So dreiste Betrugsversuche mit der Mitleids-Masche habe ich auch schon vielfach in Köln erlebt, allerdings bin ich da auf der Straße ohnehin im Misstrauens-Modus:
"Brauche Geld für Benzin, um heim nach Bremen zu kommen", den leeren Reservekanister in der Hand, schon klar, das kannste meiner Großmutter erzählen.
Oder ein Betrügerpärchen, angeblich gerade frisch aus der Wohnung geräumt worden, braucht Geld für ne Notunterkunft, die Alte frech am heulen. Blöd nur, dass die mich ein paar Tage später in einem völlig anderen Stadtteil mit einer anderen Masche erneut angebettelt haben. Als ich sie damit konfrontierte (erkannt haben sie mich nicht, so intensiv haben sie gebettelt), sind die getürmt.
Auf meiner Arbeitsstelle kam mal ein echter Behinderter (Arm ab) an, der mir überteuerte Produkte einer "Kölner Behindertenwerkstatt" andrehen wollte. Dumm nur, dass mir bekannt ist, dass Behindertenwerkstätten generell keine Haustürgeschäfte machen. Noch dümmer, dass er mir den Träger seiner Einrichtung nicht benennen konnte und mein Ansinnen, den für einen Kontrollanruf im Telefonbuch finden zu wollen, mit seiner Flucht quittierte.
Über all das kann ich lachen. Trotzdem sollte diesen Typen das Handwerk gelegt werden, denn wenn mal jemand in eine echte Notlage gerät, wird er, diesen Idioten sei Dank, nur Spott oder ein "Die Masche kenn ich" ernten. Sehr viel weniger lustig finde ich hingegen, wenn alte oder hilfsbedürftige Menschen gezielt abgezogen werden.