Thailand Bangkok, Siem Reap, Pattaya, Koh Samet und Pattaya - Reisen im Grenzland

  • Ersteller
        #71  

Member

Das Gesicht aus Beitrag #66 hab ich schon irgendwo gesehen.:lach:
 
        #73  

Member

Tolle Bilder und schöner Schreibstil :respekt:

So eine Fussmassage hatte ich auch bei meiner ersten Massage und so gut war sie nie mehr, da konnte ich auch richtig "loslassen" ohne etwelche Specials, aber sowas will ich nochmal erleben.
 
        #74  

Member

Der erste Tag in Sklaverei verlief überraschend angenehm, da mach ich mal weiter ......

Tag 9 - Siem Reap/3

Siron, das alte Schlitzohr, holt mich pünktlich mit seinem Tuk-Tuk ab und auf geht die Fahrt zur Roluos Tempel-Gruppe. Diese liegt ca. 15 km östlich von Siem Reap.

Es geht erst mal durch Bezirke der Stadt, wo offenkundig die Einheimischen einkaufen. Die Innenstadt ist ja „dollarlastig“. Wenn man Wechselgeld bekommt (Riel) hat man Schwierigkeiten, es wieder loszuwerden; ich verschenke es daher.

Anhang anzeigen DSCN2291.jpg

Anhang anzeigen DSCN2237.jpg

Wie so oft fällt mir auf, wie viele Leute in der allergrößten Hitze hier fast vermummt wie die Taliban rumlaufen. Da hätte ich schon längst einen Hitzschlag bekommen. Insbesondere Frauen tragen dann auch noch dicke, bunte, wie selbst gestrickt aussehende Socken, die ich zuletzt auf einer Skihütte gesehen habe.

Wie bei der Fahrt vom Flughafen ist augenscheinlich die Landschaft komplett zugemüllt. Die Leute schmeißen alles so weg, wie es gerade kommt. Z. B. Siron: dem spendiere ich am Tempel eine Limo. Neben dem Verkaufszelt steht eine verwitterte Buddhastatue, worum hier in DACH wahrscheinlich der große Hype entbrennen würde: Vitrine, Klimaanlage etc. Dort steht das Teil einfach so herum. Als Siron ausgetrunken hat, wirft er die Büchse lässig über seine Schulter, sie landet auf dem Kopf der Statue, es macht „bing“ und sie fliegt in den sonstigen Müll, der da herumliegt. Absolut crazy.

Auf der Fahrt zum Bakong,dem Haupttempel der Roluos Gruppe, passieren wir viele ärmliche Hütten. Die Gegend ist dicht besiedelt.

Anhang anzeigen DSCN2247.jpg

Am Tempel die übliche Ansammlung an Verkaufsständen, die meist von Kindern geführt werden. Nach Ankunft stürmt ein Stoßtrupp auf mich zu, um mir Kokosnüsse, Drinks etc. zu verkaufen. Ich picke mir eines der Mädchen heraus und sage ihr, dass ich ihren Stand besuchen werde, wenn ich den Tempel gesehen habe. Dann habe ich meine Ruhe. Hinterher achtet sie mit Argusaugen darauf, ob ich mein Versprechen auch halte,was ich natürlich tue.

Der Tempel ist wunderschön, die Lage herrlich. Er wirkt nicht so museal wie die anderen bisher besichtigten Tempel, sondern steht neben einem angrenzenden Kloster. Häuser und Hütten sind auch in der Nähe.

Anhang anzeigen DSCN2256.jpg

Anhang anzeigen DSCN2255.jpg

Man erklettert vier umlaufende Plattformen, bis man am „Gipfel“ ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #75  

Member

Hier ein paar Eindrücke:

Anhang anzeigen DSCN2266.jpg

Anhang anzeigen DSCN2267.jpg

Anhang anzeigen DSCN2269.jpg

Als ich da oben entspannt sitze, federt mit leichten Schritten ein einheimischer Guide die Treppen herauf. Mich erblickend, lacht er und sagt: „This bloody spring weather, next year this time I will visit your country and your temples“. Lachend entgegne ich ihm, dass er sich dann aber warm anziehen solle, um eine Schockfrostung zu vermeiden.

Dann sehe ich seine „Schäfchen“ die Stufen herauf trotten. „Silly people“ meint er und grinst. In der Tat. Die italienische Gruppe trägt einheitlich ärmellose Shirts und einige haben schon einen ordentlichen Sonnenbrand. Zu meinem großen Erstaunen parliert er locker mit der Gruppe in fließendem Italienisch. Unglaublich, denke ich, was die Leute hier unternehmen, um voranzukommen. Ich versuche, anhand meiner noch rudimentär vorhandenen Lateinkenntnisse etwas mitzubekommen. Er erzählt was von der Entstehungsgeschichte des Tempels und erwähnt auch, dass die Amis während des Vietnamkrieges hier in der Gegend wohl herum bombardiert haben. Keiner hört ihm richtig zu. Na ja, wenigstens bezahlen sie ihn.

Ich besichtige noch kurz zwei weitere Tempel, die aber nichts Besonders sind. Dann fährt Siron mich wieder zum Hotel. Wir lassen noch ein Foto machen:

Anhang anzeigen DSCN2294 49.jpg

Beim Abschied spreche ich ihn, der auf mich durchaus nicht wie ein Kostverächter wirkt, auf Roms Geste mit den Fingern an. Er hört aufmerksam zu, grinst dann und sagt: „Cavigliano, that means that she likes you very much. But be careful!“
 
Zuletzt bearbeitet:
        #76  

Member

Ich gehe dann in das Zentrum zur „Old Market Area“, so eine Ansammlung hübscher Gässchen mit dem üblichen Shopping-Angebot. Dort suche ich mir ein schattiges Plätzchen und bestelle eine wirklich sehr gute vietnamesische Fischsuppe. Ein frisch gezapftes „Mekong“genießend, darf ich diese Szenerie miterleben:

Gegenüber befindet sich einer der üblichen T-Shirt-Läden. Die Inhaberin, offenkundig ein fetter, übellauniger Hausdrachen, hält sich dezent im Hintergrund. Das Marketing betreibt ihre ca. 12-jährige Tochter, bildhübsch, charmant-gerissen, eloquent. Sie hat zwei französisch sprechende Kerle im Visier. Sie umgarnt sie geschickt, spricht dabei (natürlich) fließend Französisch und flirtet routiniert mit ihnen herum.

Die beiden Kerle lassen sich das auch gerne gefallen und kommen sich dabei ganz großartig vor. Sie probieren einige wurstpellenähnlich sitzende Shirts an und posieren damit stolz vor dem Mädchen herum, ihre Muskeln spielen lassend. Superhelden! Das Mädchen heuchelt Begeisterung.

Dann wird ihnen das Spiel zu langweilig, sie ziehen die Hemden wieder aus und werfen sie achtlos auf den Haufen. Sie sagen etwas zu dem Mädchen, vermutlich dass sie nichts kaufen wollen. Sie wirft ihnen einen zornigen Blick zu und verschwindet im Laden.

Verdammte Froschschenkelfresser, denke ich und bohre einem der Helden meinen Blick zwischen die Schulterblätter, mir dabei einen Laserstrahl vorstellend, kauf dem Girl was ab oder Deine nutzlosen Eier werden abfaulen.

Manchmal wirkt Telepathie, er dreht sich nämlich zu mir um, weiß aber nicht, was los ist. Ich schaue ihm in die Augen, dann in Richtung Mädchen und senke langsam meinen rechten Daumen. Ertappt! Das ist ihm jetzt sichtlich unangenehm. Er spricht mit seinem Kumpel, und jeder von ihnen kauft bei dem Mädchen zwei Shirts.

Das Mädchen ist immer noch sauer und will sich von ihrer Mutter trösten lassen. Von dieser wird sie jedoch leise ausgescholten, vermutlich hat sie zu wenig Shirts verkauft. Das Mädchen will ihre Mutter versöhnlich stimmen und massiert ihre Füße.

What a fucking world! Ich habe jetzt so langsam genug hier von diesem „Touristenparadies“, wohl wissend, dass ich selber einer bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #77  

Member

Großes Kino, super geschrieben. Als hätte ich es selbst erlebt, danke für eine Reise, die ich nicht selbst machen muss.
Aber möchte. Für mich der beste Bericht seit langem, sehr gut geschrieben und von so hoher Intensität.
Sollten wir uns da unten mal irgendwo treffen ist ein Essen selbstverständlich . Angebot steht,
LG
G.
 
        #78  

Member

Member hat gesagt:
......Sollten wir uns da unten mal irgendwo treffen ist ein Essen selbstverständlich . Angebot steht,....

Besten Dank @grenerg, komme gern darauf zurück.

Gruss

Cavigliano
 
        #79  

Member

Am Abend finde ich mich zum vereinbarten Termin in dem Massagesalon ein. Ich will sie entscheiden lassen, ob ....

Rom geleitet mich in das erste Geschoss. Die body-massagen finden in einzelnen kleinen, von hölzernen Wänden umgebenen Räumen statt. Die Schiebetür ist mit schönen Malereien verziert. Im Inneren befindet sich in der Mitte eine professionelle Massageliege mit einem Loch zur Nacken schonenden Auflage des Gesichtes. Daneben liegt noch eine eingerollte Massagematte.

Ich liege auf dem Bauch, nur mit meinem Slip bekleidet. Die Massage beginnt. Rom arbeitet wie immer intensiv und professionell.

Dann liege ich auf dem Rücken. Als sie die Innenseite meiner Oberschenkel bearbeitet, beult sich die Hose aus. Dann setzt sie sich neben mich, um an den Unterschenkeln zu arbeiten. Meine rechte Hand legt sie auf ihrem rechten Oberschenkel ab. Ich lasse sie wandern und streichele ihre Schenkel. Mit der linken Hand berühre ich ihre Haare, suche nach dem Knoten, um ihn zu lösen.

Dann bearbeitet sie meine Brust. Sie steht hinter meinem Kopf und ihre Hände wandern bis zum meinem Bauch hinunter. Ihre Brüste sind jetzt direkt vor meinem Gesicht. Ich kann meine Hände nicht mehr still halten.

Sie geht um die Massageliege herum, schaut auf mich herab und legt einen Finger an ihren Mund. Dann verschwindet sie nach draußen. Ich meine, sie mit einer Kollegin flüstern zu hören. Vermutlich eine Mitwisserin.

Sie erscheint wieder, breitet die Massagematte auf dem Boden aus, nimmt meine Hand. Ihr Haar ist jetzt gelöst. Ich lege mich auf den Rücken, sie setzt sich auf mich. Wir sind jetzt beide nackt. Kurz wichst sie meinen Schwanz, dann stülpt sie ein Kondom über, führt noch einmal einen Finger an ihren Mund und sattelt langsam auf. Sie legt dabei beide Hände auf meine Brust, ihr Gesicht nähert sich dem meinen und ich versinke in ihren schwarzen Augen.

Sie gleitet an meinen Schwanz langsam herunter, ihn mit ihren Muskeln kontrahierend. Ich gerate in Schwierigkeiten, oh Gott, bitte bloß nicht jetzt schon abspritzen. Ich stelle mir etwas besonders Abtörnendes vor und denke an Alice Schwarzer, Scheidungsanwälte und das Finanzamt. Das moderne Tryptichon hilft, was Rom mit einem zufriedenen Lächeln quittiert.

Wir passen jetzt unseren Rhythmus an, der sich langsam steigert. Es ist kein Laut zu hören. Die Musikanlage spielt eine Sammlung klassischer Klavierstücke. Zu den Klängen von Chopins Nocturnes reitet sie uns unserem Höhepunkt entgegen, mir dabei ihre linke Hand fest auf den Mund legend.

Sie liegt auf mir, ich streichele ihren Rücken und küsse sie, Ihre Nägel sind in meine Schultern gekrallt. Nach kurzer Zeit erhebt sie sich, legt einen ihrer Finger auf ihren Mund, zieht das Kondom ab, wickelt es in einige Papiertücher, das Ganze landet dann in einer kleinen Plastiktüte. Sie ist umsichtig und wird die Tüte gesondert entsorgen. Mich reinigt sie mit Feuchttüchern, die ebenfalls in der Plastiktüte landen. Sie bedeutet mir mit Handzeichen, mich anzuziehen.

Ich taste noch die Matte auf irgendwelche Flecken ab, aber da ist nichts. Wir sind 15 Minuten über der Zeit, aber das waren wir jeden Abend.

Als sie wieder hereinkommt, bedanke ich mich für die Massage, als sei nichts geschehen. Sie zieht wortlos die Schiebetür auf. Ich schiebe sie wieder zu, nehme ihre beiden Hände und flüstere ihr leise zu: "Rom, I want to give some money to you, not because for having sex, but because for you and your family and because you are a very lovely girl and I like you very very much". Sie schaut mich an, lächelt kurz und nimmt das Geld (40 $).

Wir gehen nach unten, dort das übliche Ritual: "fantastic" und 4 $ Tip. Sie verabschiedet sich mit einem Wai, ich gehe nach draußen.

Ich sitze noch lange am Flussufer. Dann gehe ich ins Hotel. Ich muss noch packen. Morgen werde ich früh abgeholt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
        #80  

Member

Tag 10 - Weiterfahrt nach Pattaya

Der nächste Morgen beginnt sehr früh. Ich soll um 07:00 Uhr abgeholt werden.

Ein Abenteuer steht bevor. Zu meinem Entzücken habe ich vor zwei Tagen entdeckt, dass eine kombinierte Bus-Van-Direkt-Fahrt nach Pattaya angeboten wird. Ich muss nicht über Bangkok reisen.

Zu dem stolzen Reisepreis von 14 $ darf ich folgendes erwarten: chaotische Organisation, stundenlange Wartezeiten, interessant-grauenvolle Mitreisende. Ich werde nicht enttäuscht werden.

Der Tuk-Tuk-Fahrer kommt zur Abholung. Das Personal hat gerade den Eingangsbereich gereinigt und die Bodenplatten in die morgendliche Schmierseifenrutschbahn verwandelt. Der Fahrer knallt voll auf den Boden und kommt in die Lobby hereingekrochen. Der Manager und ich tragen ihn zu einem Sessel. Im Rucksack habe ich Wundgel, welches ich auftrage. Dann ist der Fahrer wieder „einsatzfähig“ und will sich meinen Trolley schnappen. Das lasse ich nicht zu und nehme ihn selber. Das lässt der Hotelmanager nicht zu und bringt ihn eigenhändig zum Wagen. Schöne Geste, er hätte auch einen seiner Angestellten beauftragen können. Dort verabschieden wir uns per Handschlag.

Dann beginnt die Busfahrt.

Anhang anzeigen DSCN2300.jpg

Die dürre Landschaft Cambodias gleitet an uns vorbei.

Anhang anzeigen DSCN2306.jpg

Ich denke über dieses merkwürdige Land nach. Ich denke an Rom. Was sie jetzt wohl macht?

Einmal gibt es eine Rast.

Anhang anzeigen DSCN2309.jpg

Dann erreichen wir den berüchtigten Grenzübergang Poipet.

Der Assistent des Fahrers teilt uns mit, dass er in Thailand auf uns warten werde (wo, sagt er nicht). Dann werden die Reisenden nach Fahrtzielen kategorisiert und erhalten einen entsprechenden roten Aufkleber.

Als ich an der Reihe bin, brüllt er laut: „This gentleman wants to go to Pattaya. Have a lot of fun with the ladyboys!“.

Warum zum Henker werde ich eigentlich immer mit den Ladyboys in Zusammenhang gebracht?
Anhang anzeigen jillk.gif

Ich könnte jetzt natürlich die Sache diplomatisch ignorieren, aber die Gelegenheit, noch eins drauf zu setzen, habe ich mir noch nie entgehen lassen. Vernehmlich entgegne ich: „Sure, sure, I can hardly wait to have.“

Hinter mir wartet eine Schwaben-Family. Mit derem Patriarchen habe ich ein paar belanglose Worte gewechselt. Bei denen bin ich ab jetzt „Ländle-Feind Nr. 1“.

Hier das „Brandzeichen“:

Anhang anzeigen DSCN2351.jpg

Die Ausreiseprozeduren in Cambodia sind streng. Natürlich lande ich in der langsamsten Schlange. Der Grund: Ein junger Deutscher wird verhaftet. Er hat seine Haftstrafe von 30 Tagen fürs Kiffen noch nicht abgesessen und wird anhand seiner Fingerabdrücke identifiziert.

Dann trotten wir in sengender Sonne durchs Niemandsland. In Thailand wird der Tross in langer, sich durch die Halle mäandrierender Schlange durch die Einreiseprozedur geschleust. Immer, wenn ich den Schwaben begegne, wird getuschelt, böse geglotzt und ich ernte mehrmals ein „Tz.. Tz....“. Wir sehen uns hinter der Grenze wieder, denke ich, dann wird das geklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Standard Pattaya Afrika Afrika Phillipinen Phillipinen Amerika Amerika Blank
    Oben Unten