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@Carradine, in Thailand kenne ich mich zwar weniger aus, kann mir aber gut vorstellen, das die Arbeitsqualität in den Werkstätten deutlichst besser ist als das Gemurkse hier in Kambodscha. Gerade gestern war ich in der Werkstatt, Ölwechsel, Beleuchtung, ein paar weiter Kleinigkeiten und vor allem das von einer Maus durchgefressene Kabel zu einem Lautsprecher reparieren. Lief auch alles bis auf den Zigarettenanzünder wo mein Navi dranhängt und das Radio. Bevor ich in die Werkstatt gefahren bin ging das aber noch.
Wenn eine Sache repariert wird ist geht dafür die nächste wärend der Reparatur kaputt. Der Chef (Vietnamese) hat das dann selber wieder in Ordnung gebracht, hättest den aber mal fluchen hören sollen. Die Kambodschaner bekommen es nicht gebacken. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, es fehlt halt an Ausbildung.
Arbeitsbedingungen: Komm her und mach was Du willst, kräht kein Hahn danach. Beim Airport statt Touristenvisum Buisenessvisum verlangen und schon bist Du im Geschäft. Vor Ablauf von einem Monat das Visum auf ein Jahr verlängern, danach immer weiter um jeweils ein Jahr und zwar ohne Ausreise oder wie man das in Thailand nennt: Visarun.
Angestellt als Meister mit entsprechender Berufserfahrung bei einer Toyota, Nissan - und wie sie alle heisen - Vertretung dürfte kaum ein Problem sein, Verdienstmöglichkeit: Kann ich Dir keine konkrete Auskunft geben, das dürfte daran hängen, wie dringend Du da gebraucht wirst.
Selbstständig: Wenn Du Dir einen guten Ruf erarbeitet (was bei guter Arbeit hier sehr schnell geht) und noch ein paar Leute gut ausgebildet hast kannst Du Deinen Laden 24 Stunden am Tag auflassen, er wird immer rappelvoll sein. Bei meinem Vietnamesen geht ohne Voranmeldung kaum was, der hat eigentlich offiziell um 17:00 Uhr Schluss, kommt aber selten vor 19:00 Uhr aus seiner Werkstatt raus. Nachdem was der verlangt, kommt der am Tag auf mindestens 100 USD Nettoverdienst und das ist in Kambodscha schon der Monatslohn für einen guten Arbeiter. Die Werkstatt ist nicht groß, Platz für maximal 4 Autos. Hat aber zwei Hebebühnen (noch selten hier) und ist vom Werkzeug her TOP ausgestattet.
Er selber ist wirklich gut, bildet aber seine Leute nicht richtig oder nur mangelhaft aus und am Ende beseitigt er im großen und ganzen dann den Murks, den seine Leute vorher verbrochen haben - also höchst unrational. Man muss das schon richtig angehen, dann kann man sich auf die Endkontrolle konzentrienen und hier und da dann noch den einen oder anderen kleinen Fehler beseitigen. Die Khmer sind im großen und ganzen weder faul noch dumm, es fehlt ihnen lediglich an WISSEN. Pol Pott hat da ganze Arbeit geleistet und die Lücken klaffen immer noch riesengroß.
Kommt dann noch dazu, das viele (sofern sie sich das leisten können) lieber auf die Uni gehen, mit dem Erfolg, das zunehmend mehr Motodups ein Diplom in der Tasche haben. Woher sollen auch die vielen Jobs kommen, für die man ein Diplom braucht?
Die Unterschicht kann sich eine gute Ausbildung nicht leisten, also guckt man ab was der Andere macht, in aller Regel mehr schlecht als recht. Dabei sind Khmer handwerklich sehr geschickt, es fehlt - wie gesagt - lediglich ein fundiertes Wissen.
Es gibt viele Möglichkeiten hier in Kambodscha, man muss nur mit weit offenen Augen durch die Stadt gehen - dann erkennt man sie auch.
@cam.bo, Dein Meistertitel macht dann was her wenn Du bei einer Marke als Angestellter arbeiten willst. Wenn Du Selbständig bist kräht da auch kein Hahn danach, da zählt nur Dein Können.
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