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Vor mir veranstaltet die „Schwarze Witze“ ein Chaos. Eine 67-jährige Engländerin, die eigenem Bekunden zufolge zwei Ehemänner erfolgreich unter die Erde gebracht hat und jetzt von ihrem Vermögen lebt. Sie habe in England keinen festen Wohnsitz und reise seit 12 Jahren umher. Zur Zeit besuche sie alle vergangenen Liebhaber (ich muss irgendwie an „Mr. Pommeroy“ denken). Sie bringe allen Geschenke mit. Daher sei ihr Gepäck so schwer.
Hier die Dame und ihr Gepäck (nach der Grenze, das Taxi nahm sie wegen „Übergepäcks“ nicht mit).
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Sie tritt ihr Gepäck in jeder Kurve einfach in die andere Schlange, um Wegstrecke zu sparen. Langsam fangen die „Schlangenteile“ an, sich ineinander zu verheddern. Drei Japan-Girls fotografieren dies feixend, ungeachtet der zahlreich herumhängenden „No-Photos“-Schilder. Ein Grenzer guckt schon misstrauisch. Mir reicht es. Ich möchte noch in diesem Leben diese Grenze passieren, fauche die Japan-Girls daher an, ihre Smartphones einzupacken und kümmere mich um das Gepäck der Schwarzen Witwe, bis ich sie nach Passieren der Grenzkontrolle wieder los bin.
Irgendwo in dem Getümmel findet die gesamte Truppe (auch die Belegschaft von anderen Bussen) wieder zusammen, und mit diversen Vans, Baht-Bussen und sonstigen Gefährten werden wir ziellos durch die Gegend kutschiert.
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An einer vergammelten Raststätte werden wir alle ausgeladen und warten untätig herum.
Zeit, mir jetzt die Schwaben vorzuknöpfen. Ich gehe zu ihrem Tisch: „Sawadee Khrab! Sir, I want to ask you something“. Sie glotzen mich alle an. Ich sehe erst ruhig dem Patriarchen in die Augen, dann seiner schweinsgesichtigen Frau, dann der erwachsenen blöden blonden Tochter Nr. 1 und der erwachsenen blöden blonden Tochter Nr. 2. Dem ca. 8-jährigen Sohnemann, der mich interessiert anschaut und offenbar mehr Verstand hat als der Rest der gesamten Truppe, schenke ich ein freundliches Nicken. „Is there anything that you want to tell me?“. Anscheinend nicht. Schweigen, die Fingernägel erfordern Aufmerksamkeit. Die Sache ist erledigt.
Den Vorfall habe ich bereits vergessen, da fällt mir ca. 30 Minuten später eine gewisse Unruhe an ihrem Tisch auf. Sie haben wohl eine „Houston, wie haben ein Problem-Situation“. Dann erscheint Mrs. „Schweinsgesicht“ an meinem Tisch und fragt mich höflich, ob sie mich was fragen dürfe.
Ich blicke neugierig auf. Welche Frage erwartet mich? „Sehr geehrter Herr Sextourist, wie bevorzugen Sie es denn: normal, oral oder anal?“
Der Grund ist banaler Natur. Sie haben kein Geld (Baht), und ein ATM ist nirgendwo in Sicht. Und jetzt sind sie hungrig. Sie bitten mich, 10 € in Baht zu tauschen, zum Wechselkurs von 1:35. Warum wenden sie sich an mich, frage ich mich? Dann ist die Antwort klar: Als professioneller Sextourist führe ich natürlich sämtliche Währungen aller Länder in ausreichender Menge ständig bei mir, um nach Passieren der jeweiligen Landesgrenze umstandslos meinem finsteren Treiben nachgehen zu können.
Ich sehe in meine Brieftasche und bin begeistert. Ich kann ihnen 340 Baht oder 360 Baht geben, aber keine 350 Baht. Das Spiel beginnt. Wenn sie es erkennt, ist die Sache sofort vorbei. Wenn nicht, werde ich der anwesenden Thai-Belegschaft jetzt mal vorführen, das auch ein Farang Comedy kann.
Betrübt lege ich die Scheine auf den Tisch und erkläre, dass wir jetzt ein Problem hätten. Was man da machen könne. 340 Baht seien zu wenig, 360 Baht aber zuviel.
„Schweinsgesicht“ denkt verzweifelt nach. Ob ich nicht doch vielleicht noch 10 Baht hätte. Ich krame umständlich in meinen Taschen und finde 2 Baht. Da sind wir schon mal ein bisschen weiter, erkläre ich.
Der Thai-Inhaber des Ladens und sein Gehilfe, beide am Nachbartische sitzend, verstehen sofort, was hier gerade läuft und amüsieren sich königlich.
Dann verkünde ich der Dame, dass heute ihr Glückstag sei. Sie könne einen kleinen Währungsgewinn einstreichen und ich täte was für mein Karma. Mit „Karma“ kann sie nichts anfangen, mit „Währungsgewinn“ hingegen schon. Zufrieden eilt sie zu ihrem Tisch zurück.
Nach gut einer halben Stunde kommt sie wieder zurück. Die Sache habe ihr keine Ruhe gelassen. Sie wolle korrekt sein. Sie hätten ihr gesamtes Gepäck durchsucht und 10 Baht gefunden. Sie legt die Münze vor mir auf den Tisch.
Ich bin fassungslos. Wurde ich die ganze Zeit von einer professionellen Komikerin veräppelt? Ein Blick in ihre Augen sagt mir jedoch: nein. Ich nehme feierlich die Münze und bedanke mich für ihre Korrektheit. Diesen Dank empfindet sie erkennbar auch als mehr als angebracht, und sie rauscht zufrieden wieder zu ihrem Tisch. Ein Blick zum Thai-Tisch. Der Inhaber hat den Kopf auf dem Tisch in den Händen vergraben, seine Schultern zucken ….... Ich selber kann es ehrlich gesagt auch kaum glauben.
Dann erfolgt die Segregation des Haufens, und ich lande bei den Pattaya-Fahrern.
Die bösen Buben sind endlich unter sich.
Sofort nehme ich sie in Augenschein. Es gibt einige belanglose Typen wie mich, aber auch eine ganze Reihe interessanter Figuren.
Da sind zwei Spanier (vielleicht Katalanen), mit bodybuilding-gestählten Oberkörpern, die auf erstaunlich dünnen Beinen ruhen. Ihre strahlend-blauen Augen blitzen nur so umher, und es ist klar, dass Pattayas Damenwelt ihnen kollektiv zu Füßen liegen wird.
Drei Russen lärmen herum, aber das ist auch schon alles, was sie auszeichnet.
Dann ein Pärchen: ein ca. 75-jähriger, der von seiner ca. 40-jährigen Thai-Dame erfolgreich davon abgehalten wird, ständig irgendwo gegen zu laufen.
Dann ein Herr so in meinem Alter. Große Sorgfalt zeichnet seine äußere Erscheinung aus. Die drei Farben Schwarz, Gelb und Limone sind geschickt und gleichmäßig über Joggingschuhe, Shorts und Polohemd verteilt. Bei den Haaren hat er sich für Gelb entschieden. Ich komme nicht umhin, der deutschen Frisör-Innung meinen heimlichen Respekt für die Wahrung geschichtlichen Andenkens auszusprechen. Der Herr trägt nämlich eine Frisur, die seit den 80iger Jahren als verschollen gilt. Das Haar wird in Segmente unterteilt und mittels Dauerwelle in eine Reihe schweineschwanzähnlicher Löckchen unterteilt. Gelungen!
Auf seinen kleinen farblichen Fauxpas (roter Querstreifen in den Nike-Schuhen) wage ich ihn nach einem Blick in seine kalten Fischaugen lieber nicht hinzuweisen.
Er federt unternehmungslustig auf seinen Silikon-gedämpften Nikes umher. Der Mann hat noch etwas vor, das steht fest. Es juckt anscheinend gewaltig in der Hose.
Er beginnt jetzt, seinen berüchtigten Charme zur Eingewöhnung mal an der Thai-Dame des Alten auszuprobieren, die, da mit Charme und Virilität seitens ihres Partners vermutlich unterversorgt, kurz darauf eingeht, ihn aber dann zurückweist.
Dann werden alle in einen Van eingeladen. Es ist von vorneherein absehbar, dass es jetzt eng wird. Beim Gedränge halte ich mich raus. Sie müssen mir notfalls ein Taxi rufen, sonst mache ich Radau. Die Taktik geht auf. Es ist (nur) noch der Beifahrer-Sitz frei, den bekomme ich. Der Fahrer will ihn sogar noch etwas zurück stellen, damit ich es noch bequemer habe. Hinter mir faucht einer der Spanier, und blaue Augen blitzen. Wie kann man diesem Hühnerbrust-Hänfling diesen Platz anbieten, und meine herrlichen Muskeln müssen leiden! Gönnerisch verzichte ich auf die Aktion. Blaue Augen blitzen erneut.
In Pattaya werden wir alle umstandslos an der Ecke North Pattaya/Sukhumvit rausgeworfen. Ich schnappe mir ein Baht-Taxi und lasse mich zum Hotel fahren.
Dort das Übliche. Eincheck, Turbo-Auspacken, Dusche + Klamottenwechsel. Heute mache ich mich mal richtig „landfein“. Ich will mir nämlich einen Stunner in der I-Bar oder einer ähnlichen Location angeln ….......
Hier die Dame und ihr Gepäck (nach der Grenze, das Taxi nahm sie wegen „Übergepäcks“ nicht mit).
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Sie tritt ihr Gepäck in jeder Kurve einfach in die andere Schlange, um Wegstrecke zu sparen. Langsam fangen die „Schlangenteile“ an, sich ineinander zu verheddern. Drei Japan-Girls fotografieren dies feixend, ungeachtet der zahlreich herumhängenden „No-Photos“-Schilder. Ein Grenzer guckt schon misstrauisch. Mir reicht es. Ich möchte noch in diesem Leben diese Grenze passieren, fauche die Japan-Girls daher an, ihre Smartphones einzupacken und kümmere mich um das Gepäck der Schwarzen Witwe, bis ich sie nach Passieren der Grenzkontrolle wieder los bin.
Irgendwo in dem Getümmel findet die gesamte Truppe (auch die Belegschaft von anderen Bussen) wieder zusammen, und mit diversen Vans, Baht-Bussen und sonstigen Gefährten werden wir ziellos durch die Gegend kutschiert.
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An einer vergammelten Raststätte werden wir alle ausgeladen und warten untätig herum.
Zeit, mir jetzt die Schwaben vorzuknöpfen. Ich gehe zu ihrem Tisch: „Sawadee Khrab! Sir, I want to ask you something“. Sie glotzen mich alle an. Ich sehe erst ruhig dem Patriarchen in die Augen, dann seiner schweinsgesichtigen Frau, dann der erwachsenen blöden blonden Tochter Nr. 1 und der erwachsenen blöden blonden Tochter Nr. 2. Dem ca. 8-jährigen Sohnemann, der mich interessiert anschaut und offenbar mehr Verstand hat als der Rest der gesamten Truppe, schenke ich ein freundliches Nicken. „Is there anything that you want to tell me?“. Anscheinend nicht. Schweigen, die Fingernägel erfordern Aufmerksamkeit. Die Sache ist erledigt.
Den Vorfall habe ich bereits vergessen, da fällt mir ca. 30 Minuten später eine gewisse Unruhe an ihrem Tisch auf. Sie haben wohl eine „Houston, wie haben ein Problem-Situation“. Dann erscheint Mrs. „Schweinsgesicht“ an meinem Tisch und fragt mich höflich, ob sie mich was fragen dürfe.
Ich blicke neugierig auf. Welche Frage erwartet mich? „Sehr geehrter Herr Sextourist, wie bevorzugen Sie es denn: normal, oral oder anal?“
Der Grund ist banaler Natur. Sie haben kein Geld (Baht), und ein ATM ist nirgendwo in Sicht. Und jetzt sind sie hungrig. Sie bitten mich, 10 € in Baht zu tauschen, zum Wechselkurs von 1:35. Warum wenden sie sich an mich, frage ich mich? Dann ist die Antwort klar: Als professioneller Sextourist führe ich natürlich sämtliche Währungen aller Länder in ausreichender Menge ständig bei mir, um nach Passieren der jeweiligen Landesgrenze umstandslos meinem finsteren Treiben nachgehen zu können.
Ich sehe in meine Brieftasche und bin begeistert. Ich kann ihnen 340 Baht oder 360 Baht geben, aber keine 350 Baht. Das Spiel beginnt. Wenn sie es erkennt, ist die Sache sofort vorbei. Wenn nicht, werde ich der anwesenden Thai-Belegschaft jetzt mal vorführen, das auch ein Farang Comedy kann.
Betrübt lege ich die Scheine auf den Tisch und erkläre, dass wir jetzt ein Problem hätten. Was man da machen könne. 340 Baht seien zu wenig, 360 Baht aber zuviel.
„Schweinsgesicht“ denkt verzweifelt nach. Ob ich nicht doch vielleicht noch 10 Baht hätte. Ich krame umständlich in meinen Taschen und finde 2 Baht. Da sind wir schon mal ein bisschen weiter, erkläre ich.
Der Thai-Inhaber des Ladens und sein Gehilfe, beide am Nachbartische sitzend, verstehen sofort, was hier gerade läuft und amüsieren sich königlich.
Dann verkünde ich der Dame, dass heute ihr Glückstag sei. Sie könne einen kleinen Währungsgewinn einstreichen und ich täte was für mein Karma. Mit „Karma“ kann sie nichts anfangen, mit „Währungsgewinn“ hingegen schon. Zufrieden eilt sie zu ihrem Tisch zurück.
Nach gut einer halben Stunde kommt sie wieder zurück. Die Sache habe ihr keine Ruhe gelassen. Sie wolle korrekt sein. Sie hätten ihr gesamtes Gepäck durchsucht und 10 Baht gefunden. Sie legt die Münze vor mir auf den Tisch.
Ich bin fassungslos. Wurde ich die ganze Zeit von einer professionellen Komikerin veräppelt? Ein Blick in ihre Augen sagt mir jedoch: nein. Ich nehme feierlich die Münze und bedanke mich für ihre Korrektheit. Diesen Dank empfindet sie erkennbar auch als mehr als angebracht, und sie rauscht zufrieden wieder zu ihrem Tisch. Ein Blick zum Thai-Tisch. Der Inhaber hat den Kopf auf dem Tisch in den Händen vergraben, seine Schultern zucken ….... Ich selber kann es ehrlich gesagt auch kaum glauben.
Dann erfolgt die Segregation des Haufens, und ich lande bei den Pattaya-Fahrern.
Die bösen Buben sind endlich unter sich.
Sofort nehme ich sie in Augenschein. Es gibt einige belanglose Typen wie mich, aber auch eine ganze Reihe interessanter Figuren.
Da sind zwei Spanier (vielleicht Katalanen), mit bodybuilding-gestählten Oberkörpern, die auf erstaunlich dünnen Beinen ruhen. Ihre strahlend-blauen Augen blitzen nur so umher, und es ist klar, dass Pattayas Damenwelt ihnen kollektiv zu Füßen liegen wird.
Drei Russen lärmen herum, aber das ist auch schon alles, was sie auszeichnet.
Dann ein Pärchen: ein ca. 75-jähriger, der von seiner ca. 40-jährigen Thai-Dame erfolgreich davon abgehalten wird, ständig irgendwo gegen zu laufen.
Dann ein Herr so in meinem Alter. Große Sorgfalt zeichnet seine äußere Erscheinung aus. Die drei Farben Schwarz, Gelb und Limone sind geschickt und gleichmäßig über Joggingschuhe, Shorts und Polohemd verteilt. Bei den Haaren hat er sich für Gelb entschieden. Ich komme nicht umhin, der deutschen Frisör-Innung meinen heimlichen Respekt für die Wahrung geschichtlichen Andenkens auszusprechen. Der Herr trägt nämlich eine Frisur, die seit den 80iger Jahren als verschollen gilt. Das Haar wird in Segmente unterteilt und mittels Dauerwelle in eine Reihe schweineschwanzähnlicher Löckchen unterteilt. Gelungen!
Auf seinen kleinen farblichen Fauxpas (roter Querstreifen in den Nike-Schuhen) wage ich ihn nach einem Blick in seine kalten Fischaugen lieber nicht hinzuweisen.
Er federt unternehmungslustig auf seinen Silikon-gedämpften Nikes umher. Der Mann hat noch etwas vor, das steht fest. Es juckt anscheinend gewaltig in der Hose.
Er beginnt jetzt, seinen berüchtigten Charme zur Eingewöhnung mal an der Thai-Dame des Alten auszuprobieren, die, da mit Charme und Virilität seitens ihres Partners vermutlich unterversorgt, kurz darauf eingeht, ihn aber dann zurückweist.
Dann werden alle in einen Van eingeladen. Es ist von vorneherein absehbar, dass es jetzt eng wird. Beim Gedränge halte ich mich raus. Sie müssen mir notfalls ein Taxi rufen, sonst mache ich Radau. Die Taktik geht auf. Es ist (nur) noch der Beifahrer-Sitz frei, den bekomme ich. Der Fahrer will ihn sogar noch etwas zurück stellen, damit ich es noch bequemer habe. Hinter mir faucht einer der Spanier, und blaue Augen blitzen. Wie kann man diesem Hühnerbrust-Hänfling diesen Platz anbieten, und meine herrlichen Muskeln müssen leiden! Gönnerisch verzichte ich auf die Aktion. Blaue Augen blitzen erneut.
In Pattaya werden wir alle umstandslos an der Ecke North Pattaya/Sukhumvit rausgeworfen. Ich schnappe mir ein Baht-Taxi und lasse mich zum Hotel fahren.
Dort das Übliche. Eincheck, Turbo-Auspacken, Dusche + Klamottenwechsel. Heute mache ich mich mal richtig „landfein“. Ich will mir nämlich einen Stunner in der I-Bar oder einer ähnlichen Location angeln ….......
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