Boeing 737 Max 8 Probleme

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        #201  

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Member hat gesagt:
Das ist aber nix Neues.
Link
Und das ist genau das Problem !

(Leider finde ich den Link nicht mehr, aber: ) ich erinnere mich, schon vor langer Zeit einmal ein Video von einer ehemaligen Ingenieurin aus Boeing''s Quality Control gesehen zu haben, in dem sie stark bemängelte, dass die Kaufleute den Ingenieuren die Befugnisse entzogen haben und die kostengünstige Übertragung von den meisten Aufgaben und Komponenten an Subcontractors massive Probleme macht.
 
        #202  

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Schadensersatz...

 
        #203  

Member

Gute Zusammenfassung des ganzen Skandals aus Profitgier, Arroganz und verfehlter Konzernstrategie von "NTV-Wirtschaft". Der "Präsident" dreht sein Fähnlein dabei immer so, ob der Wind aus Richtung Wirtschaft oder Wähler weht... Hier noch ein schönes Zitat von Trump zu Boeing: „Was zur Hölle weiß ich schon?“ Er habe vielleicht keine Ahnung von Markenbildung, „aber ich bin Präsident geworden!“.

"Schon bei der Entwicklung der Unglücksflieger spielten Sicherheitsaspekte für die Aufseher offenbar nur am Rande eine Rolle. Weil die europäische Konkurrenz von Airbus dem US-Flugzeugbauer den Rang abzulaufen drohte, musste Boeing seine neueste 737-Generation "wie im Druckkochtopf entwickeln".

2011 trafen die Ingenieure des Konzerns eine folgenschwere Richtungsentscheidung: Statt ein völlig neues Flugzeug zu entwickeln, entschieden sie sich für eine Generalüberholung von Boeings größtem Verkaufsschlager.

Dabei wurde der bestehende 737-Rumpf mit größeren und stärkeren Triebwerken ausgerüstet, die unter den Tragflächen weiter nach vorne rückten. Dadurch wurden die Max-Jets aerodynamisch instabil, wenn sie zu steil steigen. Zum Ausgleich wurde die neue MCAS-Software installiert, die die Nase der Flieger in kritischen Flugsituationen automatisch nach unten drückt.

Niemand im Aufsichtsrat habe aber danach gefragt, welche Folgen diese Designänderungen für die Sicherheit der Jets haben könnten, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf drei an den damaligen Sitzungen Beteiligte. Die Kontrolleure hätten diskutiert, wie schnell und günstig die 737 Max gebaut werden könne, aber keine detaillierten Fragen zur Sicherheit der Flieger gestellt. "Sicherheit wurde einfach vorausgesetzt", zitiert das Blatt einen ehemaligen Aufsichtsrat.
Boeing-Chef Muilenburg hat unbegrenzte Macht


Der erste Absturz in Indonesien führte bei den Kontrolleuren offenbar nicht zu kritischen Nachfragen. Obwohl schnell der Verdacht aufkam, die neue Sinkflug-Software MCAS könne zu dem Crash geführt haben - die Piloten versuchten offenbar mehr als zwei Dutzend Mal, die Maschine wieder nach oben zu ziehen - entschied sich der Boeing-Aufsichtsrat gegen ein Flugverbot für seinen Bestseller-Jet. "Ich bedaure diese Beurteilung nicht", zitiert das Blatt Aufsichtsrat David Calhoun, Top-Manager der Private-Equity-Firma Blackstone. Der Absturz hätte für ihn ausgesehen "wie eine Anomalie."

Erst nach dem zweiten Crash in Äthiopien im März änderten die Aufseher ihre Meinung. Zunächst rief Boeing-Chef Muilenburg noch bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus an und drängte ihn, kein Flugverbot für die 737-Max-Flotte in den USA zu verhängen. Einen Tag später habe Muilenburg dann aber auf Druck seines Aufsichtsrats Trump doch gebeten, die Jets zu sperren, berichtet das Blatt. Man sehe es nicht als Aufgabe an, sich mit jedem technischen Feature eines Flugzeugs zu ", zitiert die Zeitung Calhoun und einen anderen Boeing-Kontrolleur.

Tatsächlich sitzen im Boeing-Aufsichtsrat auch keine Techniker oder Sicherheitsexperten, sondern Manager und Politiker: die Chefs des Biotech-Giganten Amgen und des Energieriesen Duke Energy etwa, die Ex-Bosse der Versicherungen Allstate und Aetna, Ex-Botschafterin Caroline Kennedy, die Tochter des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, oder Trumps ehemalige Uno-Botschafterin Nikki Haley. Einzig Lawrence Kellner, Ex-Boss von Continental Airlines, hat überhaupt Erfahrung mit der Sicherheit von Flugzeugen.

Eigentlich soll der Aufsichtsrat die Interessen der Aktionäre vertreten und die Chefetage kontrollieren. Die Aufseher haben aber kaum das Know-How, um Boeing-Chef Muilenburg, der sich als Ingenieur über mehr als 30 Jahre im Konzern hochgearbeitet hat, Paroli zu bieten. Zudem hat Muilenburg auch noch faktisch unbegrenzte Macht: Seit 2016 ist er Boeing-Chef und oberster Chefaufseher in Personalunion, so wie bei vielen US-Konzernen üblich. Vergangenen Montag stimmte auf der jährlichen Boeing-Hauptversammlung ein Drittel der Aktionäre dafür, Muilenburg als Chefkontrolleur abzusetzen und ihm einen unabhängigen Aufseher vor die Nase zu setzen. Für Boeing-Verhältnisse war das fast schon eine Revolution."
 
        #204  

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Boeing hat seit April keinen einzigen Auftrag mehr bekommen.
 
        #206  

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Aus Spiegel Online von gestern ergeben sich noch mehr Details zu dem Desaster. Auch stellt sich die Frage, welche Rolle die FAA dabei spielt, wo der Schwerpunkt der Interessen dieser Behörde liegt und woher ihre Mitarbeiter überhaupt kommen. Je mehr Details dazu ans Licht kommen, umso unwohler fühlt man sich als Passagier in einer Boeing. Meine nächsten Flüge finden mit Airbus statt und Ende des Jahres zweimal Langstrecke mit B777. Letztere sind ja solide konstruiert, aber scheinbar hat Boeing seit Jahren allgemeine Probleme mit der Qualität, was bestimmt nicht nur einzelne Modelle betrifft (?)...

Hier die Auszüge aus dem gestrigen Bericht:

"...Informationen ehemaliger Boeing-Ingenieure und von Mitarbeitern der Sicherheitsbehörden in den USA hatten bereits darauf hingedeutet, dass es bei der Zulassung der Boeing 737 Max 8 Ungereimtheiten gab. Nun verdichten sich die Hinweise.

Eine vorläufige interne Untersuchung der Federal Aviation Administration (FAA) habe ergeben, dass leitende Beamte bei wichtigen Sicherheitsprüfungen des umstrittenen Flugkontrollsystems MCAS gefehlt oder diese nicht überwacht hätten, schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Industrie- und Behördenkreise.

Die Ergebnisse legten zudem nahe, dass Boeing selbst das System im Zulassungsprozess für die 737 Max 8 nicht für besonders sicherheitsrelevant hielt. Hätte der Flugzeugbauer das System als wichtiger eingestuft, wäre es stärker überprüft worden, hieß es.

Mögliche Risiken des MCAS seien aufgrund der Klassifizierung von Boeing nur unter geringer Aufsicht untersucht worden, schreibt das "Wall Street Journal". Letztlich hätten Boeing-Mitarbeiter, die die FAA mit der Prüfung beauftragt hatte, das MCAS abgesegnet. Mitarbeiter des Herstellers haben also die behördliche Prüfung der Flugzeugsoftware übernommen...

... Lautet einem Bericht der "New York Times" vom Dienstag wusste Boeing spätestens nach dem ersten Absturz von Problemen mit dem MCAS. Piloten von American Airlines hätten den Flugzeugbauer bereits einige Zeit nach dem Unglück der Lion-Air-Maschine, im November 2018, gedrängt, das MCAS schnellstmöglich zu überarbeiten.

Bei einem Treffen (zwischen Piloten und Boeing) hätten sie vorgeschlagen, Boeing solle Probleme bei den Behörden melden, was wahrscheinlich dazu geführt hätte, dass die Max-8-Flotte bereits damals hätte am Boden bleiben müssen. Boeing nahm die Aufforderung dem Bericht zufolge jedoch nicht ernst. Das Unternehmen habe nichts überstürzen wollen und erwartet, dass Piloten in der Lage sind, mit möglichen Problemen selbst umzugehen..."
 
        #207  

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Alles bestens


Das Update ist da (sollte ja eigentlich schon April ausgerollt werden und der Flieger damit in der Luft bleiben ) , die FAA spielt mit und will , wenn die Meldungen stimmen , das Teil notfalls ohne die Freigabe der jeweiligen nationalen Zulassungsbehörden in Europa , Kanada ...... zulassen.

Da Freuen wir uns doch mit Boeing . Schliesslich wird das " Sicherste Flugzeug der Welt noch Sicherer" .

Die Börse freut sich auch schon kräftig .



Anhang anzeigen Screenshot_2019-05-17 FAA bereitet Alleingang bei 737 MAX vor.jpgAnhang anzeigen Screenshot_2019-05-17 Boeing Software-Update für 737 MAX abgeschlossen.jpg




Stopp


Da war doch noch was , was habe ich bloss vergessen ?


Ach ja , die Umstände unter denen sowohl die Lion - als auch die Ethiopian Maschine abgestürzt sind , liegen weiterhin im Dunkeln .
Es gibt noch nicht einmal einen Zwischenbericht (soweit ich weiss ) .

Was damals genau passiert ist und warum die Piloten keine Notlandung einleiten konnten , niemand weiss es . Zum Glück liegen die Flugschreiber nicht in den USA .

Wie kann man mit diesen Fakten im Hintergrund überhaupt an eine Aufhebung des Groundings denken ?
 
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        #208  

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Fakt ist, dass dieses Flugzeug, auf Grund seiner Turbinenplatzierungen ohne die Anstellwinkelsensoren und MCAS, nicht flugfähig ist.
 
        #209  

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Member hat gesagt:
Fakt ist, dass dieses Flugzeug, auf Grund seiner Turbinenplatzierungen ohne die Anstellwinkelsensoren und MCAS, nicht flugfähig ist.
Was ich weiß haben die ja nur 2 Sensoren. Was ist wenn 1 Sensor spinnt und Nase rauf anzeigt und der andere Nase runder?
Gibt's dann ein Zufallsprinzip für die SW?

Solange sie nur in den USA fliegen hält sich der Schaden...
 
        #210  

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Member hat gesagt:
Member hat gesagt:
Fakt ist, dass dieses Flugzeug, auf Grund seiner Turbinenplatzierungen ohne die Anstellwinkelsensoren und MCAS, nicht flugfähig ist.

Member hat gesagt:
Was ich weiß haben die ja nur 2 Sensoren. Was ist wenn 1 Sensor spinnt und Nase rauf anzeigt und der andere Nase runder?
Gibt's dann ein Zufallsprinzip für die SW?
...

Aus der verlinkten Quelle im Beitrag von @mamaotti geht ziemlich weit unten im Text hervor, dass das MCAS nur mit einem Sensor gekoppelt ist. Es gibt kein Kontrollsystem, dass diesen einen Sensor überprüft, ob dieser fehlfunktioniert oder von einer toten Fliege begraben wurde.

Die Aufrüstung der bereits ausgelieferten Maschinen auf mehrere unabhängige Sensoren und ein Überprüfung-System dieser Sensoren (was in der Konstruktionsphase kaufmännisch nicht gewünscht war aus Zeit- und Kostendruck) wird augenblicklich von Boeing nicht vorgenommen und durch das angekündigte Software-Update voraussichtlich nicht kompensiert.

Das was Boeing momentan macht, ist das was Boeing von Anfang an beabsichtigte: ein wenig an der Software ändern aber nichts an der Konstruktion, denn dazu müsste man zeitaufwändige Maßnahmen an Einbauten in der Elektronik und der Signalweiterleitung vornehmen.
 
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