Lieber Seeländer,
das Video welches Pipp eingestellt hat ist sehr informativ. Leider sagt der gute Doktor eines nicht - nämlich, dass es für bzw. gegen die Diabetische Neuropathie weder eine Therapie noch eine Vorkehr gibt.
Wenn Dich aus Altersgründen, Präposition und Übergewicht ein Diab. II erwischt, hast Du Ihn. Aber und das ist das "Gute" an dieser Erkrankung, man kann sehr gut mit Ihr umgehen, wobei es wie bei allem im Leben immer mehrere Wege gibt die zielführend sind.
Ziel sollte sein, den Blutzuckerspiegel möglichst unter 130mg% zu halten. Die moderne Diabetesbehandlung sagt zwar einen "Normwert von 80 - 100mmg%" aus, aber das halte ich persönlich für einen "Industriewert".
Will damit sagen, das in den 35 Jahren in welchen ich im Krankenhaus tätig war die Behandlungswerte von ursprünglich 120 -150mmg (!) auf jetzt 80-100mg(%) "gedrückt" wurden. Dies hat der Medikamentenindustrie ganz erhebliche Gewinne beschert.
Dass ich als dipl. Krankenpfleger zu Krankheiten eine etwas andere Einstellung habe will ich nicht unerwähnt lassen, sie schrecken mich einfach weniger. Was die vorherigen Kommentatoren alles geschrieben haben ist zweifelsfrei richtig.
Dennoch sind wir Menschen eben nicht aus Eisen sondern jeder ist, Isst, und lebt anders und jeder hat einen ganz eigenen Stoffwechsel.
Ich bin - nur als Beispiel - seit 6 Jahren Diab.II, habe einen BZ-Spiegel von durchschnittlich 125mg% und lebe ganz normal, gehe täglich etwas mit meinem Hund spazieren und fertig. Ich esse alles was ich essen will, egal ob Schokolade, Obst, Schweinebraten mit Klößen oder was auch immer. Meine Medikation ist: 2mal täglich 1500mg Metformin und morgens eine Injektion von 1,2 mg VICTOZA unter die Haut. Meine Langzeitwerte (HBa1C) liegen zwischen 5,8 und 6,2. Allerdings trinke ich kaum Alkohol, mit Freunden mal ein Fläschchen Rotwein, ab und zu mal einen Cognac oder Uzo, aber ich bin nie betrunken.
Ich kann und will Dir hier keine "Ratschläge" erteilen, das macht Dein Arzt und die Diabetesberatung. Aber ich kann dir meine Lebensphilosophie und meinen Umgang mit dem Diabetes darlegen. Den Umgang hast Du ja vohergehend schon gelesen, zur Philosophie: Ich will Leben so gut und Komfortabel ich es will, wenn ich dafür einige Jahre weniger habe, sei's drum.
Ich erfreue mich an jedem Tag den ich habe, die Tage dich vielleicht nicht haben werde interessieren mich auch nicht. Und, je älter ich werde ich bin jetzt 70, um so weniger bin ich darauf auf besonders alt werden aus, denn besser als JETZT ist wirds nicht

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So lieber Seeländer, jetzt also doch ein Ratschlag von meiner Seite: Suche Dir Deinen Weg und lasse Dir um Gottes und aller Heiligen nicht das Leben von einer Krankheit vergällen, die sind nämlich meist gar nicht so schlimm wenn ihnen (den Krankheiten) nicht allzuviel Beachtung schenkt. Einfach in den Griff bekommen und möglichst komfortabel weiterleben!
Liebe Grüße über den Bodensee
Gerhard