert durch den Kinau.
Der Mehrpreis ist für den potenten Käufer doch leicht zu verschmerzen, er hat das Geld ja in der Tasche, der Verlust wäre jedoch schmerzlich für den Verkäufer, Fehler hat er keinen gemacht, die neue Ware ist teurer und somit besser, also ist doch alles in Ordnung!
 
        #96  

Member

Member hat gesagt:
Die Frau wird sich immer wieder auf die Seite des/ der Thai im Konfliktfall stellen, das hat auch nichts mit Schüchternheit oder Naivität zu tun, sonder vielmehr mit einer total unterschiedlichen Denkweise, sie wird sich immer (entgegen uns bekannter Logik oder Rechtsempfinden) mit der Gegenseite solidarisieren.
Das ist so - auch wenn es einen manchmal zum Verzweifeln ist!

Die Denke geht nämlich etwas anders:

Der Verkäufer erklärt sich bereit eine recht exotische Sache zu beschaffen - zwei Kindersitze, dafür nimmt er eine Anzahlung, die ja nur dazu dient, den Wunsch des Kunden zu erfüllen.
Er stellt fest, dass das gewünschte Modell nicht verfügbar ist, jedoch steht er mit der Anzahlung ja jetzt in der Pflicht und schließlich braucht der Kunde die Kindersitze, also muss eine Alternative her, dass diese Alternative nun mehr kostet, liegt ja schließlich nicht in der Verantwortung des Verkäufers, er streckt im (vermeintlichen) Interesse des Kunden den Mehrpreis sogar vor.
Der Kunde kommt zur Abholung, die anbezahlte Ware war nicht verfügbar, jedoch hat Verkäufer sich den Hintern aufgerissen, um nun stolz ein Ersatzprodukt zu präsentieren, welches noch dazu viel besser ist als die ursprüngliche Wahl.

Der Kunde will dieses Ersatzprodukt nicht weil es mehr kostet und möchte stattdessen die Anzahlung zurück haben.
Das geht aber nicht, zum Einen ist die Anzahlung ja bereits weg, wurde sie doch für den Kauf der beiden (viel besseren) Sitze verbraucht, zum Anderen würde der Verkäufer nun auf einer Ware sitzen, die in Pattaya wohl ähnlich leicht an den Mann zu bringen ist, wie eine Hagelversicherung, d.h. der Verkäufer würde mit dieser Option den maximalen Schaden tragen.

Der Verkäufer hat aus Thaisicht keinen Fehler begangen, handelte er doch in gutem Willen für den Käufer, der schließlich nach wie vor zwei Kindersitze sucht und braucht.
Das die nun beschafften Sitze nicht der Bestellung entsprechen, wird sogar als Vorteil angesehen und den Mehrpreis hat doch auch nicht der Verkäufer zu verantworten, er handelt nur mit der Ware und muss somit die Differenz notgedrungen weitergeben.

Warum der reiche Farang, die neuen, tollen Sitze jetzt plötzlich nicht haben möchte und sogar Geld zurück will, welches gar nicht mehr da ist, sondern bereits in "seinen" Sitzen steckt, versteht kein Mensch und es wäre auch mehr als ungerecht, wenn der arme Händler nun auf dem Schaden sitzen bleiben würde. Dem Farang macht es doch sicher weniger aus, einfach den Mehrpreis zu bezahlen und sich für die Kinder zu freuen, der Händler hat durch eine Stornierung des Vertrages jedoch gleich dreifach den Schaden - zum Ersten wäre es das Eingeständnis einen Fehler gemacht zu haben, schlimmer noch - er wird eines Fehlers beschuldigt und müsste diesen offen zugeben (kommt ja gar nicht in Frage und er sieht auch keinen Fehler bei sich, ist somit im Recht), zum Zweiten hat er Anzahlung und wohl auch eigenes Geld bereits dem Lieferanten bezahlt und kann somit gar nicht mehr über diese Mittel verfügen, zum Dritten würde ihm der (sicher) bereits verplante Umsatz, samt Profit wegbrechen und er auf einer Ware sitzen bleiben, die für ihn wertlos ist.

Also wer hat den geringsten Schaden wenn es darum geht, die geänderten Bedingungen für den Kauf zu akzeptieren - der Farang - logisch!
Die Frau solidarisiert sich mit dem vermeintlich schwächeren Landsmann um dessen Benachteiligung auszugleichen, ihr ist die (Thai-) Logik bewusst und muss nun dem ignoranten und unsensiblen Ausländer beibringen, wie das in ihrem Land läuft, sie fühlt sich auch blamiert durch den Kinau.
Der Mehrpreis ist für den potenten Käufer doch leicht zu verschmerzen, er hat das Geld ja in der Tasche, der Verlust wäre jedoch schmerzlich für den Verkäufer, Fehler hat er keinen gemacht, die neue Ware ist teurer und somit besser, also ist doch alles in Ordnung!

Es hat in diesem Falle nur eine Besonderheit. Es ist ein Laden der alles rund um das Kind hat, gehört einem Italiener und er bietet dutzende Kindersitze an. Es ist also jetzt nichts Exotisches und er hat auch welche im Laden vorrätig. Ansonsten trifft die Logik, wie du sie hier beschreibst, den Nagel auf den Kopf. genau diese Denkweise spielt sich so in manchen Thai Kopf ab wenn es um Geschäfte und Kundenwünsche geht.:tu:
 
        #97  

Member

Na, das mit dem Italiener hätte ich wissen müssen, dann hätte ich das so nicht geschrieben.

Che gazzo fai? :confused:
 
        #98  

Member

Und für solche Dinge wäre also die Touristen-Polizei zuständig?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Touristen-Polizei und normaler Polizei? Sind die streng getrennt, oder ist die Touristen-Polizei nur eine Abteilung der normalen Polizei?
Hat ein Touristen-Polizist irgendwelche besonderen Qualifikationen wie Fremdsprachenkenntnisse / besonders bescheiden was Korruption angeht / etc. ?
 
        #99  

Member

@
Member hat gesagt:
Die Frau wird sich immer wieder auf die Seite des/ der Thai im Konfliktfall stellen, das hat auch nichts mit Schüchternheit oder Naivität zu tun, sonder vielmehr mit einer total unterschiedlichen Denkweise, sie wird sich immer (entgegen uns bekannter Logik oder Rechtsempfinden) mit der Gegenseite solidarisieren.
Das ist so - auch wenn es einen manchmal zum Verzweifeln ist!
...
@PG: Dein Statement lässt sich auf unzählige weitere Situationen abbilden, Treffer!
 
        #100  

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Member hat gesagt:
Und für solche Dinge wäre also die Touristen-Polizei zuständig?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Touristen-Polizei und normaler Polizei? Sind die streng getrennt, oder ist die Touristen-Polizei nur eine Abteilung der normalen Polizei?
Hat ein Touristen-Polizist irgendwelche besonderen Qualifikationen wie Fremdsprachenkenntnisse / besonders bescheiden was Korruption angeht / etc. ?

Nun, wie es der Name schon zum Ausdruck bringt, soll sich die Touristen Polizei um Probleme mit Touristen kümmern. Sie haben auch so genannte Volunteer`s bei sich in der Gruppe. Ausländer die ehrenamtlich für diese Gruppe aktiv ist. Damit ist eine bessere Kommunikation gegeben als mit der normalen Polizei. Diese hat zwar auch Volunteer`s in der Wache in der Soi 9 sitzen, aber die sind bei Einsätzen in der Regle nicht dabei. Wie es sich rechtlich zwischen den Polizei Abteilungen verhält kann ich nicht sagen. Die Touri Polizei versucht zu schlichten und zu vermitteln. Straftäter werden der Polizei oder auch anderen Behörden wie der Immigration übergeben und bei ergebnislosen Schlichtungen werden die betroffenen Personen dann an die "richtige" Polizei verwiesen.
 
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