Thailändisch lernen

Info Demonstration in Thailand

        #182  

Member

Member hat gesagt:



Schön zu sehen das sie sich nicht wegducken und nach Hause gehen.
Je mehr sich ihnen anschliessen , desto wirkungsloser werden die neuen Vollmachten des Generals.

Die Sorge gilt trotzdem dem 'danach' . Was kommt dann ?
Die Probleme der Wirtschaft werden sich nicht über Nacht lösen lassen und ein Wechsel der Regierung ist nicht gleichbedeutend mit einer Öffnung des Tourismus.
 
        #183  

Member

heute war Demo beginn um 16.00.
Centrale ist Victory Monument, und voll. Es isr nass und regnerisch
Rangsit und Central Westgate , Asoke und noch weitere andere Kreuzungen.
Ein Besuch der Soi Cowboy ist leider unmöglich.
Gestern war überall ruhig, an allen Plätzen konnten die Kundgebungen geordnet beendet weden
Bauhelme wurden verteilt.
Ein prominenter Arzt wurde heute vehaftet
 
        #184  

Member

Ich kann einerseits nachvollziehen, wieso man Demonstrationen im asiatischen Raum wenig Veränderungsenergie zuspricht oder dass diese Energie genutzt wird um Pseudoveränderungen zu gestalten und am Ende die Protestierenden sogar zu instrumentalisieren.

Gleichzeitig frage ich mich dann. Was ist denn die Alternative? Was bleibt den Menschen denn? Vergleiche, dass es anderen Ländern noch schlimmer geht kann ich von der Idee her verstehen, aber deswegen nicht zu demonstrieren... Wir dürften uns hier über rein gar nichts mehr beschweren und durchgängig den Status Quo wählen, weil wir relativ oben an der Spitze der Länder leben, denen es im Vergleich immer besser geht.
Ich finde die Menschen gerade verdammt mutig. Die Strafen (juristisch und sozial) können extrem hoch ausfallen und dennoch gehen sie für ihre Rechte auf die Straße.

Ob es taktisch klug war die Monarchie in die Reformen mit aufzunehmen kann ich nicht beurteilen. Sinnvoll ist es jedoch, da die Regierung viele Maßnahmen durch den König absegnet und dadurch die Kritik an Maßnahmen der Regierung als Kritik an den König gewertet werden können. Es ist auf jeden Fall auch eine größere Provokation und mobilisiert scheinbar mehr Menschen als die vorherigen Demonstrationen nur gegen die Regierung.

Zum Umgang mit Nachrichten. Auslandskorrespondenten sind mit Journalisten/Experten der jeweiligen Länder eng verzahnt. Sie ordnen die Geschehnisse nochmal neu ein. Sollten bestenfalls beide Seiten betrachten und darüber berichten. Ein journalistisch Tätiger muss jedoch nicht neutral sein. Er sollte es jedoch kenntlich machen. Das machen die meisten Zeitungen durch die Überschrift "Meinung, Opinion, Kommentar, Comment" etc pp. Das jede Zeitung noch einen eigenen Schlag hat ist auch klar und ist im Übrigen kein Geheimnis und nachvollziehbar. Wenn ihr eine möglichst reine Sachebene wollt, dann lest direkt die verkürzten Nachrichten bei den Presseagenturen. Da gibt es dann aber keine Einordnung und/oder Hintergrundinformationen.
Dass zum Beispiel jedoch Bangkok Post plötzlich solche Kommentare gegen die Regierung abdruckt (siehe ein Bericht hier im Thread) ist glaube ich ungewöhnlich in der Schärfe. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Die BangkokPost steht auch unter der "Selbst"verpflichtung den König zu ehren und die Regierung nicht zu direkt zu kritisieren (Korruptionsvorwürfe nachgehen).

Ich habe persönliche Erfahrung mit Friedens-/Konfliktarbeit im europäischen Raum. Die Interviews und Gespräche, die ich geführt habe mit beiden Konfliktparteien und vermeintlich neutralen Außenstehenden war sehr aufschlussreich für mich. Es ist extrem wichtig, die Geschichte, Sozialisierung und Kultur mitzubedenken. Es war total spannend wie sich die einzelnen Aussagen anfangs in den weiteren Gesprächen mit anderen relativierten oder gar Schwerpunkte sich auf Nebensätze veränderten. Das macht dann am Ende guter Auslandsjournalismus aus, ist aber auch aufwendig. O-Töne einholen und sich diese aus unterschiedlichen Sichtweisen erklären zu lassen. Das machen einige Medien: Siehe zum Beispiel HR-Info oder Deutschlandradio, aber auch BBC.
Oder man sucht sich zwei drei unterschiedliche Zeitungen aus, die auch politisch unterschiedliche Standpunkte vertreten und ordnet es für sich :) Ist halt Arbeit... ;)

Ich bin daher gerade dankbar über die einzelnen Meinungen meiner befreundeten Kontakte in Thailand. Ich merke auch, dass einige große Angst haben vor einem erneuten Rot/Gelb-Hemden Konflikt. Diese Angst sitzt sehr tief. Die Wut über die Regierung ist dennoch groß.
 
        #185  

Member

Ich bin angenehm überrascht über die Friedfertigkeit der Protestkundgebungen.

In Europa scheint kaum mehr eine Demo möglich ohne Störfeuer von Krawallmachern sowie links- oder rechtsextremen Gruppierungen.

Analog dazu wäre doch in Thailand zumindest ein Gegenprotest von Königstreuen zu erwarten. Aber vielleicht wird dies auch durch die schiere Masse der Demonstranten verhindert.
 
        #186  

Member

Member hat gesagt:
Die Sorge gilt trotzdem dem 'danach' . Was kommt dann ?

Die Sorge teile ich mit dir.

Ich hab folgend Befürchtungen:

1. Es gibt (noch) keine Alternative zu Payut.

Auch wenn sich immer mehr Thais mit der Demokratiebewegung solidariesen, fehlt ihnen eine politische Lobby, um ihre Vorhaben auch tatsächlich in die Tat umzusetzen zu können.
Mir persönlich fehlt ein einflussreicher und angesehener Politiker bzw. eine Partei, der bzw. die sich einerseits zu den Protesten sowie Forderungen bekennt und andererseits im Falle von Neuwahlen eine realistische Chance gegen Prayut und sein Regime hätte.
Von der Opposition kann man Stand heute nicht viel erwarten.

2. Der politische Veränderungsprozess dauert (zu) lange

Sobald die Demonstranten merken, dass irgendwann die Luft raus ist, weil sich einfach nichts tut, kann das alles sehr schnell im Sande verlaufen.

3. Die Stimmungslage im gesamten Land

Spiegeln die großen Proteste in Bangkok und kleinen Demonstrationen in anderen Landesteilen tatsächlich die Meinung der gesamten Bevölkerung wider?
Wie groß ist der Veränderungswille in den ländlichen und eher konservativen Regionen?

In der Hinsicht ist die Lage noch relativ undurchsichtig.

4. Die Erwartungshaltung an die "Revolution"

Geht es dem Großteil der Demonstranten tatsächlich nur um Grundrechte wie Meinungsfreiheit und eine demokratisch gewählte Regierung oder spielen Faktoren wie z.B. Wohlstand für alle und eine gerechte Verteilung von Steuergeldern eine größere Rolle?
Da der politische Prozess Jahre in Anspruch nehmen kann, kann man nicht ausschließen, dass es Anhänger der Protestbewegung geben wird, die nach langem Kampf darüber enttäuscht sind, dass man Demokratie und Meinungsfreiheit nicht mit wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand gleichsetzen kann.

5. Die internationale Gemeinschaft nimmt die Proteste nicht ernst

Solange Länder wie China und teilweise auch Japan hinter der Regierung stehen, dürfte der Druck auf die Regierung gering bleiben.


Vielleicht muss aber alles auch noch viel schlimmer werden, bevor es endlich besser wird.

Auch wenn zu 100% hinter den Forderungen der Demonstranten stehe, räume ich der Demokratiebewegung zum jetzigen Zeitpunkt wenig Chancen auf Veränderung ein.
 
        #187  

Member

Member hat gesagt:
... Mir persönlich fehlt ein einflussreicher und angesehener Politiker bzw. eine Partei, der bzw. die sich einerseits zu den Protesten sowie Forderungen bekennt und andererseits im Falle von Neuwahlen eine realistische Chance gegen Prayut und sein Regime hätte.
Von der Opposition kann man Stand heute nicht viel erwarten.

...Geht es dem Großteil der Demonstranten tatsächlich nur um Grundrechte wie Meinungsfreiheit und eine demokratisch gewählte Regierung oder spielen Faktoren wie z.B. Wohlstand für alle und eine gerechte Verteilung von Steuergeldern eine größere Rolle?

Future Forward mit Thanathorn Juangroongruangkit hatte einen Riesenerfolg bei den Wahlen - nur wenn einer zum vorn herein klar macht, dass er 50% der Generäle entlassen will und das Militärbudget zusammenstreichen will und das unter einer Junta - hat er wohl von Real Politik keine Ahnung... - schade - und genau so wird es den Studenten ergehen, die statt mal zuerst Verfassungsänderung und entmachten der Junta durch ziehen, gleich auch noch die Monarchie angreifen - schade für die Führer die in den Knast wandern!
 
        #188  

Member

Member hat gesagt:
fehlt ihnen eine politische Lobby
Diese politische Lobby gab es. Aber sie wurde erfolgreich diffamiert, mit unzähligen Anklagen eingedeckt und schlussendlich verboten.
Ich sehe da einen Schwanzbeisser. Solange die Junta regiert, wird keine echte Opposition zugelassen. Und solage es keine Opposition gibt, wird die Junta weiterregieren.
Aber genauso wie die Protestbewegung habe ich keinen Lösungsvorschlag dafür.

Member hat gesagt:
Spiegeln die großen Proteste in Bangkok und kleinen Demonstrationen in anderen Landesteilen tatsächlich die Meinung der gesamten Bevölkerung wider
Nein.
Dies ist in erster Linie ein Aufstand der Jugend. Natürlich haben sie Sympathisanten. Die sehe ich vor allem im vorwiegend städtischen Mittelstand. Der Grossteil des Volkes - die Landbevölkerung und die "niedrigen" Arbeiter - ist politisch zu wenig geschult und sensibilisiert, um zwischen einem vollen Bauch und Demokratie unterscheiden zu können.

Member hat gesagt:
räume ich der Demokratiebewegung zum jetzigen Zeitpunkt wenig Chancen auf Veränderung ein.
Die Bewegung hat tatsächlich wenig Chancen, eine Veränderung herbeizuführen.
Aber keine Bewegung hat überhaupt keine Chance dazu.
Think positiv!
 
        #189  

Member

Member hat gesagt:
Osttimor... kaum Fortschritt
Myanmar.. Situation der Rohingja eher schlimmer als vorher - der Volksheldin Aung San Suu Kyi, soll der Friedens Nobelpreis entzogen werden..
Cambodscha - Hun Sen ist x-mal schlimmer als die Thai Junta - und von Volksaufstand kann keine Rede sein - die Opposition ist geflüchtet oder im Knast...

War mir leider ziemlich klar, dass meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen wird.
 
        #190  

Member

Sind das schon die ersten Fakenews?
Es ist kein Video ich habe nur einen Screenshot bekommen der im Umlauf ist.
Ich frage mich aber trotzdem hat Facebook das gemacht oder ist es ein Fake.
Anhang anzeigen 1603022635538.jpg
 
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