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Burma Tag 9 - Mandalay Teil II
Wir werden gefragt was wir essen wollen und verdutzt antworte ich, na ja - orginal Burmesich halt, rice & curry oder was es sonst so gibt - authentisch, local food!
Wir stoppen vor einem netten Restaurant, hinter Glasvitrinen gibt es alles mögliche an Speisen und praktischerweise sind die auch Burmesisch beschriftet, der Führer fragt mich was ich will und ich frage mal eben, was ist dies und was ist dass, Hirschcurry wollte ich auf jeden Fall probieren, beim Rest machte ich es kurz und sagte es solle einfach mal querbeet alles bestellen, was vier Mägen so brauchen um satt zu werden und im Zweifel noch etwas mehr.
Der Tisch war wieder brechend voll, wir haben ausgezeichnet gegessen und da ich da draußen auch noch eine ganze Abteilung mit Süßspeisen, bzw. Nachtisch gesehen hatte schickte ich Naung mit Schatzi mal los was davon für uns auszusuchen.
Knüppelsatt ging es dann irgendwann weiter, gekostet hat die ganze Nummer wieder irgendwas zwischen 10 und 15 € (wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt Burma wäre teuer???)
Naung bringt uns jetzt zu einem weiteren Teakholzkloster, es gibt hier neben reichlich altem Holz auch jede Menge fast schon grotesk aufgebrezelte junge Damen, der ein oder anderen wäre ich gerne beim Ablegen ihrer langen Kleider behilflich - ein paar Jungs geben die Fotografen, sie stehen zwar auf der falschen Seite der Holzhütte um vernünftiges Licht zu haben, dafür werden jedoch lautstark und hektisch Regieanweisungen an die posenden Mädels vergeben.
Es handelt sich wohl um die Feiernden einer Art Vordiploms - für Business School - aha!
Anhang anzeigen DSC_9765_201.jpg
Anhang anzeigen DSC_9766_202.jpg
Wir sind am Shwenandaw Kyaung Kloster
Urspünglich war das Gebäude Teil des Königlichen Palastes in Amarapura, hier mit Gold und Glasmosaiken reichlich verziert, es wurde dort abgebaut und mit der Verlegung der Hauptstadt nach Mandalay hier als Kloster wieder errichtet.
Innen wie außen gibt es prächtige Holzschnitzarbeiten, z.T. schon sehr verwittert, jedoch läuft hier auch bereits die Restauration.
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Anhang anzeigen DSC_9772_205.jpg
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Die Kuthodaw Pagoda
Was ich an Tag Eins in Mandalay bei meinem Ausflug mit Schatzi für die Kuthodaw Pagode hielt, war wie es sich nun herausstellt, die Sandamuni Pagode, warum wir zwei Tage vorher jedoch nicht auf den Eisernen Buddha mit seiner tonnenschweren Blattgoldauflage gestoßen sind kann ich auch nicht mehr nachvollziehen.
Die Kuthodaw Pagode bildet eine 57m hohe Chedi, die als Abbild der Shwezigon Pagoda bei Bagan geschaffen wurde, um den zentralen Platz mit der Chedi reihen sich 729 weiße Schreine, die jeweils eine Marmortafel enthalten, hier ist immer eine Seite der Tipitaka in Goldlettern eingraviert, der heiligen Schrift des Theravada Buddhismus - der gesamte Pali Canon.
Somit wird die Kuthodaw Pagode als größtes Buch der Welt bezeichnet.
Anhang anzeigen DSC_9819_209.jpg
Anhang anzeigen DSC_9799_207.jpg
Die Anlage ist eine wahre Oase, kühl - mit Schatten spendenden Bäumen und könnte so schön sein, wären da die Chinesen nicht!
Wir treffen auf eine Gruppe chinesischer Fotografen, die sich in guter deutscher Fotoclubtradition mit einem totalen Overkill an Ausrüstung behängt hat, dazu noch jeder einen fetten Fotorucksack auf dem Rücken, haben die wohl ihr gesamtes (fototechnisches) Hab und Gut dabei.
Die belagern wie die Aasgeier eine kleine Andenkenverkäuferin ob ihres Tanaka Make-ups. Ich schaue mir das eine Weile an un denke mir meinen Teil, eine dicke Chinesin, behängt mit zwei D810 mit je Nikkor 70-200/2.8 und Nikkor 14-24/2.8 (Kostenpunkt 10.000€) führt sich auf wie Sau, die Kleine wird etwas ungehalten, denn kaufen wollen die nichts, nur knipsen.
Ich gehe mal zum Gegenangriff über und fange an deutlich auffällig knipsende Chinesen abzuschießen, was die einigermaßen irritiert - bingo!
Anhang anzeigen DSC_9800_219.jpg
Die Kleine hat mit Tanaka Blätter auf die Wangen gemalt und Schatzi will das nun auch, sie fängt an zu schminken, als ich ein paar Fotos von der Aktion machen will, lehnt sich doch das fette Chinesentrampel an mich und versucht sich so an meine Position zu schieben - gebe der Kleinen 1000 Kyat und nix wie weg.
Anhang anzeigen DSC_9808_220.jpg
Das Finale ruft - auf zum Mandalay Hill
Der Legende nach geht die Gründung der Stadt Mandalay auf eine Prophezeiung des Gautama Buddha zurück (Siddharta Gautama).
Buddha selbst kam auf den Mandalay Hill, der im Volksmund Froschhügel genannt wird, da er von einer Seite den Umrissen eines Frosches ähnelt, eine Ogress (weibliches Fabelwesen) erkannte Buddha und wollte ihm huldigen, da sie nichts hatte zum opfern, schnitt sich die Ogress die Brüste ab und gab sie Buddha. Da lachte er, er deutete auf die Stelle des heutigen Mandalay und sagte zur Ogress: Dort wird eine große Stadt entstehen, die Hauptstadt eines Königreiches und Du wirst der König sein im Jahre 2400 nach meinem Tod.
Die Stadt wurde von König Mindon am 13ten Februar 1857 gegründet um die Prophezeiung Buddhas zu erfüllen , die Sakralbauten am Mandalay Hill waren schon vorher da.
Portal zum Mandalay Hill
Anhang anzeigen DSC_9824_210.jpg
Wir fahren mit dem Auto auf etwa halbe Höhe des Hügels zur Statue des prophezeienden Buddhas, dem Shweyattaw Buddha
Das Bildnis zeigt Buddha, auf die Stelle der späteren Königsstadt deutend, zu seinen Füßen die in verehrende Ogress.
Die Statue des Buddha ist, bis auf den angesetzten rechten Arm, aus einem Stück Teakstamm geschnitzt und vergoldet.
Anhang anzeigen DSC_9831_214.jpg
Anhang anzeigen DSC_9827_213.jpg
Wir steigen weiter die Treppenanlagen hoch und mein Leiden beginnt, hatte ich am Fuß des Hügeln noch ein leichtes Grummeln in der Magengegend verspürt, so bahnte sich jetzt, meteorlogisch gesprochen, ein kleines Gewitter an, erste Donnerschläge waren schon zu vernehmen und die Windstärke in meinem Gedärm schien stetig zuzunehmen, meine Schritte wurden kleiner und der Gesichtsausdruck härter (wenn nur hoffentlich alles so hart wie meine Gesichtszüge beibt).
Meine beiläufige Frage nach einer Toilette wird von Guide einfach ignoriert, ist er jetzt doch in seinem Element um über die weiteren Prophezeiungen Buddhas zu referieren, was mich nur leider momentan am allerwenigsten interessiert!
Ich habe meine Hoffnung in den Gipfel des heiligen Hügels gesetzt, wären wir doch besser nach Essen gefahren, in die Villa Hügel, da könnte ich nun majestätisch thronen, aber hier - der Horror, ich kann mir ja denken, was mich im besten Fall erwartet, sicher kein Villeroy & Boch und ich bin barfuss (!!!), ich halte schon verzweifelt Ausschau nach Alternativen, aber links und rechts der Treppen gibt es nur steile Hänge mit kargem Gestrüpp - kein rettender Busch in Sicht.
Das Gewitterchen entwickelt sich zu einem Wirbelsturm, morgen habe ich sicher Muskelkater in den Schließmuskeln und nur keine zu großen Schritte machen, ruhig atmen und nicht husten denke ich mir, die elendigen Treppen immer zügiger hoch kraxelnd.
Der Typ geht mir jetzt auf die Nerven, ich will nix mehr hören von Buddha und auch nicht mehr vor irgendwelchen Wächterschlangen stehen bleiben, ich werde da oben in irgendein verschissenes Stehklo stürmen, vorher hoffentlich nicht in die Hose kacken und zur Not meine übelst versifften Füße mit der eigenen Pisse waschen, male ich mir voller Vorfreude aus.
Wir kommen endlich oben an, jetzt fällt Schatzi ein, dass sie auch ganz dringend Pipi muss, der Tourguide scheint unser Ansinnen wenig Ernst zu nehmen, da lasse ich mal die Anfrage etwas lauter ausfallen: Where's the FUCKING TOILET???
Es stellt sich heraus, die öffentliche Toilette ist geschlossen, da kein Wasser läuft, ich denk ich flippe aus - die Verzweiflung in meinem verzerrten Gesicht, ablesend - erbarmt sich die Toilettenkassiererin und gestattet uns den Besuch ihrer Bedürfnisanstalt,
Ich renne ein paar Treppen runter, jetzt greift keine Taktik mehr - Hurrican Kathrina zerfetzt gerade meine Eingeweide, Schatzi hinterher, ich schreie noch: Gimme tissues! springe in die nächsten Badelatschen die im Weg liegen, reiße Tür auf und Hose runter und explosionsartig entlädt sich mein Darm, mit Geräuschen die Schatzi nebenan in schallendes Gelächter versetzen.
Ich schaue mich zum ersten Mal um und ich fasse es kaum, die Toilette ist blitzsauber (zumindest war sie es vor drei Minuten noch), etwas peinlich berührt versuche ich noch die gröbsten Zeugnisse meiner Notlage mit scharfen Pinkelstrahl in das Loch im Boden zu spülen - nix wie weg, fetter Tipp und gleich irgendwo in der Menge untertauchen denke ich mir.
Da oben auf der Terrasse ist es ganz nett, aber es brennt noch immer die Sonne und was sollen wir jetzt noch über eine Stunde auf einen weiteren, langweiligen Sonnenuntergang warten?
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Der Guide will mir nach was über die Buddhas da oben erzählen, aber ich kann nicht mehr.
Wir beschließen wir fahren heim und trinken noch alle etwas zusammen, bei uns auf der Dachterrasse.
Endlich ein frisches Bier nach einem wirklich anstrengenden Tag, Naung bringt uns morgen früh wieder zum Airport, wir fliegen nach Heho nördlich vom Inle Lake.
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Wir werden gefragt was wir essen wollen und verdutzt antworte ich, na ja - orginal Burmesich halt, rice & curry oder was es sonst so gibt - authentisch, local food!
Wir stoppen vor einem netten Restaurant, hinter Glasvitrinen gibt es alles mögliche an Speisen und praktischerweise sind die auch Burmesisch beschriftet, der Führer fragt mich was ich will und ich frage mal eben, was ist dies und was ist dass, Hirschcurry wollte ich auf jeden Fall probieren, beim Rest machte ich es kurz und sagte es solle einfach mal querbeet alles bestellen, was vier Mägen so brauchen um satt zu werden und im Zweifel noch etwas mehr.
Der Tisch war wieder brechend voll, wir haben ausgezeichnet gegessen und da ich da draußen auch noch eine ganze Abteilung mit Süßspeisen, bzw. Nachtisch gesehen hatte schickte ich Naung mit Schatzi mal los was davon für uns auszusuchen.
Knüppelsatt ging es dann irgendwann weiter, gekostet hat die ganze Nummer wieder irgendwas zwischen 10 und 15 € (wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt Burma wäre teuer???)
Naung bringt uns jetzt zu einem weiteren Teakholzkloster, es gibt hier neben reichlich altem Holz auch jede Menge fast schon grotesk aufgebrezelte junge Damen, der ein oder anderen wäre ich gerne beim Ablegen ihrer langen Kleider behilflich - ein paar Jungs geben die Fotografen, sie stehen zwar auf der falschen Seite der Holzhütte um vernünftiges Licht zu haben, dafür werden jedoch lautstark und hektisch Regieanweisungen an die posenden Mädels vergeben.
Es handelt sich wohl um die Feiernden einer Art Vordiploms - für Business School - aha!
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Wir sind am Shwenandaw Kyaung Kloster
Urspünglich war das Gebäude Teil des Königlichen Palastes in Amarapura, hier mit Gold und Glasmosaiken reichlich verziert, es wurde dort abgebaut und mit der Verlegung der Hauptstadt nach Mandalay hier als Kloster wieder errichtet.
Innen wie außen gibt es prächtige Holzschnitzarbeiten, z.T. schon sehr verwittert, jedoch läuft hier auch bereits die Restauration.
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Die Kuthodaw Pagoda
Was ich an Tag Eins in Mandalay bei meinem Ausflug mit Schatzi für die Kuthodaw Pagode hielt, war wie es sich nun herausstellt, die Sandamuni Pagode, warum wir zwei Tage vorher jedoch nicht auf den Eisernen Buddha mit seiner tonnenschweren Blattgoldauflage gestoßen sind kann ich auch nicht mehr nachvollziehen.
Die Kuthodaw Pagode bildet eine 57m hohe Chedi, die als Abbild der Shwezigon Pagoda bei Bagan geschaffen wurde, um den zentralen Platz mit der Chedi reihen sich 729 weiße Schreine, die jeweils eine Marmortafel enthalten, hier ist immer eine Seite der Tipitaka in Goldlettern eingraviert, der heiligen Schrift des Theravada Buddhismus - der gesamte Pali Canon.
Somit wird die Kuthodaw Pagode als größtes Buch der Welt bezeichnet.
Anhang anzeigen DSC_9819_209.jpg
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Die Anlage ist eine wahre Oase, kühl - mit Schatten spendenden Bäumen und könnte so schön sein, wären da die Chinesen nicht!
Wir treffen auf eine Gruppe chinesischer Fotografen, die sich in guter deutscher Fotoclubtradition mit einem totalen Overkill an Ausrüstung behängt hat, dazu noch jeder einen fetten Fotorucksack auf dem Rücken, haben die wohl ihr gesamtes (fototechnisches) Hab und Gut dabei.
Die belagern wie die Aasgeier eine kleine Andenkenverkäuferin ob ihres Tanaka Make-ups. Ich schaue mir das eine Weile an un denke mir meinen Teil, eine dicke Chinesin, behängt mit zwei D810 mit je Nikkor 70-200/2.8 und Nikkor 14-24/2.8 (Kostenpunkt 10.000€) führt sich auf wie Sau, die Kleine wird etwas ungehalten, denn kaufen wollen die nichts, nur knipsen.
Ich gehe mal zum Gegenangriff über und fange an deutlich auffällig knipsende Chinesen abzuschießen, was die einigermaßen irritiert - bingo!
Anhang anzeigen DSC_9800_219.jpg
Die Kleine hat mit Tanaka Blätter auf die Wangen gemalt und Schatzi will das nun auch, sie fängt an zu schminken, als ich ein paar Fotos von der Aktion machen will, lehnt sich doch das fette Chinesentrampel an mich und versucht sich so an meine Position zu schieben - gebe der Kleinen 1000 Kyat und nix wie weg.
Anhang anzeigen DSC_9808_220.jpg
Das Finale ruft - auf zum Mandalay Hill
Der Legende nach geht die Gründung der Stadt Mandalay auf eine Prophezeiung des Gautama Buddha zurück (Siddharta Gautama).
Buddha selbst kam auf den Mandalay Hill, der im Volksmund Froschhügel genannt wird, da er von einer Seite den Umrissen eines Frosches ähnelt, eine Ogress (weibliches Fabelwesen) erkannte Buddha und wollte ihm huldigen, da sie nichts hatte zum opfern, schnitt sich die Ogress die Brüste ab und gab sie Buddha. Da lachte er, er deutete auf die Stelle des heutigen Mandalay und sagte zur Ogress: Dort wird eine große Stadt entstehen, die Hauptstadt eines Königreiches und Du wirst der König sein im Jahre 2400 nach meinem Tod.
Die Stadt wurde von König Mindon am 13ten Februar 1857 gegründet um die Prophezeiung Buddhas zu erfüllen , die Sakralbauten am Mandalay Hill waren schon vorher da.
Portal zum Mandalay Hill
Anhang anzeigen DSC_9824_210.jpg
Wir fahren mit dem Auto auf etwa halbe Höhe des Hügels zur Statue des prophezeienden Buddhas, dem Shweyattaw Buddha
Das Bildnis zeigt Buddha, auf die Stelle der späteren Königsstadt deutend, zu seinen Füßen die in verehrende Ogress.
Die Statue des Buddha ist, bis auf den angesetzten rechten Arm, aus einem Stück Teakstamm geschnitzt und vergoldet.
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Wir steigen weiter die Treppenanlagen hoch und mein Leiden beginnt, hatte ich am Fuß des Hügeln noch ein leichtes Grummeln in der Magengegend verspürt, so bahnte sich jetzt, meteorlogisch gesprochen, ein kleines Gewitter an, erste Donnerschläge waren schon zu vernehmen und die Windstärke in meinem Gedärm schien stetig zuzunehmen, meine Schritte wurden kleiner und der Gesichtsausdruck härter (wenn nur hoffentlich alles so hart wie meine Gesichtszüge beibt).
Meine beiläufige Frage nach einer Toilette wird von Guide einfach ignoriert, ist er jetzt doch in seinem Element um über die weiteren Prophezeiungen Buddhas zu referieren, was mich nur leider momentan am allerwenigsten interessiert!
Ich habe meine Hoffnung in den Gipfel des heiligen Hügels gesetzt, wären wir doch besser nach Essen gefahren, in die Villa Hügel, da könnte ich nun majestätisch thronen, aber hier - der Horror, ich kann mir ja denken, was mich im besten Fall erwartet, sicher kein Villeroy & Boch und ich bin barfuss (!!!), ich halte schon verzweifelt Ausschau nach Alternativen, aber links und rechts der Treppen gibt es nur steile Hänge mit kargem Gestrüpp - kein rettender Busch in Sicht.
Das Gewitterchen entwickelt sich zu einem Wirbelsturm, morgen habe ich sicher Muskelkater in den Schließmuskeln und nur keine zu großen Schritte machen, ruhig atmen und nicht husten denke ich mir, die elendigen Treppen immer zügiger hoch kraxelnd.
Der Typ geht mir jetzt auf die Nerven, ich will nix mehr hören von Buddha und auch nicht mehr vor irgendwelchen Wächterschlangen stehen bleiben, ich werde da oben in irgendein verschissenes Stehklo stürmen, vorher hoffentlich nicht in die Hose kacken und zur Not meine übelst versifften Füße mit der eigenen Pisse waschen, male ich mir voller Vorfreude aus.
Wir kommen endlich oben an, jetzt fällt Schatzi ein, dass sie auch ganz dringend Pipi muss, der Tourguide scheint unser Ansinnen wenig Ernst zu nehmen, da lasse ich mal die Anfrage etwas lauter ausfallen: Where's the FUCKING TOILET???
Es stellt sich heraus, die öffentliche Toilette ist geschlossen, da kein Wasser läuft, ich denk ich flippe aus - die Verzweiflung in meinem verzerrten Gesicht, ablesend - erbarmt sich die Toilettenkassiererin und gestattet uns den Besuch ihrer Bedürfnisanstalt,
Ich renne ein paar Treppen runter, jetzt greift keine Taktik mehr - Hurrican Kathrina zerfetzt gerade meine Eingeweide, Schatzi hinterher, ich schreie noch: Gimme tissues! springe in die nächsten Badelatschen die im Weg liegen, reiße Tür auf und Hose runter und explosionsartig entlädt sich mein Darm, mit Geräuschen die Schatzi nebenan in schallendes Gelächter versetzen.
Ich schaue mich zum ersten Mal um und ich fasse es kaum, die Toilette ist blitzsauber (zumindest war sie es vor drei Minuten noch), etwas peinlich berührt versuche ich noch die gröbsten Zeugnisse meiner Notlage mit scharfen Pinkelstrahl in das Loch im Boden zu spülen - nix wie weg, fetter Tipp und gleich irgendwo in der Menge untertauchen denke ich mir.
Da oben auf der Terrasse ist es ganz nett, aber es brennt noch immer die Sonne und was sollen wir jetzt noch über eine Stunde auf einen weiteren, langweiligen Sonnenuntergang warten?
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Der Guide will mir nach was über die Buddhas da oben erzählen, aber ich kann nicht mehr.
Wir beschließen wir fahren heim und trinken noch alle etwas zusammen, bei uns auf der Dachterrasse.
Endlich ein frisches Bier nach einem wirklich anstrengenden Tag, Naung bringt uns morgen früh wieder zum Airport, wir fliegen nach Heho nördlich vom Inle Lake.
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